Berlin
Das Hotel Titanic Comfort überzeugte uns vor allem wegen seiner absolut zentralen Lage am Spittelmarkt, in Berlin Mitte, unweit vom Alexanderplatz.
Wir sind mit dem Auto angereist und weil wir Ruhrpottkinder viel Straßenverkehr gewohnt sind, bereitete uns auch das Fahren in Berlin keine Schwierigkeiten.
Gegen Mittag checkten wir im Hotel ein und machten uns gleich danach auf dem Weg zum Alex. Für den Abend hatten wir via Internet Plätze auf einem Boot für eine 3stündige Lichterfahrt auf der Spree reserviert,
die ab Treptow Plänterwald starten sollte. Nun wollten wir also ein wenig die unmittelbare Umgebung erkunden. Bei unseren bisherigen Berlinbesuchen haben wir uns meist mehr in der Westseite aufgehalten
Nach 15 minütigem Spaziergang hatten wir auch schon die Karl-Liebknechtstr. erreicht, von dort aus den Alex umrundet, am Berliner Dom vorbei und sind ins DDR-Museum gegangen, das direkt an der Spree liegt.
Marienkirche
Berliner Dom
Altes Museum
DDR-Museum
Mit Anfang 50 gehöre ich ja zu der BRD-Generation, wo die DDR nur ein weißer Fleck im Schulatlas war und man nur von den Insulanern in West-Berlin hörte, von Rosinenbombern, die die Kinder vor dem Verhungern retteten,
einer Mauer mitten in einer Stadt und Mauern und Zäune um das ganze Land, das man nur unter schweren Bedingungen betreten konnte.
In meiner damals kindlichen Vorstellung dachte ich die DDR sei kaum besiedelt und wenn, dann lebten dort nur Männer in Uniformen, die einen böse anguckten und ausfragten.
Ich wäre gerne länger im Museum geblieben, aber es war einfach zu voll.
Unser Rundgang ging nun weiter, Unter den Linden flanierten wir Richtung Brandenburger Tor.
Humboldt-Universität
Am Hotel Adlon ging es dann wegen einer Polizeisperre erst mal nicht weiter und so blieben wir gezungener maßen stehen und konnten so dem jap. Kronprinzen noch zuwinken.
Am Brandenburger Tor war wegen des am Samstag stattfindenden Christopher-Street-Day ebenfalls alles abgesperrt und es fanden Bühnenaufbauarbeiten statt.
Wir sind dann rechts ab zum Reichstag,
von dort aus am Brandenburger Tor vorbei Richtung Potsdamer Platz. Hier kamen wir an den Stelen des Holocaust-Mahnmals vorbei.
Bis dahin hatten wir herrlichen Sonnenschein aber eine dunkle Wolkenfront verhieß nix Gutes.
Reichstag-Kuppel
Potsdamer Platz
Ein Blick auf die Uhr sagte uns auch, dass wir uns mal wieder auf den Rückweg machen sollten, wollten wir doch am Abend Bötchen fahren, und bis Treptow mussten wir noch mit dem Auto fahren.
Wir sind also ohne langen Aufenthalt am Potsdamerplatz vorbei Richtung Hotel gelaufen, als es zu regnen begann. Zuerst hielten die Schirme noch, aber dann stürmte es und es schüttete wie aus Eimern.
Sich unterzustellen lohnte nicht mehr, denn in wenigen Sekunden waren wir bis aufs Hemd nass.
Nass wie die Pudel und mit kaputten Schirmen erreichten wir das Hotel, legten uns trocken und machten uns dann wieder auf den Weg, die Zeit drängte auch. Der Wolkenbruch war vorüber und die Sonne lugte wieder hervor.
Wir kamen auch gut in Treptow an, hatten auch bald den Hafen entdeckt nur unser Schiff war nicht zu sehen. Mittlerweile war es schon fast 19:00 Uhr und ein Telefonat mit der Reederei brachte uns die Erkenntnis,
dass wir am falschen Platz waren. Leider gab es für uns keine Lichterfahrt. Schade, dadurch sind uns bestimmt viel schöne Dinge entgangen.
Nachdem unser Auto am Hotel geparkt hatte, machten wir uns noch mal zu Fuß auf den Weg, wieder Richtung Alex. Wir entschlossen uns 11€ p.P. zu riskieren und den Fernsehturm hochzufahren,
aber auch dort war es sehr voll und wir hätten eine Wartezeit von gut einer Stunde in Kauf nehmen müssen. Nein, eine Stunde in der Schlange stehen, dazu hatten wir wahrlich keine Lust.
Unser Spaziergang führte uns über den Mühlendamm am Ephraim-Palais vorbei
Ephraim-Palais
und so kamen wir ins Nikolai-Viertel
http://www.nikolaiviertel-berlin.de/nikolaiviertel-berlin/cms/de/, wo an diesem Wochende das Georgsfest zu Einweihung eines neuen (alten) Denkmals stattfand.
Das ist wirklich ein sehenswehrtes Plätzchen in Berlin, kleine Gassen, Kopfsteinpflaster und das Lokal " Zum Nussbaum", eine alte Berliner Schankwirtschaft haben sie wunderbar restauriert.
Am Spreeufer genossen wir ne Bratwurst und ein Bier und schauten dem Treiben der Gauklergruppen zu, die dort ihre Künste zeigten.
Nussbaum
Mutter Hoppe
Rotes Rathaus
Die Herren Marx und Engels blicken seit September 2010 gen Westen.
Ihr Denkmal wurde wegen Bauarbeiten verschoben.
Über die Museumsinsel kamen wir am Pergamon-Museum vorbei
bogen dann irgendwo rechts ab und landeten an der Restaurants, die sich unter der "Hochbahn" der S-Bahn Trasse befinden. Dort ließen wir uns nieder, es war fast
21:00Uhr und unsere Mägen knurrten.
Zurück gingen wir wieder Unter den Linden, am Schinkelplatz vorbei zum Hotel.
Iluminierter U-Bahn-Schacht am Spittelmarkt
Am nächsten Tag machten wir und auf den Weg in den Spreewald.
In Lübbenau, etwa 70 Km von Berlin entfernt, machten wir halt und folgten den zahlreichen Schildern mit der Aufschrift "Kahnfahrt" "Anlegestellen" usw.
An etlichen Ständen wurde die berühmten und leckeren Spreewaldgurken, Senf, Meerettich und auch Gurkenschnäpschen angeboten.
Alles ist auf Tourismus ausgelegt, nicht ohne Grund, denn diese einzigartige Landschaft ist wirklich ein Besuch wert.
Wir haben bei unsere 3-stündigen Kahnfahrt, inklusive Besuch des
Freilandmuseums in Lehde nur einen kleinen Teil entdecken können, aber wir können uns durchaus vorstellen, dort mal
ein paar Tage länger zu verweilen.
Schön war´s, trotz Touri-Rummel ruhig und beschaulich.
Am Abend sind wir dann noch mal "um die Häuser gezogen".
Hackescher Markt
Hackesche Höfe
Ampelmännchen
Plattenbau
Alt und Neu
Strandparty am Monbijou-Park
Plattenbau
Am Spittelmarkt
Alter Hafen
Das war nun wieder mal ein sehr kurzer Besuch, und vieles Interessante haben wir nicht gesehen.
Was mir jedoch bei diesem Trip besonders auffiel, war, dass unwahrscheinlich viele Radfahrer unterwegs waren. Teilweise schon ein
lebensgefährliches Unterfangen bei diesem Straßenverkehr.
Berlin ist eine grüne und bunte Stadt, man sieht man viele, viele Balkone die mit Blumen geschmückt sind..
Das machte selbst den hässlichsten Plattenbau fast sympathisch.
Alles in allem hat sich das lange Wochenende dort gelohnt.
Berlin, immer wieder eine Reise wert!!!