Reisebericht "Glanzlichter Chinas oder auch eine Reise im Regen"
Wenn auch etwas verspätet, hier mal der 1.Teil unseres Reiseberichts:
Wir haben vom 19.9.-3.10 eine 15-tägige Rundreise mit Peking-Xi`an-Guilin-Longsheng (Reisterassen) -Hangzhou-Wuzhen-Shanghai unternommen.
Dies war unsere erste Gruppenreise, zum Glück nur mit 10 P. Der Flug mit Air China von Frankfurt nach Peking dauerte rd. 9 Std. Service und Essen war nicht besonders gut, die Stewardessen verzogen keine Miene. Das Bordprogramm war nur auf Englisch und sehr bescheiden. Nach einem ruhigen Nachtflug sind wir morgens um 6 Uhr auf dem modernen und größten Flughafen der Welt gelandet. Schnell noch einen Kaffee To-Go und schon wurde die Gruppe vom Reiseleiter erwartet. Wir haben einen ständigen Reiseleiter gehabt, der uns die ganze Zeit begleitet hat, in Peking und Xi'an war dann noch ein Örtlicher (Vom Staat vorgeschrieben) dabei.
Wir fuhren dann bei diesigem Wetter in die Innenstadt und besuchten den Himmelstempel
http://de.wikipedia.org/wiki/Himmelstempel. Im öffentlichen Park machen die Pekinger Frühsport. Thai-Chi, Tanzen unter freien Himmel, Kraftsportgeräte, Gemeinsames Singen, man findet alles. Danach fuhren wir ins Hotel, was in Peking angesichts von 18 Mill. Einwohner und viel Stau auch etwas länger dauern kann. Da Mondfest war durften alle Autos fahren, ansonsten sind Wochentags in der Innenstadt immer wechselnd 2 Endziffern gesperrt (Wäre bei uns hier nicht durchsetzbar!!).
Im Hotel konnten wir uns etwas frisch machen und dann ging es zum ersten Mittagessen. Waren gespannt was uns erwartet, man isst gemeinsam an einem runden Tisch und alles wird eingestellt, verschiedene Gemüse und Fleischgerichte, Reis. Suppe gibt es dann zum Schluss. Jeder bedient sich selbst wir bekamen zum Glück immer Löffel zum herausnehmen, die Chinesen bedienen sich mit ihren Stäbchen.
Nachmittags besuchten wir einen Antikmarkt in der Nähe des Hotels. Recht müde waren wir abends noch essen, was angesichts von chinesischer Speisekarten nicht einfach ist. Zum Glück gibt es aber manchmal auch englische mit Bildern. Aber auch das ist nicht einfach, Bestellt nach Bildern und gleich reingefallen: Nur Chilligemüse mit Speck. Recht scharf, Brigitte's Tigerprawns waren da schon besser.
Nach einem guten Frühstück, ging es um 8.30 pünktlich los. Durch den morgendlichen Stau ging es bei bedecktem Himmel zum Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen), dort ist das Mao Mausoleum, ein riesiger Platz. Zum Feiertag am 1. 10 wurde schon der Blumenschmuck vorbereitet, dumm sind die Chinesen nicht, man stellt einfach die Töpfchen aneinander und ein Gitter aussenrum. Sieht aus wie eingepflanzt. Leider hat es angefangen zum regnen, so dass wir schnell in die Verbotene Stadt
http://de.wikipedia.org/wiki/Verbotene_Stadt sind. Eine riesige Palastanlage. Zum Glück hörte der Regen auf und wir hatten vom Kohlehügel einen tollen Blick auf die Palastanlage und die Stadt. Mittags ging es dann in ein tolles Lokal in einem Einkaufszentrum. Besuch der Ausstellungshalle, wo Peking in Miniatur nachgebaut ist. Abends sind wir mit der U-Bahn zum Nachtmarkt in die Stadt gefahren. Dort gibt es exotisches wie gegrillte Käfer, Scorpione, Schlangen etc. Toll anzusehen....wem's schmeckt. Wir haben in einem Foodcourt leckere selbst gemachte gebratene Nudel für nicht mal 2 € gegessen.
Tags drauf ging es bei herrlichen Wetter, Blauer Himmel und Sonnenschein zur Großen Mauer. Diese liegt ca. 70 km außerhalb in den Bergen bei Badaling. Es hat 3 restaurierte Abschnitte. Den schönsten besuchten wir. Die Chinesen nehmen der rechten Teil da dort Mao gelaufen ist. Wir nahmen den linken steileren und gingen ca. 1 Std nach oben. Herrliches Panorama. Stufen sind teilweise sehr steil, so dass es schon anstrengend ist. Alle 500m hat es einen Signalturm. Mittags ging es in einem "Freundschaftsladen" mit Restaurant. Gut gestärkt ging es zum Sommerpalast
http://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Sommerpalast_%28Peking%29 eine schöne weitläufige Gartenanlage. Nach einem kurzen Fotostopp am "Vogelnest" ging es im Stau zum Hotel zurück. Nur kurz duschen und es ging zum leckeren Pekingente essen. Da Mondfest war, gab es noch Mondkuchen, der einem Glück bringen soll.
Am letzten Tag in Peking, dürften wir ausschlafen, da es abends mit dem Nachtzug nach Xi'an ging. Zuerst aber ging es in eine Perlenfabrik, bei Gruppenreisen muss man diverse solcher Läden besuchen. Verkäufer sind wie in der Türkei recht aufdringlich.
Nach dem Besuch des Lamatempels
http://de.wikipedia.org/wiki/Lamatempel ging es mit einer Rikschafahrt durch die Hutongs (Altstadt). Davon wurde früher viel abgerissen und die Leute zwangsumgesiedelt. Inzwischen wurden viele renoviert. Da diese in der Innenstadt sind, gehören Sie zu den bevorzugten Wohngebieten, man sieht dort arm und reich nebeneinander. Wir konnten ein Haus einer Familie besuchen und eine Markthalle.
Nach einer Shoppingtour durch die Wangfui Fußgängerzone mit tollen edlen Geschäften ging es zum Nachtzug. Zugfahren ist anders wie bei uns, man kommt in eine noble Wartehalle und dann erst geht es zum Zug, ebenso wird das Gepäck kontrolliert. Da waren wir doch etwas überrascht. Der Zug war nur "Softsleeper" d.H. 1. Klasse, 4 Betten pro Abtei, aber sauber und komfortabel. Zum Glück fuhr unser Gepäck separat nach Xi'an, da es nur begrenzten Stauraum gab.
Mit Reisschnaps verlief der Abend recht fröhlich. Morgens war es leider grau in grau, es regnete wieder mal. Am Bahnhof wurden wir vom örtlichen Reiseleiter abgeholt und konnten im Hotel ein leckeres Frühstück geniessen und auch unsere Zimmer bekommen. Nach einer kurzen Dusche ging es zur Terrakottaarmee
http://de.wikipedia.org/wiki/Mausoleum_Qin_Shihuangdis die sich außerhalb von Xi'an befindet. Sehr beeindruckend die Grosse Halle mit den 1100 Kriegern. Nach einer Teepause, in China ist der Tee teuerer als Kaffee (Tee rd. 4 € !!), ging es im Stau zurück zum jiaozi-Bankett. Dies sind 18 verschiedene gedünstete und gebraten, sowie gekochte Teigtaschen. War super lecker.
Morgens Blick aus dem Fenster, wieder Regen!! Schnell noch umgepackt, da der Koffer bereits um 7.30 vor dem Zimmer abgeholt wird, und wir den Koffer erst nach dem Flug nach Gullin wieder sahen. War sehr angenehm, da wir für die Inlandsflüge nicht selber einchecken mussten. Xi'an hat eine grosse Stadtmauer, eine Wildganspagode und ein grosses Moslemsviertel (Sind in China als Minderheit anerkannt, für diese gilt keine 1-Kind Politik). Nach dem Besuch einer alten Moschee und der Altstadt ging es zum Flughafen und Flug nach Guilin in Südchina.
Der Inlandsflug dauerte rd. 2 Std. und war sehr angenehm, freundliche Stewardessen und warmes Essen.
Spätabends kamen wir im Hotel an. Zu Dritt holten wir noch Geld am Automaten, da in Xi'an alle wegen Feiertag leer waren, und tranken noch ein Bier.
An anderen Morgen, erster Blick nach Draussen. Bedeckt aber trocken. Koffer vor die Tür und nach dem Frühstück fängt es massiv an zu regnen. Und heute stand doch unsere Li-Flussfahrt auf dem Programm. Koffer waren schon weg, also schnell einen Regenponcho gekauft, da der Schirm für solch einen Tropenregen nicht ausreicht. 4-Stündige Bootsfahrt durch die bizarre Karstkegellandschaft zu beiden Seiten des Flusses. Morgens fährt eine ganze Armada von Ausflugsschiffen ab. Wir haben Glück und es hört unterwegs auf zu Regnen. Nebelschwaden ziehen durch die Berge und es sieht richtig mystisch aus. Nach Ankunft in Yangshoe ging es zum Mittagessen, dort gab es Schlangenschnaps!! Zu Fuss ging es weiter zum Hotel. Nachmittags war Freizeit, so dass wir eigentlich eine Fahrradtour unternehmen wollten. Aber wir waren dazu zu müde und so blieb es bei einem ausgiebigen Stadtbummel mit Besuch der Markthalle. Dies war ein Erlebnis, was man alles kaufen kann (Schlangen, Kröten, Käfer, Hundefleisch). Leckeres Obst und eine Vielfalt an Gemüse. Abends haben wir dann in einem leckeren Vegetarischen Restaurant gegessen.
Ende Teil 1, Rest folgt noch