Keine Visa-Liberalisierung, keine Rücknahme
EU-Minister Bozkir: "Sollte die EU keine Visa-Liberalisierung gewähren, können wir dieses Rücknahmeabkommen auflösen."
EU-Minister und Chefunterhändler Volkan Bozkir hat gesagt, dass die Türkei-EU-Beziehungen, die in letzter Zeit wieder in Schwung kamen, zum Interesse beider Seiten sind. Dies sagte Bozkir in einer Konferenz in der Wiener Diplomatie-Akademie. Das Beitrittsgesuch der Türkei reiche etwa 50 bis 55 Jahre zurück. Ein anderes Land würde nicht so geduldig sein wie die Türkei. „Die Beziehung hält an, denn sie ist zum großen Interesse beider Seiten“, sagte Bozkir und wies auf die junge Population der Türkei hin, die einen dynamischen Wirtschaftsmarkt für die Union bilde. Auch die starke türkische Armee sei zum Interesse Europas, das potenziell eine Supermacht sei. Auch dass die Türkei ein Nachbarland von natürlichen Energiequellen ist sei zum Vorteil der EU. Die Flüchtlingskrise habe sich ausgewirkt wie ein Erdbeben. Europa habe am Anfang dieser Krise nicht auf die Türkei gehört.
Minister Bozkir wies unterdessen auf die Bedeutung des internationalen Informationsaustausches im Kampf gegen den Terror hin. Ohne dass das Syrienproblem gelöst wird, würde die Bedrohung durch den Terror und die irreguläre Migration nicht enden. „Zuvor muss Assad gehen. Solange er im Amt bleibt, werden die Menschen, die seinen Bomben fliehen, nicht heimkehren können“.
Bozkir äußerte sich auch zur visumfreien Einreise nach Europa und sagte. „Sollte die EU keine Visa-Liberalisierung gewähren, können wir dieses Rücknahmeabkommen auflösen. Das ist eine Sache des Feilschens. Keine Visa-Liberalisierung, keine Rücknahme.“
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