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Türkeiforum Regionsinfos -Urlauberinfo - Reisetips -Reiseberichte und noch vieles mehr! => Reiseberichte & Erfahrungen & Tatil Videolari - Urlaubsfilme! => Thema gestartet von: Dea am 09. April 2012, 16:26:31

Titel: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 09. April 2012, 16:26:31
Hallo miteinander,
wir sind seit heute morgen wieder zurück aus unserem Türkeiurlaub. Es hat uns sehr gut gefallen und schon ist für nächstes Jahr der nächste Türkeiurlaub in Planung :).
In Izmir, Bergama und Bodrum hat uns unser Navi gute Dienste geleistet, auf dem Lande hat er uns zweimal ins Nirvana geführt ;D.
Zu den einzelnen Orten, die wir besucht haben, werde ich in den nächsten Wochen was schreiben und ein paar Fotos einstellen.
Vielen Dank nochmals an alle, die mir hier geholfen haben.
Gruß Dea
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Ursy am 09. April 2012, 18:28:18

Liebe Dea,

das hört man gern und wir sind gespannt was Du uns alles erzählen wirst und natürlich auf die Fotos  :)

Selam Ursy
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 21. April 2012, 15:23:25
Türkeiurlaub Teil 1 Izmir
Wie versprochen, folgt nun unser Bericht über unseren ersten Türkeiurlaub.
Der Flug mit Sunexpress war problemlos. Bei der Einreise wunderten wir uns bereits, dass wir nur eine gestempelte Einreisekarte bekamen, was beim Rückflug zu erstaunter Nachfrage der Beamten führte. Man ließ uns aber wieder ausreisen :).
Wie erhofft, konnten wir nach dem Auschecken direkt türkische Lira aus dem Automaten ziehen und unser Autovermieter war auch pünktlich da.
Bei der PO-Tankstelle am Flughafen füllten wir den leeren Tank auf. Der Tankwart stellte sich ziemlich dreist an und wollte zunächst keinerlei Rückgeld rausrücken. Das fing ja schon gut an. Vorurteile bestätigt? Das blieb jedoch das einzige Mal, wo wir uns versuchsweise übervorteilt fühlten!
Wir hatten ein Hotel mitten in der Innenstadt von Izmir am Basmane Bahnhof gebucht und ohne unseren mitgebrachten Navi hätten wir nie durch diesen Großstadtdschungel gefungen. Koffer abgestellt und sofort eingetaucht in eine orientalische Welt: in der Teestube nur Männer, lauter Frauen mit Kopftüchern, viele kleine Läden des täglichen Gebrauchs. Ein Friseurladen nach dem anderen.
Dann spürten wir die ersten "Trümmer" auf: die griechisch-römische Agora.
Wider Erwarten - denn es war Sonntag - waren fast alle Läden im Basar geöffnet und es steppte der Bär. Es war schön, durch die Gassen zu bummeln, ohne ständig angequatscht zu werden. Schließlich erreichten wir am Konakplatz das Meer. Weiter nördlich am Pier gab es dann eine vollkommen westliche Gesellschaft. Hier in Izmir erlebten wir also auf engstem Raum das Zusammentreffen zweier Welten.
Abends dann der erste Lokandabesuch. Mit viel Improvisation bestellten wir unser erstes Essen. Die Softdrinks wurden von der Bedienung im nebenan gelegenen Laden geholt und unser Tee von der anderen Straßenseite.
Um sechs Uhr morgens fielen wir fast aus dem Bett, weil neben an von der Moschee der Muezzin seinen Weckruf startete :). Mit Hilfe des Navis fanden wir wieder aus der Stadt heraus und es ging nach Bergama.

Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 21. April 2012, 16:31:20
Teil 2 Bergama, Manisa, Sardes
Wieder hatten wir eine Unterkunft mitten in der Altstadt gebucht. Um 11 Uhr war sie noch nicht frei. Macht nichts, dachten wir, und erkundeten erst einmal die Stadt.
Die Rote Halle (eine römische Kultstädte für ägyptische Götter ) war schnell gefunden und besichtigt. Dann tauchten wir wieder in die orientalische Welt ein - in das Basarviertel von Bergama. Auch hier genossen wir ein ungestörtes Bummeln. Nach der ersten Pide unseres Lebens suchten wir nochmals um 14 Uhr unser Quartier auf - es war immer noch nicht frei.
Also ging es zum antiken Pergamon. Da wir nicht wußten, dass es inzwischen eine Kabinenbahn gibt, fuhren wir mit dem Taxi zur Akropolis. Es braute sich ein Gewitter zusammen. Als es losbrach, fanden wir auf einem gemütlich Stein unter einem Dach Schutz und anschließend hatten wir Pergamon fast für uns allein. Welch ein Luxus! Übrigens drohte auch auf dem 360 Grad Panorama-Gemälde in der Asisi-Ausstellung im Pergamonmuseum in Berlin ein Gewitter ;).
Erstmal genossen wir die ausführlichen Beschreibungen der antiken Stätten auf den Tafeln, wie wir es später auch noch bei den abgelegendsten Ausgrabungen vorfanden.
Da können sich andere Länder in Europa eine Scheibe abschneiden :). Nach der Besichtigung der Akropolis war es zu spät geworden, um noch in die Unterstadt herabzusteigen und wir fuhren mit der Kabinenbahn wieder hinunter.
Nun war es 18 Uhr und unser Quartier war immer noch nicht bezugsfertig. Unsere Vorgänger und der Wirt hatten wohl noch einen Hangover vom Vorabend...
Am Abend im Restaurant sprach uns ein Gast vom Nachbartisch auf deutsch an und erzählte uns, er habe seinen Fisch gerade gegenüber gekauft und der Wirt würde ihn gegen ein geringes Entgeld grillen. Erstaunt nahmen wir das zur Kenntnis. Später erlebten wir diesen Vorgang in größerem Stil in Fethiye und Bodrum. Undenkbar in Deutschland :)!
Morgens erwartete uns das erste rein türkische Frühstück. An Oliven zum Frühstück mußten wir uns erst gewöhnen.
Weiter ging es nach Manisa, wo uns drei schöne Moscheen erwarteten. Dies waren unsere ersten Moscheen und wir fanden sie eher schlicht, wenn man sie mit den christlichen Gotteshäusern z.B. in Sizilien vergleicht. Manisa erschien überraschend groß und prosperierend. Am Basarviertel fuhren wir nur vorbei, denn es zog uns nach Sardes, wo einst der sagenhaft reiche Krösus regierte.
Im Ort Sart beeindruckten uns im stimmungsvollen Spätnachmittagslicht mit schneebedeckten Bergen im Hintergrung die Reste eines römischen Gymnasiums und einer Synagoge. Die mächtigen Säulen des Artemistempels in einem nahe liegenden Seitental erinnerten uns an die mächtigen Säulen der Tempel in Ägypten. An beiden Ausgrabungsstätten waren wir ganz alleine und konnten unerwartet ungestört antike Atmosphäre genießen. Frösche quakten, Schildkröten waren unterwegs und die Vegetation war üppig, so dass wir uns freuten, die richtige Jahreszeit für diese Reise gewählt zu haben.
Übernachtet haben wir in einem Thermalhotel in der Nähe. Wir genossen das Thermalbad und das gute Abendessen.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 21. April 2012, 16:46:31
@Dea,
super schöne Fotos :love: Nicht nur  :photo: bei strahlenden Sonnenschein sind schön anzuschauen, auch ein aufziehendes Gewitter hat was! thumbsup Deine Beschreibung ist unterhaltsam zu lesen. Ich hab den Eindruck dir/euch hat es in der Türkei gut gefallen!

Ich freu mich auf das was noch kommt! :)
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 21. April 2012, 18:18:28
bitte weitermachen  :applause:
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Ursy am 22. April 2012, 01:34:48
Merhaba Dea,

Danke für Deine Berichte und die schönen Fotos!   heuschnupfen  Ich sehe schon, wir haben hier einen neuen Türkeifan  :yippieh: :applause:

Liebe Grüsse von Ursy

PS: Ich habe Pergamon auch im Frühling gesehen, einfach herrlich!
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 07:43:11
Teil 3 Birgi, Aphrodisias
Nun sollte es über die Berge nach Birgi gehen. Rechts und links grüßten die schneebedeckten Berge und tatsächlich mußte unser Scheibenwischer ein paar Schneeflocken wegschieben.
In Birgi wollten wir zunächst das Cakir-Aga-Konagi besuchen. Leider war es wegen Renovierung geschlossen, doch ließ man uns immerhin in den Innenhof. So konnten wir die Pracht des Herrenhauses erahnen. Als dann auch die Aydinoglu Mehmet Bey Camii geschlossen war, dachten wir :"Das ist nicht unser Tag...." Doch plötzlich erschien der von Dorfbewohnern herbeigerufene Imam und führte uns persönlich die Moschee. Als wir anschließend in der Teestube einen Tee genossen, sprach uns ein Dorfbewohner an und berichtete mit wenigen deutschen Worten, dass er früher in Deutschland gearbeitet habe. Er würde uns den Tee spendieren, wünsche uns alles Gute und ging von dannen.
Inzwischen hatten wir herausgefunden, dass bei den meisten Moscheen ordentliche Toiletten vorhanden waren, was unterwegs recht hilfreich war.
Der Navi sollte uns nun nach Pamukkale führen. Wir erwogen eventuell trotz der Warnungen hier im Forum über Nazilli zu fahren. Unser Navi führte uns jedoch schon auf dem Weg zur 310 dermaßen in ein hinterletztes Kuhdorf in die Irre, dass wir von dieser Strecke Abstand nahmen und über Kuyucak fuhren. Auf dieser Strecke kommt man an einem See vorbei. Mein Mann meinte: "In Griechenland wäre jetzt hier eine Taverne". Und siehe da, oberhalb des Sees gab es ein Restaurant. Hier kommt sicher nur alle Schaltjahre ein Fremder vorbei. Man sprach hier nur türkisch. Mit den Fingern zeigend bestellten wir Hähnchenschlegel. Diese waren wunderbar gegrillt und entpuppten sich als eine der besseren Fleischmahlzeiten unserer Reise.
Weiter ging es nach Pamukkale, wo uns der Tourischock erwartete. Was für ein trostloser Ort am Fuße der großartigen Sinterterrassen! Fast nur Fastfoodläden, Souvernierläden und Inhaber, die mit "yes please" auf die wenigen Touristen im Ort Jagd machten. Die Touristen befanden sich jedoch in großen Massen nur auf dem Gelände der Terrassen.
Wir beließen es bei dem Eindruck von außen und genossen in unserem empfehlenswerten Quartier Hotel Melrose ein gutes Abendessen.
Früh am nächsten Morgen brachen wir Richtung Aphrodisias auf. Diese ca 100 km Fahrstrecke sollte jeder auf sich nehmen, denn dieser Ort ist magisch. Da wir früh genug dran waren, konnten wir anfangs den Ort fast allein genießen. Vorbei am Tetrapylon geht man zum grandiosen Stadion für 30000 Besucher. Wir haben noch nie so ein gut erhaltenes Stadion gesehen, das durchaus als Vorbild für die heutigen Arenen angesehen kann!
Mein Mann konnte gar nicht mehr aufhören, Bilder von verschiedenen "Trümmern" mit schneebedeckten Bergen zu machen. Überall grünte und blühte es. Die Agora steht unter Wasser, was alles noch romantischer macht. Auch auf der Bühne der Bouleuterions steht das Wasser und im ADAC-Führer heißt es so nett: "...nicht ohne Schmunzeln denkt man an hitzige Debatten vergangener Zeiten, wenn im heute wassergefüllten Halbrund die Frösche quaken." Als "Hammer" stellte sich das zugehörige Museum heraus. Hier ist unter anderem das ganze Fries des Sebasteions ausgestellt, versehen mit sehr informativen Tafeln. Auch sonst kann man sehen, warum die Steinmetze aus Aphrodisias weltberühmt waren.
Der Eintritt für diese grandiosen Ausgrabungen und das Museum beträgt sage und schreibe nur 8TL!
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 07:53:05
Vielen Dank für die positive Resonanz auf unsere Berichte. Hier noch die Bilder von Aphrodisias
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 13:55:35
Teil 4 Pamukkale und Hierapolis
Nach der Heimkehr von Aphrodisias fuhren wir direkt zum oberen Eingang von Hierapolis in der Hoffnung, am Spätnachmittag den Massen etwas aus dem Weg zu gehen. Aber auf dem Parkplatz standen noch unzählige Busse. An den Sinterterrassen war noch ordentliches Gedrängel, aber bei den Ausgrabungen verliefen sich die Ansammlungen.
Wir waren sehr froh, dass sich die Behörden durch gesetzt haben und die Hotels an der Bergkante abgerissen worden sind. So leuchteten die Terrassen wieder in schönem Weiß und die Ausgrabungen wurden vom Nachmittagslicht vergoldet. Vom Theater hatte man eine herrliche Aussicht. Ganz allein wanderten wir dann über die antike Straße zum Domitian-Tor. Wie immer auf solchen Straßen finde ich es sehr eindrucksvoll, hier in dem Bewußtsein zu laufen, wo vor 2000 Jahr die Menschen wandelten, die durch ihr Denken und Erforschen dafür sorgten, dass wir heute das sind, was wir sind.
Hinter dem Tor beginnt dann schon die Nekropole. Einige Sarkophage vermittelten den Eindruck einer "Almhütte im Schnee".
Im Abendrot konnten wir dann die Sinterterrassen ohne Menschenmassen genießen.
Wir leisteten uns den Luxus, am nächsten Morgen nochmals in das Gelände zu gehen und dieses Naturwunder im Morgenlicht wirken zu lassen. Wegen der kühlen Luft und des heißen Thermalwassers wehten Nebelschwaden über die Terrassen.
Außerdem besuchten wir noch das Museum, das in den antiken Thermen seine Heimat gefunden hat. Hier konnten wir noch einmal Beispiele der meisterlichen Steinmetzkunst von Aphrodisias bewundern.
Dann ging es weiter zum benachbarten Laodikea.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 14:54:12
Teil 5 Laodikea, Fethiye, Ölüdeniz
Laodikea war eine große Überraschung für uns. Uns erwartete eine ausgedehnte Ausgrabungsstelle, die gerade für Besucher hergerichtet wird. Überall werden Säulen aufgerichtet, Scherben gesichtet und die Wege begehbar gemacht. Wieder einmal waren wir ganz allein unterwegs, da diese Stätte offensichtlich von den Bussen links liegen gelassen wird. In Sichtweite von Pamukkale liegen hier zwei Theater, Tempel, ein Stadion und eine ausgedehnte Stadtanlage, die durchaus sehenswert sind.
Nun sollte es weiter nach Fethiye gehen. An einer Straßenlokanda in einer Kurve hinter Denizli haben wir die besten Fleischspieße unserer Türkeireise gegessen.
Danach ging es über mehrere Bergrücken mit Alpenpanorama und Schnee bis an die Straße in den Süden.
Fethiye lag noch im touristischen Halbschlaf und man machte wieder "Jagd" auf uns wenige Touristen.
Am nächsten Tag bummelten wir über den sehr schönen Markt und besuchten das örtliche Museum. Auch dieses kleine Museum gefiel uns gut, weil man nicht von der Fülle der Objekte erschlagen wird und man die einzelnen kleinen Dinge besser würdigen und speichern kann.
In der ganzen Stadt stehen Sarkophage herum, einer sogar mitten auf der Straße.
Nun zog es uns zu den Felsengräbern. Das Grab des Amyntas kann man besuchen. Die 8TL Eintritt (so viel wie in Aphrodisias!) sind maßlos überzogen. Man sieht nur eine kleine Grabkammer. Das Beste ist noch die Aussicht auf die Stadt. Aber das kann man sicher von einer anderen Stelle billliger haben. Wenn man den Weg Richtung Süden weitergeht, sieht man vom Weg aus in anderen Gräbern ähnliche Grabkammern.
Nachmittags ging es zum berühmten Strand von Ölüdeniz. Die Ortschaften auf dem Weg dorthin fanden wir furchtbar - nur Hotels und Restaurants. Wie muß das hier im Sommer zugehen. Nichts für uns!
Als wir den Strand erreichten, hatte auch die Sonne ein Einsehen und das Wasser leuchtete türkis. Für die Landzunge verlangte man selbst jetzt, wo man nicht baden kann, Eintritt. Nein, danke. Am Strand fanden wir ein Restaurant, das eine paar Tische auf der Strandpromenade aufgestellt hatte. Wir relaxten an diesem heimeligen Platz längere Zeit und als dann auch noch Delfine in der Bucht rumtollten, war das Glück perfekt.
Auf dem Rückweg fuhren wir durch das von Griechen verlassene Dorf Kayaköyü, das vom Tourismus weidlich ausgeschlachtet wird. Es gab zahlreiche Lokalitäten. Jeder möchte halt vom Tourismus profitieren...
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 17:42:09
Teil 6 Köycegiz, Dalyan, Bodrum
Und weiter ging es. Heute machten wir uns zuerst auf die Suche nach dem Toparlar Selalesi. Mit Eurer Hilfe haben wir ihn gefunden. Der Wasserfall war nicht besonders groß, aber die einsame Landschaft lud zum Picknick ein. Wir wollten aber lieber am Köycegiz-See Fisch essen. Die Zubereitung des Fisches sagte uns nicht so zu. Er war in Stücke geschnitten und in einer Tomatensauce ertränkt. Das kommt davon, dass man unbedingt Fisch aus dem See essen will und nicht genügend türkisch versteht, um die Zubereitung zu erfragen.
Nun machten wir uns auf die Suche nach unserer Pension in Dalyan. Sie war sehr basic, hatte aber eine Dachterrasse mit wunderbarem Ausblick auf die Felsengräber. Wir erkundeten ein bißchen das Dorf. Am Ufer sahen wir unheimlich viele Boote liegen. Es gab Bootsnummern über 200 und dabei wurden nur die großen durchnummeriert. Nicht auszudenken, welch Karawanen an Booten sich im Sommer durch die Wasserkanäle quälen.
Am nächsten Morgen heuerten wir ein kleines Boot für uns alleine an. Der Bootsführer steuerte sein Boot nahe an die Felsgräber ran, danach setzte er uns für eine Stunde in Kaunos ab. Er verabschiedete sich mit den aufmunternden Worten: "See you tomorrow".
Nach 10 Min. Fußweg erreichte man die Ausgrabungsstätte. Vom Theater hatte man einen wunderbaren Blick auf das Delta. Außer dem Theater gab Thermen, eine Agora, Reste eines Hafens und eines Tempels zu besichtigen. Die Reste sind sind nicht sehr eindrucksvoll, doch die Lage und die vielfältige Vegetation macht diese Stätte sehenswert. Der Boden scheint fruchtbar zu sein, denn es wurde ergiebig Ackerbau betrieben. Zu antiken Zeiten wütete hier allerdings die Malaria.
Erfreulicher Weise hat unser Bootsführer an der Bootsanlegestelle doch auf uns gewartet und schipperte uns durch die engen Schilfgässchen zum Iztzustrand, wo wir nochmal eine Stunde pausierten. Es badeten doch tatsächlich einige im Meer, vermutlich Engländer :).
Am nächsten Morgen ging es nach Bodrum, dem antiken Halikarnassos. In der Johanniterburg ist das Unterwassermuseum untergebracht. Es gab sehr viele unversehrte Glasgefäße, Reste untergegangener Schiffe und ihre Ladung, sowie der Inhalt eines Grabes einer karischen Prinzessin zu sehen. Vor dem Kastell sahen wir eine große Gruppe Griechen, die mit Einkaufstüten bepackt der Fähre nach Kos und Rhodos zustrebten. Langsam scheint sich das Verhältnis zwischen Griechen und Türken zu bessern. In Ephesus trafen wir dann sogar auf eine griechische Reisegruppe.
Wir stürzten uns in die Gassen der Altstadt. Die Stadt mit ihren weißen Häusern machte auf uns einen sehr griechischen Eindruck. Abends stießen wir auf den Fischmarkt, der von Lokalen umgeben war. Man kaufte den Fisch beim Händler und ließ ihn im Lokal brutzeln. Eine geniale Lösung. Nachahmenswert!
Am nächsten Morgen fuhren wir noch zum recht gut erhaltenen Theater. Die Grundmauern des Mausoleums von Halikarnassos, eines der sieben Weltwunder, konnte mangels Parkplatz nicht besucht werden. Noch ein letzter Blick auf Bodrum und ab ging es wieder in die Berge.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Limi am 22. April 2012, 17:52:00

Viiieeelen liiieeben Dank für den grandiosen Reisebericht und die Fotos heuschnupfen

Echt, so langsam könnten sich hier div. Schreiber(innen) mal zusammen tun und ein Reise/-Erlebnisbuch schreiben.... :yippieh:

Simone :love:
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 19:00:36
Teil 7 Labranda, Euromos, Kapikiri
Ein erst noch recht gut ausgebautes Sträßchen führte in die Berge. Gejagt von leeren Lastern, die wie ges.... S.... fuhren, entgegen kommenden vollen Lastern ausweichend ging es aufwärts. Erst kamen die Schlaglöcher, dann Labranda. Hier trafen wir einen Studenten der Philosophie und Literatur, der seit Oktober zunächst zu Fuß und nun per Fahrrad dem antiken Hauch in der Westtürkei nachforscht. Diesen Berg mit dem Fahrrad hoch, alle Achtung! Nach einer Nacht im Zelt im Zeustempel sollte es nun weiter nach Aphrodisias gehen, da er das beim ersten Besuch von Pamukkale "vergessen" hatte. "Armer Kerl"!
In Labranda wurde Zeus Labrandos verehrt. Schon im 6. Jhd. vor Christus gegründet, erlebte es seine Blüte während der Zeit der karischen Herrscher Mausolos und Idrieus (4.Jhd. v. Chr.). Doch auch noch unter den Römern und in byzantinsicher Zeit war die Stelle besiedelt. Die Ruinen liegen auf 700 m Höhe in einer großartigen Landschaft mit herrlichem Ausblick in die Ebene. Das Gelände ist trotzdem leicht sumpfig. Man mußte immer aufpassen, wo man hin trat.
Das nächste Ziel, den Tempel von Euromos, verpaßten wir erst einmal und mußten umkehren. Er liegt etwas versteckt in einem Olivenhain und war durch den Neubau der Straße schlecht ausgeschildert. Man findet hier tatsächlich den best erhaltensten Tempel Kleinasiens. Da so ein Tempel teuer war, brauchte man Mäzene. Deren Namen wurden dann in den entsprechenden Säulen eingemeißelt. Moderne Vermarktungsstrategie!
Jetzt wurde es ländlich. Unser Ziel war Kapikiri am Bafa See. Das war nun wirklich ein sehr kleines ländliches Dorf, das mitten im antiken Herakleia liegt. Wir hatten eine sehr schöne Pension am See mit einer Terrasse mit Blick sowohl auf den See als auf die Bergkette Latmos und das Dorf. Wir eroberten die Umgebung, bewunderten die Reste der Stadtmauer, eines Tempels und einer Nekropole, die heute teilweise unter Wasser steht. Als Draufgabe gibt es noch einen befestigten byzantinischen Bischofssitz. Ach ja, und das Endymion darf man nicht vergessen. Die Mondgöttin Selene verliebte sich in Endymion. Um ihn nicht zu verlieren, versenkte sie ihn in ewigen Schlaf. Irgendwo in einer Höhle im Latmosgebirge schläft er, was ihn jedoch nicht daran hinderte, mit Selene 50 Töchter zu zeugen.
Krönender Abschluß war ein fast perfekter Sonnenuntergang.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. April 2012, 19:26:26
Teil 8 Wanderung zum Sieben-Brüder-Kloster
Heute war ein Wandertag angesagt. Der Beschreibung einer Wanderung im Michael Müller Reiseführer folgend ging es vom Dorf Gölyaka zum Sieben-Brüder-Kloster mit einem Abstecher zu einer 8000-10000 Jahre alten Felsmalerei.
Auf dem Weg gibt es keinerlei Hinweisschilder, man hatte den Eindruck, die örtlichen Wanderführer verteidigen ihren Job (was ok ist). Der Weg führte uns durch üppige Vegetation. Überall blühte der Schopflavendel, Kühe grasten unter Olivenbäumen, Schafe suchten mit ihren Lämmern leckere Gräser. Wir fanden tatsächlich die Wandmalereien, nachdem wir uns mehrmals durch Felspalten quetschen mußten. Sehr eindrucksvoll!
Es ging weiter zum Sieben-Brüder-Kloster. Dort hätten wir die Fresken ohne die Hilfe von Lehrern einer Schulklasse wahrscheinlich nicht gefunden. Wer weiß, was in diesen Bergen noch alles auf Entdeckung wartet.
Auf dem Rückweg genossen wir nochmals die Aussicht auf den Bafa See. Diese Region wäre schon noch ein paar Tage mehr Urlaub wert gewesen. Wer weiß, vielleicht kommen wir einmal wieder....
Den Tag beschlossen wir mit einem hervorragenden Fisch-Essen auf unserer Pensionsterrasse.
Mit uns in der Pension wohnte eine schweizer Schulklasse. Mein Mann hatte mitbekommen, dass sie am nächsten Tag "frei" hätten und er beschwerte sich bei mir, dass er keine freien Tag genehmigt bekäme. Als er herausfand, dass die Schüler an ihrem "freien" Tag Cicero und Plato lesen sollten, war er mit meiner Urlaubsplanung plötzlich wieder einverstanden...

Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 22. April 2012, 19:52:21
@Dea,
wir waren auch in Kapiriki. Leider nur einen Tag, aber es hat uns dort gut gefallen. Natürlich haben wir nicht mal halb soviel gesehen wie du/ihr. Die Wanderung zum Kloster war wie's aussieht lohnenswert! thumbsup Im August aber sicher zu heiß.

Verrätst du bitte in welcher Pension ihr übernachtet habt?
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 23. April 2012, 05:56:00
ICH BIN BEGEISTERT!!!
es gibt also tatsächlich noch menschen, die sich nicht für sterne und all inklusive interessieren! :applause: :applause: :applause:
vielen dank liebe dea für diesen tollen und sehr informativen bericht und die vielen schönen fotos! danke für deine reiselust, deinen mut und deine unvoreingenommenheit dieses wunderbare land zu besuchen  thumbsup
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: melitta am 23. April 2012, 07:57:38
ach wunderschön  :D :D

ich habe deinen Bericht und deine Bilder von Herzen genossen  :love: :love:

Melitta
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Gitte am 23. April 2012, 08:10:12
Schöner Bericht, danke, dass wir an Euren ersten Gehversuchen in der Türkei teilnehmen durften, die anscheinend professionell geplant und durchdacht waren.
Schön, dass es Euch so gut gefallen hat und ihr gleich eine Menge von Land und Leuten erleben und erfahren konntet.
Einige Dinge haben wir auf unserer Ägäisfahrt ja auch gesehen, da kamen die noch recht frischen Erinnerungen erneut an den Tag.

Danke, Dea!
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 23. April 2012, 14:51:04
Teil 9 Didma, Milet, Priene
Am folgenden Morgen genossen wir noch einmal die Stille dieses Ortes. Die Sonne schien und wir beobachteten, wie Dorfbewohner ihre Kühe vom Dorf an den See trieben. Doch dann war Schluss mit Beschaulichkeit - "Power-Trümmer-Anschauen" war angesagt.
Didima war unser erstes Ziel. Auf dem Weg dorthin kreuzten mehrere Ziegenherden die Fahrbahn. Welch ein Bild!
Die Ausgrabungsstelle von Didima teilten wir uns mit einer türkischen Schulklasse, die uns den ganzen Tag "verfolgen" sollte. Wie schön, dass auch hier den Kindern ihr kulturelles Erbe nahe gebracht wird. Didima war das zweitwichtigste Orakel der Antike. Dementsprechend war es mit grandiosen Säulen ausgestattet. Außergewöhnlich war ein großes Fenster, von dem wohl die Orakelsprüche verkündet wurden.
Nächstes Ziel: Milet. Sofort beeindruckt das große Theater. Doch uns zog es auch zur Stadt. Hier also wandelte schon Thales (der vom Thales-Satz, den wir noch aus der Schule kennen) und sagte präzise die Sonnenfinsternis vom 28.Mai 585 v. Chr. voraus. Sein Schüler Anaximander entwickelte unter anderem die erste Weltkarte und entwarf ein Bild des Kosmos, in dem die Erde frei im Raum schwebte. Hippodamos von Milet war ein weitgefragter Stadtplaner im 5. Jhd. vor Christus. Die ionischen Städte an der türkischen Ägäisküste sind die Wiege der Philosophie und Wissenschaft.
Ehrfürchtig betrachteten wir die heute unter Wasser liegende Agora, von der aus ein Prozessionsweg nach Didima ging. Wir erinnerten uns an das großartige Stadttor von Milet, das wir im Pergamonmuseum in Berlin bewundert hatten. In den Faustina-Thermen wird deutlich, wie hoch entwickelt die römische Kultur schon war, als Baden für die Germanen noch ein Fremdwort war.
Mit Blick auf das Theater aßen wir das schlechteste Essen unserer Reise. Selber schuld, wenn man an einem solchen Ort isst.
In Priene konnten wir eine Stadt im Schachbrettmuser nach dem hippodamischen System besichtigen. Die Stadt liegt an einem Abhang. Um sie dort bauen zu können, mussten Terrassen angelegt werden. Von der Stadt aus hat man einen herrlichen Blick auf die Schwemmlandebene des Mäander.

Unser gebuchtes Hotel lag mitten in Kusadasi. Diese Stadt war eine positive Überraschung für uns. Wir brachten sie immer mit Massentourismus in Verbindung. Natürlich gibt es die Bausünden. Die Stadt lebt aber nicht nur vom Tourismus. Sie hat eine Universität und die Ufercafés sind mit westlich gekleideten jungen Leuten bevölkert. Die Lokale am Hafen sind abends voll von Menschen, und wir mussten nicht mehr oder weniger einsam essen wie in Fethiye. In der Fußgängerzone des Altstadtviertels konnte man relativ unbehelligt bummmeln.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 23. April 2012, 15:11:23
Teil 10 Ephesos
Der nächste Tag war Ephesos gewidmet. Früh zogen wir los und konnten doch den Menschenmengen nicht entgehen. Allerdings hörten wir einen Reiseführer erzählen, es sei heute wirklich wenig los. Nun, denn.
Vorbei am Theater ging es zur berühmten Celsusbibliothek. Welch ein herrliches Bauwerk im Ensemble mit dem benachbarten Südtor.
Doch dann kam die Überraschung von Ephesos! Eigentlich hatte ich gedacht, wir wüssten, was uns in Ephesos erwartet und die Hanghäuser wurden nur am Rande erwähnt. Jetzt ist alles schön hergerichtet und ein absolutes Highlight unserer Reise. Zuerst sieht man den sogenannten Marmorsaal und Tische auf denen hunderte von kleinen Marmorstückchen liegen. Eine Zeitung titelte wohl: "Das größte Puzzle der Welt". Welch eine Arbeit! Aber dann ging es erst richtig los. Jede Menge Räume mit Wandbemalungen wie in Pompeji! In den Ausgrabungsstätten geht man Straßen entlang und kann sich vorstellen, durch welche Pracht an Tempeln, Brunnenanlagen und Arkadengängen sie führten. Hier kann man sich vorstellen, in welcher Pracht die - wohl in diesem Fall begüterten Menschen - wohnten. Über mehrere Stockwerke ging es aufwärts. Der Extraeintritt lohnt sich auf jeden Fall. Eine Broschüre über diese Ausgrabungen gibt es leider noch nicht. Eine österreichische Archäologin ist gerade dabei, eine zu erstellen.
Nachdem wir den Rest der Hauptstraße noch besichtigt hatten, wendeten wir uns der Marienkirche zu. An diesem Platz fand 431 n. Chr. das dritte Ökumenische Konzil statt. Es ging darum, ob Christus  gleichzeitig Gott und Mensch sei oder nur göttlicher Natur. 433 n.Chr. fand man eine Kompromissformulierung. 449 n. Chr. wurde von Kaiser Theodosius II hier erneut ein Konzil einberufen, dass als Räubersynode in die Geschichte einging, weil die These, Christus sei nur göttlicher Natur mit Waffengewalt durchgesetzt wurde. Das Konzil wurde später nicht anerkannt und die Beschlüsse im Konzil von Chalkedon 449 n. Chr. verworfen. Ein geschichtsträchtiger Ort also, der Kirchengeschichte schrieb.
Wir fuhren dann noch zur "Höhle der Siebenschläfer". Dort hat sich inzwischen auch der Touristenrummel breit gemacht und die Katakomben sind nicht mehr zugänglich. Was man von außen sah, erinnerte uns an die Katakomben von Ispica auf Sizilien.
Im archäologischen Museum von Seldschuk konnten wir dann die außergewöhnlichen Fundstücke aus den Hanghäusern bewundern: einen Klappstuhl und einen Klapptisch. Auch die Artemis von Ephesos war eindrucksvoll.
An der Isa-Bey-Moschee wurde ich von einem der Händler regelrecht verfolgt und erst ein harsches "hayir" vertrieb ihn. In der Moschee sind Teile des Artemissions, eines der sieben Weltwunder eingebaut. Vom Weltwunder selbst ist nur das Fundament und eine Säule übrig geblieben. Sehr kümmerlich!
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Laurie am 23. April 2012, 15:29:26
Liebe Dea

auch von mir vielen herzlichen Dank für deinen tollen Bericht bisher. Viele deiner besuchten Orte habe ich schon selbst gesehen und umso mehr freue ich mich über deine Fotos und Erzählungen.
Besonders spannend finde ich, dass ihr als Türkeineulinge eine solche Reise selbst organisiert und durchgeführt habt, Hut ab, da kenne ich viele, die sich das nicht zutrauen würden.
Ach und zu Dalyan: Wir waren schon zwei Mal im August da, es hat zwar wirklich viele Boote, aber gegenüber der Riviera ist es dort immer noch ruhig und erholsam.

Liebe Grüße
Laurie
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 23. April 2012, 15:51:19
Teil 11 Izmir
Nun ging es wieder zurück nach Izmir. Das Museum für Geschichte und Kunst, in dem die meisten archäologischen Funde untergebracht sind, hat uns gar nicht gefallen. Uns kam alles sehr lieblos präsentiert vor. Natürlich waren der Flussgott Kaystros aus Ephesos und der Fries des Dionysos-Tempels von Teos sehr schön, aber wenn wir ganze Vitrinen voller Pöttchen sehen, haben wir schon genug. Das Konzept dieses Museums gefällt uns einfach nicht.
Nach einem Imbiß an einer der Imbißbuden in der Altstadt um den Basmane Bahnhof ging es nochmals in den Basar, der uns einfach gut gefällt. Wir überquerten dann den Feysi Pasa Bulvari und plötzlich waren fast keine Frauen mehr auf der Straße zu sehen. Und was wurde hier verkauft? Handys und allerlei elekronisches Spielzeug. Um die Ecke dann gab es eine Straße, die wohl in Izmir den Obi ersetzt :). Frauen scheinen sich dafür weit weniger zu interessieren, als für die Braut- und Abendkleider auf der anderen Straßenseite.
Einen Briefkasten fanden wir in ganz Izmir nicht und die Post hatte zu, weil Sonntag war. Auch auf dem Flughafen sind wir unsere Karten nicht losgeworden und haben sie hier zu Hause per Hand überreicht. Ab jetzt gibt es nur noch e-mails mit Bildanhang aus dem Urlaub, diese Jagd nach Briefmarken und Briefkästen (übrigens nicht nur in der Türkei) ist uns zu dumm. 
Am nächsten Morgen in aller Frühe ging es dann wieder heimwärts.


Die Reise war ein voller Erfolg. Es hat alles gut geklappt. Wir hatten die Unterkünfte bei booking.com vorgebucht und selbst in der kleinsten Pension sprach jemand ein bißchen Englisch. Überall hatten wir auch kostenlosen Internetzugang.
Wenn sich die Türkischkenntnisse auf die Höflichkeitsfloskeln beschränken, ist ein näherer Kontakt zur Bevölkerung nicht möglich, aber überall begegnete man uns freundlich und hilfsbereit.
Die Türken fahren zwar eine wenig unorthodox, aber nicht agressiv. Die Straßen sind oft vierspurig ausgebaut, so dass das Fahren sehr angenehm ist.
Die Abkürzung TL für türkische Lira hat uns immer zum Schmunzeln gebracht, weil das bei uns in Schwaben die Abkürzung für den Wein Trollinger-Lemberger ist.
Der nächste Türkeiurlaub entsteht schon langsam in meinem Kopf. Antalya, Konya, Afyon und das Phrygische Hochland, Aizanoi und über die Lykische Küste zurück nach Antalya. Das wird wesentlich "ländlicher". Aber unsere erste Reise hat uns sehr ermutigt auch abseits der ausgetretenen Pfade zu reisen.
Ich freue mich, dass unser Bericht Euch gefällt.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Kaefer am 23. April 2012, 15:53:19
Bin begeistert  :go go go:

darf ich fragen wie lange ihr unterwegs wart??
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 23. April 2012, 16:58:03
15 Tage, ca 1800km gefahren. Uns macht es nichts aus, aus dem Koffer zu leben. Wir waren immer höchstens zwei Nächte in einem Quartier. Das machen wir lieber, als mehrere Ziele von einem Punkt aus zu erkunden, weil die Wege dann oft weit werden und man ja immer noch die Rückfahrt hat.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Bienchen am 23. April 2012, 17:14:19
Danke schön Dea  heuschnupfen es hat Spass gemacht, mit Dir mitzureisen und Deine Fotos anzusehen!  :yeah:

LG Bienchen  :love:
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Floh am 23. April 2012, 18:50:49
Hallo Dea


für euren 1ten TR Urlaub habt ihr euch gleich das volle Programm gegeben  ;D ;D  thumbsup


tolle Bilder ( da bekommt man "Heimweh" ) super berichtet :)  ...vielen Dank dafür  thumbsup   thumbsup



lg Floh


Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 23. April 2012, 20:06:21
ich ziehe meinen hut vor dir dea!!!  :allah: 15 tage volles programm, das erste mal türkei!  thumbsup
das schaffen wir in 4 5 wochen nicht, aber wenn wir mal gross sind........respektive, wenn wir keine kids mehr bei haben, dann.... thumbsup
vielen vielen dank für deine schilderungen und die vielen fotos  bluemchen
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: melitta am 24. April 2012, 07:45:27
auch ich möchte mich bedanken, für den wunderschönen und tollen Bericht   :applause:
auch meine Hochachtung dafür, dass ihr als Türkeineulinge gleich ein so volles Programm gefahren seid  :allah:

Melitta
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 24. April 2012, 08:12:15
Mit Kindern wäre so ein Programm nicht möglich, das ist klar.
Das Programm sieht vielleicht nach viel aus, doch bis auf die Tage an denen wir in Aphrodisias und Herikleia und Didima, Milet, Priene waren, war es relaxter als es aussieht. Da wir morgens spätestens um 9 Uhr unterwegs waren, gab es am Nachmittag genügend Zeit auf Pensionsterrassen, Hotelbalkonen oder Cafés herumzuhängen und zu relaxen.
Dann trägt natürlich auch die Jahreszeit zum Gelingen dieses Planes bei. Im Juli oder August in der Hitze, möchte ich das nicht machen. Mit dem Wetter hatten wir Glück, wir hatten zwar von leichtem Schneetreiben bis strahlendem Sonnenschein alles dabei, doch nur das Gewitter in Pergamon (was ja irgendwie auch sein Gutes hatte ) hat unser Programm beeinträchtigt. Mein Mann hätte sich allerdings manchmal ein paar mehr Sonnenlöcher im Wolkenmeer gewünscht, da die Fotos dann an Strahlkraft gewinnen.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: sally am 24. April 2012, 11:10:25
 :applause: ich bin begeistert-echt mutig so quer durchs unbekannte Land zu ziehn  thumbsup
 busi sally
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Juless666 am 06. Juli 2012, 08:21:40
Wie lange wart Ihr denn unterwegs?  :grüssle:
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 12. Juli 2012, 06:15:59
Wir waren 15 Tage unterwegs.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Juless666 am 12. Juli 2012, 14:33:14
Wow...wirklich beeindruckend.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: MarcelTurkey am 17. April 2014, 12:57:45
Hey, ich hatte jetzt endlich Zeit alle Teile zu lesen und ich bin eigentlich sprachlos. Während des Lesens habe mich mir soviel Fragen überlegt, aber die wurden teilweise schon beantwortet oder ich habe sie vergessen- bis auf eine (die vielleicht unwichtigste von allen ;D ) : In Teil 9 sagtest du, dass das Essen schlecht war und man da selber Schuld dran ist, wenn man an so einem Ort isst. Aber wieso?

Falls mir noch mehr einfällt werde ich fragen und hier auf jeden Fall ein dickes DANKE für die tollen Berichte, die wirklich sehr viel Spaß gemacht haben zu lesen.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: frankt am 17. April 2014, 23:35:27
Beeindruckent.

Zwar hab ich die meisten der Stätten auch schon besucht, aber nicht in einem Urlaub... ;D

Gruß
Frank
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 03. Mai 2014, 23:09:21
In Teil 9 sagtest du, dass das Essen schlecht war und man da selber Schuld dran ist, wenn man an so einem Ort isst. Aber wieso?

Ein Restaurant an einer vielbesuchten Ausgrabungsstätte ist auf Laufkundschaft ausgerichtet. Die kommen so wie so nicht wieder, warum sollte man sich da Mühe geben?
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 04. Mai 2014, 06:23:16
das hat man leider oft......auch bei diesen vielen "restaurants" die dann busweise mit touris angefahren werden......da haben wir schon sachen erlebt, najaaaaaaa.......der hunger hat es rein getrieben - um es mal noch wohl zu formulieren!
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 04. Mai 2014, 09:25:15
Teil 6 Köycegiz, Dalyan, Bodrum
Und weiter ging es. Heute machten wir uns zuerst auf die Suche nach dem Toparlar Selalesi. Mit Eurer Hilfe haben wir ihn gefunden. Der Wasserfall war nicht besonders groß, aber die einsame Landschaft lud zum Picknick ein. Wir wollten aber lieber am Köycegiz-See Fisch essen.
Am nächsten Morgen heuerten wir ein kleines Boot für uns alleine an. Der Bootsführer steuerte sein Boot nahe an die Felsgräber ran, danach setzte er uns für eine Stunde in Kaunos ab. Er verabschiedete sich mit den aufmunternden Worten: "See you tomorrow".
Nach 10 Min. Fußweg erreichte man die Ausgrabungsstätte. Vom Theater hatte man einen wunderbaren Blick auf das Delta. Außer dem Theater gab Thermen, eine Agora, Reste eines Hafens und eines Tempels zu besichtigen. Die Reste sind sind nicht sehr eindrucksvoll, doch die Lage und die vielfältige Vegetation macht diese Stätte sehenswert. Der Boden scheint fruchtbar zu sein, denn es wurde ergiebig Ackerbau betrieben. Zu antiken Zeiten wütete hier allerdings die Malaria.
Erfreulicher Weise hat unser Bootsführer an der Bootsanlegestelle doch auf uns gewartet und schipperte uns durch die engen Schilfgässchen zum Iztzustrand, wo wir nochmal eine Stunde pausierten. Es badeten doch tatsächlich einige im Meer, vermutlich Engländer :).


@Dea,
hattet ihr dazu 2 Tage eingeplant? Kannst du bitte in etwa beschreiben wie man von Dalyan zum Toparlar Selalesi kommt :) Wenn man zur Ausgrabungststätte/Theater läuft kommt man an den Flsengräbern vorbei? Kann man diese besichtigen?

Was ist um Dalyan noch sehenswert? Wir haben 2 Nächte/3 Tage
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 04. Mai 2014, 15:34:48
Hallo Carlos,
wir hatten zwei Nächte in Dalyan.
Wir kamen von Fetiye und haben dann den kleinen Wasserfall besucht. Er ist von der Straße aus ausgeschildert und liegt etwas (von Fetiye ausgesehen ) hinter Köycegiz. Wir haben dann am See gegessen und sind weiter nach Dalyan.
Am nächsten Tag haben wir die Bootsfahrt gemacht, allerdings nur nach Kaunos und zum Iztuzu-Strand.
Am darauf folgenden Tag ging es dann morgens schon weiter nach Bodrum. Marmaris hatten wir bewußt ausgelassen.

Man kann auch mit dem Boot zu den Schlammbädern nach Sultaniye und überhaupt in den Köycegiz-See fahren.
Die Bucht von Ekincik soll auch ganz hübsch sein.

Gruß Dea
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 05. Mai 2014, 14:28:49
 :tja: Ist der Wasserfall näher bei Dalyan oder bei Fethiye? Ich frag so doof da wir im Mai in Dalyan, im September in Fethiye sein werden. Besser von Dalyan aus dorthin oder von Fethiye, was meinst du Dea?

Danke heuschnupfen
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 05. Mai 2014, 17:06:09
Der Wasserfall ist ganz kurz nach Köycegiz.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 28. Juni 2014, 09:59:39
@Dea,
wir haben den Wasserfall (wenn auch nicht auf Anhieb) gefunden  thumbsup

Die Ekincik Bucht allerdings nicht, obwohl wir bis Kaunos gefahren sind! Wir sind dran vorbei gefahren  :o:haben wir später, als wir schon wieder in Köyegiz waren, bemerkt  :wut:
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 28. Juni 2014, 14:56:49
Ich glaube, wir sind damals nur bis zum ersten kleinen Wasserfall gelaufen. Ich glaube dann kam noch ein größerer. Bis wohin seid Ihr gelaufen?
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 28. Juni 2014, 17:05:22
Weiter bis zum "großen Wasserfall", irgendwann führte der Weg auf der rechten Seite über den Fluss/Bach auf die linke. Noch einiges weiter kam der wohl eigentliche Wasserfall. Man konnte dort baden.  ;D
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 30. Juni 2014, 06:59:59
Gibt es Bilder?
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 30. Juni 2014, 18:10:41
Ja  :) ich bin noch am Aussortieren.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 11. Juli 2014, 21:56:43
Ich glaube, wir sind damals nur bis zum ersten kleinen Wasserfall gelaufen. Ich glaube dann kam noch ein größerer. Bis wohin seid Ihr gelaufen?

@Dea,
seid ihr bei diesem Wasserfall gewesen? Falls ja, dann wäre später noch ein größerer gekommen.
Titel: Re: Erste Türkeireise
Beitrag von: Dea am 13. Juli 2014, 08:30:28
Wir sind tatsächlich nur bis zu dem gelaufen.