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Türkeiforum Regionsinfos -Urlauberinfo - Reisetips -Reiseberichte und noch vieles mehr! => Reiseberichte & Erfahrungen & Tatil Videolari - Urlaubsfilme! => Thema gestartet von: Dea am 18. Juli 2013, 17:09:25

Titel: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 18. Juli 2013, 17:09:25
Hier kommt also endlich der Bericht unserer 2. Türkeireise:
Teil 1 Side
Am ersten Mai ging es bei Kälte und Regen mit dem Flieger los nach Antalya, das uns mit angenehmer Wärme empfing. Der Mietwagen war schnell übernommen und schon ging es los nach Side.
Inzwischen war es dunkel geworden und unser Hotel war ein bisschen schwer zu finden. Taxifahrer nach dem Weg zu fragen ist immer eine gute Option.
Da es schon spät war, entschlossen wir uns im hoteleigenen Restaurant zu essen. Wir bekamen einen Tisch, von dem man auf der einen Seite auf die erleuchtete Altstadt und auf der anderen Seite auf die Lichterkette der Hotelmeile blickte. Es spielte ein Alleinunterhalter in angenehmer Lautstärke Balladen von gestern und heute, am Schluß auch türkische. Es herrschte eine angenehme Wärme, das Essen war gut und auf einer Leinwand konnten wir verfolgen, wie Bayern gegen Barcelona gewann. Ein perfekter Abend!!!
Am nächsten Morgen frühstückten wir mit Blick auf die Altstadt. Da bestätigten sich allerdings meine Vorurteile gegen viele Türkeiurlauber: Mann strebte mit bloßem Oberkörper (manchmal tätowiert), Frau im kurzen Rock und Bikinioberteil in die Stadt.

Wir machten uns auf, die Überreste des antiken Side zu suchen. Sie lagen in blühenden Wiesen, waren gut beschildert und nicht überlaufen. Von der obersten Stufe des Theaters hat man einen wunderbaren Blick über die Reste der Stadt. Hier stammt also der Arzt Mnemon her, dem die Bibliothek von Alexandria ein kommentiertes Exemplar des 3. Buches der Epidemien von Hippokrates verdankt. Berühmt ist auch der Arzt Marcellus (Mitte 2. Jhd. n. Chr.), der seine medizinischen Schriften in Hexametern! verfaßte und 42 Bücher über Heilmittel schrieb. Der römische Codex Justinianus gilt als das bedeutenste Dokument der Rechsgeschichte. Großen Anteil daran hat ein Jurist aus Side: Tribonianos. Wieder einmal bin ich beeindruckt, wie das Denken der Städte der türkischen Westküste unsere Kultur beeinflußt hat.
Froh gestimmt wollten wir nun in die kleinen Gässchen der Altstadt von Side eintauchen, die von außen her so einen netten Eindruck machen. Nun allerdings begann ein Spießrutenlaufen. Am liebsten hätte ich mir ein Schild um gehängt: Ich will nichts essen und trinken! Ich will nichts kaufen! Ich will nur schauen! Zunächst antworteten wir freundlich mit "Nein", auf die Angebote, woraufhin man hinter uns her lief und krampfhaft versuchte, uns in ein Gespräch zu verwickeln. Sagte man ein harscheres "Nein", wurde hinter einem hergeschimpft. Also gingen wir stur, ohne die zahlreichen Schaufenster eines Blickes zu würdigen, nur auf die Überreste des antiken Sides fixiert durch die Stadt. Am Apollo-Tempel, der noch nicht eingezäunt war, kamen wir etwas zu Atem. Es ist wirklich ein magischer Platz und es war klar, dass wir zum Sonnenuntergang wieder hier sein würden. Das kleine archäologische Museum am Stadteingang hat uns auch gut gefallen. Wir entschlossen wir uns in einem Lokal luftig unter Bäumen mit Blick auf die Hotelmeile zu essen. Eine holländische Gruppe hatte wohl etwas zu feiern. Sie hatten ein Trio bestellt, dass traditionelle türkische Musik spielte. Etwas versöhnt mit Side genossen wir unser Mittagessen.
Nach abermaligem Spießroutenlaufen zu unserem Hotel verbrachten wir Zeit in der wunderbaren Ruhe am Pool unseres Hotels. Im Abendlicht genossen wir dann noch einmal die Reste des antiken Side und bewunderten natürlich den Sonnenuntergang hinter dem Apollotempel.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 18. Juli 2013, 17:34:43
Hier ein paar Bilder aus Side
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 18. Juli 2013, 21:05:22
Zitat
Im Abendlicht genossen wir dann noch einmal die Reste des antiken Side und bewunderten natürlich den Sonnenuntergang hinter dem Apollotempel.
und? das geht ans herz gell  ;)

bitte weiterschreiben....  :go go go:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 18. Juli 2013, 21:46:41
Teil 2 Selge, Aspendos, Antalya
Leichten Herzens verließen wir nach dem Frühstück Side. Es ging Richtung Selge. Bald konnte man die eisblauen Fluten des antiken Eurymedon sehen. An der römischen Brücke wurden wir von einem gut Deutsch sprechenden Türken angesprochen. Er bietet eine 30 minütige Fahrt mit einem Schlauchboot flußaufwärts an. Da unsere Zeit nicht für ein Rafting gereicht hätte, entschlossen wir uns, das Angebot anzunehmen. Über eine steile Treppe ging es abwärts zu Fluß. Die Schwester des Bootsführers kam noch dazu und es konnte losgehen. Über einen Felsen kletterten wir ins Boot. Der junge Mann hatte überall an den Felsen Seile befestigt, an denen er das Boot flußaufwärts zog. In völliger Lautlosigkeit glitten wir dahin. Überall aus den Felsen schoß Wasser aus den Felsen. Vormittags ist die Beleuchtung ideal. Für den jungen Mann war es eine ganz schöne Arbeit uns den Seilen entlang zu ziehen. Teilweise stand er bis zur Taille im Wasser. An größeren Stromschnellen drehten wir um. Noch ein paar schöne Fotos von der römischen Brücke und die Fahrt war vorbei. Wir haben sie sehr genossen.
Weiter ging die Fahrt durch eine absolut bizarre Bergwelt nach oben. Der Weg schien kein Ende zu nehmen. Immer wieder gab es phantastische Ausblicke. Im Dorf angekommen gab es keinerlei Hinweise auf Selge, so folgten wir dem vermeintlichen Hauptweg, der jedoch an einem Gehöft endete. Wir wollten schon umdrehen, als eine Frau aus dem Haus geschossen kam und uns auf recht gutem Deutsch erklärte, dass man auch von hier zum Theater gehen könne, und sie uns begleiten würde. Kaum waren wir losgegangen, kam eine zweite Frau dazu. Sie plauderten mit uns und erzählten uns ein bißchen von dem Dorf. Schließlich kam eine dritte Frau dazu. In Sichtweite des Theaters wollten die Frauen umdrehen und boten uns Ketten an. Da die ersten beiden Frauen recht Interessantes erzählt hatten kauften wir ihnen je ein Kette ab. Ein Stück weiter unter einem Baum lauerte schon die nächste Frau. Hatten die anderen umgedreht, weil hier ein neues Revier anfing? Wir wollten auf die Dienste der Frau verzichten, was nicht gelang. Sie folgte uns. Vor dem Eingang warteten andere Frauen mit ihren Erzeugnissen. Wir flüchteten ins Theater, wohin uns niemand folgte. Von der höchsten Stufe genossen wir den wunderbaren Ausblick. Wir wunderten uns über den Tunnel oberhalb der letzten Reihen. Wir sollten diesen noch in anderen Amphietheatern begegnen. Auf Sizilien war dieser Teil der Theater nie erhalten geblieben. Angesichts der belagernden Frauen beschlossen wir, auf eine Besichtigung der übrigen Gebäudereste zu verzichten, zumal sie nicht sehr eindrucksvoll erschienen.
Der nächste Zielpunkt war Aspendos. Wir freuten uns, dass kaum Autos auf dem Parkplatz standen, ist es doch eine an sich stark besuchte Sehenswürdigkeit. Wir wollten uns das Theater als Höhepunkt für den Schluß aufbewahren und erst die anderen Gebäudereste besichtigen. Wir waren entsetzt darüber, wie schlecht alles begehbar und bezeichnet war. Dafür, dass fast alle Touristen hier in der Gegend auf Ausflügen hier hergekarrt werden, war das wirklich erbärmlich. Dazu kam, dass mein mitgebrachter Plan nicht ganz richtig war. Nach einer Weile fanden wir uns zurecht und konnten diese Ausgrabungsstätte mit seinem grandiosen Blick über die pamphylische Ebene genießen. Höhepunkt sind ohne Zweifel die Reste des Aquäduktes. Welch eine komplizierte Technik schon damals beherrscht wurde! Über einen steilen Hang ohne richtigen Pfad konnte man auf einen Hügel oberhalb des Theaters klettern. Das ist schon ein phantastischer Anblick. Auf der anderen Seite hatte man dann einen guten Blick auf den Rest der Ausgrabungsstätte. Wir besuchten noch den Innenraum des Theaters, das wirklich sehr schön ist.

Nun ging es weiter nach Antalya. Der Navi führte uns zuverlässig bis an die Stadtmauer, doch dann gab er widersprüchliche Angaben. Nach dem wir zwei Mal an einer Schranke vorbeigefahren waren, die wir für den Eingang zu einem Parkhaus hielten, fuhren wir beim dritten Mal einfach mal hin. Da stellte sich heraus, dass das die Einfahrt der Innenstadt war, und dass Parken dort nur für Besucher der Hotels und Pensionen kostenlos ist. Nach ein wenig herumirren in den Gassen fanden wir unsere Pension. Wir hatten das Terrassenzimmer. Vor unserem Zimmer lag die allen Gästen zugängliche Terrasse, von der man einen herrlichen Blick über die Altstadt von Antalya und die Bucht hat. Wir konnten uns kaum von dem Anblick lösen, aber der Hunger trieb uns in den Hafen.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Altstadt von Antalya. Hier quatschen einen die Händler viel weniger an, und wenn man ablehnt, lassen sie einen in Ruhe. Völlig entspannt durchstreiften wir die Gassen.Laut eines Mitbewohners in unserer Pension war die Innenstadt eine zeitlang nur Touristenzentrum mit seinen in wunderbar renovierten Häusern gelegenen Pensionen und Hotels. Doch jetzt habe die städtische Jugend sie zurück erobert. Das konnte man am Abend in den Bars sehen. Wir fanden die Altstadt von Antalya wunderbar. Mein Mann hatte sie übrigens aus dem Flugzeug schon fotografieren können. Als wir am frühen Abend auf unserer Terrasse saßen und über die Stadt blickten, begannen auf dem Platz hinter dem Atatürk-Denkmal Wasserspiele mit Musik. Bei einem Bier und einem Glas Wein genossen wir das Schauspiel.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 18. Juli 2013, 22:42:28
Ein paar Bilder zu Teil 2
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 19. Juli 2013, 11:33:34
Teil 3 Sagalassos und Egirdir
Das nächst Ziel unserer Reise war Egirdir am gleichnamigen See, der übrigens so groß wie der Bodensee ist.
Die 685 geht an den Kursunlu-Wasserfällen vorbei, die wir dann auch besuchten. Auf dem Parkplatz traf uns der Schlag, wie viele Autos schon da waren. Aber es war Sonntag, da pilgern die Türken mit Kind, Kegel und Kühltasche zu den Picknick-Plätzen. Es war eine heitere sonntägliche Stimmung. Am Hauptwasserfall waren wir natürlich nicht alleine, aber wenn man den kleinen Rundweg flußabwärts geht, kann man in Ruhe die Idylle genießen. In einem Cafe oberhalb des Wasserfalls trank ich meinen ersten Ayran. Verdünnter Joghurt mit Salz hatte mich nicht besonders angesprochen. Ich stellte fest, das das Getränk ziemlich nach Buttermilch schmeckte, die ich mag. Auf der weiteren Reise habe ich oft Ayran bestellt und selbst zu Hause kaufe ich es mir jetzt ab und zu.
Die Straße führte nun an einem riesigen Stausee entlang, an dessen Ufer manch Forellenlokal lag. Leider war es noch zu früh für das Mittagessen. Durch immer steilere Berge ging es nordwärts, bis wir die Abzweigung nach Sagalassos nahmen.
Diese Ausgrabungsstätte wurde die positive Überraschung unserer Reise und auch wenn man alle Stätten berücksichtigt, die wir gesehen haben, war Sagalassos ein absolutes Highlight. Es liegt auf 1700m an einem Südhang mit herrlichem Blick ins Tal. Siedlungsfunde reichen bis ins 7. Jt. v. Chr. Alexander der Große eroberte die Stadt, die damals zu den wohlhabendsten Pisidiens gehörte, auf seinem Weg nach Persien. Die meisten erhaltenen Gebäudereste stammen aus der Römerzeit. Die Türken machen große Anstrengungen diese Stätte einen breiteren Publikum zugänglich zu machen. Es werden bequeme Wege angelegt und sehr informative Tafeln aufgestellt.
Wir spazierten erst durch die Unterstadt. Auf Grund eines drohenden Gewitters verzichteten wir auf die Nekropole und wandten uns zur Oberstadt. Da die Stadt am Hang liegt, hat man von oben einen guten Überblick über die in blühenden Wiesen liegenden Ruinen. Noch ein Stück höher geht es zum Theater. Unterwegs kann man in einem Haus die Mosaiken der Bibliothek des Neon bewundern. Dunkle Wolken türmten sich immer mehr auf und in der Ferne sah man Blitze und hörte den Donner. Wir gingen dann wieder hinunter zur oberen Agora. Dort hat man das Nymphäon rekonstruiert, Kopien der gefundenen Statuen aufgestellt und das Wasser läuft sogar wieder. Was für ein toller Anblick! Nun strebten wir dem Ausgang zu, als das Unwetter über uns hereinbrach. Bis wir am Auto waren, waren wir pitschenaß. Gott sei Dank hatten wir ja unsere Koffer im Auto, so dass wir nach Ende des Unwetters trockene Kleidungs anziehen konnten.
Bis wir Egirdir erreichten, hatte das Unwetter sich verzogen. In der Pension bot man uns im Nebenhaus ein geräumiges neues Zimmer mit Seeblick an. Doch wir nahmen lieber ein einfacheres Zimmer im Haupthaus direkt am See. Diese Pension hatte etwas Backpacker-Atmosphäre. Es gab viele junge Leute und die Älteren waren meist Wanderer, die das Angebot der geführten Wanderungen der Pension annahmen. Man konnte dort auch gut zu Abend essen. Eine Irin schnappte sich die pensionseigene Gitarre und sang wunderschön zu ihrem Gitarrenspiel.
Den nächsten Tag gingen wir ruhig an. Wir spazierten um die Halbinsel, besuchten den Friedhof. Die alte orthodoxe Kirche war leider geschlossen. Anschließend schlenderten wir durch den Festlandteil der Altstadt von Egirdir. Wie schön einmal durch eine Stadt zu gehen, die nicht vom Tourismus bestimmt wird. Uns fielen viele schwarzgewandtete Frauen auf. Sie kommen wohl aus dem ehemaligen griechischen Dorf Barla, wo sich eine konservative islamische Sekte niedergelassen hat. Unterhalb der Burg fanden wir ein Haus, das im traditionellen türkischen Stil eingerichtet ist und besichtigt werden kann. Zu unserem Glück war es geöffnet. Danach fuhren wir südwärts auf einen Berg, von dem man einen phantastischen Blick auf Egirdir und den See hat. Weiter ging es zum Kovada Gölü. Hier um den See liegt ein Naturschutzgebiet. Auf einem botanischen Pfad kann man ein Stück den See entlang laufen. Da schon wieder Donner zu hören war und es auch schon relativ spät war, brachen wir den Rundweg ab und machten uns auf den Heimweg. Wieder verbrachten wir einen schönen Abend in unserer Pension, in der man mit vielen Gästen ins Gespräch kam.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 19. Juli 2013, 12:20:33
Bilder aus Egirdir
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 19. Juli 2013, 13:15:23
bitte weiterschreiben....  :go go go:

Unbedingt!  thumbsup
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Heidi NL am 19. Juli 2013, 13:16:33
Kompliment Dea, Du hast alles super beschrieben und tolle Bilder eingestellt.
Vielen Dank, dass wir auf diese Weise dabei sein dürfen.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Bienchen am 19. Juli 2013, 13:56:24
Wunderschön Dea  :applause: sowohl Deine Beschreibungen als auch die tollen Bilder! Danke schön dafür!  heuschnupfen

Und gegen mehr hätte ich auch nichts einzuwenden.............  :pfeif:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 19. Juli 2013, 14:32:50
Teil 4 Burdur, Karawansereien, Termessos
Wir wollten gerne die Orginale der Statuen sehen, deren Kopien wir in Sagalassos gesehen hatten. Also machten wir uns auf zum Archäologischen Museum Burdur. Der Navi führte uns zuverlässig zum Museum. Burdur zeigte sich als geschäftiges Mittelzentrum. Das Museum war übersichtlich und die Kunstgegenstände waren gut präsentiert. Beeindruckt betrachteten wir die schönen Statuen und den Riesenfuß einer Kolossalstatue. Dann gab es für mich einen kleinen Schock. Es waren wunderbare Reliefs und Sarkophage aus einer Gladiatorenstadt namen Kibyra ausgestellt, die sich in Burdur befinden sollte. Erschrocken suchte ich auf meinen Plänen nach dieser Stadt. Sollte ich etwas übersehen haben? Es stellte sich heraus, dass der Landkreis Burdur gemeint ist und sich Kibyra in dessen Südwesten befindet. Sie wird erst seit kurzem beworben und ist auf vielen Karten noch nicht eingezeichnet. Auf dem Weg nach Patara haben wir einige Hinweistafeln dafür gesehen. Sie lag zu abseits unserer Route, ist aber sicher sehenswert. Fotos im Museum zeigen einge ziemlich große Anlage.
Wir fuhren weiter Richtung Antalya. Meine Reiseführer gaben für diese Strecke nicht viel her. Auf Karten waren jedoch archäologische Stellen angegeben. Recherchen im Internet ergaben, das das alte Karawansereien waren. Unser erster Abstecher führte uns zum Incir Han. Die Abfahrt erfolgt in Bucak und ist ausgeschildert. Der Han selber ist von außen eher unauffällig und es war gut, dass ich ihn schon auf Bildern im Internet gesehen hatte. Innen überraschte er mit einer hohen Halle. Der seldschuckische Han wurde von 1238-1239 von Sultan Giyaseddin Keyhüsrev II. gebaut. Die Karawansereien lagen immer 30-40km auseinander, was einer Tagesreise entsprach. Sie waren stark befestigt und schützten so die Karawanen.
Der weiter südlich gelegene Susuz Han wurde etwas später ab ca. 1244 erbaut. Er wurde rekonstruiert, so dass man einen sehr guten Eindruck bekommt, wie so eine Karawanserei aussah, einschließlich beleuchtender Fackeln.
Der nächste Stopp auf unserer Fahrt galt Agiassos, einem Tipp von Willi (Danke!). Ariassos soll im 3. Jhd. v. Chr. gegründet worden sein und war bis in 7.Jh bewohnt. Laut Internet war außer dem Tor nicht viel zu sehen. Wir fanden jedoch, dass die Grundmauern der Häuser der Stadt gut zu sehen waren. Da wir am Anfang unserer Tour waren (mein Mann sollte später mal äußer: Nekropolen sind out  :)), begeisterte uns die ausgedehnte Nekropole. Die Basen der Totenhäuser sind gut zu erkennen und wir bewunderten ausgiebig die einfachen Sarkophage. Am Sattel angekommen, blickten wir in ein stilles Tal. Durch die Ruinen streifend kamen wir uns wie Entdecker vor.
Das nächste Ziel war die Karain Höhle, in der man zahlreiche Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände und Tierknochen gefunden hatten, deren Alter bis auf 200 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurückreichen. Wir wollten uns gerne das kleine Museum anschauen, da in kleinen Museen die einzelnen Funde besser zur Geltung kommen. Unterhalb der Höhle angekommen stellte sich heraus, dass das Museum geschlossen ist, ob für immer oder nur zu Renovierungszwecken konnten wir nicht herausfinden. Da wir schon mal da waren kletterten wir doch zur Höhle hoch. Keuch, keuch.... Die Höhle selbst gibt nur wegen des Genius loci was her. Es gibt keinerlei Hinweisschilder, so dass der Laie nicht erkennen kann, welche der Kritzeleien historisch sind. Die Höhle ist eher mickrig, wenn man sie mit Höhlen auf der Schwäbsichen Alb vergleicht. Wir meinen, die Höhle ist nur für Höhlenforscher und professionelle Archäologen interessant. Nur für die Aussicht über die Pamphylische Ebene und die Monsterraupe, die wir auf dem Rückweg fanden, lohnt sich der beschwerliche Auf- und Abstieg nicht.
Für die Nacht hatten wir uns ein Hotel in der dritten Reihe am Konaalti-Strand ausgesucht. Zum Sonnenuntergang tranken wir in wunderbarer Atmosphäre die teuersten Getränke unserer Reise, aber in dem Grilllokal, das unser Hotelier uns in der Nähe des Hotels empfohlen hatte, stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis wieder.
Am nächsten Morgen ging es nach Termessos. Wieder einmal schraubte sich die Straße in die Berge durch eine grandiose Landschaft. Vom Parkplatz aus geht es noch einmal ein steiles Stück bergauf bis zur Stadtmauer. Die ganze Anlage ist nichts für Leute, die schlecht zu Fuß sind. Es gibt nur Trampelpfade, es muß viel geklettert werden und ins Theater gelangt man nur über Trümmer. Die Ursprünge Termessos' gehen bis ins 2. Jt. v. Chr. zurück. Natülich war Alexander der Große auch hier, allerdings war seine Belagerung der Stadt nicht von Erfolg gekrönt.
An der unteren Stadtmauer vorbei erreicht man als Erstes das Gymnasion. Der Pfad, der dort vorbei führt, sollte zur Ostnekropole mit einigen kaiserzeitlichen Gräbern führen. Alles war jedoch so überwuchert, dass wir den rechten Pfad nicht fanden. Also ging es weiter zum Theater. Wir fanden es eher enttäuschend. Normaler Weise hat man von den Theatern aus einen weiten Blick in die Landschaft. Hier schaut man auf einen Felsen. Der ADAC-Führer schreibt, dass es zwischen den steil abfallenden grauen Kalkfelsen "wie der vom Himmel gestürzte überdimensionale Korb eines Ballonfahrers" aussähe. Also wir waren nicht so begeistert. Beeindruckernder fanden wir die Südwestnekropole. Wie umgefallende Legosteine liegen dort die Sarkophage übereinandern. Leider gibt es in ganz Termessos keine gescheiten Erklärungstafeln. Dank meines Führers gelang es uns, die mit besonderen Reliefs geschückten Sarkophage ausfindig zu machen. Das Alketas-Grab war dann ausgeschildert. Für den Rückweg zum Parkplatz wählten wir den Weg an der Felswand entlang. Das war zwar manchmal eine ganz schöne Kletterei, doch man kommt dort an beeindruckenden Felsengräbern entlang. Hinter dem Parkplatz befindet sich eine weitere Nekropole mit schönen Sarkophagen. Als mein Mann in einem eine ziemlich große Schlange entdeckte, verging mir irgendwie die Lust im hohen Gras zwischen den Trümmern rumzustreifen. Alles in allem sind wir 4 Stunden in den Ruinen herumgestromert. Unseren Hunger stillten wir in einem kleinen Restaurand am Fuße des Berges, das köstliche Kleinigkeiten bereit hielt.
Unser Tagesziel war Patara. Wir waren kurz unschlüssig, ob wir die Abkürzung durch die Berge über Elmali nehmen sollten. Da ein Gewitter drohte und wir nicht wußten, wie die Straßenverhältnisse sind, fuhren wir lieber die größere Straße außern herum. Ein starker Platzregen bestätigte uns in unserer Entscheidung.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 19. Juli 2013, 14:37:23
Schön zu sehen und zu lesen, dass noch jemand eine Schwäche für "alte Steine" hat!
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 19. Juli 2013, 14:45:26
Vielen Dank für die Ermutigungen. Hier noch Bilder von Termessos.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 20. Juli 2013, 09:38:17
Teil 5 Xanthos, Letoon, Patara
In Patara wohnten wir in einer kleinen Pension mit Familienanschluss. Abends konnte man auch dort essen - gute Hausmannskost.
Nun lockten also die ersten Städte der Lykier. Zur Erkundung Lykiens kann ist das Buch "Lykien" von Thomas Marksteiner empfehlen, das wir sogar in Myra in den Touristenläden sahen. Der Autor ist Archäologe und hat im Limyra gegraben. Er ist einer der Archäologen, die im Archäologischen Museum von Antalya aufgeführt werden. Er schreibt für den archäologisch interessierten Laien, und das Buch ist absolut gut zu lesen.
Unser erstes Ziel war Xanthos. Schon in der Ilias wird das Xanthos-Tal erwähnt, dessen Bewohner auf Seiten der Trojaner kämpften. Gesicherte Besiedlungsspuren gibt es jedoch erst ab den 8. Jhd. v. Chr. Die Bewohner von Xanthos waren sehr freiheitsliebend und begingen 546 v.Chr. lieber Selbstmord als sich dem persichen Feldherren Harpagos zu unterwerfen. Nur wenige Familien überlebten, weil sie sich gerade auf den Sommerweiden in den Bergen befanden. Diese gründeten die Stadt neu. Eine ähnliche Geschichte spielte sich bei der Belagerung der Stadt durch Brutus 42 v.Chr. ab, Brutus sei so erschüttert gewesen, dass er eine Belohnung für jeden geretteten Xanthier ausgesetzt habe. Allerdings ist letztere Geschichte nicht gesichert, es kann sich auch um ein literarisches Erzählmuster handeln in Anlehnung an die Katastrophe von 546.
Neben dem schönen Theater fallen einem sofort die Pfeilergräber aus dem 5 Jhd. v.Chr. auf. Besonders interessant ist der Inschriften-Pfeiler mit seinen Inschriften in Lykisch und Griechisch. Von der Akropolis hat man einen schönen Blick über die Ebene, in der viele Gewächshäuser auffallen. Auf der anderen Seite der modernen Straße kann man eine antike Straße entlanglaufen. Diese weist keine Wagenspuren auf. Lykien ist so gebirgig, dass das Maultier und nicht der Wagen das verbreitetste Transportmittel war. Die Überreste des schönsten Monuments, des Nereidenmonuments, befinden sich im Britischen Museum von London, wo sich auch die Reliefs des Harpienmonuments befinden. Wir müssen wohl mal wieder nach London fahren, um uns die Orginale anzuschauen. Jenseits des ehemaligen römischen Torbogens befindet sich noch der schöne Tänzerinnensarkophag.
Nicht weit entfernt von Xanthos befindet sich Letoon um das sich eine nette griechische Legende rankt. Zeus hatte mit Leto die Zwillinge Apollo und Artemis gezeugt. Nach der Geburt floh Leto vor der eifersüchtigen Hera mit den Kindern nach Lykien. Sie wollte Rast machen und aus einem Teich Wasser trinken. Lykische Bauern wollten ihr das verwehren und wurden zur Strafe in Frösche verwandelt. Das Grundwasser im Bereich von Letoon steht sehr hoch, so dass die antike Agora meist unter Wasser steht. Aus Letoon stammt die berühmte Stele mit einer Inschrift in aramäischer, lykischer und griechischer Sprache, die maßgeblich zur Entschlüsselung der lykischen Sprache beigetragen hat. Wir hatten sie im letzten Jahr im Museum von Fethiye bewundert. Über dem nördlichen Eingang des Theaters hat sich ein Fries mit Masken erhalten.
Nun war es an der Zeit etwas zu essen. An der Hauptkreuzung in Kinik gibt es einige einfache Lokandas. Wir speisten gut in der Hünkar Lokandasi.
Als wir das berühmte Tor von Patara erreichten, tröpfelte es ein bißchen, doch dann riß es auf und es gab einen strahlend blauen Himmel. Das rekonstruierte Bouleuterion sah uns ein bißchen zu neu aus. Nur wenn man nah heranging, konnte man altes und neues Baumaterial unterscheiden. Da war uns das Theater lieber. Hinter dem Theater kann man auf einem, am Anfang etwas beschwerlichen, später aber gut begehbaren Pfad den Gipfel des Hügels erklimmen. Dort wird man mit einer phantastischen Aussicht belohnt. Eine große Tafel klärt einen über das auf, was man dort im Tal sieht. Ich finde es immer toll, von oben auf eine Ausgrabungsstätte blicken zu können, dann ist alles viel plastischer. Von hier aus sahen wir auch das Fundament des antiken Leuchtturms. Solch ein Fund ist äußerst selten.
Nun ruhten wir uns am grandiosen Strand von Patara von der vielen Kultur aus. Der Strand scheint endlos, und da hier die Caretta caretta ihre Eier ablegt, darf er nicht bebaut werden. Welch ein Geschenk! Gemütlich saßen wir im Sand und beobachteten die Krabben, die seitwärts über den Sand flitzten.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: melitta am 20. Juli 2013, 11:27:39
wuuuunderschööön  :love: :love: :love: :love: es gibt wirklich viel Wunderbares in diesem schönen Land zu entdecken  :allah:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Gitte am 20. Juli 2013, 11:33:42
Ein sehr schöner Bericht und wunderbare Bilder, danke sehr !

Gitte
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: ulla am 20. Juli 2013, 13:47:40
Toller Bericht und super Fotos.....bis auf das Schlangenfoto  haarig 

DANKESCHÖN  thumbsup

Ulla
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Willi am 21. Juli 2013, 06:54:43
Reiseberichte sind so eine Sache, die Meisten lesen sie mehr oder minder flüchtig, kaum jemand hat ein echtes Interesse daran. Das schließe ich daraus, daß die Fotos im Miniformat angeschaut werden. Wäre es durchgängig, könnte auf eine sehr gute Sehstärke schließen, doch am meisten schaute man sich den Pool an...

Dea hatte im Vorfeld ihre Reise sehr gut recherchiert, mit einem Abstand (sie fuhr am 01. Mai 2013) schilderte sie sehr anschaulich ihre Eindrücke. Das ist was letztendlich bleibt, die Erinnerung. Sicher gibt es wahnsinnig viel Fotos, die die Erinnerung stützen.

Ja, die Türkei bietet wesentlich mehr als Sonne, Meer, AI-Hotels und und... Sie war schon sehr früh besiedelt, die Spuren der Vergangenheit sind vorhanden, man muß sie nur besuchen !
Wir kennen vieles, doch alles kennen wir noch nicht...

Danke Dea für deine Mühe, alles zu schildern und zusammen zu suchen. Gerade deine ganz persönlichen Eindrücke fand ich hoch interessant und dazu gelernt habe ich einiges...
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 21. Juli 2013, 09:35:28
Danke Dea für deine Mühe, alles zu schildern und zusammen zu suchen. Gerade deine ganz persönlichen Eindrücke fand ich hoch interessant und dazu gelernt habe ich einiges...

Ja, ja, ja  :applause: :applause: thumbsup
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: sally am 21. Juli 2013, 11:16:42
 :applause: Danke Tine
 thumbsup sally
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Reyhan am 21. Juli 2013, 11:46:24
..wenn ich mir etwas wünschen dürfte damit ich diesen wirklich guten , persönlichen Reisebericht noch besser lesen kann, wären es ein wenig mehr Absätze im Text.

Ansonsten " Danke schön "   :applause:

Reyhan

Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 21. Juli 2013, 11:53:20
Zitat
Am nächsten Morgen frühstückten wir mit Blick auf die Altstadt. Da bestätigten sich allerdings meine Vorurteile gegen viele Türkeiurlauber: Mann strebte mit bloßem Oberkörper (manchmal tätowiert), Frau im kurzen Rock und Bikinioberteil in die Stadt.
Zitat
Leichten Herzens verließen wir nach dem Frühstück Side.
hat das eine was mit dem anderen zu tun?  :o: genau wegen dem gesocks meide ich im sommer side! da laufen nämlich bald 50% so rum  :titanic:


ansonsten auch von mir ein herzliches dankeschön für deinen bericht und die fotos bluemchen
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 21. Juli 2013, 18:35:17
Liebe Melanie,
es war die unschöne Konstellation dermeiner Ansicht nach unpassend gekleideter Touristen und extrem aufdringlichen Händler, die uns Side leichten Herzens verlassen ließ.
Mein Bericht ist noch nicht zu Ende, wir waren nur am Wochenende auf Besuch bei Freunden.
Ich werde mehr Absätze einbauen, versprochen :).
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Sigrun am 21. Juli 2013, 20:23:22
Danke Dea für Deine bisherigen ausführlichen Ausführungen und eindrucksvollen Aufnahmen. Mit Interesse habe ich sie gelesen und in Vergessenheit geratene Eindrücke und Wissen einiger Stationen Deiner Reise wurden mir wieder gegenwärtig, da ich sie selbst vor Jahren besuchte.
Es ist eben mal eine andere Sicht von reisenden Urlaubern die entdecken wollen, die Geschichte für sich lebendig gestalten, Land und Menschen an sich heran lassen.
Auch dafür Danke, daß Du auch mehreren Türkeiinteressierten mit Deinem Bericht Anregungen "für vielleicht mehr Türkei als nur AL im Urlaub" vermittelt hast.
Sigrun
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 22. Juli 2013, 07:32:48
ich habe die sache mit den aufdringlichen verkäufern mal in ein extra thema abgeteilt (http://www.tuerkei-reiseinfo.de/Forum/index.php?topic=14511.msg230654#msg230654) um deas schönen bericht nicht zu zerreden  :)
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. Juli 2013, 09:08:34
Teil 6 Pinara, Tlos, Saklikent
Uns stand ein langer Tag bevor, so zogen wir früh los. Die letzten 6 km nach Pinara muß man eine Staubstraße fahren. Am Anfang war sie von den Winterregen sehr ausgewaschen, und mein Mann mußte vorsichtig um Löcher und große Steine herumfahren. Dann wurde der Weg besser. Schon von weitem war eine Wand zu sehen, die von Gräbern durchlöchert ist wie ein Schweizer Käse. Mann sollte, wenn man fotografieren will, Pinara morgens besuchen, weil dann die Beleuchtung gut ist. Immer höher schraubte sich die Straße und der Ausblick ins Tal wurde immer schöner.
Am Parkplatz angekommen, war das Tickethäuschen noch nicht besetzt, so zogen wir einfach schon mal los. Wir querten ein romantisches Bachtal und kamen zum sogenannten Königsgrab aus dem 4. Jhd. v. Chr.. Die Reliefs dieses Grabes sind in zweierlei Hinsicht interessant. Im Giebel ist eine Repräsentationsszene zu sehen. Darunter befindet sich auf dem Architrav eine Darstellung eines Gefangenenzuges mit Reitern und Hopliten. Obwohl der Stil hellenistisch ist, ist diese Darstellung sehr ungewöhnlich. In der griechischen Kunst wurden nur Kämpfe zwischen gleichwertigen Gegenern oder mythologische Kämpfe dargestellt. Die demütigende Darstellung von Gefangenen entspricht eher der drastischen orientalischen Repräsentationskunst.
Im Vorraum findet man vier Stadtdarstellungen. Vergleichbare Darstellungen sind in der griechischen Kunst nicht bekannt. Die Interpretation gestaltet sich schwierig. Wahrscheinlich stehen sie hier für das Herrschaftsgebiet des hier beerdigten Herrschers.
Neben diesem Grab befinden sich noch andere in der Wand, die zum Teil noch nicht frei gelegt sind.
Wir kehrten zum Hauptweg zurück, verpaßten eine Abzweigung und kletterten zu Ruinen auf dem Hang, an denen dann ein Pfad entlang ging. Schon hier hatte man einen wunderbaren Ausblick auf das ferne Tal und das Theater auf dem kleinen Gegenhügel. Der Weg wurde immer steiler, aber ich wollte natürlich auf die Unterburg. Über einen sehr steilen Hang kraxelten wir nach oben. Herunter würden wir wohl nur auf dem Hosenboden kommen. Oben angekommen wurden wir durch einen herrlichen Blick belohnt. Mit Hilfe unseres Planes konnten wir im Durcheinander der Gebäudereste einen Tempel und das Bouleuterion ausfindig machen. Auch hier kommt man sich vor wie ein Pionier der Archäologie. Überall in den umgebenden Felswänden gibt es Gräber. Zum Teil sind es nur einfache Löcher, zum Teil sind sie wie Tempeleingänge gestaltet. Am Rand des Plateaus der Unterburg fanden wir noch ein Grab, das mit einem Stiekopfrelief geschmückt ist.
Neben diesem Grab fanden wir Gott sei Dank einen Pfad, der etwas sanfter abwärts führte. Er endete am Königsgrab.
Inzwischen war auch das Tickethäuschen geöffnet und wir entrichteten unseren Obolus. Bis jetzt war die Anlage ziemlich leer gewesen. Nun kam eine große Gruppe junger Türken, die vom Alter her Studenten zu sein schienen. Die Armen waren die ganzen 6 km Straße aufwärts gewandert und sahen zum Teil schon ziemlich kaputt aus, bevor sie überhaupt in den Ruinen herumgeklettert waren. Auf dem Weg abwärts überzeugten wir ein junges Paar, das schon sein Auto abstellen wollte, davon, weiter zu fahren, da sie das Schlimmste schon fast überstanden hatten. Eine gute Tat für diesen Tag :).
Durch blühende Granatapfelhaine ging es weiter nach Tlos. Die Granatapfelbäume bieten mit ihren leuchtend orangenen Blüten und dem dunkelgrünen Blätterwerk einen wunderbaren Anblick.
In Tlos empfing uns eine große Wiese voller Mohn. Welch ein Empfang! Die Anlage wird beherrscht von einer Burg auf einem Hügel, in dem einst der "Blutige Ali" herrschte. Hier sind viele antike Bauteile verbaut. Auf dem Weg dorthin mußten wir in einem der lykischen Felsengräber Schutz vor einem Schauer suchen. Schön im Trockenen genossen wir den Ausblick auf das Stadion, die Basilika, die Thermen und eine wunderschön blühende Blumenwiese. Im Hintergrund war das Theater zu erkennen.
Nach dem kurzen Regenintermezzo ging es hoch zur Burg. Hier konnte man mal wieder freitags sehen wer samstags zu Besuch kommen würde :). Wie bei den meisten lykischen Städten war auch hier die Aussicht überwältigend.
Wir kletterten dann noch zu mit Reliefs geschückten Hausgräbern am Nordrand der Akropolis. Angesichts des steilen Pfades und des glitschigen Untergrunds auf Grund des vorangegangenen Regens verzichteten wir auf den Besuch des berühmte Grabes mit der Bellerophon-Darstellung und fotografierten nur die Fassade von der Straße aus.
Unser nächstes Ziel war die Saklikent-Schlucht. Erst einmal aßen wir in einem etwas kitschig orientalischen Restaurant eine Forelle, bevor wir dann die Schlucht betraten. Im heißen Sommer muß das ein wunderbar kühler Ort sein. Überall plätscherten kleine Wasserfälle. Das Wasser schien sehr kalt zu sein und eine Gruppe junger Leute, die im Wasser flußaufwärts gehen wollten, kamen nicht weit. Wir genossen einfach nur den Anblick und machten uns dann auf dem Heimweg.
In Patara genossen wir noch einmal den Strand. Das Wasser war schon relativ warm, so dass ich sogar ins Meer ging.
Abends bekam unsere Gastgeberfamilie eine neue Nähmaschine. Wir bewunderten die Schwester unsere Pensionsinhabers, wie sie geschickt an einem dieser niedrigen Tische hockte und die Maschine bediente. Ich hätte nie meine Glieder so verrenken können. Es sollen neue Vorhänge und Bettwäsche genäht werden. Wir waren erfeut, dass unser Wirt nicht langweilige weiße Stoffe ausgewählt hatte, sondern einen mit einem floralen Muster. So bleibt das orientalische Flair der Gastzimmer erhalten.
In unsere Pension kamen wir mit zwei Wanderern ins Gespräch, die den Lykischen Weg mit Rucksack und Zelt erwandert hatten. Zur Erholung hatten sie in Patara eine Pause eingelegt und kurze Wanderungen in der Umgebung unternommen. Am nächsten Morgen wollten sie dann wieder weiter ziehen. Leider ließ uns unser gedrängter Zeitplan keine Zeit für Wanderungen, aber wir kommen bestimmt einmal wieder, um auch die Stätten zu besuchen, die nur durch Wanderungen zu erreichen sind. Bei Wanderungen gekommt man noch einmal einen ganz anderen Eindruck von Landschaft, Menschen und Natur.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. Juli 2013, 09:16:07
Ich bin nicht mir den 10 erlaubten Bildern ausgekommen :).
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. Juli 2013, 14:10:41
Teil 7 Wasserleitung, Kas, Kekova, Simena
Am nächsten Morgen verließen wir Patara. Beim Lesen eines Wanderführers bin ich auf eine Wasserleitung bei Yesilköy gestoßen. Der Weg dorthin ist von der Straße nach Kas mit dem Hinweis Tarihi Su Yolu ausgeschildert. Am Pfad dorthin steht keinerlei Schild. Auf Google Earth ist die Wasserleitung gut zu erkennen und wenn man nach der zweiten scharfen Rechtkurve nach links Ausschau hält, ist die Mauerkrone zu erkennen. Auf Trampelpfaden geht es dann zur Mauer und durch ein Tor auf die andere Seite. Hier liegen Steine herum, an denen man erkennen kann, wie das Wasser geführt wurde. Die Steine haben ein Loch auf dessen einer Seite sich ein Wulst und auf der anderen Seite eine Rille befindet. So kann man sie ineinander stecken. Manche haben noch ein Loch von der Seite, das als Inspektionsloch diente. Die Lochsteine kann man hochkant auf der der Mauer stehen sehen. Da es sich um eine Druckwasserleitung handelt, konnte das Wasser auf der anderen Talseite bergauf fließen. Eine Meisterleistung der antiken Baumeister!
Geht man durch den kleinen Olivenhain, kann man am Meer in eine einsame Bucht blicken, wo das Meereswasser in allen Blau- und Grüntönen schillert.
Auf dem Rückweg zur Hauptstraße hielt mein Mann plötzlich an, weil er eine besonders grüne Eidechse gesehen hatte und fotografieren wollte. Wegen einer dummen Eidechse steige ich doch nicht aus dem Auto! Als wir später im Hotelzimmer in Kas unsere Bilder anschauten, stellten wir etwas fest, was auch mein Mann wegen des starken Lichteinfalls während des Fotografierens nicht gesehen hatte. Die grüne Eidechse war eindeutig ein Chamäleon. War es irgendwo entlaufen? Schnell wurde wikipedia befragt. In der Türkei gibt es tatsächlich frei lebenden Chamäleons. Da sehe ich nun zum ersten Mal in meinem Leben ein frei lebendes Chamäleon und würdige es nur eines flüchtigen Blickes! In Zukunft werde ich meinem Mann wie ein Schatten folgen, wenn er wieder mit seinen Adleraugen ein merkwürdiges Viechzeug eindeckt :).
Kalkan streiften wir nur. Wir hielten dann kurz oberhalb eines Traumstrandes, dessen Name mir entfallen ist, den aber auch Melanie in ihren Berichten erwähnt hat. Er sieht von oben wirklich traumhaft aus. Baden wollte ich jedoch dort nicht. Erstens gibt es kein Baum, kein Strauch, so dass man ohne eigenen Sonnenschirm verbruzelt, zum anderen ist man auf mindestens 50 Touristenfotos abgelichtet :).
Als wir Kas erreichten, goß es ist Strömen. Unser Navi führte uns in die Irre. Ich hatte zwar einen Plan ausgedruckt, aber irgendwie war nicht ganz klar, ob man da, wo ich fahren wollte, auch fahren durfte. Wieder einmal war ein Taxifahrer unsere Rettung. Dann war der weitere Weg kein Problem mehr.
Wir hatten auf Charlys Tipp hin zum Hotel Kayahan umgebucht. Das war eine sehr gute Entscheidung. Es hat im obersten Geschoß ein Restaurant mit traumhaften Blick über die Bucht. Abends gibt es ein gutes Menue, das man nur empfehlen kann. Wir hatten ein Zimmer im Strockwerk darunter, was uns den gleichen Blick bescherte. Bald hörte es auf zu regnen und wir konnten durch Kas bummeln. Kas gefällt uns sehr. Es ist um diese Zeit ein bißchen was los, aber keinesfalls überlaufen.
Der nächste Tag brachte zuerst eine Enttäuschung. Die Boote nach Simena fuhren mangels Touristen nicht. Also fuhren wir nach Ücagiz. Dort mieteten wir uns ein Boot für eine Rundfahrt im Kekova-Golf. Kaum hatten wir den Hafen verlassen, fiel unser Blick schon wieder östlich der Stadt auf eine Menge lykischer Sarkophage. Hier meinte mein Mann, da müßten wir nachher nicht hinlaufen, Nekropolen seien out :).
Vorbei an Inseln mit byzantinischen Gebäuderesten ging es zur Insel Kekova. Hier kann man vom Boot aus im Wasser Hafenmauerreste und Gebäudegrundrisse sehen. Auch am Ufer gibt es Gebäudereste. Eine im wahrsten Sinne des Wortes versunkene Welt.
In Simena setzte uns das Boot am westlichsten Bootssteg ab. So gingen wir den schöneren Weg zur Burg hinauf. Es ging durch blühende Gärten - ein wahres Paradies. Von der Burg ist der Blick auf die Bucht von Kekova überwältigend. Das Meer schillert in allen Blautönen, dazwischen liegen grüne Inseln. Natürlich ist auch der meistfotografierte Sarkophag Lykiens zu sehen. Er steht mitten im Wasse. Im Osten fällt der Blick auf eine Nekropole mit vielen einfachen Sarkophagen. Aber Nekropolen sind bekanntlich out.
Nach unserer Rükkehr aufs Festland aßen wir beim - laut einer deutschen Urlaubszeitschrift - besten Koch des Mittelmeeres. Allerdings fanden wir die Lammspieße in unserem Hotel besser. Und wie wir dort so gemütlich mit Blick auf den Hafen sitzen, kommen doch tatsächlich die zwei Wanderer aus Patara vorbei. Sie berichteten uns von ihrer Nacht im Zelt in den Bergen. Ich glaube, das wäre für uns nicht das Richtige. Wir würden uns mit Tagestouren begnügen und gemütlich im Hotel oder in einer Pension schlafen.
Im nachhinein waren wir froh, dass wir nicht eine Tour von Kas aus gemacht hatten. Auf Badestopps waren wir nicht so scharf und wir hatten so am Nachmittag noch Zeit zum von Charly gelobten Liman Akzi zu fahren. Da es Vorsaison war, hatten sie noch nicht ihre Polster rausgeräumt. So fehlte ein bißchen das stylische Ambiente und man saß auf harten Holzstühlen. Wir verbrachten dort bei Bier und Wein zwei beschauliche Stunden und beobachteten Wanderer, die auf einem steilen schmalen Weg an einem Felsengrab vorbei in die Bucht abstiegen.
Auf dem Rückweg konnten wir nicht das kleine Boot nehmen, mit dem wir gekommen waren, da der Seegang zu hoch war. Es kam ein größeres Boot, das uns dann heftig auf und nieder schwankend zurück nach Kas brachte.
Dort kletterten wir auf das - unserer Meinung nach - zu sehr restaurierte Theater des antiken Antiphellos, das sich nicht weit vom Hafen befindet. Von der obersten Sitzreihe hatte man einen wunderbaren Blick auf die Bucht von Kas. Geht man oberhalb des Theaters einen kleinen Pfad entlang, gelangt man zu dem sogenannten "Dorischen Grab", einem frei stehenden Bau, der aus dem gewachsenen Fels herausgehauen wurde. Von dem Hügel blickt man auf die Stadt. In einem Hinterhof entdeckten wir einen lykischen Sarkophag. Auf dem Heimweg schauten wir in eine Garten, wo Tische und Stühle vor einem Felsengrab standen. So wirkt die Vergangenheit in den Alltag von Kas hinein.



Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 22. Juli 2013, 14:18:31
Noch mehr Fotos
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Ursy am 22. Juli 2013, 15:09:25

Liebe Dea,

Ich muss Dir ein ganz grosses Kompliment machen für Deine schönen Reiseberichte und die tollen Fotos!

Danke für Deine viele Arbeit! Denn nur wer selber solche Berichte schreibt weiss wieviel Arbeit dahinter steckt.

In Tlos war ich nicht aber die andern Orte haben mich an meine schönen Reisen erinnert und träumen lassen....

Nochmals Danke und liebe Grüsse von Ursy  swiischti
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: melitta am 22. Juli 2013, 15:35:03
vielen lieben Dank, liebe Dea  :love:
bei diesen tollen Fotos kommt wieder richtig Sehnsucht auf  :o:

Melitta
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Bienchen am 22. Juli 2013, 16:18:24
Super schön - danke schön liebe Dea  :kuss:

So wächst bei mir auch schon die Vorfreude, da für Oktober auch ein Abstecher nach Simena/Kekova bereits auf unserem Programm steht!  ;)  :yeah:

LG Bienchen  :love:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 22. Juli 2013, 19:27:20
wer braucht denn da noch side????  :ironie:

danke dea  :applause:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: nate am 23. Juli 2013, 07:00:14
Danke für die schönen Fotos. :applause:

Einige dieser Orte habe ich ja schon gesehen, aber so mancher fehlt mir noch. Der nächste Türkeiurlaub geht auf jeden Fall in die Gegend um Fethiye.  :D
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 23. Juli 2013, 07:52:52
wer braucht denn da noch side????  :ironie:

Grrrrrrrrrrrr >:(
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 23. Juli 2013, 08:57:11
eeeeh knurr mich doch nicht an  ;D
solche bilder aus side und umgebung sind eine rarität. side ist geprägt von beton beton beton und nochmals beton! mal mit türmchen, mal mit blinkibill am dach, mal mit nem drachen......die schönheiten der natur musst du suchen!
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 23. Juli 2013, 11:16:55
Pah, die Schönheiten stehen an der Straße rum und mit offenen Augen findet man auch andere Highlights! Wobei ich zwar das Villa Side nicht unbedingt als Betonklotz empfinde
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 23. Juli 2013, 19:08:25
Na ja, ich sag mal: Schönheit liegt im Auge des Betrachters  :engel:


@Dea,
vielen Dank für den tollen Bericht und die Fotos deiner/eurer Reise! Wir Ich guck zwar auch gern "alte Steine" aber bei weitem nicht mit deinem Hintergrundwissen thumbsup.

Bei einigen Orte die wir auch besuchten lösten deine Schilderungen und Fotos schöne Erinnerungen aus. Manches ist uns aber auch verborgen geblieben und dein Bericht evtl. ein Grund die Gegend nochmal zu besuchen.

Danke! heuschnupfen
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 25. Juli 2013, 14:44:24
Teil 8 Myra, Chirali, Olymbos
Nun hieß es Abschied nehmen vom zauberhaften Kas.
Auf dem Weg nach Myra sahen wir einen Hinweis auf Andriake, den antiken Hafen von Myra. Von der Hauptstraße aus hat man einen guten Blick auf das Grabungsgelände. Besonders auffällig ist der große Getreidespeicher aus der Zeit des Hadrian. Von Andriake aus gehen Ausflugsschiffe nach Simena und Kekova.
In Myra waren wir früh dran, so dass sich die Menschenmassen noch in Grenzen hielten. Erstaunt stellen wir fest, dass in den Andenkenläden und Essens-Ständen alles auf russich beschriftet war. Später fiel uns ein, dass der Hl. Nikolaus in Russland sehr verehrt wird und die Russen im Zusammenhang mit der Nikolauskirche auch das antike Myra besuchen.
Das Theater von Myra ist sehr eindrucksvoll. Überall liegen Teile von Friesen herum, die mit Theatermasken geschmückt sind. Höhepunkt sind sicher die prächtig ausgeschmückten Felsengräber. Leider darf man nicht mehr zu ihnen hochklettern, was bei den Menschenmassen sicher zu gefährlich ist. Man würde sich einen Aussichtsturm wünschen, von dem man die Reliefs besser erkennen kann. Es wurde immer voller und wir waren froh, mit unserer Besichtigung fertig zu sein. An einem der Stände trank ich einen Granatapfelsaft. Ich hatte schon einmal einen getrunken, aber hier in der Türkei war er wesentlich besser. Nun ist das hier auch eine Region mit vielen Granatapfelplantagen.
Auch der Nikolauskirche statteten wir einen Besuch ab. Sie war voller russischer Besuchergruppen. Wie voll wird es hier erst im Sommer sein?
Die Kirche selbst ist durch ein häßliches Schutzgerüst umgeben. Gut ist zu erkennen, dass die Kirche unter dem heutigen Straßenniveau liegt. Dieses Phänomen ist häufig in noch heute bewohnten Städten zu sehen. Die Wohnhäuser werden immer wieder auf Trümmern neu erbaut. So steigt das Niveau, die alten Kirchen befinden sich auf dem Niveau der tieferen Schichten.
Die Kirche selbst enthält wunderbare Fresken und alles ist gut konserviert. Man darf sogar noch über den alten Mosaikboden gehen. Ich denke, das muß man bald unterbinden, sonst bleibt bei den Menschenmassen, die hier durch geführt werden, nicht mehr viel übrig.
Wir fuhren dann weiter die Küste entlang. Schon wieder drohte ein Gewitter und es kam zu dramatischen Beleuchtungen über dem Merr und den Bergen. Es hatte etwas Faszinierendes.
Kurz vor Finike fanden wir in einer kleinen Bucht mit Strand ein Restaurant, dessen Terrasse überdacht war. Das Essen war nicht billig, aber sehr gut und die ruhige Atmosphäre der kleinen Bucht hatte es uns angetan. Gut behütet überstanden wir die paar Regentropfen, die dann herunterkamen.
Auf unserem weiteren Weg bogen wir zu früh zur Küste ab und gelangten nach Olymbos. Der Weg dorthin ging durch eine grandiose Landschaft. Die lykische Küste ist einfach toll, weil die Berge so nach bis zum Meer gehen. Olymbos selbst mit seinen "Baumhäusern" sprach uns nicht sehr an. Es wirkte alles ein bißchen verwahrlost, wozu natürlich auf die durch ein Gewitter aufgeweichte Lehmstraße beitrug. Leider kommt man von hier nicht direkt nach Cirali, also ging es wieder zurück zur Hauptstraße.
In Cirali steht ein großes Schild an der Stelle, wo sich die Straße teilt. Dort sind alle Pensionen aufgeführt. Es sind unglaublich viele. Fährt man die Straße entlang, sieht man aber kaum die Gebäude, weil sie sich in Gärten verstecken. Wir hatten eine Hütte in einer Pension ziemlich am Ende der am Strand entlang führenden Straße gebucht. Die Hütten liegen wie Reihenhäuschen in einem zauberhaften Garten mit Zitrusbäumen und Hängematten. Zum Strand ist es nicht weit. Dort haben die Pensionsbesitzer ein paar Liegen aufgestellt. Da auch hier die Caretta caretta ihre Eier ablegt, kann man einen unverbauten Strand genießen.
Den nächsten Tag ließen wir gemächlich anfangen und wanderten dann am Meer entlang zum antiken Olymbos. Diese Ausgrabungsstätte hat uns besonders gefallen. Die Reste liegen in einem Wäldchen am Rand eines Baches. Es ist total romantisch. Am nördlichen Ufer sind schöne Pfade zu den Funden angelegt, die auch gut beschriftet sind. Wieder sind es besonders geschmückte Sarkophage, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Auf Trittsteinen kann man dann den Bach überqueren. Auf der anderen Seite ist nicht ganz ersichtlich, wo es weiter geht. Man muß tatsächlich nach links einen kleinen sehr steilen Hang hochklettern, stößt aber bald auf einen gut begehbaren Pfad. Schon wieder gibt es eine Nekropole, aber schon wieder sehen wir etwas Neues. Es gibt kleine Kammergräber, die wie Reihenhäuser Wand an Wand aus Bruchsteinen gemauert sind. Sie sind mit Schiebetüren versehen, die in vielen Gräbern noch vorhanden sind.
Einen Sarkophag mit besonders schönem Relief und die spärlichen Reste eines Theaters galt es zu bewundern, dann stellte sich die Frage, wie wir wieder auf die andere Seite des Baches kommen konnten, ohne den ganzen Weg zurückgehen zu müssen. Schon auf dem Hinweg hatten wir gesehen, dass die eigentliche Mündung ins Meer nicht sehr breit war. Wir zogen Schuh und Strümpfe aus und wateten hindurch. Es klappte ganz gut.
Nun war unser Tagwerk getan und wir ruhten uns am Strand und in unserem Garten genüßlich aus.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Ursy am 25. Juli 2013, 14:55:27
 Liebe Dea,

da war ich auch und habe mich von allem faszinieren lassen. Aber genau wie Carlos schrieb...ohne viel geschichtlichen Hintergrund. Deine Berichte lese ich aber gerne. Danke.

Selamlarla Ursy
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 25. Juli 2013, 15:05:11
Ich habe allerdings hier im Bericht nur das erwähnt, was ich besonders bemerkenswert fand. Alles andere kann man im Reiseführer nachlesen.
Hier weitere Fotos.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Carlos am 25. Juli 2013, 15:12:05
Als wir vor Jahren in Andriake waren um mit dem Boot zu Simena und Kekova zu schippern hab ich mich gefragt ob das tatsächlich Ruinen sind/waren am Strassenrand. Dea, dank dir hat sich die Frage nun geklärt. Wie ich nun weiß ist es wirklich 'ne Ruine - der Getreidespeicher  thumbsup

In der Nikolauskirche waren wir am frühen morgen, schon da füllte sich das Gelände mit unmengen von Reisegruppen. Besonders wichtig war für die russischen Urlauber anscheinend die fast mittig stehende halbhohe Säule. Die Frauen trugen Kopftuch und hielten Fotos auf oder an die Säule.

Die Baumhäuser von Olympos waren auch ned unsers  :-\ Die Seite der Ruinen von Olympos mit dem Theater haben wir ausgelassen.

Schöne Fotos  :lieb: auch das des neugierigen Besuchers find ich klasse  :)
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 25. Juli 2013, 15:44:06
Teil 9 Phaselis
Da wieder Regen angesagt war, beschlossen wir, vorher noch schnell Phaselis zu besuchen.
Auch diese Ruinen liegen sehr romantisch. Der berühmte Rhetoriker Theodekes kommt hier her. In Athen hatte er den jungen Aristoteles kennen gelernt, den späteren Lehrer Alexanders des Großen. Als Alexander Phalesis besuchte, lebte Theodekes schon nicht mehr. Nach einem Trinkgelage soll Alexander seinen Gefährtenen die Kränze vom Kopf genommen haben und damit das Standbild des Theodekes bekränzt haben.
Phaselis ist die einzige antike Stadt Kleinasiens, die drei Häfen besaß. Direkt vom Parkplatz aus sieht man den Nordhafen. Doch der Blick wird mehr von den Resten eines Aquäduktes gefesselt. Kurz dahinter liegt der Stadthafen. Die eigentlich Stadt mit Agora und Theater ist nicht groß. Am Ende der Straße gelangt man in eine Bucht, wo der Südhafen sich befand. Heute ankern dort Ausflugboote aus Tekirova und Kemer, hauptsächlich mit Russen. In der Bucht gibt es einen schönen Strand. Die laute Musik von den Schiffen stört allerdings die schöne Atmosphäre.
Wieder einmal begann es zu regnen und wir verzichteten auf den Besuch der Nekropole. Aber Nekropolen sind ja so wie so out :).
Allerdings hatten wir auch keine Lust zu einem Ausflug nach Adrasan. So fuhren wir wieder nach Cirali und genossen nach Ende des Regens den Strand. Obwohl wir immer wieder Regengüsse hatten, muß man sagen, dass sie im Endeffekt nicht so störend waren. Sobald es aufhörte zu regnen, war es wieder warm. Kein Vergleich zum Wetter im Mai in Deutschland.
In Cirali haben wir immer gerne in einem Restautant gegessen, das, von der Hauptstraße kommend, direkt nach der Brücke am Eingang Ciralis rechts lag. Das Essen war sehr gut und günstiger als bei den Restaurants am Meer. Abends wurden in den Restaurants offene Feuer angemacht, so dass es auch im Freien angenehm warm war.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 25. Juli 2013, 15:44:47
Upps, jetzt habe ich die Fotos vergessen.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 25. Juli 2013, 17:03:35
Teil 10 Rhodiapolis, Limyra, Arykanda, Chimäre
Die Sonne lachte vom Himmel, also konnte es heute in die Berge gehen.
Zuerst stand jedoch Rhodiapolis auf dem Programm. Dank einer Beschreibung aus dem Internet haben wir es gleich gefunden. Des letzte Stück war jedoch mal wieder Schotterstraße. Schließlich erreichten wir einen Parkplatz. Hinter einer Schranke führte ein Weg zu den Ruinen. Eine Warnschild mit einem Bild einer Überwachungskamera hielt uns davon ab, hier die Ausgrabungsstätte zu betreten. Auf dem nächsten Hügel stand ein Haus und wir vermuteten, dass wir erst dort ein Ticket holen müßten. Der Weg bis zu dem Haus war der übelste Teil der Schotterstraße. Oben stellte sich heraus, dass es nur das Grabungshaus war. Etwas weiter gab es eine zweite Schranke mit der gleichen Warntafel. Wir interpretierten das Schild so, dass man sich hier nicht nachts herumtreiben soll. Wer sein Auto schonen will, nimmt den ersten Parkplatz und klettert den Hügel hoch, wer seinen Körper schonen will fährt auf den zweiten Parkplatz, wo man die Steigung schon hinter sich hat.
Vorbei an einem einfachen lykischen Sarkophag, den wir keines weiteren Blickes würdigten, strebten wir dem Theater zu. Welch ein Anblick! Die ganze Ebene liegt einem zu Füßen, angefüllt mit Gewächshäusern. Links kann man die hohen Häuser der Stadt Kumluca ausmachen. Unterhalb des Theaters liegt das Monument für Opramoas von Rhodiapolis. Auch seinetwegen sind wir hier, begleitete uns doch sein Name schon eine Weile auf unserer Reise. Er war ein großer Mäzen. Er beteiligte sich an den Kosten für das Theater von Xanthos, er spendete Tlos und Myra große Summen zum Wiederaufbau nach dem Erdbeben von 141 n. Chr., er spendete 20000 Dinare für die Wiedereröffnung des Apollo-Orakels in Patara und förderte den Wiederaufbau des Theaters von Limyra. Sein Monument war an den Außenseiten völlig mit Inschriften versehen, die einen Einblick in das Wirken Opramoas geben, Hinweise auf Beschlüsse des Lykischen Bundes geben, so wie 12 Kaiserbriefe und 19 Briefe der Stadthalter der Provinz Pamphylia enthalten. Die meisten wurden von österreichischen Archäologen im 19 Jhd. nach Wien gebracht. Ein paar sind heute noch an der Seite der Grundmauern aufgestellt. Wir genossen es, uns Rhodiapolis völlig allein anschauen zu können.
Die nächste Station war Limyra, an dessen Ausgrabungen der Autor unseres archäologischen Reiseführers , Thomas Marksteiner, beteiligt war. Schon auf dem Hinweg sieht man rechts einen Sarkophag in einem Granatapfelhain. Wir wollten auf einem Pfad näher ran, um die Reliefs besser zu sehen. Wir fanden nicht den rechten Pfad und Granatapfelbäume sind ziemlich stachelig. Also gaben wir auf. Wir kletterten auf das Theater, von dem aus man einen guten Blick über die Ausgrabungsstätte hatte. Es muß hinter dem Theater noch schöne Felsengräber geben, die aber nicht leicht zu finden sind. Da wir nicht die Zeit hatten, sie zu suchen, heben wir sie uns für einen anderen Urlaub auf.
Nun ging es nämlich in die Berge nach Arykanda. Das zeichnet sich mal wieder durch eine tolle Lage aus. Da es ein Steilhang ist, breitet sich die Stadt über mehrere Etagen aus. Auf der untersten Ebene befinden sich wunderbar erhaltene Thermen. Mit etwas Phantasie kann man sich die Pracht vorstellen. In der Ebene darüber findet man schöne Grabhäuser.
Weiter geht es hoch zur Agora und noch höher zum Theater mit seiner herrlichen Aussicht (wie immer bei Theatern bis auf Termessos, wo man auf einen Felsen schaut :)). Noch darüber befindet sich das Stadion. Auf dem Bild ist deutlich zu erkennen, dass das Stadion aus der Kaiserzeit an der Stelle eines älteren Baues steht, dessen Überreste, eine dorische Fassade mit 8 Nischen, noch zu sehen ist. Unterhalb der Burg kann man dann zwischen Grundmauern von Häusern klettern und sich in der Antike wähnen.
Auf dem Rückweg sahen wir auch die berühmten Grabhäuser hoch oben über der Straße. Golden leuchteten sie in der Nachmittagssonne.
In Cirali angekommen, liehen wir uns Taschenlampen von unserem Wirt und fuhren in der Dämmerung zum Fuß des Berges, wo sich die "Ewigen Flammen" befinden. Der Ort wird mit der mythischen Tötung eines feuerspeienden Ungehäuers, der Chimäre, durch Bellerophon in Verbindung gebracht. Auf jeden Fall wurde hier Hephaistos, der hässliche, aber begnadete Schmied verehrt, dessen Ehefrau übrigens die schöne Aphrodite war.
Die Stätte erreicht man nach einem 20 minütigen Fuß aufwärts. Es tritt Gas aus dem Boden, das ständig brennt. Am besten ist es, die Stätte in der Dämmerung aufzusuchen, wenn man die Flammen schon gut erkennen kann, aber auch noch etwas von der Umgebung sieht. Für den Rückweg im Dunkeln sind Taschenlampen angebracht.
Den Tag beschlossen wir in unserem Lieblingsrestaurant.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Schlumpi68 am 25. Juli 2013, 17:54:12
Das sind ja gigantische Eindrücke! Danke das wir teilhaben dürfen. Das muss ich auch noch irgendwann erleben!

LG
Ich aus A.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Ingrid am 25. Juli 2013, 20:54:38
Danke Dea für deine tollen Reiseberichte  :applause:

und die wunderschönen Bilder dazu.....traumhaft  :o:


liebe Grüße aus Österreich
Ingrid  :love:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Tom-Pit am 26. Juli 2013, 07:43:10
Auch ich möchte gerne

(http://img1.gbpicsonline.com/gb/02/062.gif) (http://www.gbpicsonline.com/danke.html)  sagen

Für den schönen Bericht und die viele Mühe die du dir gegeben hast ihn zu schreiben. :applause:
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: sally am 26. Juli 2013, 10:33:33
 thumbsup toll,was ihr euch alles angesehn habt in nur 1 Urlaub
schöne Fotos  heuschnupfen
 busi sally
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 26. Juli 2013, 13:10:21
thumbsup toll,was ihr euch alles angesehn habt in nur 1 Urlaub
schöne Fotos  heuschnupfen
 busi sally
Nun ja, es war ein Bildungsurlaub. Das kann man mit einem reinen Erholungsurlaub nicht vergleichen.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 26. Juli 2013, 13:25:40
manche sehn das in ihrem ganzen leben nicht dea!  :-X
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 26. Juli 2013, 14:23:43
Teil 11 Antalya, Perge
Unser Urlaub neigte sich dem Ende zu, und wir fuhren wieder nach Antalya.
Natürlich mußte das Archäologische Museum besucht werden. Interessant fanden wir den Raum, in dem die wichtigsten Ausgräber der archäologischen Stätten der Region vorgestellt wurden. Hier fanden wir auch Thomas Marksteiner, dessen Lykienbuch ein wertvoller Begleiter unserer Reise gewesen war.
Im Museum konnten wir nun endlich auch die Funde aus der Karainhöhle sehen.
Besonders beeindruckt haben uns die vielen Funde aus Perge - eine Statue schöner als die andere. Auch viele Friese des Theaters kann man bewundern. Leider kann man zur Zeit das Theater von Perge nicht besichtigen, aber das Theater von Aspendos noch frisch im Gedächtnis, kann man sich vorstellen, wie prachtvoll die Fassade des Theaterhauses einmal war.
Schön auch die Geschichte des Herkules. Das Museum besaß das Unterteil einer Herkulesstatue, die in Perge gefunden worden war. Eines Tages stellte jemand beim Besuch des Boston Museums of Fine Arts fest, dass ein dortiges Herkulesoberteil so aus sah, als ob es zum Unterteil vom Museum in Antalya passen würde. Tatsächlich gehörten die beiden Teile zusammen. 2011 gaben die Amerikaner ihren Teil der Türkei zurück. Nun ist die Statue des Bildhauers Lysippos von Sylkion (ca 330 v.Chr.), eine marmorne Kopie der berühmten Bronzestatue "Herkules Farnese", wieder vereint im Museum zu sehen.
Besonders gut gefallen hat mir auch ein Relief vom Cenotaph des Gaius Caesar, dessen Sockel wir in Limyra gesehen hatten.
Nun überfiel uns ein Hunger und wir aßen wunderbar luftig in einem Restaurant gegenüber des Museums mit Blick auf Konaalti-Strand und auf der anderen Seite auf Antalya.
Als wir Perge erreichten, waren die meisten Reisegruppen wohl noch beim Mittagessen, denn wir hatten die Ausgrabungsstätte ziemlich für uns allein. Sie hat eine für uns überraschend große Ausdehnung.
Auch hier gibt es ausgedehnte Thermen. Bemerkenswert sind die gut erhaltenen hellenistischen Türme. Auf der Hauptstraße mit seinen vielen seitlichen Läden und dem Wasserlauf in der Mitte fiel uns auf, dass im modernen Antalya eigentlich vor der Stadtmauer in der Nähe des Hadriantores eine moderne Kopie davon zu sehen ist.
Nach Besichtigung des eindrucksvollen Stadions fuhren wir in die Altstadt von Antalya. Da wir das Dogan direkt neben unserer ersten Pension gebucht hatten, glaubten wir, es leicht zu finden. Aber die Gassen der Altstadt.....
Wir hatten eines der wenigen Zimmer mit Balkon, welcher letztlich nutzlos war, da es weder Balkonmöbel noch Sonnenschirme gab. Das Zimmer war sehr dunkel und ziemlich verwinkelt. Der Innenhof hatte eine schöne Atmosphäre und auch der Poolbereich gefiel uns gut. Trotz allem würden wir bei einem weiteren Aufenthalt in Antalya lieber wieder die Pension wählen.
Abends spazierten wir durch die Stadt und konnten die Wasserspiele mit Musik nun von Nahem genießen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf die Suche nach den typischen Teegläsern mit den Porzellanuntertellern mit orangenem Punkt. Schon vorher war uns aufgefallen, dass es in den Touristenläden nur ausgefallenen Formen gab. Wir spazierten durch das Hadrianstor in ein Viertel, in dem es viel kleine Läden des täglichen Bedarfs gibt. Es machte Spaß durch die Gassen zu streifen, wo Einheimische und nicht Touristen das Bild bestimmen. Leider fanden wir kein Porzellangeschäft und ich begnügte mich dann mit Teegläsern und Glasuntersetzern aus einem Supermarkt.
Schon mittags hatten wir das Restaurant Mermerli über dem winzigen Stadtstrand von Antalya entdeckt. Hier sitzt man luftig mit herrlichem Blick, wie geschaffen, den Geburtstag meines Mannes dort zu feiern. Ein wunderbarer Abschluß unserer schönen ereignisreichen Reise.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 26. Juli 2013, 14:45:18
Hier noch ein paar Eindrücke aus Antalya
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 26. Juli 2013, 15:16:39
Fazit:
Wir waren 19 Tage unterwegs, haben 19 Theater gesehen zwischen kleinen mit 300 Sitzen (Simena) und großen mit 20 000 Sitzen (Aspendos). Wir sind 1835 km gefahren und haben großartige Landschaften erlebt.
Wir hatten alle Unterkünfte vorher gebucht, was einem die Zeit der Unterkunftssuche erspart. Um diese Zeit ist es nicht wirklich nötig. Außer in unserem Hotel in Side, das von Mai bis Oktober ausgebucht war, hätten wir, glaube ich, auch spontan noch etwas gefunden.
Unsere vorherige Reise hatte im April, unsere diesjährige im Mai stattgefunden. Beide Zeiten empfinden wir ideal. Im April liegt noch mehr Schnee auf den Bergen, was den Kontrast zu blühenden Wiesen noch schöner macht. Im Mai kann man schon baden.
Ich würde sehr gerne noch einmal an die lykische Küste reisen, um auch die Stätten aufsuchen zu können, die nur zu Fuß zu erreichen sind und andere noch intensiver erkunden. Ich würde meine Standorte auf Patara, Kas und Cirali verteilen, dann sind die Fahrwege nicht so weit.
Als Reiseführer nutzte ich den Dumont "Türkei", den Michael Müller "Lykische Küste" und Thomas Marksteiner "Lykien". Als überraschend ergiebig erwies sich der ADAC-Führer "Türkei-Südküste" für 4,95.
Falls jemand noch Fragen hat, kann er sich gerne an mich wenden.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Kaefer am 26. Juli 2013, 15:24:29
 :applause: :applause: :applause:
danke schön
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 26. Juli 2013, 17:57:54
dankeschön von herzen dea  heuschnupfen schön, dass es dich gibt!

als reiseführer kann ich dir auch den grossen von lonely planet empfehlen, der ist mir am liebsten. im MM ist mir zuviel geschwätz und die von dumont sind oft leicht veraltet, - aber schön gemacht!  thumbsup
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Sigrun am 27. Juli 2013, 07:12:27
Auch von mir noch einmal ein sehr herzliches Dankeschön für Deine Reisebeschreibung und auch noch eine Empfehlung  für ein  sehr gutes Türkei Reisehandbuch , die Dich in alle Gegenden der Türkei führt  und die Dich (Euch)  die vielfältigen Landschaften, bedeutende Kulturen, Gastfreundschaft und Tradition erneut sehr nahe bringen kann.
Verlag Edgar Hoff, Reise Know How  "Türkei Handbuch" von Edgar. P. Hoff/Marita Korst
Sigrun
 
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: MarcelTurkey am 01. April 2014, 10:11:21
Sehr schöner Bericht mit traumhaften Fotos!
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 01. April 2014, 12:56:51
Danke, das ist zwar nicht meine Art zu verreisen, aber als Fan von "alten Steinen" habe ich mich in deinen Fotos wohl gefühlt! Und einige Sachen kannte ich ja aus eigener Ansicht!
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Gitte am 01. April 2014, 13:04:56
Mal wieder ein toller Bericht, nebst wunderbaren Bildern.....danke. ...
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: malbun am 01. April 2014, 13:49:41
Der Bericht ist von Juli 2013, den hatten wir doch schon verdankt ;D
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Arkadas am 01. April 2014, 16:44:33
Da hat ein Aprilgag aber gut geklappt  :applause: thumbsup

Egal, ich hatte ihn 2013 nicht gelesen und angesehen!
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: MarcelTurkey am 08. April 2014, 12:34:20
Sorry, ich bin neu hier und fand den Bericht auf jeden Fall sehr schön. Auch mit den immer wieder neu hinzukommenden Fotos! Ist das nicht gern gesehen alte Threads zu kommentieren- habe davon nichts in den Regeln gesehen :S
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 08. April 2014, 12:46:52
nein, das ist doch vollkommen ok!!! und vor allem schön wenn die neuen user in den tiefen wühlen und für sich schöne sachen finden  ;)
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: Dea am 08. April 2014, 13:03:46
Es gibt auch noch unseren Bericht unserer ersten Türkeireise :).
Danke für den positiven Zuspruch.
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: TC Melanie am 08. April 2014, 13:13:13
Es gibt auch noch unseren Bericht unserer ersten Türkeireise :).
Danke für den positiven Zuspruch.
den ersten gibts hier.... :welcome:
http://www.tuerkei-reiseinfo.de/Forum/index.php?topic=13026.0 (http://www.tuerkei-reiseinfo.de/Forum/index.php?topic=13026.0)
Titel: Re: Zweite Türkeireise
Beitrag von: MarcelTurkey am 15. April 2014, 09:48:29
den ersten gibts hier.... :welcome:
http://www.tuerkei-reiseinfo.de/Forum/index.php?topic=13026.0 (http://www.tuerkei-reiseinfo.de/Forum/index.php?topic=13026.0)

 thumbsup Danke für den Link. Habe zwar im Moment keine Zeit den Bericht zu lesen, habe ihn mir aber als Lesezeichen gespeichert :) Aber ein paar schöne Bilder hab ich schon angesehen :D