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Autor Thema: Das Paradies in der Parallelgesellschaft  (Gelesen 4117 mal)

7 Antworten am Das Paradies in der Parallelgesellschaft
am: 30. November 2014, 12:17:48

Offline TC Melanie

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Alle reden von kultureller Integration. Wie gelingt sie den vielen Deutschen, die in der Türkei leben? Und wie verändert sich die dortige Kultur infolge der Zuwanderung?

hier gehts weiter.... clickme


ein schöner artikel wie ich finde!
hand aufs herz........inwieweit würdet ihr euch integrieren oder gar assimilieren? wann wäre bei euch der zeitpunkt wo ihr bratwürscht, schweinsbraten und andere deutsche "köstlichkeiten" vermissen würdet......?
Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!

Antwort #1
am: 30. November 2014, 14:05:39

Offline Gitte

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Ich denke schon, ich würde mich integrieren....brauche hier weder Weihnachtsmarkt, noch Fasching, kein SchweinerFleisch....Brot backen kann ich selber und Bratkartoffeln auch...lach.
Aber das ist Theorie und Stand jetzt.
Die Sprache zu erlernen, finde ich unerlässlich.

Antwort #2
am: 30. November 2014, 16:11:25

Offline Carlos

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hand aufs herz........inwieweit würdet ihr euch integrieren oder gar assimilieren? wann wäre bei euch der zeitpunkt wo ihr bratwürscht, schweinsbraten und andere deutsche "köstlichkeiten" vermissen würdet......?

Das ist, sofern man nicht in der Situation ist, meiner Meinung nach schwierig zu beantworten  :-\

Für mich würde ich aus jetziger Sicht meinen ich würde versuchen mich zu integrieren. Allerdings würde ich nichtg in einer deutschen Enklave in der Türkei leben wollen. Aus heutiger Sicht gern in einer Dorfgemeinschaft. Wenn ich/wir uns für ein anders Land entscheiden würden dann auf Grund dessen, dass man dort Leben möchte und das zumindest zum Grossteil so wie das Land ist.

Erste Voraussetzung dafür und meiner Meinung nach unumgänglich das Erlernen der jeweiligen Landessprache. Sicher macht es auch 'nen Unterschied ob man Auswandert um seinen Lebensabend zu geniesen und  nicht mehr arbeiten muss oder ob man im Auswanderungsland erstmal Fuss fassen muss und mit der Arbeit das Leben finanzieren.

Mit genügend € im Rücken ohne zu arbeiten zu müssen könnte ich mir ein solches Leben vorstellen. Scheitern würde es an meinem Mann  :lieb: ein paar Wochen, evtl. Monate ja - Deutschland für immer den Rücken kehren könnte er nicht.

Ob uns dann dort was fehlen würde!?  :tja: Uns geht's wie Gitte, Schweinefleisch gibt's ganz selten. Weihnachtsmärkte und Fasching z.B. meiden wir. Vielleicht würde man dann auch mal ein deutsches Restaurant aufsuchen. Hier gehen wir ja auch in "ausländische Restaurants".

Der Beschreibung nach liest sich das Leben der deutschen in Alanya ein bischen wie das Leben in einem "Ghetto". Teilweise ist es auch in Deutschland der Fall, dass die jeweiligen Landsleute unter sich bleiben. Halten wir das für gut? Wer in einem anderen als dem Heimatland leben möchte sollte sich grossteils den Gegebenheiten anpassen hier wie dort - in welchem Land auch immer.

Antwort #3
am: 30. November 2014, 17:23:20

Offline Dea

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Es ist weniger das Essen und das Leben in einem anderen Land, das man ja im Urlaub durchaus zu schätzen gelernt hat. Mir würde die kulturelle Anbindung fehlen. Ich weiß nicht, ob man wirklich genug von der fremden Sprache lernen kann, um ins Theater zu gehen, Vorträge anzuhören und dergleichen mehr. Außerdem sind diese Angebote sicher eher in größeren Städten zu finden, die man sich natürlich eher nicht als Domizil aussucht. Ich glaube nicht, dass in südlichen Ländern auch in kleinen Städten ein solches Angebot herrscht wie in Deutschland.

Antwort #4
am: 30. November 2014, 17:31:52

Offline TC Melanie

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ich denke mal das kommt auch drauf an, wo man zuvor in D lebte dea, oder? hier bei uns ist NIX! gar nix, was mich ansprechen würde! es gibt hier kirmes - saufgelage!, bierkellerfest - saufgelage!, beachparty im schimmbad - saufgelage!, markbergfest - saufgelage!.....usw....vom fasching mal abgesehen. kino ja...theater....gabs früher mal in den umliegenden dörfern....diverse ausstellungen in der nächsten stadt ja.....aber ohne jegliches interesse.....
da ist in vielen tr. orten mehr los. egal ob bodrum, cesme....die zwar im sommer rammelvoll sind, aber ganzjährig sehr viele events haben in den dörfchen für die einheimischen. da gibts doch mehr intellektuelle.....
in antalya gibts natürlih ein grosses kulturangebot das ganze jahr....aber in side kenn ich das nicht, alanya auch weniger, nur eben das was man hört......
Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

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Antwort #5
am: 03. Dezember 2014, 12:15:37

Offline TC Melanie

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sehr wissenschaftlich und trocken geschrieben, aber ebenso sehr interessant!  thumbsup
ich denke es braucht sich kein europäer mehr über mangelnde integration von z.b. türken in d oder anderswo aufregen, unsere leute oder engländer sind doch nicht arg viel besser und was ich bislang vor ort stellenweise erleben musste.......kaiserin wilhelmine in r(h)einkultur  plaque
Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

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Antwort #6
am: 03. Dezember 2014, 12:51:03

Offline Dea

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Wenn man sich die deutschen Rentnerenklaven in Spanien (Rosas) anschaut, hat man nicht das Gefühl, dass die sich wirklich integrieren wollen. Die wollen dort nur billiger in besserem Wetter leben.
In meinem Griechischkurs war einmal eine Dame, die am schlechtesten Griechisch konnte, aber in wenigen Jahren nach Kreta ziehen wollte. Die erzählte, ihr Bekannten auf Kreta hätten gemeint, man brauche dort gar kein Griechisch, es gehe auch so. Wahrscheinlich haben die Griechen auf die Zusammenrottung deutscher Rentner geschäftstüchtig reagiert.
Trotzdem halte ich es für einen Unterschied, ob jemand seinen Lebensabend irgendwo im Ausland verbringt, oder ob er in ein anderes Land geht, um dort Arbeit zu suchen und dort ein besseres Leben zu finden und für seine Kinder eine bessere Ausbildung zu erreichen. Um dort wirklich erfolgreich zu sein, bedarf es eines größeren Integrationswillen als bei Leuten, die einfach so vor sich hinleben. Schließlich wollen diese Menschen auch mehr Teilhabe an der Gesellschaft. Wenn ich dann von meinen türkischen Kindern, die ich bei der Hausaufgabenbetreuung hatte, höre, sie brauchten Deutsch nur in der Schule, halte ich das für äußerst bedenklich.

Liebe Melanie, was die Kulturangebote in Bodrum und Antalya angeht, weiß ich natürlich nicht, wie viele es gibt. Aber selbst wenn ein angemessenes Angebot da ist, weiß ich nicht, ob es einem Menschen, der erst spät mit gerade Türkisch angefangen hat, genügend die Sprache beherrscht um diese Angebote zu goutieren.
Wir - mit unserer Nähe zu Ludwigsburg und Stuttgart - leben offensichtlich im Gegensatz zu Dir auf der Insel der Seeligen. :)

Antwort #7
am: 03. Dezember 2014, 13:22:13

Offline TC Melanie

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natürlich ist es ein unterschied ob ich als rentner da bin oder ob ich am leben in der gesellschaft mitsamt dem arbeitsleben teilnehme, klar!
allerdings bin ich der meinung dass wenn man an der gesellschaft teil hat, man automatisch reinwächst, auch in die sprache. wenn ich mich natürlich nur in den enklaven aufhalte und diese kontakte pflege.....dann wird das nix!
man muss sich also schon in das alltägliche leben vor ort einbringen!

Zitat
Wenn ich dann von meinen türkischen Kindern, die ich bei der Hausaufgabenbetreuung hatte, höre, sie brauchten Deutsch nur in der Schule, halte ich das für äußerst bedenklich.
das sind dann eben die kids von den grüzis, die hier nie angekommen sind und den kindern auch kein vorbild sind und die ebenso dann irgendwo am rande der gesellschaft stehn bleiben werden!

Zitat
In meinem Griechischkurs war einmal eine Dame, die am schlechtesten Griechisch konnte, aber in wenigen Jahren nach Kreta ziehen wollte. Die erzählte, ihr Bekannten auf Kreta hätten gemeint, man brauche dort gar kein Griechisch, es gehe auch so. Wahrscheinlich haben die Griechen auf die Zusammenrottung deutscher Rentner geschäftstüchtig reagiert.
klar, so ist es in side und alanya ja genauso! ehrlich gesagt, standen mir da schon oft die haare zu berge und insgeheim dachte ich, da brauch ich ja gar nicht weg von D, die sind ja dieselben besserwisser die mir hier auch auf den sender gehn  ;D fast sogar noch schlimmer  ;D was da ein deutsches herrentum gepflegt wird stellweise, unfassbar!  :nope:

Zitat
was die Kulturangebote in Bodrum und Antalya angeht, weiß ich natürlich nicht, wie viele es gibt.
in antalya als stadt gibt es natürlich unzählige möglichkeiten und varianten, theater, ausstellungen.........was eine stadt eben alles bietet.
in cesme gibt es das auch, allerdings mehr auf die sommermonate beschränkt und bodrum hat immer was, so wie auch antalya. es gibt dort viele intellektuelle, in jedem kleinen dorf hat man veranstaltungen, konzerte, festivals, ausstellungen, lesungen...........sommer wie winter........das ist auch das was ich an bodrum neben seinem zauber so sehr mag, es wird einem nie langweilig. selbst im winter an einem sonntag mittag ist die stadt voll..auch in den dörfern solange es nicht stürmt und regnet............side an einem sonntag nachmittag im winter? eine handvoll touristen, vielleicht ein paar einheimische die sich zum brunch am liman treffen, das wars...öde, langweilig, keiner hat geld in der tasche....oder sie fahren zum kreditkartenglühn in eins der shoppingtempel von antalya.......eine völlig andere lebensart und mentalität wie in bodrum z.b.!

Zitat
Wir - mit unserer Nähe zu Ludwigsburg und Stuttgart - leben offensichtlich im Gegensatz zu Dir auf der Insel der Seeligen.
das ist so ja! hier ist nix!!!
Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!