2016.03.20, Sonntag
On the Road again …
Der Tag beginnt, für einen Sonntag, viel zu früh. Zu Früh bedeutet kurz nach sieben geht neben mir das Licht an und die beste Ehefrau aller erhebt geschmeidig ihren Luxuskörper aus dem Bett. Untermalt wird das Ganze von sphärischen Klängen, also ungefähr: Uh, ah – aua! So ist das halt, wir sind schließlich beide nicht mehr die Jüngsten.
Nach dem obligatorischen Kaffee, oder drei, und des ebenfalls unabdingbaren Besuchs des Maskenbildners, warten wir auf unser Taxi. Dies in Form des Senior-Juniors, dieser lässt aber auf sich warten. Kurz vor knapp, noch fünfzehn Minuten, werde ich dann langsam aber sicher nervös! Der Senior-Junior liegt scheinbar noch in Sauer, was für uns Plan B bedeutet. Dank dem Herrn, der über uns wohnt – Junior-Junior, geht aber alles in Ordnung, er ist schon wach. Flugs schmeißt er sich in Schale und schon ist die Kutsche Richtung Hamburger Hauptbahnhof unterwegs. Richtung Hauptbahnhof!? Ja, ganz richtig, wir müssen zuerst zu den Hessen nach Frankfurt, um dann von dort unseren Trip mit dem Flieger weiter zu führen. Dank rail and fly ist das auch eigentlich kein Problem … Das Wörtchen eigentlich beschreibt, in unserem Fall in Form zweier gefühlt schrankgroßer Koffer, die Misere. Doch dank unserer großzügigen Zeitplanung, warten wir lediglich eine ¾ Stunde, im Ar... kalten Hamburger Hbf, auf unseren ICE.
… just can't wait to get on the road again
Die Fahrt gestaltet sich – l a n g w e i l i g (gähn). Die Landschaft fliegt an uns vorbei, viel Gegend für's Geld.
Dann endlich vor uns Frankfurt, unser Ziel. Zuerst trotten wir der Ströme mit Koffern bewaffneten Masse wie Lemminge hinterher, dann besinnt sich das Kind … ein freundlicher Polizist, ja gibt es auch in Frankfurt, weist uns den richtigen Weg. Wir erreichen mit Müh und Not unseren Shuttle zum Hotel, der fährt leider nur alle Stunde, zumindest am Sonntagnachmittag. Das Steigenberger, in dem wir weilten, liegt ca. 20 Minuten von Flughafen entfernt.
Gelegen in der wunderschönen Umgebung eines Industriegebietes. Ok ok ok, dass wussten wir vorher, aber man darf doch mal träumen, zumal in Erwartung des Urlaubs. Der Wochentag, es ist Sonntag, tut ein Übriges, hier ist absolut tote Hose. Wir warten auf unser Date mit Werner und Moni, die wir aus dem Forum kennen. Fazit des ersten Tages, respektive des Abends: Frankfurt – da müssen wir unbedingt nochmal hin! Werner und Moni – witzig, nette Gesellschaft, wir freuen uns die beiden kennen gelernt zu haben.
Steigenberger – sehr durchwachsenen Eindruck. Freundliches Personal, das Essen ist haarscharf an einer Katastrophe vorbei geschlittert! Die Zimmer hinterlassen ebenfalls gemischte Gefühle: Das Bett, mit Sprungfedern – geht gar nicht! Der Wasserhahn im Bad hat seine schönste Zeit ebenfalls hinter sich. Morgen geht es weiter zum Bestimmungsort.
2016.03.21, zweiter Reisetag
Morning has broken …
In fremden Betten schläft man gut, habe ich mal gehört. Wer es glaubt wird selig, ohne diesen Aberglauben, aber vor allem im eigenen Bett, geht es komfortabler in den (Nacht)Himmel! Für mich war die Nacht recht früh vorbei, um 4.33 ratterte der erste Zug nach Nirgendwo! Die beste Ehefrau aller schlummerte noch selig süß, dachte ich, also kurz nochmal weggenickt. Um 6:00 Uhr rappelte der fröhlichen Wecker, (gibt es für Smartphones fröhliche Wecker? Ich bezweifle es!) aus den tiefsten Träumen gerissen zu werden. Immerhin gab es ein kleines Frühstückchen das uns beschwichtigte. Um sieben Uhr ging es in den Shuttle, unser Fahrer, eine Seele von Mensch, bewältigte nicht nur unsere schweren Koffer, sondern auch die Fahrt mit tiefster Gelassenheit. Er ruhte in sich selbst, wie einst Buddha, so ähnlich sah er auch aus. Da frage ich mich doch ob es da eventuell parallelen gibt? Wie dem auch sein, ohne Blessuren um eine witzig Unterhaltung reicher, gelangten wir am Flughafen an.
… like the first Morning.
Wir hatten uns auf lange Schlangen vor den Schaltern, und quälend langsame Abarbeitung der notwendigen Formalitäten eingestellt. Es kam ganz anders! Bereits 20 Minuten nach betreten des Flughafens standen wir vor unserem Gate, neuer deutscher Rekord! Die nun folgende Wartezeit konnte ich mir ein wenig mit dem Zählen des Bordpersonals versüßen. Wer schon einmal mit Emirates geflogen ist kann bestimmt verstehen wovon ich schreibe … Nicht das andere Fluggesellschaften nicht auch hübsche Stewardessen und Businesskostüme haben, doch die von Emirates stechen eben ein wenig aus der Masse hervor. Nun standen auch gleich 12 von diesen Zauberhaften in diese leicht exotisch angehauchten Kostüme für unseren Flug bereit. Eine gesellte sich später hinzu, zwei männliche Begleiter rundeten das Ganze ab, so das sich sage und schreibe 15 Personen nur zu unserem Wohlbefinden in der Kabine die Socken heiß liefen.
Der Start perfekt, kaum sind wir oben gibt es eine Kleinigkeit zu schnabulieren. Doch was für Essen bekommen wir serviert? Der Wiener spricht hier wohl von gschmackig, im Sinne von Wohlschmeckend, ich schliesse mich dem einfach mal an. Die beste Ehefrau aller befand ihr Essen jedoch zu scharf, ich nicht. Lecker! Das Nahrungsangebot kommt auch nicht in einer schnöden Alu-Schale daher, das Besteck ist aus Edelstahl und nicht aus Plaste, wie die alten Ex-DDR Bewohner wohl getitelt hätten, unterm Strich eine für ein Essen in der Fliegerholzklasse – gut!
Die Getränke, wählbar sind neben diversen nicht alkoholischen Getränken, auch harte Spirituosen sowie qualitativ hochwertiger Wein, echt lecker! Bei uns kommst zum ersten Mal ein Urlaubsgefühl auf. Dann, die postlukullische Lethargie setzte ein - ein Nickerchen.
Black Bird has spocken
… Essen und trinken die zweite Runde. Ui jui jui! Scheinbar ist die beste Ehefrau aller heute mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden! Oder ist ihr beim Konsum der ersten Rauchwaren ein schwarzer Vogel über den Weg geflattert? Ganz harmlos beginnt es mit einem winzig kleinen Missgeschick ihres Sitznachbarn, nein nein nicht ich. Entweder ist dieser Sitznachbar ein kleiner Tölpel, was ich nicht völlig von der Hand weisen kann aber auch nicht definitiv behaupte, oder aber es war doch ein kleiner Hügel im Wolkenkleid, den unser Pilot übersehen hat. Wie auch immer – schwups war die Hose nass vom noch nicht verzehrten Wässerchen. Wie unangenehm, aber es ist ja nur Wasser. Kaum ein Stündchen und etliche geflogene Meilen später, der Durst verfolgt uns hier als ständiger Begleiter, bekommen wir unsere zweite Ration an Getränken. Der Kapitän gibt einen aus, heute mal keinen Rum sondern, wer mag, gekelterten Rebensaft. Ich genehmige mir einen weißen, die beste Ehefrau aller bevorzugt roten. Das Schicksal nimmt seinen Lauf! Schwups war die Hose ein weiteres Mal feucht, diesmal rot! Wie jeder weiß, geben Flecken keinen Rotwein, aber Rotwein sehr wohl Flecken! Der Rest ist Geschichte. Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf des Tages. Wenn das mal gut geht.
Nach knapp sechs Stunden setzt unser Passagierbeförderungsmittel pünktlich auf der Landebahn auf. Geschafft! Auch hier sind die Zoll und Einreiseformalien schnell erledigt, nur an der Kofferausgabe hapert es gewaltig. Doch auch diese Hürde nehmen wir mit stoischer Gelassenheit, die weitere Anreise zum Schiff dauert nur 20 Minuten.
Stechender Durst macht sich in unseren Kehlen bemerkbar, dagegen gilt es etwas zu unternehmen! Nach kurzem Intermezzo in unserer Kabine, frischer Schlüpper und neues Leibchen inklusive einer stark verkürzten Beinbekleidung sorgen für Wohlbefinden und verstärktes Urlaubsfeeling. Jetzt aber los, es geht Richtung Unverzichtbar.
Die liegt in der unmittelbaren Nähe des Pools, auf Deck 11, und hat somit Frischluftcharakter. ZISCH! Das erste Bier war scheinbar so warm, oder ist es die Umgebungstemperatur, dass ist schon alle! Die erste Currywurst isst sich phantastisch!
Wir sind einigermaßen begeistert. Bis in die frühen Morgenstunden genießen wir unseren ersten Urlaubstag.