Auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin wirbt die Türkei in einer ganzen Halle für sich. Das scheint nötig zu sein, denn die Buchungen sind im Zuge der politischen Krise massiv zurückgegangen - und in diesem Jahr ist keine Besserung in Sicht.
Bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in den Berliner Messehallen ist die Türkei in diesem Jahr das größte ausstellende Gastland. Mehr als 50 Anbieter werben ab Mittwoch in Halle 3.2 für das Land, das "alles bietet, was für einen perfekten Traumurlaub nötig ist".
Auch das Staatsoberhaupt rührt inzwischen die Werbetrommel: Wer einen Urlaub in der Türkei bucht, der besucht das Land "mit den besten Meeren, den besten Bergen, den besten Flüssen, den besten Böden, den besten Bäumen, der besten Sonne, dem besten Essen und Früchten, dem wärmsten und herzlichsten Lächeln und der besten Zeit, die man auf Erden haben kann". Mit diesen Superlativen rief Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich im Ausland lebende Türken auf, ihren Urlaub in der alten Heimat zu verbringen - und ihre europäischen Freunde und Nachbarn gleich mitzubringen.
Zwei Wochen Antalya ab 309 Euro
Auf der ITB wollen die türkischen Reiseveranstalter nun dennoch das Vertrauen der deutschen Urlauber zurückgewinnen. Auf einem Branchen-Talk zum Thema "Safety First" debattierten krisenerfahrene Manager, wie "vernetzte Sicherheit" in Zeiten des Terrors aussehen soll. Zudem sollen Gourmet-Reisen in die Türkei promoted werden.
Und auch der größte deutsche Reisekonzern TUI denkt positiv. Er rechnet bis zum Sommer mit einer leichten Erholung der deutlich zurück gegangenen Nachfrage nach Türkei-Reisen. Dabei setzt TUI - wie auch viele Mitbewerber - notgedrungen auch auf Schnäppchenpreise. Zwei Wochen Hotel-Urlaub in Antalya sind auf der TUI-Homepage inzwischen schon für etwas über 300 Euro pro Person zu haben - inklusive Hin- und Rückflug ab Berlin-Tegel.
"Die Türkei geht mit nochmals reduzierten Preisen, einer breiten Hotelauswahl, einer guten Fluganbindung und einer Top-Qualität in den Sommer 2017", schreibt TUI-Pressesprecherin Anja Braun auf rbb|24-Anfrage. Zudem liege die Türkei "im Zufriedenheitsranking der TUI Gäste mit Bestnoten auf den ersten Plätzen." Schöner hätte es auch Präsident Erdogan nicht formulieren können.
Quelleheißt das am Ende die Frühbucher werden wieder abgestraft?