Ägypten-Urlauber haben kein Storno-Recht

[Barbara06]

Das Sprengstoffattentat in Kairo zielte auf ein bei Touristen beliebtes Basarviertel. Dennoch haben Reisende, die einen Ägypten-Urlaub planen, keinen Anspruch auf kostenlose Stornierung

Potsdam/Oberursel - Nach dem Anschlag auf Touristen in Kairo haben Ägypten-Urlauber keinen Anspruch auf eine kostenlose Umbuchung oder Stornierung ihrer Reise. Für einen solchen Anspruch müsse eine Reise erheblich erschwert oder beeinträchtigt sein, sagte die Reiserechtlerin Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg am Montag in Potsdam. Das sei hier jedoch nicht der Fall.

Bei dem Anschlag im Basarviertel Khan-al-Khalili war am Sonntag eine französische Urlauberin ums Leben gekommen. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt, darunter auch ein Reisender aus Deutschland.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat als Reaktion auf den Anschlag am Montag seinen Ägypten-Sicherheitshinweis aktualisiert. Darin heißt es jetzt, weitere Anschläge dieser Art gegen ausländische Touristen könnten "nicht ausgeschlossen werden". Das Ministerium empfiehlt dringend, "sich von größeren Menschenansammlungen fernzuhalten".

Auf die Programme deutscher Reiseveranstalter wirkt sich der Anschlag bisher nur wenig aus. Bei der TUI machen 80 Prozent der Gäste einen Badeurlaub am Roten Meer, sagte Sprecherin Anja Braun in Hannover. Kairo-Ausflüge seien für die kommenden Tage nicht geplant.

Anbieter wie Studiosus und der Thomas-Cook-Konzern verzichten zwar bis auf weiteres auf Besuche in Khan-al-Khalili. Komplett abgesagt werden Kairo-Ausflüge aber nicht. Urlauber, die zum Beispiel von Hurghada aus eine Tour in die Hauptstadt unternehmen wollten, können nun allerdings auf die Teilnahme verzichten und erhalten ihr Geld zurück, erklärte Nina Kreke vom Thomas-Cook-Konzern in Oberursel (Hessen).

Auch der Ägypten-Spezialist OFT Reisen in Ditzingen (Baden-Württemberg) ändert sein Programm nach den Anschlägen nicht. "Es kommen auch heute neue Buchungen herein, auch für Reisen nach Kairo", sagte Geschäftsführerin Ursula Reinert.

abl/dpa

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