Die Tauben, die man heute nur noch vereinzelt sieht, waren einst so zahlreich, dass, wenn sie scharenweise in die Lüfte schwärmten, über Kappadokien, einer Wolke gleich, einen Schatten warfen.
Seit Alters her, war auch der Taubendung, weil er die Weinberge bedeckte, in der Region sehr geschätzt. Um den Dung zu gewinnen verstopfte die ansässige Bevölkerung alles Öffnungen der in die Felsen gegrabenen Kirchen, wobei sie für die Tauben ein Loch zum Hinein-und Hinausfliegen liesen. On der entsprechenden Jahreszeit wurden die Kirchen dann geöffnet, der Dung herausgeholt und die Kirchen wieder verschlossen.
Derart wurden die Bauwerke vor Kälte und Hitze, Feuchtigkeit und nicht zuletzt vor Zerstörung von Menschenhand geschützt. So trugen die Tauben sowohl dazu bei, die Weinberge zu düngen wie das historische Erbe zu schützen.
Nach der Cariklikirche, in der die Fresken zu sehn sind, und der Toraklikirche, die bestrestaurierteste und grösste Kirche der Region, empfiehlt es sich das Kiliclartal zu besichtigen. Beeindruckend sind die unterirdischen Durchgänge aus weissem Tuffstein, die Feenkamine, durch die ein Wasserweg verläuft, die interessant geformten Felsen und seine Kirche.
Im Islam ist die Taube das Symbol für Familie und Frieden, in der christlichen Religion symbolisiert sie den heiligen Geist.
Die Taubenschläge aus dem 18., 19. und dem frühen 20.Jhd. sind oft mit interessanten Ornamenten und Symbolen aus der islamischen Verzierungskunst geschmückt!
Quelle: Türofed/Kaptid