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Autor Thema: Das sind die schlimmsten Reisekrankheiten  (Gelesen 1867 mal)

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am: 07. Juni 2009, 06:37:27

Barbara06

  • Gast
Etwa 30 Prozent der deutschen Urlauber erkranken während oder nach ihrer Reise. Dieser BamS-Report zeigt, wie man sich vor Abflug schon richtig schützt, wie man Risiken vor Ort vermeidet und wie man reagiert, wenn es einen doch erwischt hat.

Es gibt Souvenirs, die sich niemand als Urlaubsmitbringsel wünscht. Sie haben exotische Namen wie Chikungunya oder Malaria, es sind fremdartige Krankheitserreger, deren unfreiwillige Bekanntschaft bei Reisen in die Ferne leider häufig dazugehört.

Aber wer vorher über sein Urlaubsland Bescheid weiß, kann durch den richtigen Schutz meist das Schlimmste verhindern. Experten klären über die dunklen Seiten des Reisefiebers auf.

Was sind die häufigsten Gesundheitsprobleme im Urlaub?

Professor Thomas Löscher, Leiter des Tropeninstituts München: "Während der Reise Durchfallerkrankungen, besonders die sogenannte Reisediarrhoe. Auch Atemwegsinfekte wie Erkältungen sind häufig, selbst in den Tropen. Da haben Viren immer Saison. Auch Klimaanlagen können anfällig machen. Sonnenbrand und Unfälle sind die häufigsten Gründe für Urlaubs-Krankenhausaufenthalte."

Welche Reiseimpfungen braucht man?

Professor Löscher: "Das hängt vom Reiseland und der Dauer des Aufenthalts ab. Manche Impfungen sind Pflicht, wie die gegen Gelbfieber vor der Einreise nach Afrika. Andere sind empfehlenswert, zum Beispiel gegen Hepatitis A schon beim Besuch von südlichen Mittelmeeranrainerstaaten. Wichtig: Reist man in ein Land, für das Impfungen empfohlen werden, sollte man spätestens vier Wochen vor der Abreise zum Arzt. Denn bei einigen Impfungen sind mehrere Spritzen nötig."

Werden Reiseimpfungen von den gesetzlichen Kassen bezahlt?

Dr. Sebastian Dieckmann, Leiter der tropenmedizinischen Ambulanz am Institut für Tropenmedizin Berlin: "Typische Reiseimpfungen, wie gegen Gelbfieber oder Hepatitis A, gehören nicht zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Kassen. Einige Kassen zahlen aber trotzdem." Eine Übersicht dieser Kassen und weitere Infos zu Reiseimpfungen finden Sie auf der Webseite: www.internisten-im-netz.de.

Welche Hygiene-Regeln schützen mich vor Infektionen im Urlaub?

Professor Löscher: "Hauptinfektionsherd ist die Nahrungsaufnahme. Deshalb kein Leitungswasser trinken, nur abgekocht. Beim Essen rohes Fleisch vermeiden, auch Salate und Speiseeis sind oft kontaminiert. Hundertprozentige Sicherheit gibt es aber nicht. Weitere Regeln: Keine streunenden Tiere streicheln, nicht tätowieren und piercen lassen. Und auf keinen Fall ungeschützten Sex haben."

Was tun, wenn man doch krank wird?

Dr. Dieckmann: "Bei kleinen Problemen kann man sich selbst helfen, ein typischer Reisedurchfall, wie ihn viele erleben, ist meist nach zwei Tagen überstanden. Ist man sich unsicher: keine Scheu haben, zum Arzt zu gehen. Am besten vorher informieren, wo es im Urlaubsgebiet Ärzte und ein Krankenhaus gibt. In exotischen Ländern auch die Kontaktdaten der deutschen Botschaft notieren."

Helfen unsere Insektenabwehrmittel auch gegen tropische Mücken?

Professor Löscher: "Ja, Sprays, Lotionen oder Cremes mit den Inhaltsstoffen Deet oder Icaridin schützen. Aber nur für drei bis vier Stunden, deshalb häufig erneuern. In Malariagebieten nachts in klimatisierten Räumen oder unter Moskitonetzen schlafen. Auch hautbedeckende Kleidung, die mit sogenannten Pyrethroiden imprägniert ist, schützt."

Sind Medikamente im Ausland billiger?

Dr. Dieckmann: "Das ist oft so. Trotzdem sollte man vorsichtig sein und nicht nach Schnäppchen jagen. Medikamente, die man sowieso braucht, besser schon hier kaufen. Denn gerade in Entwicklungsländern sind viele Medikamente gefälscht oder die Dosierungen anders - sogar in Apotheken."

Welche Versicherungen muss ich für den Krankheitsfall im Urlaub abschließen?

Dr. Ursula Marschall, Leitung Kompetenzzentrum Gesundheit der Barmer Krankenkasse: "Gesetzlich Versicherte können in allen Ländern des europäischen Wirtschaftsraumes Notfallbehandlungen in Anspruch nehmen. Hierzu benötigt man die Europäische Krankenversichertenkarten, abgekürzt EHIC. Diese sollte man sich vor dem Urlaub bei seiner Krankenkasse besorgen. Unbedingt zu empfehlen ist außerdem eine Auslandsreise-Zusatzversicherung. Sie kommt für Kosten auf, die gesetzliche Krankenversicherungen nicht übernehmen dürfen, wie einen medizinisch notwendigen Rücktransport oder wenn man sich an Behandlungskosten beteiligen muss." Diese Zusatzversicherungen kosten meist um zehn Euro.

Viele werden erst nach dem Urlaub krank. Welche Krankheiten treten zu Hause auf?

Professor Löscher: "Hier sind es vor allem chronische Durchfallerkrankungen, etwa durch eine Lamblien-Infektion. Die können wochenlang anhalten. Nach der Rückkehr können sich zudem fieberhafte Erkrankungen äußern, wie Hepatitis oder Malaria sowie Hautinfektionen, verursacht durch Bakterien."

Bei welchen Anzeichen sollte man nach dem Urlaub an eine Reisekrankheit denken?

Dr. Dieckmann: "Auf jeden Fall bei hohem Fieber und bei Durchfall mit Blut im Stuhl. Beim Arzt auch unbedingt erwähnen, dass man verreist war und natürlich auch wohin. Denn manche Diagnosen werden sonst erst spät gestellt. Zum Beispiel bei Hautinfektionen. Während man mit diversen Salben herumlaboriert, können sich tropische Bakterien ausbreiten und gefährlich werden."

An wen wende ich mich, um medizinische Informationen zu meinem Reiseland zu bekommen?

An reisemedizinisch weitergebildete Ärzte - einen in Ihrer Nähe finden Sie über das Verzeichnis im Internet unter www.frm-web.de. Außerdem an Tropenmediziner oder direkt an Tropeninstitute.

Information im Internet gibt es unter www.auswaertiges-amt.de und www.fit-for-travel.de.





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