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Autor Thema: WHO erklärt Grippe zum "Gesundheitsnotfall"  (Gelesen 6922 mal)

Antwort #30
am: 11. Juni 2009, 11:21:18

Offline Arkadas

  • Uzmanlar....!
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  • 7682
Stimmt ungemein .... da ist aber auch viel Panikmache dabei und Geschäftssinn der Tamiflu Firma.

Werner

Antwort #31
am: 11. Juni 2009, 17:29:49

kedi

  • Gast
Thema des Tages
 11. Juni 2009, 16:54 
WHO ruft bei Schweinegrippe höchste Alarmstufe aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt und die höchste Gefahrenstufe sechs ausgerufen. Das teilte das schwedische Sozialministerium in Stockholm am Donnerstag mit.


Das Virus hat sich nach Ansicht von Experten mittlerweile auf mehr als einem Kontinent durch Übertragung von Mensch zu Mensch ausgebreitet, was die Aufstockung rechtfertigen würde.

Derzeit hat die WHO über 27 700 Fälle der neuen Grippe in 74 Ländern registriert. 141 dieser Erkrankten sind gestorben. Das Virus bereitet sich aggressiv in Australien und Europa aus, nachdem es bislang besonders stark in den USA, Mexiko und Kanada vorgekommen ist. Damit sei die Alarmstufe 6 gerechtfertigt, erklärten Experten. Die WHO möchte aber unterschiedliche Schweregrade bestimmen, da derzeit etwa die meisten Erkrankungen noch milde verlaufen. Mit der Ausrufung der Stufe 6 müssen alle WHO-Mitgliedsländer ihre Gesundheitssysteme auf eine intensive Bekämpfung der Grippe umstellen. Auch müssen Impfstoffe verstärkt produziert und gelagert werden.

Unterdessen haben sich in Düsseldorf mindestens 32 Kinder der japanischen Schule mit der Schweinegrippe angesteckt. Das teilte das Gesundheitsamt in Düsseldorf am Donnerstagmorgen mit.

Den zumeist zwölf Jahre alten Kindern gehe es überwiegend gut, zwei von ihnen seien schwerer erkrankt, sagte der Amtsleiter Heiko Schneitler der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ein Kind sei in der Universitätsklinik behandelt worden. Mittlerweile befänden sich alle Betroffenen zu Hause in Quarantäne. Da weitere Kinder über Beschwerden klagten, sei mit mehr Fällen zu rechnen. Die Ergebnisse dazu lägen am Mittag vor. «Ich rechne mit mehr Streuung», sagte Schneitler.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte bis Mittwoch 86 Fälle von Schweinegrippe in Deutschland registriert. Damit gibt es nun mehr als 100 Fälle in Deutschland. RKI-Präsident Jörg Hacker rechnet mit einem weiteren Anstieg. Im ARD-Morgenmagazin sagte er: «Die Zahlen nehmen schon zu. Wir haben seit Ende April die Referenzzahlen aufgenommen. In den letzten Tagen ist es so, dass wir täglich Neuerkrankungen von zunächst fünf, dann zehn und jetzt über zehn Fälle haben.» Andere Länder verzeichneten eine vergleichbare Entwicklung. «In England haben wir bereits über 500 Fälle.»

Insgesamt gehen rund 560 Kinder in die japanische Schule in Düsseldorf, rund 30 Lehrer sind dort beschäftigt. Erkrankt sind bisher vor allem Kinder der sechsten Klassen. Die Schulleitung erklärte am Donnerstag, die Schule werde bis mindestens Ende nächster Woche geschlossen bleiben. Die unter Quarantäne gestellten Familien würden von der japanischen Gemeinde versorgt, erklärte Schneitler weiter. Im Tagesverlauf werde es weitere Tests geben. Dazu kämen die Familien in das Schulgebäude. Allen Kindern und Lehrern werde ein Rachenabstrich entnommen, der auf die Schweinegrippe-Viren untersucht werde.

Wie das neue H1N1-Virus eingeschleppt wurde, war vorerst unklar. Zunächst sei ein Sechsjähriger erkrankt, dessen Familie kürzlich Urlaub auf einer Mittelmeerinsel gemacht hatte. Eine Möglichkeit sei, dass er sich auf dem Flughafen angesteckt habe, sagte Schneitler. Davon unabhängig habe es Infektionen bei Schülern der sechsten Klasse gegeben, die am vergangenen Mittwoch, Donnerstag und Freitag einen Ausflug mit dem Bus gemacht hatten. Am Freitag hätten dann einige von ihnen über Fieber, Schnupfen und Heiserkeit geklagt, erläuterte Schneitler.

Unterdessen beschlossen die Behörden in Hongkong, nach mehreren Schweinegrippefällen bei Kindern alle Kindergärten, Krippen und Grundschulen für zwei Wochen schließen. Bei zwölf Schülern einer Schule sei die Erkrankung nachgewiesen worden, hieß es am Donnerstag. Im dicht besiedelten Hongkong leben rund sieben Millionen Menschen. Für die Kinder bedeutet die Schließung von Freitag an längere Sommerferien: Diese beginnen in zwei Wochen. In Hongkong wurden bislang 49 Fälle von Schweinegrippe registriert.

Auch in Thailand blieben einige Klassenräume geschlossen, nachdem ein Elfjähriger in Bangkok an der Schweinegrippe erkrankte. 13 weitere Schüler der Privatschule wurden unter Quarantäne gestellt, weil sie Symptome zeigten, berichtete die thailändische Nachrichtenagentur.

Der Tropenmediziner Emil Reisinger von der Universität Rostock rechnet in Deutschland mit einer stärkeren Zunahme der Fälle im Winter. Die Übertragung des Virus geschehe in der kalten Jahreszeit leichter, hatte er bereits am Mittwoch gesagt. Er warnte zugleich vor Überreaktionen. «Jede Grippe hat ein gewisses Risiko, daran zu versterben.» Dieses Risiko sei bei anderen Grippevarianten aber größer als bei der Schweinegrippe. Auch die Grippestämme im vergangenen Winter seien gefährlicher gewesen.

 
© DPA