In Kumköy entsteht ja derzeit ein neues Einkaufszentrum, die alten Geschäfte und Lokale wurden wohl schon dem Erdboden gleichgemacht.
Ähnliches hat sich in Alanya schon vor gut 10 Jahren vollzogen, als der alte, unter Plastikplanen liegenden Bazaar am Dolmusbahnhof neuen, festen Läden weichen musste. Für Alanya war es nur eine Bereicherung und selbst der eher schäbig anmutende Dolmusbahnhof hat sich mittlerweile zu einem recht netten Plätzchen mit Springbrunnen und Bänken entwickelt. Einige alte Alanya-Häuser wurden restauriert und einige Restaurants ließen sich nieder.
Auch in Manavgat war man all die Jahre nicht untätig!
Ebenso sieht es in Antalya aus, ob in den einzlnen Malls, aber auch in der wunderbar restaurierten Altstadt.
Auch das aus der Retorte gestampfte Belek, erfreut seine shoppinghungrigen und immerdurstigen Gäste mit ordentlichen Ladengeschäften und gewachsener örtlicher sauberer Gastronomie und einer gut organisierten Infrastruktur!
Wie sieht es nun in Kumköy aus? In keinem der vorgenannten Orten wurde ein solches Bohei veranstaltet wie nun bei der Neustrukturierung von Kumköy!
Was will der Tourist? Welche Erwartungen stellt ein Kumköytourist an seinen Urlaubsort?
* Eine gefällige Präsentation von Waren und Dienstleistungen in einer Mall mit Springbrunnen oder doch uriges Basar-Feeling am Straßenrand als Kontrast zu dem Granit- und Marmorpalast in dem er Urlaub macht? Der 14-Tage-Pauschaltourist möchte doch lieber weiterhin in alten Bretterbuden wandeln, kaufen, essen und trinken, die er fälschlicherweise als ursprüngliches türkischen Flair mit Charme bezeichnet?
Da wir hier die heftigste Diskussion zum Thema EKZ in Kumköy hatten, mal eine nüchterne Betrachtungsweise!
Was steckt eigentlich hinter dem ganzen Gejammere und Geschrei?
a. Gönnt man den Händlern und Restauranbesitzern, die, als der Tourismus in Kumköy explodierte, notgedrungen und schnell ihre Läden und Geschäfte aus leichten Baumaterialen zusammenschusterten, einen schicken, und vor allem festen Laden nicht, in denen es in den langen und heißen Sommermonaten erträglicher ist und sie in den Wintermonaten nicht befürchten müssen, das der ganze Laden samt Ware und Inventar absäuft?
b. Wieviel Heuchelei steckt hinter der "wir kennen schliesslich die Sorgen und Ängste"- Solidarität zum Wohle des eigenen Egoismuses?
Wessen Ängste und Nöte eigentlich? Es gibt viele Händler in Kumköy, die sehr schicke Wohnungen und Wägen haben, - wo manch Deutscher sicher neidisch wäre! Verwechselt man hier den jammernden eigentlichen Jeansverkäufer mit dem wirklichen Ladenbesitzer?- ebenso wie den angeblichen Apotheker mit dem vermeintlichen Medikamentenverkäufer?
c. Fürchtet man explodierende Preise obgleich der angeblich neuen hohen Ladenmieten?
Türkei muss Billigland bleiben, egal auf wessen Kosten? Dürfen die Türken kein Geld verdienen? Der gemeine Türke besitzt keine Waschmaschine, TV oder ein flottes Auto Darf er nach dem Willen des weissen Bwana's auch nicht! Wie sonst könnte man sonst grossherzig Almosen verteilen, Sauforgien mit Rabatt - unter dem Deckmäntelchen der Solidarität zur örtlichen Gastronomie organisieren und die Händler bis zum Erbrechen im Preis drücken!
d. Wie fortschrittlich ist der Tourist selbst?
Man ist selbst so rückständig, um nicht zu wissen, dass es schon vor 10 15 Jahren riesige EKZs in Istanbul und in anderen Metropolen der Türkei gab!
Scheinbar hält man mancherorts ein Einkaufszentrum für eine deutsche Erfindung!
Nur die deutsche Enklave darf sich nicht sanieren und entwickeln? Und über die gegebene Architektur lässt sich bekannterweise auch streiten!
Wieviel Fortschritt darf/soll/muss in Kumköy sein?
Seid Ihr bereit dann obgleich der angeblich horrenden Ladenmieten auch mal 2 3 4€ mehr für ein Shirt zu zahlen? Leben und leben lassen!?!
Oder muss es immer ums Verrecken billig billig billig sein?
Beruhigt es Euch nicht auch zu wissen, dass es auch den Menschen vor Ort nun besser geht, dass sie angenehmere Arbeitsstätten für sich vorfinden können oder interessiert Euch das nicht?