Ethymologisch bedeutet Agora: Stadtplatz, Ladenstrasse, Marktplatz. Agora ist ein Ort mit Stoaö, Denkmälern, Altären und hat ökonomische, juristische, religiöse und politische Funktionen. Sie ist das Herz der Händler.
Die im Stadtteil Namazgah in Izmir befindliche Agora ist aus der römischen Zeit (2. Jahrhunder n.Ch.) und wurde laut Stadtplan von Hippodamos nahe dem Zentrum, drei Etagen hoch erbaut. Die Agora von Izmir ist die größte und best erhaltenste unter den ionischen Agoren.
Die Agora von Izmir, welches nach den ersten Ausgrabungen im Jahre1930-1941 von Rudolf Naumann, Prof. Dr. Miltner und Direktor der Ephesus Museen in Izmir Selahattin Kantar nahezu ganz freigelegt wurde, erkannte man, dass sie eine rechteckige Form hat, um eine großes Atrium (120 x 180 m) in der Mitte auf Säulen und Bögen erbautes Gebäude mit drei Stockwerken und einer Treppe ist.
Mit Zustimmung des Kulturministeriums wurden nach langen Jahren, in Zusammenarbeit mit dem Gouverneur von Izmir und Direktorats des Archäologischen Museums, die Ausgrabungsarbeiten am 5 August 1996 wieder aufgenommen.
Nach dem im Südosten der Agora die Umfassungsmauer der im Jahre 1980 abgebrannten Misak-ı Milli Grundschule abgerissen und die 2835 m2 große Gelände der Agora angeschlossen wurde, hat sich die Fläche der Agora auf 16590 m2 vergrößert. Gesponsert von der Großstadtverwaltung Izmir werden an fünf Stellen und zwar am Agoraplatz, Nordtor, Basilika, Westbau (Stoa), und Antikmarkt Ausgrabungs-, Restaurations-, archäologische Reinigungs- und Landschaftsarbeiten durchgeführt.
Als wichtgistes Ergebnis der oben erwähnten Arbeiten wurde der Nordeingang der Agora entdeckt. Später wurde erkannt, dass hierbei gefundene Reliefen der Göttin Vesta eine Fortführung der bei den ersten Ausgrabungen gefundenen Reliefen aus dem Zeusaltar sind. Ferner konnten neben Statuen der Götter Hermes, Dionysos, Eros, Herakles zahlreiche Männer-, Frauen und Tierstatuen, Köpfe, Reliefe, Statuen u.ä. aus Marmor, Stein, Knochen, Glas, Minerale und gebackenem Ton geborgen werden. In den hier geborgenen Inschriften werden Informationen über die Hilfeleistenden beim Erdbeben in Izmir vom 178 n. Chr. mitgeteilt.
Quelle: T.C. Kültür ve Turizm Bakanlığı