Teil 2
Die Tunnels entstanden unter Kaiser Titus im 1.Jh. Mit den schluchtartigen Tunnels wurde der Wildbach umgeleitet und der Hafen vor Verlandung geschützt. Am Schluss einer ca. halbstündigen Wanderung durch herrliche Felder und Landschaft kommt eine kleine Brücke von wo aus man in einen 500m langen Tunnel kann. Der Einstieg ist problematisch, über schlipfrige Felsen direkt am Bach. Da ich kein "Bad" nehmen wollte habe ich mir das erspart. Die Männer pirschten sich bis zum Tunnel vor brachten aber leider keine Fotos mit. Ich besichtigte lieber die eindrücklichen Felsengräber "Kaya Mezarlari" und genoss die Aussicht aufs Meer. Auf dem Rückweg kann man frische Früchte und Honig in der Wabe kaufen
Weiter ging es zur "Hizir Türbesi" dem Pilgerort der in Hatay und Syrien beheimateten schiitischen Sekte der Alawiten (nicht Aleviten!) Man darf auch als Ausländer die Türbe betreten, natürlich ohne Schuhe, mit langen Hosen, Kopftuch und nicht ärmellos. Wer Weihrauch nicht verträgt sollte draussen bleiben. Das erste was die Pilger nämlich machen ist, eine handvoll Weihrauchkörner in den Ofen werfen. Danach umrunden sie betend und jede Ecke küssend den Schrein. Es gibt alte Bilder und Korane die man anschauen kann und eine Kasse für Almosen. Die Türbe sollte man rückwärts verlassen.
Neben dem Pilgerheiligtum gibt es ein paar Restaurants wo man herrlichen frischen Fisch essen kann. Auch ein Bad im Meer lohnt sich hier.
Zurück fuhren wir über die Berge (Mosesberg) und machten halt in Vakifli. Das ist ein sehr sauberes, gepflegtes, voller Blumen geschmücktes armenisches Bergdorf. Es leben hier vorwiegend alte Leute da die Jungen mangels Arbeit abwandern. Hier sollte man die Kirche besuchen. Sie ist sehr schön. Im Kirchenhof gibt es Getränke und man kann die biologischen Produkte des Frauenvereins kaufen z.B. Lorrbeerblätter, Honig, Konfitüre und sehr zu empfehlen die verschiedenen Sirupe. Vakifli hat sich auf biologischen Landbau spezialisiert und dafür vom türkischen Staat einen Preis erhalten. Biologische Produkte werden in den reichen Städten von der Oberschicht gerne gekauft.
Mit vielen schönen Eindrücken sind wir über holprige, staubige Strassen nach Antakya zurück gekehrt.
Ich bin nach wie vor sehr begeistert von diesem vielfältigen Land.
Viele Grüsse und danke fürs Lesen, Ursy