26. November 2024, 16:43:42

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Autor Thema: Patara  (Gelesen 5059 mal)

9 Antworten am Patara
am: 30. September 2008, 10:16:02

Offline TC Melanie

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patara liegt im herzen lykiens, einer region mit jahrhundertelanger geschichte, mit einer atemberaubenden landschaft und hunderten von kilometern unverbauter küste.
der mythologie zufloge ist patara auch der geburtsort von apollon und vom hl. nikolaus.
als sehr mächtige hafenstadt lykiens kann patara eine sehr lange geschichte erzählen. heute bringen ausgrabungen stück für stück die geschichte der stadt ans licht. anhand der fragemente aus keramik kann man erkennen, dass patara mindestens 2 jahrtausende vor christus entstand.




die stadt selbst, stellt zusammen mit dem strand ein geschütztes gebiet, es lohnt in jedem fall, sich dort einige stunden umzusehen und vor allem auch den gigantischen dünenstrand zu geniesen.

das dorf patara liegt mitten im naturschutzgebiet in einem tal, eingerahmt von grünen wiesen. der weg zum strand ist kurz und voller überraschungen, für die lauffaulen gibt es aber auch ab ortsmitte einen regelmässigen dolmusverkehr.

der 18km lange und 400m breite lange feinsandige strand wird in schöner regelmässigkeit zu den schönsten und unberührtesten im gesamten mittelmeerraum gekürt. durch das absolute bauverbot ist auch kein einziges hotel oder ein anderes gebäude am strand zu sehen.
weltweit gehört der patarastrand zu einem der wenigen strände, am dem zwischen mai und oktober die caretta schildkröten jahr für jahr ihre eier ablegen.




in patara ticken die uhren ein bisschen langsamer als anderswo , man vergisst die zeit und man kann in ungezwungener atmosphäre freundschaften zu den einheimischen schliessen. die meisten menschen leben von der landwirtschaft, da das kleine dorf bisher vom massentourismus verschont geblieben ist.  rund um das dorf findet man in den hügeln massenhaft bienenstöcke um der produktion des örtlichen honigs bei zu kommen. patara bietet ausserdem eine reichhaltige palette an frischeprodukten, die man so selten zu sehen bekommt. auch ein besuch in einer örtlichen taverne lohnt sich in jedem fall!

viele bilder von patara in der galerie
eintritt stand august 2008 4YTL p.p.!

Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!

Antwort #1
am: 30. September 2008, 14:33:26

Offline Susanne

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.... wenn ich Schildkröte wäre, dann würde ich auch an diesen Strand
gehen. Einfach nur traumhaft schön.   :sun:

Melanie, lieben Dank für die vielen, tollen und so ausführlichen
Reiseberichte mit den tollen Aufnahmen von Land & Leuten,
das macht Appetit auf mehr.......

Die Türkei ist wirklich zu schade, um nur in den Hotelanlagen
der Touristenorten rumzuhängen. Ich habe mir echt vorgenommen,
irgendwann in meinem späteren Leben mal eine Rundreise durch
dieses wundervolle Land zu machen.

Zwecks Reiseplanung melde ich mich natürlich vorher bei Dir  ;)

Susanne

Antwort #2
am: 02. April 2011, 08:36:30

Offline TC Melanie

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Das gerettete Land

Diesen Strand sollte es nicht mehr geben, stattdessen Hoteltürme, Bars und Restaurants. Die Hartnäckigkeit eines Professors hat das verhindert. Willkommen in der Ebene von Patara, einem der letzten unberührten Orte an der türkischen Südküste.

Ein Reiher fliegt auf. Schildkröten lassen sich von ihren Sonnenbänken ins Wasser gleiten. Eine Kuh schwankt in einen nahen Eukalyptus-Hain - aufgeschreckt durch das Geräusch unserer Paddel und die viel zu lauten Stimmen in unseren Booten. In 27 Kanus sind wir auf dem Fluss Xanthos unterwegs - gut sechzig Urlauber, die lachen, rufen und sich Wettrennen auf dem Wasser liefern. Eindringlinge hier in der stillen Schwemmlandebene von Patara.

Angeführt wird unsere Gruppe von Bekir Kirca, einem 22-Jährigen aus dem Dorf. Sechsmal die Woche leitet er in der Hochsaison diesen Tagestörn auf dem Xanthos, zu dem auch Badepausen und ein Mittagessen am Flussufer gehören. Geduldig und mehr als einmal erklärt er die Haltung der Paddel; das maritime Einmaleins unserer zehn Kilometer langen Fahrt.

Wir gleiten durch eine Landschaft, die wie ein Wunder ist: Schilf- und Bambuswälder säumen die Ufer. Dahinter ein wilder Garten mit Granatapfel- und Feigenbäumen. Uralte Ölbäume stehen wie Denkmäler da, in der Ferne liegen Dunstschleier wie ein Diadem um die Berge. Sollte es das Paradies geben - es müsste so ähnlich aussehen wie hier. Nach sechseinhalb Stunden: Wellen von vorn. Die Mündung des Xanthos ins Mittelmeer.

Die meisten von uns würden gerne noch bleiben, noch einmal in die Wellen springen. Doch fast alle sind Tagesausflügler, haben Quartiere in touristisch erschlosseneren Orten wie Ka oder Fethiye gebucht. Und die Kleinbusse warten schon, um sie zurück in ihre Hotels zu bringen. Bevor sie sich verabschieden, verteilt Bekir noch Flyer für die Pension seiner Eltern: "If you come back, call me and you can stay in Patara!" Patara - der Name steht für vieles: für die weite Ebene mit ihrer grandiosen Natur, ideal nicht nur für Bootstouren, sondern auch für Wander-, Reit- und Radausflüge. Für einen mehr als zehn Kilometer langen, einsamen Strand, der zu den schönsten der Türkei gehört. Für riesige Wanderdünen. Vor allem aber für die Welt- und Hafenstadt, die sich vor 2000 Jahren hier erhob, bis sie der Sand unter sich begrub.

Das Patara jedoch, in das Bekir uns einlädt, ist das Patara von heute, das gut zehn Kilometer von der Flussmündung entfernt liegt. Es existiert erst seit gut zwanzig Jahren, heißt eigentlich Gelemi, ein Name, den selbst die Bewohner nicht benutzen, und ist deutlich kleiner als die antike Metropole. Nur drei Straßen gibt es hier und einen zentralen Platz mit Palmen, Atatürk-Denkmal und türkischer Flagge. Drei Dutzend Pensionen werben um Gäste; ebenso viele Restaurants und Teestuben entlang einer kurzen Flaniermeile. Drei Lebensmittelläden, zwei Friseure und ein Masseur finden gerade so ihr Auskommen, außerdem ein Kramladen, der "Harrods" heißt.

Auf der Weltkarte der Reiseanbieter taucht Patara nicht auf

Rund 900 Einwohner hat der Ort und etwa 1800 Gästebetten, von denen jedoch selbst in der Hauptsaison gerade mal die Hälfte belegt ist. Obwohl im Dorf alles auf Urlauber ausgerichtet ist, hat der Massentourismus den Ort nie erreicht; auf der Weltkarte der Reiseanbieter taucht Patara nicht auf. Und wer dennoch hierher findet, der bleibt oft nur für einen Tag.

Jeden Morgen das gleiche Bild: Minibusse und Jeeps aus den Touristenzentren rollen nach dem zweiten Ruf des Muezzins in Patara ein oder auf der Umgehungsstraße gleich am Ort vorbei: zum Strand, zum Meer. Weit vor dem letzten allahu akbar des Tages reisen sie wieder ab, 1000 bis 1500 Besucher täglich. An einem Strand wie diesem fallen sie kaum ins Gewicht. Verlieren sich auf dem weiten Band am Meer oder drängen sich um die kleine und einzige Strandbar. Und manch einer wundert sich über das eingeschränkte Unterhaltungsangebot: Warum gibt es hier keine Water Scooter und Banana Boats, weder Surfschulen noch Minigolf?

Trotz bester Voraussetzungen hat es mit Patara und seiner touristischen Karriere nicht geklappt, und das liegt vor allem an einem Mann: Fahri Isik, Archäologie-Professor an der Universität Antalya. Seit gut zwanzig Jahren hebt er hier mit mehr als hundert Helfern die Vergangenheit des Ortes aus dem Boden und hat damit Pataras Gegenwart stärker geprägt als jeder andere. Anfang der achtziger Jahre kommt er zum ersten Mal in die Ebene. Seinerzeit gibt es dort weder Wege noch Wasser und Strom - nur ein paar Hütten, in denen Nomaden aus den Bergen überwintern. Von der Antike sind zu der Zeit nur ein paar Relikte zu sehen: eine Reihe von Sarkophagen und ein Triumphbogen. Das Theater ist fast vollständig unter Sand begraben.

Isik will wissen, was sich sonst noch im Boden verbirgt - und beantragt in Ankara eine Grabungsgenehmigung und Gebietsschutz. Sieben Jahre dauert es, bis die Regierung ihm beides bewilligt. Als er dann zurückkehrt, ist die Gegend touristisch bereits entdeckt: Männer aus der Region haben begonnen, Hotels und Restaurants hochzuziehen. "Der Ort war auf dem Weg, durch Überbauung für immer zerstört zuwerden", sagt Isik heute. Doch er kann die Regierung überzeugen, einen Baustopp zu verhängen. Nur bereits fertiggestellte Gebäude dürfen bleiben, Rohbauten müssen abgerissen werden oder stehen bis heute als Investitionsruinen herum. Der touristische Ausbau Pataras, der gerade erst begonnen hatte, ist abrupt wieder gestoppt.

Das nun neu eingerichtete Kultur- und Naturschutzgebiet liegt wie ein Riegel zwischen Dorf und Meer: Zwanzig Fußminuten braucht man, um zum Strand zu kommen. Eine Zahl, die Pauschalurlauber abschreckt - aber zugleich die Verwandlung des Ortes in ein zweites Marmaris oder Side verhindert. Isik und sein Team fangen an zu graben, legen in den folgenden Jahren unter anderem das Theater frei, die Bäder und einen übermannshohen antiken Wegweiser. Doch Pataras Bewohner trauern den verpassten Chancen lange hinterher. Viele Jahre dauert es, bis sie ihren Groll über Isik überwunden haben. Bis sie wertschätzen können, was der Professor gerettet hat: eine der bedeutendsten antiken Stätten in Kleinasien.

Patara war Hauptstadt des Lykischen Bundes, einer mächtigen Städtevereinigung, gegründet im 2. Jahrhundert v. Chr. Schon in vorchristlicher Zeit lebten hier mindestens 15.000 Menschen. Der Apostel Paulus machte auf einer seiner Missionsreisen hier Station; Nikolaus, später Bischof von Myra und heiliggesprochen, soll hier geboren worden sein. Unter Rom und Byzanz blieb Patara eine bedeutende Hafenstadt, bis sich der vom Xanthos angespülte Sand über die Jahrhunderte zu gigantischen Wanderdünen auftürmte, das Hafenbecken verlandete und die Stadt im 15. Jahrhundert aufgegeben wurde.

Überall begegnet man den Spuren der Antike

Als Isiks Leute rund 500 Jahre später den alten Leuchtturm wieder freilegen, müssen sie 4000 Lkw-Ladungen Sand abfahren. Isik ist mittlerweile 66 Jahre alt, die Grabungsleitung hat er vor zwei Jahren an seine Frau abgegeben. Ihr zurzeit wichtigstes Projekt: die Rekonstruktion des Bouleuterions - es diente einst als Parlament der Städte des Lykischen Bundes. 1450 Abgeordnete aus bis zu 36 Städten fanden hier Platz. Sogar die Autoren der US-amerikanischen Verfassung bezogen sich in ihren Diskussionen schon auf diese Frühform eines Staatenbundes. Nun bauen die Archäologen das Gebäude wieder auf, 4000 alte Steine liegen sorgsam aufbereitet, nummeriert und katalogisiert auf dem Boden bereit. Bis Ende 2011 soll alles fertig sein - zu diesem Anlass ist eine Feierstunde mit Parlamentspräsidenten aus aller Welt geplant.

Man begegnet den Spuren der Antike überall in Patara, auch als wir am nächsten Tag in einer kleinen Gruppe zu einem Reitausflug aufbrechen, angeführt von Sabahattin Topçu, 38, genannt Saba. Wir reiten durch Haine voll knorriger Olivenbäume, über kalkweißen und braunroten Boden, der nach Thymian und Lorbeer riecht. Passieren das alte, versandete Hafenbecken - hier hat Paulus einst ein Schiff nach Phönizien bestiegen. Wir reiten weiter zum antiken Leuchtturm, von dem nahezu alle Bausteine erhalten sind. Bislang ist nur die Plattform zu sehen, darauf das Unterteil eines Rundturms und die ersten Stufen einer Wendeltreppe. Die Vorbereitungen für den Wiederaufbau laufen bereits: Ab Herbst 2011 wollen die Forscher den Leuchtturm rekonstruieren.

Wir geben den Pferden einen Druck mit den Fersen und reiten weiter, bis vor uns das Meer und der Strand auftauchen. Über uns Aleppokiefern und der weite Himmel. Eine Welt für sich. Jeder Blick ein Geschenk. Sand und Meer, dazu Zedern, Macchien und Oleander, an dem die Pferde zupfen, die wir oberhalb des Strandes anbinden müssen. Der Strand selbst ist für Pferde von Mai bis Oktober verboten, Menschen dürfen ihn nur zwischen acht und 19 Uhr betreten. Eine weitere Einschränkung für den Massentourismus - und zugleich Schutz für eine bedrohte Tierart: die Unechte Karettschildkröte.

Nachts kommen die mehr als hundert Kilo schweren Tiere hier an Land, um ihre Eier zu vergraben; nach etwa zwei Monaten Brutzeit schlüpfen die Jungen. Das Überleben dieser Schildkröten ist stark gefährdet: Hunde, Wildschweine und Füchse räubern die Nester leer; Möwen schnappen sich die frisch geschlüpften Jungtiere, noch bevor sie das Meer erreichen. Und der Mensch, ihr größter Feind, rückt ihnen mit Schiffsschrauben und Treibnetzen zu Leibe, mit Plastikmüll, an dem die Tiere ersticken.

Die Biologen haben im Sommer 116 Nester gezählt, das bedeutet etwa 9000 Eier. Sobald es dunkel wird, liegen die Forscher mit Nachtsichtgeräten in den Dünen und beobachten den Strand. Jeden Morgen laufen sie den Küstenstreifen ab, um nach den Spuren im Sand die Zahl der geschlüpften Tiere zu bestimmen. Ungefähr 5000 kleine Schildkröten, schätzen sie, werden es in dieser Saison bis ins Meer schaffen. Eine andere Zahl ernüchtert: Von tausend Jungtieren werden höchstens zehn die Geschlechtsreife erreichen; entsprechend wenige Weibchen kehren nach 20 bis 25 Jahren nach Patara zur Eiablage zurück.

Wir baden kurz. Riechen das Meer, spüren den Sand unter den Füßen. Kein Mensch weit und breit. Ein Segelboot zieht draußen seine Bahn. Saba teilt Wasser aus, schneidet Tomaten und Gurken, Schafskäse und Fladenbrot. Dann packen wir langsam zusammen. Unsere Begleiter - zwei Twens aus Luxemburg, eine Mutter mit Sohn aus Nord-London - müssen in einer halben Stunde zurück im Dorf sein. Ihr Kleinbus wartet für die Rückfahrt nach Ka. Wir aber bleiben in Patara - diesem Stück Land, das, Allah und Professor Isik sei Dank, einer der letzten unberührten Orte der türkischen Südküste ist.

Quelle

Fotostrecke zu Patara!
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Antwort #3
am: 04. Juni 2011, 06:51:27

Offline TC Melanie

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Wer sich im Türkei Urlaub nach verlassenen Stränden sehnt, der wird oft enttäuscht. Überall dort wo Sonne, Meer und kristallklares Wasser locken, findet man auch Unmengen von Touristen vor. Nicht so in Patara, denn eine antike Ausgrabungsstätte machte alle Pläne für Hotelketten und Massentourismus zunichte.

Wer kennt nicht das Orakel von Delphi? Die berühmte griechische Weissagungsstätte befand sich an einem Hang bei Delphi. Der Mythologie zufolge hatte der Gott Apollon die geflügelte Schlange Python an dieser Stelle getötet. Durch das vergossene Blut übertrugen sich die hellseherischen Fähigkeiten der Kreatur auf den Ort. Pythia, die weissagende Priesterin, platzierte sich auf einer Erdspalte, wo sie durch austretende Dämpfe in Trance versetzt wurde – so war sie zu verworrenen Aussagen über die Zukunft fähig.

Was viele nicht wissen: Schon zuvor hatte es ein berühmtes Orakel gegeben, das Apollon Heiligtum in Patara. Archäologen versuchten über viele Jahre hinweg es wieder zu finden, doch erst die späte Entdeckung eines riesigen Apollon-Kopfes, nahe dem Triumphbogens Mettius Modestus, lässt Rückschlüsse auf den wahrscheinlichen Standpunkt zu. Die antike Stadt, seit Jahrhunderten versandet, bietet Archäologen nach wie vor die Chance auf bedeutende Entdeckungen – und dies ist der Grund für die besondere Situation von Patara.
Anwohner hofften auf zahlungsfreudige Touristen im Türkei Urlaub

Eigentlich wäre Patara für ein florierendes Geschäft mit Touristen aus allen Ländern der Welt prädestiniert gewesen, denn es liegt im Süden der Türkei im antiken Lykien, genau am Meer und bietet einen langen weißen Sandstrand, Sonne, eigentlich alles, was das Herz auf Türkei Reisen begehrt. Doch der Massentourismus hat Patara niemals erreicht, denn das hätte die Ausgrabungen gefährdet. Die antike Ausgrabungsstätte wurde vom Kulturministerium in Ankara kurzerhand zur Schutzzone erklärt. So konnten Archäologen ungestört arbeiten. Die Touristen zog es dann eben in andere Küstenstädte und Patara geriet mehr oder weniger in Vergessenheit.

Noch heute liegen neben einem beschaulichen Dörfchen die antiken Stätten, umgeben von Dünen und einem kilometerlangen verlassenen Sandstrand. Das Dorf hat etwa 900 Einwohner und gut doppelt so viele Gästebetten. Voll belegt sind diese aber nie. Froh waren die Dorfbewohner darüber erst nicht gerade, denn Touristen bringen bekanntermaßen Geld. Doch was hier so dringend bewahrt, beschützt und wieder hergestellt werden soll, das alte Patara, war einmal eine riesige Weltstadt, noch bedeutender als Ephesus und die Ausgrabungen fördern immer wieder Zeugnisse der antiken Metropole zu Tage. Inzwischen ist man im Dorf froh, dass die Touristenmassen ausgeblieben sind. Denn nicht nur das Jahrhundertealte Erbe konnte so bewahrt werden, sondern auch die Landschaft, die unberührte Natur.

Auch wer sich nicht für die Ruinenstadt im Sand interessiert, sondern nur den kilometerlangen Strand entlang spazieren will, sollte auf seinen Türkei Reisen Patara besuchen. Denn der Strand zählt zu den schönsten der Türkei. Dennoch gibt es, auf Grund der Bestimmung, keine großen Hotels, nicht die üblichen Freizeitangebote. Individualtouristen, die im Türkei Urlaub keine Lust auf überbevölkerte Strände und volles Programm haben, werden hier also fündig.

Quelle
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Antwort #4
am: 04. Juni 2011, 09:05:16

Offline TC Melanie

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garantiert nicht mein lieber! wer einmal den patarastrand erlebt hat, wird sich mit händen und füssen dagegen wehren, dass es überhaupt soweit kommt!!!
die sollen bleiben wo sie sind und weiterhin ihre betonklötze da hin setzen, da können sie wenigstens nix mehr versaun!
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Antwort #5
am: 04. Juni 2011, 10:36:20

Offline TC Melanie

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mag sein, mag nicht sein, - wir werden das sicher nicht mehr erleben in unserem leben!
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Antwort #6
am: 05. Juni 2011, 22:50:02

Offline Ursy

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Ich hoffe dass der Strand noch lange so bleibt!

LG Ursy
Es gibt Menschen die sieht man oft, es gibt Menschen die sieht man jeden Tag, und es gibt Menschen, denen sieht man nur einmal in die Augen und vergisst sie nie.

Antwort #7
am: 26. Juli 2011, 08:18:49

Offline TC Melanie

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Die Stadt unter dem Sand

Patara ist einmalig an der türkischen Südküste. Direkt neben dem Dorf gräbt ein Archäologe eine antike Metropole aus. Deshalb sind dem Ort Bettenburgen erspart geblieben – und der Strand ist der ruhigste und schönste im ganzen Land

Triumphierend fallen die Geländewagen in Dreier- und Fünferkolonnen in Patara ein. Und fahren doch am Dorf vorbei. Vorbei auch an den Ausgrabungsstätten, die von den Touristen nur eines Blickes gewürdigt werden, weil sie gleich an der Straße zum Meer liegen und am Wärterhäuschen deshalb zwei türkische Lira pro Person und Zugang zur Antike zu entrichten sind. Aber wer will da schon hin? Der Strand lockt – doch der Wachmann bleibt ungerührt: »Kein Geld, kein Strand!«

Jeden Tag geht das so. 1.000 bis 1.500 Besucher reisen von weit her an, aus Kalkan, Kas und Fethiye. Zahlen schließlich, baden und fahren in den Jeeps oder Minibussen ihrer Hotels wieder ab. Wundern sich allenfalls: Weshalb hier so wenig los ist – an einem Strand, bei dessen Zauber es keine Rolle spielt, dass sich die Reiseführer uneins sind, ob er nun 15, 18 oder 22 Kilometer lang ist? Weshalb es keine Surfschulen und Banana-Boats gibt, stattdessen türkische Familien auf dem Sand lagern und fröhliche Mütterchen in voller Montur auf den Wellen schaukeln? Weit hinten, am Ende des Strands, zeichnen sich die Berge ab, die wie ein Gürtel um die große Schwemmlandebene von Patara liegen. Schilder weisen darauf hin, dass an diesem Strand die unechte Karettschildkröte, Caretta caretta, ihre Eier ablegt und das Betreten nachts nicht erlaubt ist. Über riesigen Dünen reiten einsam zwei Drachen im Wind, während das Dorf unter der Sonne döst und tagsüber nicht mal aufhorcht, wenn der Muezzin sein »Allah ist groß!« in die Runde schickt.

Denn obgleich im Ort alles auf Besucher ausgerichtet ist und die Sunday Times den Strand wiederholt zum schönsten Europas (!) kürte, hat der große Tourismus Patara nie wirklich erreicht: drei Straßen, drei Lebensmittelläden, drei Dutzend kleine Pensionen und Hotels, nicht höher als die sie umgebenden Gärten aus Granatapfel- und Pfirsichbäumen. Ein staubiger Platz mit Atatürk und Flagge, den die Dolmus-Fahrer umkreisen, wenn sie ihre Kleinbusse wenden. Und wenn einer der Pensionswirte frische Eier für die Morgenomeletts braucht, schwingt er sich auf sein knatterndes Moped, fährt zum nächsten Laden die kurze Flaniermeile – an der abends die Restaurants und Bars auf Touristen lauern – einmal rauf und dann wieder runter und hat dabei fast das ganze Dorf durchmessen. Das hat 900 Einwohner und die doppelte Zahl an Gästebetten, von denen selbst in der Hochsaison nur die Hälfte belegt sind – zwei Friseure finden gerade so ihr Auskommen.

Dabei hatte Patara eine glänzende Karriere vor sich. Damals, Mitte der achtziger Jahre, als an der türkischen Südküste die Betonmischer richtig auf Touren kamen. Und hätte es seinerzeit mit den Ambitionen der Dörfler geklappt, dann wäre Patara heute wie Side oder Marmaris. Ein Ort, in den Billigtouristen zum sommerlichen All-inclusive-Happening einfallen und die Freunde des Dosenbiers den Strand und die Spielautomaten belagern. Statt Meerlandschaft ein Häusermeer mit asphaltiertem Wasserzugang und täglichem Autochaos.

»Hier kann man etwas machen«, und wenn es erst richtig los geht, dann ist er schon da – das wusste Cezmi Belik sofort, als er Patara 1988 erstmals besuchte. »Kein Tourismus weit und breit, aber diese paradiesische Landschaft.« Beliks Hotel war schnell gebaut. Wie 40 weitere Häuser, die nahezu zeitgleich entstanden und aus den Söhnen der Region umtriebige Geschäftsführer machten. Die nötigen Kredite kamen von SunMed, einem britischen Reiseveranstalter, der Patara erschließen und seine Feriengäste schicken wollte.

Ein paar Monate herrschte Goldgräberstimmung im Dorf, das sich in scheuem Abstand zum Meer, zum Triumphbogen und zu den Sarkophagen einrichtete, die seit Jahrhunderten wie grasende Ziegen unter Ölbäumen standen, dann kam die große Depression: der Baustopp für alle und für jene, die schon gebaut hatten, der Abrissbescheid. Auch Belik bekam das Papier. Noch heute ist der 48-Jährige heilfroh, dass er das Hotel so schnell eröffnet hatte, weil man sich schließlich auf einen Kompromiss einigte: Fertiges durfte bleiben, Unfertiges musste weichen oder steht noch heute als Investitionsruine herum. Direkt am Dorfrand verläuft nun die Grenze zur Schutzzone, zu der Patara vom Kulturministerium in Ankara seinerzeit erklärt wurde. Nicht mal drei Wochen vor dem Tag X hatte Belik im April 89 die ersten Gäste begrüßt.

»Es ist Zeit, die Vergangenheit hinter uns zu lassen«, sagt er heute, um dann doch von ihr zu reden. Wie so viele im Dorf. Vielleicht, weil es sie dazu drängt, mal wieder alles loszuwerden, vielleicht aber auch, weil es in Patara seit anderthalb Jahrzehnten kaum ein Gespräch gibt, in dem diese Geschichte nicht noch ihren Platz gefunden hätte: das Meer, der Strand, der Professor – die großen Hoffnungen auf schnelles Geld und weshalb es dann doch nichts wurde. »Der Professor hat uns sehr geschadet«, sagt Belik, fährt sich durchs graue Haar und rückt die Brille zurecht.

So still das Dorf daliegt, wenn er aus dem Fenster seines Hotels Dardanos schaut, so geschäftig geht es ein paar hundert Meter weiter in Richtung Strand zu. Zwei Lastkraftwagen fahren wie im Akkord, Bagger und Kräne bewegen tagein, tagaus Tonnen von Sand, Geröll und Stein. Arbeiter schachten an der breiten, mit weißen Blöcken gepflasterten Hauptstraße, die vom uralten Palmenhain und von den Bädern zum Hafen führt, vorbei an Geschäften, am antiken Rathaus und am Theater. »Eine Weltstadt mit mehr Kirchen und Tempeln als Ephesos«, nennt Fahri Isik diese Landschaft aus Schilf und Sand und Macchia, über die sich monumentale Bauten erheben.

Mit verlässlicher Regelmäßigkeit gräbt der Professor mit Lehrstuhl in Antalya hier kleine und große Sensationen aus. Einen mächtigen Wegweiser zum Beispiel, an dem sich Menschen schon vor 1.700 Jahren orientierten, als Handel und Wandel in Patara weit größer und die Beziehungen zur Welt weit enger waren als heute. Oder einen Leuchtturm, den einzigen aus der Antike, der unverändert erhalten blieb, weil die Dünen ihn bis zum Sommer 2005 konservierten. Patara war einst Hauptstadt und wichtigster Hafen des Lykischen Bundes, einer mächtigen Städtevereinigung in Kleinasien. Schon vor Christi Geburt lebten 15.000 bis 20.000 Menschen in der Stadt, wurde am Meer gebaut, bis nahezu jeder halbwegs windgeschützte Fleck besiedelt war. Hafen blieb der Ort auch unter Rom und Byzanz, bis die turmhohen Wanderdünen ihn letztlich ganz unter sich begruben und Patara im 15. Jahrhundert aufgegeben wurde.

Fahri Isik ist ein drahtiger Mann mit klugen braunen Augen und kräftigen Händen. Wer ihm durchs ausgedehnte Grabungsgelände folgt, kann im tiefen Sand kaum Schritt halten, und wer ihm zuhört, könnte glauben, der 61-Jährige sei Bauunternehmer und das goldene Zeitalter in Patara doch noch angebrochen. Mühen und Erfolge umschreibt der Archäologe gern in Lkw-Ladungen: beim Theater 1.000 Lastkraftwagen Sand bewegt; beim Rathaus 1.500 Fuhren; der Leuchtturm, ganze 4.000; bei den Thermen sind die Wissenschaftler mit 750 Touren ausgekommen. Und wer ihn dann beobachtet, wie er den Sand neugierig durch die Hände rinnen lässt, wird wissen, dass Spatenarchäologie ein feinfühliges Geschäft ist. Jeder Quadratmeter Sand wird gesiebt und untersucht, jeder Fund akribisch ausgewertet.

Chodscha, Lehrer, nennen ihn seine Mitarbeiter, für die er der Retter von Patara ist. Die vielen Studenten, die Landvermesser, die Bauhistoriker und Archäologen, selbst die Arbeiter, die in der sengenden Sonnenglut graben, rufen ihn ehrfürchtig Chodscha. Sie rücken einen Sitz in den Schatten, bringen kaltes Wasser aus einer Kühlbox und schneiden Melone auf, sobald Fahri Isik auftaucht. »Unter diesem Sand liegt nicht nur Arbeit für die nächsten 500 Jahre«, sagt er, »sondern auch unsere Vergangenheit.«

Als Isik 1981 zum ersten Mal in die Ebene von Patara kam, gab es hier weder Wege, Wasser noch Strom – dafür Sumpf und Mücken, die selbst durch die dicksten Laken stachen und gegen die kein noch so gutes Hausmittel aus Minz- und Zedernöl half. Ein Dutzend Häuser, die von Nomadenfamilien als Winterquartiere genutzt wurden, Öl- und Eukalyptuswälder und Sand, überall Sand. Die oberen Sitzreihen des Theaters ragten aus ihm heraus, ließen aber noch lange nicht erahnen, dass hier später etwas ausgegraben würde, was die berühmte Bühne von Aspendos im Vergleich wie eine Scheune aussehen lässt. Ein Triumphbogen stand da, schön und kraftvoll. Die vielen Hügel bestürmten Isiks Vorstellungskraft und Fantasie. Als der Professor nach sieben Jahren zurückkehrte, in denen er um den Schutz der Landschaft und eine Grabungsgenehmigung gekämpft hatte, war Patara bereits entdeckt und auf bestem Weg, »für immer zerstört zu werden«.

Es folgten Baustopp und Abrissverfügungen, nicht enden wollende gegenseitige Anfeindungen, es wurde geredet, wie in Patara der Wind geht – ohne Pause und von allen Seiten. Nicht miteinander, sondern übereinander. Sobald im Dorf nur ein Spaten bewegt oder eine Palme gepflanzt wurde, konterte Isik mit Klagen, um Patara zu bewahren. Wenn es im Grabungsgelände mal brannte, waren es nach Isiks Meinung die Dörfler – obwohl sie nach Kräften beim Löschen halfen. »Er hat mehr Macht als der türkische Präsident«, hieß es im Ort, weil man in ihm mehr einen Verhinderer als einen Bewahrer sah. »Ein Verrückter, der unsere Zukunft zerstört«, hörte man auch, obgleich das Dorf dann doch bleiben konnte und bald seine Nische im Schatten des großen Tourismus fand. Schon Mitte der Neunziger war im Sommer in Patara kein Bett mehr zu bekommen, sodass die Wirte ihre Gäste sogar auf den Dachterrassen einquartierten: Individualtouristen und Backpacker zumeist, die anderes wollten als ein Pauschalpaket.

Man paddelte auf dem Xanthos, der aus den Bergen durch die sattgrüne Schwemmlandebene ins Meer fließt, beobachtete Schildkröten, Reiher und Stachelschweine, liebte sich am Strand und ritt morgens über die Wanderdünen in den Sonnenaufgang. Andere gingen auf Erkundung in der Saklikent-Schlucht oder auf dem Lykischen Weg, der durchs Dorf führt. Alle zusammen feierten den Sonnenuntergang und dann die Nächte durch – erst bei Kefir und Kuttelsuppe in einem der muslimischen Restaurants, dann mit Wein, Raki und Gras im Medusa, im Lazy Frog oder bei Cezmi Belik, der längst die Zeichen der Zeit erkannt hatte und neben Hotelbetten auch Kanu-, Reit- und Wandertouren anbot.

Irgendwann blieben die Backpacker wieder weg, weil die Fernziele ferner wurden. Und seit zwei Jahren, seit die Überlandbusse von Kas nach Fethiye nicht mehr den Umweg über Patara nehmen, weil die Dolmus-Fahrer im Dorf auch etwas verdienen und die Touristen von der Fernstraße abholen wollten, kommen noch weniger Gäste. Viele hatten sich früher spontan zum Bleiben entschieden, sobald sie Patara vom Busfenster aus sahen. Das ist jetzt vorbei. »Man entdeckt nur, was sich präsentiert«, sagt Cezmi Belik.

Dem Dorf blieb die Erkenntnis, dass man im Fremdenverkehr auch anders überleben kann, aber etwas tun muss, und dass der Professor nicht an allem Schuld hat, was in der Gegenwart schief geht: Heute reden im Ort viele von Kultur- und Ökotourismus und sanftem Reisen. Sie können die guten Gründe, Teile der türkischen Südküste nicht zu mögen, alle herunterbeten und lassen den Namen Patara auf ihre Visitenkarten drucken, obwohl das Dorf eigentlich Gelemis heißt.

»In zehn, fünfzehn Jahren werden wir ihm ein Denkmal setzen, gleich neben dem Atatürks«, sagt Soner Zeybek über den Professor, während er Oliven und Tee auftischt. Auch Zeybek hatte damals den Abrissbescheid bekommen und um sein Hotel bangen müssen. Heute ist er froh und dem Professor dankbar, dass alles so gekommen ist. Die Einnahmen aus dem Tourismus reichen zwar nicht, um seine Familie zu ernähren, aber mit dem Gewächshaus und Tomatenanbau kommt Zeybek gut hin. »Wie würde es sonst hier aussehen«, fragt er sich und zählt ebenfalls auf, was Patara vom Rest der Küste unterscheidet, und das ist – von Sonne und Meer einmal abgesehen – so ziemlich alles. »Wir wären von unserer Geschichte abgeschnitten, unserer eigenen und der unseres Landes«, sagt er in seiner stillen, freundlichen Art.

Ein erfrischendes Lüftchen weht. Von der Dachterrasse überblickt Zeybek das Dorf, sieht die Häuser seiner Geschwister und zeigt, wo sein Großvater einst unter den Olivenbäumen gebaut hat. Zeybeks Familie lebt seit dem 17. Jahrhundert in der Region, seine Eltern waren noch Nomaden, die im Sommer auf der yayla , der Alm, oberhalb von Elmali in den Bergen wohnten und auf mehr als 2.000 Meter Höhe Vieh- und Feldwirtschaft betrieben. Nur in den Wintermonaten zogen sie mit ihren sieben Kindern und den Tieren in die fruchtbare Ebene von Patara. Vor 40 Jahren kam Soner zur Welt – im Winter.

Auch Arif Otlü ist hier geboren und seit anderthalb Jahren Bürgermeister. Er hat viel vor. Damit all jene, die bislang nur für einen Tag kommen, ihren Urlaub hier verbringen, will der 41Jährige auf die großen Touristikmessen gehen und in Deutschland eine Partnergemeinde finden, die »ebenfalls eng mit dem kulturellen Erbe der Menschheit verbunden ist«. Das Dorf will er herausputzen, manch zusammengezimmertes Terrassenlokal durch typisch Türkisches ersetzen, die Straßen erneuern und einige der Ruinen aus dem Jahr 89 vollenden oder abreißen lassen. Seit einem Jahr liegt sein Entwicklungs- und Bebauungsplan in Ankara zur Entscheidung, zuvor hat er ihn im Dorf diskutieren lassen. Seine erste Amtshandlung aber war, Fahri Isik aufzusuchen, einfach so, um hallo zu sagen. »Schließlich verbindet uns viel«, sagt Otlü und nennt die Zukunft als Beispiel.

Mehr als anderthalb Jahrzehnte haben sie nicht miteinander geredet, die Dorfbewohner und der Professor. Jetzt sind sie gemeinsam ein Stück gewandert, von Osten über die Hügel vorbei an der Weltstadt ins Dorf. Sie haben unterwegs gegrillt und getrunken – und ein paar Offizielle aus der Hauptstadt waren auch dabei. Soner Zeybek hat seither ein Buch von Isik mit Widmung und Arif Otlü noch mehr Verbündete. Havva Iskan, Isiks Frau und ebenfalls Archäologin, hat im Dorf einen Vortrag über die Ausgrabungen gehalten. Und bei der Power-Point-Präsentation zum Theater staunten alle über die Wiederauferstehung im Zeitraffer. Im März war es, dass sie gewandert sind, und Mitte August ist es in Patara noch immer Gesprächsthema, so wie der Regen, der im Juli niederging, ein Schauer nur, aber erstmals seit Jahrzehnten und überraschend genug, um lange davon zu zehren.

Quelle
Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!

Antwort #8
am: 17. September 2011, 09:32:49

Offline TC Melanie

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NEUE ARCHÄOLOGISCHE FUNDE IN PATARA

In der antiken Stadt Patara bei Kas in der Provinz Antalya sind eine neue Kirche und ein Friedhof entdeckt worden.

Bei den Ausgrabungen wurden eine als Quellkirche bezeichnete Kirche aus der christlichen Zeit und ein christlicher Friedhof freigelegt.

Die Kirche und der Friedhof werden auf das vierte nachchristliche Jahrhundert datiert.

Auf dem Friedhof wurde zudem das Grab des religiösen Oberhauptes freigelegt, der auch dem Konzil von Istanbul beigewohnt haben soll.

Die Sarkophage aus dem römischen Zeit wurden auch auf diesem Friedhof genutzt.

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Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

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Antwort #9
am: 21. September 2011, 00:43:30

Offline Ursy

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Interessant, dann muss ich da bei Gelegenheit wieder einmal vorbeischauen.

Danke für die Info, Gruss Ursy
Es gibt Menschen die sieht man oft, es gibt Menschen die sieht man jeden Tag, und es gibt Menschen, denen sieht man nur einmal in die Augen und vergisst sie nie.