Ephesos liegt ungefähr 70 km südlich von İzmir unweit der türkischen Westküste in der antiken Landschaft Ionien. Im Altertum lag es direkt am Meer. Durch Sedimentation sowie klimatische und seismische Veränderungen verschob sich die Küstenlinie im Laufe der Zeit nach Westen, so dass die Stadt heute mehrere Kilometer landeinwärts liegt.
Heraklit widmete seine philosophische Abhandlung über die Natur der Göttin Artemis von Ephesos. Auf Inschriften wird die Stadt als erste und größte Metropole Asiens bezeichnet.
Nur wenige Städte gestatten einen so lebendigen Einblick in die Lebensweise der Antike wie Ephesus. Theater, luxuriöse Badeanlagen und eine Bibliothek zeugen vom Wohlstand, den die Siedlung 1000 Jahre lang genoß.
lonier von der Insel Samos ließen sich um 1000 v.Chr. in Ephesus nieder. Der Ort wurde in Verbindung gebracht mit der anatolischen Fruchtbarkeitsgöttin Kybele, die später der griechischen Göttin Artemis entsprach. Ihr zu Ehren errichtete man den Artemistempel, ein weiteres der sieben Weltwunder in dieser Region.
Die Stadt stand nacheinander unter der Herrschaft der Lyder, der Perser und der Attaliden, den Königen von Pergamon. bis ins Jahr 133 v.Chr., als Attalus 111. sein Reich, und mit ihm Ephesus, den Römern vermachte. Ephesus wurde mit 200 000 Einwohnern eine der wichtigsten Städte der neuen Provinz Asien und konnte dank reger Handelstätigkeit seinen Wohlstand noch vergrößern. Doch seine Entwicklung war direkt vom natürlichen Hafen abhängig, und als dieser im 3.Jh. n.Chr allmählich versandete, war der Niedergang von Ephesus unabwendbar.
Wiederentdeckt wurde die Stadt dann von einem britischen Archäologen. Die meisten Ruinen, die heute zu sehen sind, stammen aus der römischen Periode zwischen dem 1. Jh. v.Chr. und dem 2. Jh. n.Chr.. Und an dieser Stelle gehört ein dickes Lob an die österreichischen Archäologen, die heute hier tätig sind.
Heute stellt Ephesos eine der touristischen Hauptattraktionen der Türkei mit mehreren Hunderttausenden Besuchern jährlich dar. Dieser Tatsache Rechnung tragend, versuchte man im Sinne einer Restaurierung nach modernen Gesichtspunkten auch, in der Präsentation der antiken Ruinen neue Wege zu beschreiten. Dies trifft insbesondere auf den Wiederaufbau (Anastilosis) der sog. Celsus-Bibliothek aus dem frühen 2. Jahrhundert n. Chr. zu. Es handelt sich nicht nur um ein Bibliotheksgebäude, sondern gleichzeitig um das Grab des Stifters Tiberius Iulius Celsus Polemaeanus.
Zu den öffentlichen Gebäuden, die im Stadtgebiet freigelegt wurden, gehören am sog. "Staatsmarkt" unter anderem das Bouleuterion, der Versammlungsraum des Stadtrates, und das Prytaneion, die Amtsräume der führenden Repräsentanten der Stadt. Neben privaten Wohnbauten (von denen die Hanghäuser ein Beispiel luxuriöser Wohnkultur darstellen) wurden die antiken Straßenzüge, wie etwa die Kuretenstraße, von weiteren öffentlichen Bauten gesäumt. Dazu zählen monumentale Brunnenanlagen (Nymphaeum Traiani) ebenso wie Tempel, beispielsweise der kleine Hadrianstempel.
Zeugnis für die Badekultur der Ephesier sind die großen Bad-Gymnasium-Komplexe, darunter das Vediusgymnasium, das Theater-, das Ost- und das Hafengymnasium sowie das Variusbad. Neben der Körperpflege und Ertüchtigung stellten sie auch ein wichtiges soziales und gesellschaftliches Zentrum des öffentlichen Lebens dar.
Im großen Theater von Ephesos soll der Apostel Paulus die in der Apostelgeschichte geschilderte Szene mit den Devotionalienhändlern des Artemistempels erlebt haben.
Von den Tempeln für den Kaiserkult, namentlich jenen für Domitian und Hadrian, sind heute nur noch geringe Reste erhalten.
Wichtige Funde aus der Anfangszeit der Ausgrabungen, die mit Genehmigung des osmanischen Herrschers außer Landes gebracht wurden, befinden sich heute im Ephesos-Museum des Kunsthistorischen Museums in Wien in der Neuen Burg, einem Teil der Wiener Hofburg. Heute sind die Funde aus den jüngeren Grabungen im Archäologischen Museum im benachbarten Selçuk ausgestellt, ältere Funde stehen zum Teil auch in den archäologischen Museen von Istanbul und Izmir sowie im British Museum.
Quelle: verschiedene Onlinequellen
Viele Bilder von Ephesus in der
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