Köprülü Canyon...aber kein Rafting
Wer zum Köprülü Canyon fährt geht meist wegen dem Nervenkitzel des Rafting. Es gibt aber auch eine gemütliche, ruhige Variante mit dem Schlauchboot Flussaufwärts.
Fährt man Richtung Selge überquert man eine alte, sehr enge römische Brücke. Gleich danach kann man linker Hand parkieren. Dort erwartet einem eine ältere Türkin mit schönen Steinketten und Boncuk und Gökhan, ein junger Türke, wirbt für das Flussaufwärtsfahren.
Eigentlich wollten wir das gar nicht machen, es war schon Mitte Nachmittag und wir waren nicht für "Nass" vorbereitet, hatten falsche Schuhe und Handtasche....doch die Neugier war stärker. So stiegen wir die vielen Treppen bis zum Fluss hinunter und fragten uns, wie es wohl sein wird und ob wir nass würden?
In der Schlucht unten erwartete uns ein rotes Schlauchboot und der Bootsführer. Seinen schwierigen Namen habe ich leider vergessen. Über eine wacklige kleine Leiter, genauen Anweisungen wo wir hintreten sollen, stiegen wir ins Boot...und schon waren unsere Turnschuhe nass. Egal, es wird alles wieder trocken. Meine einzige Angst war meine Handtasche...die sollte weder nass werden noch ins Wasser fallen und im Auto lasse wollte ich sie schon gar nicht. Wohlweislich (es war mitte Oktober) hatten wir unsere Regenjacke dabei die sehr nützlich war gegen das Tropfwasser. Unsere Fahrt war ruhig, wir konnten es geniessen. Doch unser Bootführer leistete Schwerarbeit! Über dem Fluss hingen überall Seile die zum Teil auch im Wasser lagen. Daran zog unser Kapitän das Schlauchboot den Fluss aufwärts! Manchmal musste er ein kleines Stück bis zum nächsten Seil paddeln. Meistens zog er uns jedoch an den Seilen. Manchmal, bei Wirbeln und starken Strömungen tat uns der arme Mann richtig leid, er musste sich die 20€, soviel kostet ein Boot (nicht p/Pers), im kalten Wasser und mit viel Muskelkraft hart verdienen.
Die Fahrt hat uns viel Spass gemacht. Wir sahen schöne Pflanzen, spruddelnde Bäche, unterirdische Einläufe, hohe Felsen ...und manchmal einen schönen "Hintern"(Foto) :-))
Man muss aber auch vorsichtig sein und gut auf den Kopf aufpassen damit man das Seil nicht an den Kopf bekommt oder durch eigene Unvorsichtigkeit eventuell ins Wasser fallen könnte.
Ein paar Tipps: Möglichst wenig Handgepäck, gute Schuhe, bei kühlerem Wetter Regenjacke gegen Tropfwasser von den Seilen, im Frühling und Herbst zeitlich eher früh gehen sonst liegt alles im Schatten. Trinkgeld für den "Schwerarbeiter" nicht vergessen ;-)
Fast ganz trocken haben wir unsere nicht eingeplante Flussfahrt gut beendet. Auch eine schöne Steinkette haben wir gekauft, nur das Fischessen im "Side-Restaurant" mussten wir auslassen.
Zurück sind wir auf der rechten Flussseite gefahren, gleich nach der Brücke, nach dem Parkplatz die Strasse links hinunter. Unterwegs trifft man auf eine alte Brücke und einen grossen Pick-nick-Platz. Die Aussicht auf den Fluss ist herrlich da man am Nachmittag die Sonne im Rücken hat.
Wenn man aus dem Köprülü Tal heraus ist, die Weite zum Meer hin beginnt, gibt es auf der rechten Strassenseite einen schönen Aussichtspunkt. Man muss einige Treppen hochsteigen, wird dafür mit Weitblick auf die Felder, das Meer und die Berge belohnt.
Ich hoffe dass Euch mein Bericht gefällt und man sieht, dass es nicht nur Rafting gibt im Köprülü Canyon.
Liebe Grüsse, Ursy
Fotos vom Rückweg und Aussichtspunkt folgen