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Autor Thema: Unterirdische Städte  (Gelesen 6604 mal)

5 Antworten am Unterirdische Städte
am: 16. März 2009, 08:34:19

Offline TC Melanie

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Auch wenn man inzwischen daran gewöhnt ist, jeden Schritt in Kappadokien in einem anderen faszinierenden Anblick zu erleben, so ist es unmöglich, in Anbetracht der unterirdischen Stadt Derinkuyu nicht noch ein weiteres Mal und noch heftiger zu staunen.
Die Entstehung dieser unterirdischen Städte, in denen sich die einheimische Bevölkerung bei Überfällen verstecken konnte, ist letztendlich leicht auszugrabenden Boden zu verdanken. Die unterirdischen Städe Derinkuyu, 30km westlich des Zentrums von Nevsehir, und Kaymakli, 9km vor Derinkuyu gelegen, erzeugen eine solche, Erstaunen erregende Wirkung bei den Besuchern.
Man kann Derinkuyu anhand von Hinweisschildern erkunden, die vom Eingang an durch die unterirdische Stadt führen. Jedoch ist es von Vorteil, an einer Führung teilzunehmen, denn nur so erfährt man etwas über die Geschichte der Stadt und wie sich das Leben in ihr abspielte, was den Rundgang sicherlich bereichert!
In Gefahrenzeiten konnte die gesamte Stadtbevölkerung an diesem unterirdischen Ort über eine lange Zeit hinweg untergebracht werden.
Seine Sicherheit wurde verstärkt durch die schmalen Tunnels, die einen Trakt mit dem anderen verbanden, und durch grosse bewegliche Felsbrocken in Form von Mühlsteinen, die vor die Eingänge gerollt wurden.
Derinkuyu steigt 55m in die Erde hinab und umfasst 8 Stockwerke. Nicht alle unterirdischen Städte, die übrigens über ein ausgezeichnetes Belüftungssystem verfügen, sind für Besucher geöffnet.
Wenn man bedenkt, dass das gesamte Gelände von Derinkuyu 4,5 Quadratkilometer einnimmt und 20.000 Menschen in dieser Stadt leben konnten, dann weiss man, welche Wirkung dieser Ort hervorruft.
Auch in Tatlarin, Ovaören, Ökonak, Mucur, Mazi, Ölüce, Örentepe und Gökcetoprak befinden sich unterirdische Städte. Jedoch sind von ihnen nur, neben den seit langem geöffneten Derinkuyu und Kaymakli, die Städte Tatlarin und Ökonak zu besichtigen, die neu eröffnet wurden.
In der unterirdischen Stadt Tatlarin gibt es auch eine Toilette und eine Küche. Ebenso wurde die besterhaltensten Fresken der Region in ihr entdeckt.
Es ist bekannt, dass die unterirdischen Städte nicht auf einmal gebaut wurden, sondern dass sie nach Bedarf durch Erweiterung vergrösstert wurden.
Wann genau diese Städte errichtet wurden, kann hingegen nicht ganz bestimmt werden. Die älteste Quelle, in den von unterirdischen Städten berichtet wird, ist das Buch "Anabasis" des Xenophon, worin berichtet wird, dass die ersten Orten zu Siedlungszwecken ausgehoben wurden und danach erweitert wurden, un einen besseren Schutz zu gewähren.In den ersten Stockwerken mehrstöckiger Siedlungen wurden die Tiere untergebracht. Die Städte, die mit Belüftungssystemen, Geräten zur Herstellung von Most und Wein sowie Einrichtungen wie Küchen ausgerüstet waren, sind in der Tat eindrucksvoll.
Auch in der Zeit der Seldschuken und Osmanen wurden diese unterirdischen Städte genutzt!

Quelle: Türofed/Kaptid

Weitere Informationen zu den unterirdischen Städten in Kappadokien findet man bei Wikipedia, oder hier, aber auch hier  :)
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Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!

Antwort #1
am: 07. Mai 2010, 22:40:04

Offline TC Melanie

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wir haben uns auf unserer reise durch kappadokien die unterirdische stadt von kaymakli angeschaut!

Kaymaklı ist eine unterirdische Stadt in Kappadokien  beim gleichnamigen Dorf in der türkischen Provinz Nevşehir. Sie ist 20 km entfernt von der Provinzhauptstadt Nevşehir.

In Kappadokien sind bis heute 36 unterirdische Städte entdeckt, von denen nur ein kleiner Teil für Besichtigungen aufbereitet ist. Das weiche und dadurch leicht zu bearbeitende Tuffgestein der kappadokischen Landschaft bietet beste Voraussetzungen für derartige Anlagen. Es wird angenommen, dass sie teilweise schon im dritten Jahrtausend v. Chr. von den Hethitern angelegt wurden. In römischer Zeit wurden sie von den urchristlichen Gemeinden ausgebaut, um Schutz vor der Verfolgung durch das römische Reich zu bieten. Sie wurden zum Teil noch 1838 als Zuflucht vor ägyptischen Truppen benutzt. Später gebrauchten die türkischen Bewohner die oberen, am leichtesten zugänglichen Räume als Ställe und vor allem als Lagerräume, da dort eine konstante Temperatur von sechs bis acht Grad Celsius herrscht.

Kaymaklı wurde Anfang der Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts untersucht und dem Tourismus zugänglich gemacht. Die Anlage besteht aus acht Stockwerken, von denen heute fünf beleuchtet und für Besucher begehbar sind. Das oberste Stockwerk, dessen Räume höher und bequemer zu begehen waren, enthält vor allem Ställe und Lagerräume. Ein komplexes System von Tunneln führt weiter abwärts, im nächsten Stockwerk befinden sich Wohnräume, man findet einige runde, meterhohe Verschlusssteine, mit denen die Gänge versperrt wurden, und eine Kirche mit zwei Apsiden. Ein skulpierter Tuffblock in der Mitte des Raumes hatte vermutlich die Funktion eines Altars. In den Nachbarräumen sind in den Wänden Grablegen eingelassen. Ein reliefierter Granitblock im dritten Untergeschoss stellt wahrscheinlich einen Schmelztiegel für Kupfer dar. Die nächsten beiden Stockwerke beinhalten Weinpressen, Depots mit Mulden für Tongefäße, in denen Lebensmittel gelagert wurden, und eine große Gemeinschaftsküche mit Herdstellen.

Da nicht nur die Bewohner der Stadt Sauerstoff verbrauchten, sondern auch die zur Beleuchtung angebrachten Fackeln, und auch für Rauchabzug von den Feuerstellen gesorgt werden musste, ist die gesamte Anlage mit einem äußerst durchdachten Belüftungssystem versehen, wobei sich die größeren Räume um die Luftschächte gruppieren. Schätzungen über die Zahl der Bewohner schwanken zwischen 3.000 und 15.000. Es soll in antiker Zeit ein Verbindungstunnel zur neun Kilometer entfernten, ähnlich großen unterirdischen Stadt von Derinkuyu existiert haben, er konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.

Quelle

eintritt p.p. 15 TL

alle bilder von kaymakli gibt es in der galerie  :welcome:
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Antwort #2
am: 10. Oktober 2010, 00:23:40

Offline Bienchen

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Nachdem ich letztes Jahr schon mit meiner Tochter in Kaymakli war haben wir einen Ausflug nach Derinkuju gemacht. Derinkuju ist noch größer und beeindruckener als Kaymakli und außerdem für Besucher, die in Kaymakli Platzangst bekommen würden auch besser geeignet.  ;) Irgendwo soll es auch eine Verbindung zwischen den beiden vorgenannten unterirdischen Städten geben - gefunden wurde sie aber wohl noch nicht. In Derinkuju gibt es sogar eine unterirdische Kirche.  :yeah:

Da wir keinen Reiseleiter hatten, hat sich einer der dortigen Mitarbeiter unser angenommen. Ein Foto von ihm stelle ich hier aber nicht ein, da er ansonsten Ärger mit den offiziellen Reiseleitern bekommen würde. Auf jeden Fall hat er super erklärt im Kauderwelsch türkisch/englisch/deutsch und freute sich, weitere deutsche Wörter zu lernen.  :o: Eine Gegenleistung wollte er von uns nicht für die Führung und Erklärungen, es hat ihm sichtlich Spass gemacht. Selbstverständlich hat er trotzdem eine Kleinigkeit bekommen.  ;)

Übrigens hat man in den unterirdischen Städten, trotz der Menschenmassen, die dort gelebt haben sollen, noch keine  :klöle: gefunden. Es wird vermutet, dass die Stallungen für die Tiere genutzt wurden. Allerdings kann es auch sein, dass man bei weiteren Ausgrabungen auch  :klöle: findet.  :pfeif:

Mich hat Derinkuju sehr beeindruckt, da viele Teile noch gut erhalten und zu erkennen waren. Der Eintritt beträgt 15 Lira pro Person.

Und hier jetzt die Bilder:

Was immer auch geschieht: Nie sollt Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken! (Erich Kästner)

Antwort #3
am: 10. Oktober 2010, 00:25:29

Offline Bienchen

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Noch mehr Derinkuju:

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Antwort #4
am: 09. Juni 2011, 18:37:33

Offline sally

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auch wir waren in Derinkuju ,der unterirdischen Stadt
außerhalb sind zahlreiche Verkaufsstände  mit Handarbeiten,Taschen,Teppichen und auch einige cafes
erstaunlicherweise ist es weder stickig noch muffig-im Gegenteil
man spürt-dass das Belüftungssystem funktioniert  thumbsup
durch die lebhaften Schilderungen unseres Führers konnte man sich gut vorstellen
wie damals für ausreichende Nahrung gesorgt war,gegrillt und abgewaschen wurde
sogar die Tiere hatten ihren Platz und deren "Abfälle" wurden zusammen mit Stroh gepresst und zum heizen verwendet
Essensabfälle wurden in Löcher unterhalb der Tische gespült um Gerüche zu vermeiden und anschließend dem Vieh verfüttert
es ging bis 5 Stockwerke unter die Erde -allerdings wurd es immer enger .........



















 :ciao: sally



Glück bedeutet : auf falsche Menschen zu verzichten....

Urlaub 2015 mit lieben Freunden
2016 auch.. 😊

Antwort #5
am: 09. Juni 2011, 18:56:50

Offline Ursy

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Man kann auch noch eine dritte Stadt besuchen, sie heisst Özkonak.
Sie ist etwas kleiner aber nicht minder beeindruckend. Hier ist es noch nicht so voll mit Reisebussen wie in den andern beiden Städten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

LG Ursy
Es gibt Menschen die sieht man oft, es gibt Menschen die sieht man jeden Tag, und es gibt Menschen, denen sieht man nur einmal in die Augen und vergisst sie nie.