Hallo,
ich melde mich zurück von der türkischen Ägäis, wo wir 9 Nächte und auch ein paar Tage im Carpe Diem Onyria Claros Resort & Spa Hotel verbracht haben.
Das Wetter war im großen und ganzen besser als die Vorhersage erwarten lies und das Hotel war OK für den Preis, nur absolut nicht für Lauffaule und Gehbehinderte. Die Wege sind sehr lang und teilweise steil. Trotz edler Aufmachung hatten Speisesaal und Lobby den Charme einer Bahnhofshalle.
Wir kamen am 14.10.morgens so gegen 05:00 Uhr an und hatten Glück das wir zwei DeLuxe-Zimmer im Haupthaus bekamen obwohl nur Standard in den Bungalows gebucht war. Ein großer Vorteil bei dem z.T. feuchten Wetter...
Nach kurzer Nacht und üppigem Frühstück machten wir einen Hotelrundgang und sind prompt komplett durchgeregnet, da mal wieder ein kräftiger Schauer runterkam und keine Unterstellmöglichkeit vorhanden war. Wieder trockengelegt testeten wir das einzige mal das Mittagessen im Restaurant und verbrachten den Rest des Tages auf dem Balkon und im Bett, da die Pausen zwischen den Schauern immer kürzer wurden. Erst gegen Abend kam die Sonne wieder durch.
Am nächsten Morgen strahlender Sonnenschein. Wir haben Mühe, noch eine Liege am Strand zu bekommen und die Handtücher sind auch ausgegangen. Wir faulenzen am Strand, die Jungs testen die Rutschen und das Animationsprogramm, von dem sie allerdings nicht sehr begeistert waren.
Am Samstag um 10:00 stand der Mietwagen von Birgintours vor der Tür und wir machen uns auf zum ersten Ausflug. Tank natürlich leer, also erstmal tanken und dann gehts Richtung Westen über Özdere, Gümüldür und Seferihisar Richtung Teos, wo die unspektakulären Reste eines Dionysos Tempels uns erwarteten:
Ansonsten gabs nicht viel zu sehen, das Theater war mehr zu erahnen und das angeblich gut erhaltene Odeion haben wir gar nicht erst gefunden. War auch kein Wärter weit und breit, den man hätte fragen können. Wirklich erwähnenswert aber sind die dortigen scheinbar uralten Olivenbäume mit teilweise wirklich spektakulären Formen:
Zurück nach Seferihisar und von dort in die Berge zum Seferihisar Baraji:
Und weiter nach Beyler, wo wir den weiteren Weg Richtung Yeniköy erst mal nicht finden und mitten im Ort in einer Sackgasse stecken bleiben. Die freundlichen Einwohner des Dorfes wiesen uns aber den richtigen Weg, so dass wir nach vielen Kurven endlich das "schöne" Menderes erreichten. Da unser nächstes Ziel Metropolis war, versuchten wir mit Hilfe der Karte einen direkten Weg dorthin zu finden, ein Vorhaben, das natürlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, so dass wir schlussendlich doch auf der anderen Seite der Autobahn auf der D550 landeten und auf dieser dann südwärts fuhren. Hinter Torbalı war dann der Abzweig nach Metropolis sogar ausgeschildert und so kamen wir dann endlich dort an, um vor einem verschlossenen Tor zu stehen. Unverrichteter Dinge fuhren wir dann weiter Richtung Ahmetli. Kurz hinter diesem Dorf zweigt nach Rechts eine Straße ab, die sehr unleserlich mit Zeytinköy ausgeschildert ist. Dieser Weg ist sehr zu empfehlen, eine wahre Panorama-Strecke:
Wieder am Meer angekommen gehts nach rechts, Richtung Hotel. Unterwegs machen wir aber noch einen kurzen Halt am Apollontempel von Klaros
Wie erwartet standen die Ruinen im Wasser, überragt von den Überresten der wiederaufgerichteten Kultstatuen:
Am Sonntag hieß es früh Aufstehen, denn es war eine weite Tour geplant: Ungefähr 80 km östlich von Izmir an der D300 Richtung Ankara liegen die Ausgrabungen von Sardes, der Hauptstadt des antiken Königreichs Lydien. Von Izmir kommend erreicht man zuerst die Reste des Artemistempels:
Spektakulärer als der Tempel selbst ist aber die umgebend Berglandschaft:
Nach kurzer Fahrt erreicht man dann den weitaus interessanteren Teil der Ausgrabungen mit den reich ausgestatteten Resten der ehemaligen Synagoge:
Und vor allem dem komplett wiedererrichteten Eingangstor des Gymnasions:
Kurz hinter Sardes zweigt nach rechts eine Bergstraße Richtung Ödemiş ab, auf der wir vorbei am Bazdağ das kleine Örtcheen Bilgi erreichen, das vor allem dadurch bekannt ist, dass hier besonders viele Häuser im traditionellen Türkischen Stil erhalten sind. Ein besonderes Prachtstück ist das Çakırağa Konağı, das auch zur Besichtigung freigegeben ist:
Leider Gottes aber zur Zeit wegen Renovierung geschlossen, so dass wir mit der Ansicht von Aussen vorlieb nehmen müssen. Wen es interessiert, hier gibts rundum Innenansichten:
http://www.3dmekanlar.com/en/cakiraga-mansion.htmlDen Besuch der ältesten Moschee der Westküste haben wir uns geschenkt, da es schon spät war und wir auch nicht angemessen gekleidet waren. Zurück gings durch das Tal des kleinen Mäander, durch Selcuk hindurch, zum Hotel.
Der Montag begann mit dunkel verhangenem Himmel, aber es stand eh nur Shopping auf dem Programm. Also gings auf nach Söke ins Outlet-Paradies. Bei Adidas Mavi und Co. haben wir recht viel Geld gelassen und auf dem Rückweg fings kräftig an zu regnen. Der Scheibenwischer des Autos war dem Wasser nicht gewachsen und erst nach einer Reinigungsaktion im Regen konnte ich einigermaßen wieder die Straße erkennen. An Magnesia fuhren wir vorbei, aber auf Grund des Sauwetters verzichteten wir auf einen Besuch. Am späteren Nachmittag noch auf nach Özdere zu Bergintours, zum Wischer tauschen und kleinen Ortsrundgang. Lohnt nicht wirklich, viel gibts dort nicht.
Aber die neuen Wischer lohnten wahrhaftig, denn am Dienstag ging auf dem Weg nach Aphrodisias in Aydin die Welt unter. Wahre Wassermassen stürzten vom Himmel und verwandelten die Straßen in Seenplatten und reißende Flüsse. Doch je weiter wir nach Osten vorstießen um so besser wurde das Wetter. In Aphrodisias angekommen schien sogar etwas die Sonne, so dass wir den berühmten Tetrapylon im Sonnenlicht bei tiefdunklem Hintergrund bestaunen konnten:
Von dort gehts weiter zum Stadion, welches als besterhaltenes Kleinasiens gilt:
Vorbei am Aphrodite Tempel gehts weiter ins Odeion, dass noch große Teile der ursprünglichen Marmorausstattung besitzt:
Über die nicht erkennbare Nordagora kommt man zu den Hadriansthermen, vor dessen Eingang sich dieser Brunnen befindet:
Die Thermen selbst waren leider nicht zugänglich, sollen allerdings ebenfalls reich ausgestattet sein. Also geht weiter entlang des riesigen, heute mit Schilf bewachsenen, Wasserbeckens erklimmt man von hinten den Theaterhügel, von dem sich ein schoner Blick über das Gelände bietet. Im Vordergrund die Südagora und hinten der Aphrodite Tempel:
Das Theater betritt man von hinten, wie üblich ist von der Scaena nicht mehr viel vorhanden, dafür um so mehr Sitzreihen:
Auf dem Weg zum Ausgang kommt man noch am Sebastaion vorbei, das zum Teil wieder errichtet wurde und einen Teil der Dekorationen in Situ zeigt:
Der Rest der Dekoration ist dann im angeschlossenen Museum zu sehen:
Auf dem Rückweg zeigt sich dann auch das Wetter wieder von seiner besseren Seite, der Regen läßt nach und so kommen wir zügig wieder zurück zum Hotel, pünktlich zum späten Nachmittagskaffee
Die restlichen Tage war das Wetter OK, es regnete nicht, aber die Sonne schien auch nicht durchgehend. Im Schatten wurde es doch schon etwas kühl, trotzdem genossen wir noch die verbliebenen drei Tage befor wir am Samstag um 0:15 abgeholt wurden um unseren nächtlichen Flug gen Heimat um 03:30 zu erreichen.
So, ich hoffe, euch hat dieser kurze Bericht gefallen, bewegte Bilder gibts dann später...
Gruß
Frank
