Auf der Agenda unseres zweiten Istanbulaufenthaltes stand dieses Jahr der Besuch der Prinzeninseln, genauer gesagt der Insel Büyükada. Wie schrieb mir Melanie mal bei der Planung: "Genau der richtige Platz um sich nach einigen Tagen Besichtigungsstress in Istanbul zu erholen". Genau mit der Erwartung sind wir dann auch aufgebrochen.

Was soll ich sagen, ruhig :o auf Büyükada :D vermutlich am Nikolaustag

und ich befürchte nicht einmal dann

Aber von vorne. Büyükada ist inzwischen ohne Umsteigen auch vom Fähranleger Eminönü mit der Reederei Turyol zu erreichen. Wir unternahmen die Tour an einem Dienstag.
Hier:
http://www.turyol.com/en/tarifeler.asp Abfahrtszeiten:
http://www.turyol.com/en/tarifeler.aspFür gerade mal 5 TL für die einfache Fahrt je Person gelangt man nach ca. 1 1/2 Stunden zu der größten Insel dieser Inselgruppe. Allein die Fahrt dorthin lohnt sich und ist höchst interessant mit tollen Ausblicken auf Istanbul. Dieses Fährunternehmen bot bei unserer Fahrt auch den großen Vorteil, dass die Fähre bereits über eine Stunde vor Abfahrt (bei Hin- und Rückfahrt) betreten werden konnte und so der Run auf die besten Sitzplätze ausblieb. thumbsup







Auf Büyükada angekommen wendet man sich nach rechts um zum städtischen/staatlichen Fähranleger zu laufen. Von dort ist es lediglich noch ein Katzensprung bis man an den, auch von carlos beschriebenen, Platz mit der Uhr kommt. Was dort los war ist lediglich vom großen Basar zu toppen. Menschenmassen die auf die Fahrt mit einer Kutsche warteten. Selbst wenn wir vorgehabt hätten eines dieser Gefährte zu besteigen. Beim Anblick der Ansammlung wäre dieses Thema erledigt gewesen.
Da für uns auch kein Fahrrad in Betracht kam stiefelten wir einfach los um die Insel zu erkunden. Verlaufen ist so gut wie nicht möglich - einfach dem Kutschenkorso folgen. Wenn ich schreibe Kutschenkorso, dann ist das wirklich so gemeint. Eine Kutsche nach der anderen zieht vorbei und das wirklich Nonstop. Auch der Geruch von Pferdemist bleibt dem Besucher der Insel (sofern er nicht verschnupft ist) definitiv den ganzen Aufenthalt erhalten.
So erkundeten wir also die Insel auf Schusters Rappen und dies hat sich auf jeden Fall als machbar und die beste Lösung herausgestellt. Die Einblicke die ein Fußgänger erhaschen kann - mit den Kutschen ist das, so wie wir das beobachten konnten nicht möglich. Da heißt es einsteigen und los geht die Fahrt, einfach mal die große oder kleine Runde über die Insel. Vorbei an den prächtigen Häusern, den tollen Meeresblicken die der Passagier nur im Vorbeirauschen kurz sehen kann. Wir haben es genossen stehen zu bleiben und die prächtigen Villen, Gärten und Ausblicke zu genießen. Als Kutschenpassagier ist das nicht möglich.
Aber seht selbst:













Auf etwas mehr als auf halber Strecke (das wussten wir aber erst später

) halten die meisten Kutschen an einem Restaurant "Luna Park". Dort wimmelt es förmlich vor Kutschen und wir dachten tatsächlich dort nur etwas zu trinnken zu holen und weiterzulaufen.


Aber beim Betreten haben wir festgestellt, dass die Terrasse so gut wie leer war und einen fantastischen Ausblick bietet. Also hingesetzt und zu, eine weitere Überraschung, sehr humanen Preisen ein kleines Mittagessen mit toller Aussicht eingenommen.

Ach ja, wenn die Reisetante schon immer träumt. Das hier würde ich auch nehmen: :D



Als Fazit dieses Ausfluges lässt sich aus meiner Sicht sagen, dass die Insel auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Erholung findet der Besucher angesichts der Menschenmassen aber nur bedingt. Da sich die meisten Besucher mit den Kutschen über die Insel transportieren lassen entzerrt sich der Besucherstrom schon kurz nach dem "Uhrplatz". Die Wanderung über die Insel, wir haben wohl die kurze Kutschentour erwandert, lässt sich problemlos machen und bietet eine Alternative zur Kutschhatz. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass die Kutschen auf der Insel Vorfahrt genießen bzw. sich diese verschaffen und so ist der ein oder andere Blick nach hinten immer notwendig und dient der eigenen Sicherheit. oppi