Teil 2 Bergama, Manisa, Sardes
Wieder hatten wir eine Unterkunft mitten in der Altstadt gebucht. Um 11 Uhr war sie noch nicht frei. Macht nichts, dachten wir, und erkundeten erst einmal die Stadt.
Die Rote Halle (eine römische Kultstädte für ägyptische Götter ) war schnell gefunden und besichtigt. Dann tauchten wir wieder in die orientalische Welt ein - in das Basarviertel von Bergama. Auch hier genossen wir ein ungestörtes Bummeln. Nach der ersten Pide unseres Lebens suchten wir nochmals um 14 Uhr unser Quartier auf - es war immer noch nicht frei.
Also ging es zum antiken Pergamon. Da wir nicht wußten, dass es inzwischen eine Kabinenbahn gibt, fuhren wir mit dem Taxi zur Akropolis. Es braute sich ein Gewitter zusammen. Als es losbrach, fanden wir auf einem gemütlich Stein unter einem Dach Schutz und anschließend hatten wir Pergamon fast für uns allein. Welch ein Luxus! Übrigens drohte auch auf dem 360 Grad Panorama-Gemälde in der Asisi-Ausstellung im Pergamonmuseum in Berlin ein Gewitter
.
Erstmal genossen wir die ausführlichen Beschreibungen der antiken Stätten auf den Tafeln, wie wir es später auch noch bei den abgelegendsten Ausgrabungen vorfanden.
Da können sich andere Länder in Europa eine Scheibe abschneiden
. Nach der Besichtigung der Akropolis war es zu spät geworden, um noch in die Unterstadt herabzusteigen und wir fuhren mit der Kabinenbahn wieder hinunter.
Nun war es 18 Uhr und unser Quartier war immer noch nicht bezugsfertig. Unsere Vorgänger und der Wirt hatten wohl noch einen Hangover vom Vorabend...
Am Abend im Restaurant sprach uns ein Gast vom Nachbartisch auf deutsch an und erzählte uns, er habe seinen Fisch gerade gegenüber gekauft und der Wirt würde ihn gegen ein geringes Entgeld grillen. Erstaunt nahmen wir das zur Kenntnis. Später erlebten wir diesen Vorgang in größerem Stil in Fethiye und Bodrum. Undenkbar in Deutschland
!
Morgens erwartete uns das erste rein türkische Frühstück. An Oliven zum Frühstück mußten wir uns erst gewöhnen.
Weiter ging es nach Manisa, wo uns drei schöne Moscheen erwarteten. Dies waren unsere ersten Moscheen und wir fanden sie eher schlicht, wenn man sie mit den christlichen Gotteshäusern z.B. in Sizilien vergleicht. Manisa erschien überraschend groß und prosperierend. Am Basarviertel fuhren wir nur vorbei, denn es zog uns nach Sardes, wo einst der sagenhaft reiche Krösus regierte.
Im Ort Sart beeindruckten uns im stimmungsvollen Spätnachmittagslicht mit schneebedeckten Bergen im Hintergrung die Reste eines römischen Gymnasiums und einer Synagoge. Die mächtigen Säulen des Artemistempels in einem nahe liegenden Seitental erinnerten uns an die mächtigen Säulen der Tempel in Ägypten. An beiden Ausgrabungsstätten waren wir ganz alleine und konnten unerwartet ungestört antike Atmosphäre genießen. Frösche quakten, Schildkröten waren unterwegs und die Vegetation war üppig, so dass wir uns freuten, die richtige Jahreszeit für diese Reise gewählt zu haben.
Übernachtet haben wir in einem Thermalhotel in der Nähe. Wir genossen das Thermalbad und das gute Abendessen.