Teil 11 Izmir
Nun ging es wieder zurück nach Izmir. Das Museum für Geschichte und Kunst, in dem die meisten archäologischen Funde untergebracht sind, hat uns gar nicht gefallen. Uns kam alles sehr lieblos präsentiert vor. Natürlich waren der Flussgott Kaystros aus Ephesos und der Fries des Dionysos-Tempels von Teos sehr schön, aber wenn wir ganze Vitrinen voller Pöttchen sehen, haben wir schon genug. Das Konzept dieses Museums gefällt uns einfach nicht.
Nach einem Imbiß an einer der Imbißbuden in der Altstadt um den Basmane Bahnhof ging es nochmals in den Basar, der uns einfach gut gefällt. Wir überquerten dann den Feysi Pasa Bulvari und plötzlich waren fast keine Frauen mehr auf der Straße zu sehen. Und was wurde hier verkauft? Handys und allerlei elekronisches Spielzeug. Um die Ecke dann gab es eine Straße, die wohl in Izmir den Obi ersetzt
. Frauen scheinen sich dafür weit weniger zu interessieren, als für die Braut- und Abendkleider auf der anderen Straßenseite.
Einen Briefkasten fanden wir in ganz Izmir nicht und die Post hatte zu, weil Sonntag war. Auch auf dem Flughafen sind wir unsere Karten nicht losgeworden und haben sie hier zu Hause per Hand überreicht. Ab jetzt gibt es nur noch e-mails mit Bildanhang aus dem Urlaub, diese Jagd nach Briefmarken und Briefkästen (übrigens nicht nur in der Türkei) ist uns zu dumm.
Am nächsten Morgen in aller Frühe ging es dann wieder heimwärts.
Die Reise war ein voller Erfolg. Es hat alles gut geklappt. Wir hatten die Unterkünfte bei booking.com vorgebucht und selbst in der kleinsten Pension sprach jemand ein bißchen Englisch. Überall hatten wir auch kostenlosen Internetzugang.
Wenn sich die Türkischkenntnisse auf die Höflichkeitsfloskeln beschränken, ist ein näherer Kontakt zur Bevölkerung nicht möglich, aber überall begegnete man uns freundlich und hilfsbereit.
Die Türken fahren zwar eine wenig unorthodox, aber nicht agressiv. Die Straßen sind oft vierspurig ausgebaut, so dass das Fahren sehr angenehm ist.
Die Abkürzung TL für türkische Lira hat uns immer zum Schmunzeln gebracht, weil das bei uns in Schwaben die Abkürzung für den Wein Trollinger-Lemberger ist.
Der nächste Türkeiurlaub entsteht schon langsam in meinem Kopf. Antalya, Konya, Afyon und das Phrygische Hochland, Aizanoi und über die Lykische Küste zurück nach Antalya. Das wird wesentlich "ländlicher". Aber unsere erste Reise hat uns sehr ermutigt auch abseits der ausgetretenen Pfade zu reisen.
Ich freue mich, dass unser Bericht Euch gefällt.