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Autor Thema: Şirince  (Gelesen 1449 mal)

0 Antworten am Şirince
am: 26. April 2012, 08:52:14

Offline TC Melanie

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Das hübsche Dorf - Şirince

Ein altes verschlafenes Dorf, dessen Haeuser sich in aeusserer Erscheinung deutlich von anderen Dörfern in der Türkei unterscheiden: Weisse Backsteinhaeuser mit Ziegeldaechern. Wie aus einem Bilderbuch. Schaut man sich die Haeuser aus der Naehe an, entdeckt man kleine Überraschungen....

Wenn man durch Selçuk in Richtung Izmir faehrt, entdeckt man zur rechten Seite ein unscheinbares Schild mit dem Hinweis auf das Dorf Şirince. Wer neugierig ist, macht diesen leinen Abstecher und faehrt 7 km lang die kurvenreiche Strasse ca. 350 m hoch in die Berge. Dort entdecken wir ein wunderschönes idyllisches verschlafenes Dorf. Sofort faellt der andersartige Baustil der Haeuser ins Auge, weil er sich von anderen türkischen Dörfern unterscheidet. Beim ersten Anblick scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Doch im Gegensatz zu bis vor einigen Jahren entdeckte der Tourist aus dem Inland und Ausland Şirince als einziges türkisches Dorf, wo Wein angebaut wird. So bekommt man hausgekelterten Fruchtwein aus Aepfel, Sauerkirschen, Pfirsich und Erdbeeren. Über den Geschmack laesst sich streiten. Zu den Einnahmequellen gehört weiterhin der Anbau von Pfirsichen, Weintrauben und Aepfel.

Auch gibt es hier ein paar Pensionen und Hotels, von denen die Nişanyan Haeuser nach Originalvorbild restauriert wurden und zu empfehlen sind. Auch die Architektur des gesamten Dorfes ist weitestgehend noch erhalten, doch es gibt sehr viele beschaedigte Haeuser, die nicht restauriert werden. Das Dorf steht naemlich unter Denkmalschutz. Das ist wahrscheinlich der Grund, weswegen jaehrlich 2 - 3 Haeuser gaenzlich verschwinden. Weisse Backsteinhaeuser mit vielen weiten Fenstern und Ziegeldaechern dominieren den Ort. Aus der Umgebung gibt es Tagestouren zu diesem Dorf. Die Lage ist hervorragend: Kuşadasi 28 km, Ephesus 11 km und Selçuk 8 km entfernt. Im Sommer ist dieses Dorf so überfült, so dass Sie in einem der wenigen Restaurants im Dorf kaum noch einen freien Platz finden werden. Das in einem restaurierten Schulhaus befindliche Artemis Restaurant bietet regionale Küche an. Aber im Winter lohnt es sich wirklich, die Idylle und das herrliche Panorama des Dorfes zu geniessen.

In den alten Quellen heisst das Dorf "Ephesus in den bergen" oder "das alte Ephesus". Die Bewohner von Ephesus flüchteten im Sommer vor der Malaria verursachenden Mücken des Deltas von Klein-Menderes. Şirince war also die Sommerresidenz der Ephesus-Bewohner. Nach einer anderen Quelle sollen sich hier etwa im 5 Jhd.v.Chr. die ersten Bewohner angesiedelt haben. Sie flüchteten aus den schwierigen Lebensumstaenden der Umgebung des Flusses Küçük Menderes und fanden hier Schutz.

Es gibt auch andere Legenden, die aussagen, dass das Dorf von verbannten Landwirten der Feudalherren gegründet wurde. Als die verbannten Bauern den heutigen Ort von Şirince fanden, um sich dort niederzulassen und ihr Dorf zu gründen fragte ein Feudalherr: "Ist dieser Ort schön?" Die Bauern antworteten: "Nein, recht haesslich". Daraufhin antwortete der Feudalherr: "So soll euer Dorf Çirkince heissen" (Çirkinçe bedeutet, ein bisschen haesslich". Und die Bauern gründeten das Dorf Çirkince. Unter den Herrschaften der Osmanen lebten hier im 19.Jhd. Griechen. Damals gab es 1800 Haushalte. Eine andere Quelle besagt, dass das Dorf "Kirkinca" hiess, die Griechen dieses Wort "Kirkince" aussprachen, woraus dann das Wort "Çirkince" entstand.

Im Jahre 1924 soll dann ein Gouverneur von Izmir dieses Dorf in "Şirince" umbenannt haben, was bedeutet "ein bisschen hübsch", weil er hier bei seinem Besuch herzlich empfangen wurde.

1922 endete mit der Niederlage der Griechen der letzte Krieg zwischen den Griechen und den Türken. IM Vertrag von Lausanne 1923 wurde der Austausch der Bevölkerung zwischen den Griechen und den Türken besiegelt. Um diese Zeit endete denn auch die Zeit der griechischen Bevölkerung in der heutigen türkischen Aegaeisregion. Auch die Bewohner des Ortes Şirince verliessen das Dorf. Türken aus der Umgebung von Saloniki wurden im Laufe der Zeit im Ort angesiedelt. Die Dorfbewohner, fast alles umgesiedelte Türken aus Griechenland, sind sehr freundlich und herzlich. Die damals hier hergesiedelten Bewohner sogen es vor, ihre Haeuser niederzureissen, um mit dem Material in Selçuk, Kuşadasi und Izmir neue Haeuser zu bauen, weil ihnen das Dorf nicht gefiel. Deswegen gibt es hier ca. 180 Haushalte.

Wenn man zum ersten Mal nach Şirince kommt, sollte man am besten vom Garten des alten Schulhauses seinen Spaziergang beginnen. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Dorf und die Umgebung. Danach lohnt es sich zur unteren Kirche zu gehen. Wenn man Glück hat, kann man sie besichtigen, denn meistens ist sie geschlossen. Aber man kann von hier aus auch ein wunderschönes Panorama geniessen. Auf dem Platz hinter der Moschee befindet sich die Haltestelle der Minibusse nach Selçuk. Hier werden Köstlichkeiten von Şirince ausgestellt und verkauft:
Die Frauen aus Şirince bieten Oliven, Olivenöl, Sirup, Tarhana, frisch gepflücktes Obst, Kraeuter aus der Umgebung, hausgemachten Ziegenkaese, Wein und Handarbeiten an. In der Naehe des Ofens duftet es nach frischem Brot, was hier besonders köstlich schmeckt. Die obere Kirche wurde renoviert.
Wenn man ein Stück weiter hochlaeuft, kann man sich die Einzelheiten der mit byzantinischen Steinen und Löwenreliefs verzierten Haeuser anschauen.

Quelle: mymerhaba.com

hier noch einige eindrücke von sirince  :welcome:























































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Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!


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