Wieder mal fand ich ein paar reisebegeisterte Freundinnen, die ich für die wunderschöne Türkei mit den herrlichen Landschaften und der umfangreichen Geschichte begeistern konnte.
6 Frauen starteten nun also am 18.Mai 2012 ab München mit der Sunexpress nach Antalya.
Auf dem Programm standen 2 Wandertage auf Teilstücken des Lykischen Weges in der Gegend Olympos/Cirali,
3 Besichtigungstage (Myra, Demre, Kekova, Simena, Patara, Letoon, Xanthos)
und zum Schluss noch 5 Relaxtage. Die Reise sollte in Fethiye, Olüdeniz enden, und von Dalaman wieder zurück nach München gehen
Freitag, der 18.5.2012Leider hatte sich unser Flug nach hinten verschoben, sodass wir erst gegen 20 Uhr in Antalya landeten.
Erst kamen unsere Koffer zu allerletzt, dann wurden wir von 2!! Fahrzeugen abgeholt (einem zu kleinen Bus und für den Rest noch ein Auto) und dann auch nur bis zur nächsten Tankstelle gekarrt.
Dort mussten wir 1/2 Stunde warten, bis wir endlich vom richtigen Fahrer abgeholt werden konnten. Und der kam mit eingeschalteter neonblau blinkender Discobeleuchtung.... :o die blinkenden Discolichter zogen sich innen kreuz und quer durch den gesamten Bus .... echt verrückt und witzig. :D Auf der Fahrt zum Hotel Eldorado nach Adrasan machte er Gott sei Dank die Lichter aus.
Nach 2-stüdiger Fahrt wurden wir gegen Mitternacht vom Hausherrn, dessen Bruder Mehmet und einem jungen Kofferträger herzlich in Empfang genommen.
Man hätte uns sogar noch Essen angeboten, was wir aber höflich ablehnten. Wir wollten nur noch ins Bett.
Unsere Zimmer waren klein, einfach aber nett und sauber. Kaum waren wir paarweise in unseren Kämmerlein verschwunden und hatten begonnen uns aus der Wäsche zu schälen fiel der Strom aus. Flussssccchhhh haarig da war es zappenduster. blindschiff Auf allen vieren kroch ich vorsichtig zu meinem Koffer, um blind darin nach meiner Taschenlampe zu wühlen.
Aus den Nebenzimmern hörte man es fluchen, scharren und kichern.
Als ich meine Taschenlampe gefunden hatte, und damit vor die Türe ging, um nach meinen anderen Mädels zu sehen tanzen bereits einige Lichtlein den Gang entlang. Mehmet und seine Jungs verteilten kleine Petroelumlämpchen. Sie waren Stromausfälle wohl gewohnt.
Samstag, der 19.5.2012Als ich erwachte schien die Sonne und ich hatte schon Hoffnung, dass sich alle Wetterberichte, die ich die letzten Tage intensivst studiert hatte doch getäuscht hätten.
Die Schutzwände der kleinen Außenterrasse wurden hochgerollt, und wir konnten bei Sonnenschein unser typisch türkisches Frühstück genießen. Krümeligen und weißen Schafskäse, Gurken, Tomaten und Oliven, Butter und hausgemachte Marmelade, sowie auf Wunsch auch Omelette und Menemen. lecker Der Filterkaffee aus der Thermoskanne schmeckte übrigens vorzüglich.
Doch noch während des Frühstücks zogen immer mehr Wolken auf, und Mehmet verteilte kleine Säckchen mit verpackten Regenmäntel und Wasserflaschen unter der Mannschaft. Der Bus brachte uns nun auf holpriger Straße nach Olympos.
Auf dem Programm stand heute die Wanderung von Olympos über Cirali und hoch zu den ewigen Feuern der Chimaere. Dann wieder zurück nach Cirali, dort was schnabbulieren, und mit dem Bus zurück ins Hotel
Inzwischen war von Sonne weit und breit nichts mehr zu sehen. Wir schlenderten an den berühmten bunten Treehouses entlang, und gönnten uns kurz vor dem Eingang der antiken Ausgrabungsstätten noch einen heißen Cay, sowie den Luxus der gemeinsamen Pinkelpause
Der Weg führte einem kleinen Flussbett entlang bis dessen Mündung in der Bucht von Olympos/Cirali.
Unser Weg führte uns nun ein Stück des "Schildkrötenstrandes" von Cirali entlang, dann durch das Dorf mit seinen kleinen einfachen Pensionen und duftenden Citrusgärten bis zum Eingang zu den Chimaeren. Auf der ganzen Strecke waren wir immer am Überlegen, ob wir unsere mitgebrachten Regenmäntel nun auspacken, oder den leichten Nieselregen einfach hinnehmen sollten
Kurz vor dem Eingang hatte sich der Himmel dick zugezogen
Wir entschlossen uns, noch ein paar Minuten zu warten um zu sehen, ob die Wolken nun gänzlich über den Bergkamm kamen oder nicht. Wir gönnten uns wieder einen guten heißen Cay.
Kaum dass wir ihn bekommen haben, begann es wie aus Eimern zu regnen. Wir verkrochen uns in der kleinen Hütte und kaum dass wir den Tee getrunken hatten, war auch der Regen vorrüber. Langsam traute sich sogar die Sonne vor, und so begannen wir den Weg nach oben.
über teils sehr steile Treppen stieg man immer weiter hoch.
Nach gut 30 Minuten Wegzeit öffnete sicher der Wald und gab einen Felshang frei. Hier kletterten wir nach oben, und schon roch man überall das austretende Erdgas und aus vielen Spalten konnte man die Flammen züngeln sehen.
von hier aus konnte man herrlich über die Bucht von Cirali blicken
Dann gings wieder zurück zum Strand von Cirali, wo wir erst leckerschmecker Gözleme verspeisten, und uns dann noch gemütlich einfach in den Kiesel hockten und aufs herrliche Meer blickten. Am frühen Abend brachte uns der Bus wieder zurück nach Adrasan.
Noch vor dem Abendessen hockten wir uns in den kleinen Garten des Eldorado Hotels, tranken Kaffee, und erkundigten uns bei unserem Reiseleiter Mehmet, wie denn die morgige Tour zum Leuchtturm von Gelidoniya einzuschätzen wäre. Da wir ja eine ältere Person (64 Jahre) mit leichten Asthmaproblemen mit dabei hatten, durfte die Tour nicht allzu anstrengend sein. Diese Info hatte ich schon im Vorfeld immer und immer wieder durchgegeben, sodass die örtliche Reiseleitung die Möglichkeit hatte sich darauf einzustellen, und uns nur solche Touren zusammen stellt, die für eine solche Person auch ohne weiteres zu schaffen wäre.
Beim Kaffeeplausch erzählte uns Mehmet dann, dass einen Tag vor unserer Anreise eine Wandergruppe über den Hügelkamm vom Leuchtturm gekommen wäre; komplett schmutzig und zerschunden, da es leicht geregnet hatte, und die Leute auf den steilen Steigen immer wieder ausgerutscht waren. Er lachte vergnügt, als er und dies erzählte.
In meinen tiefsten Gedanken hoffte ich nur, dass er nicht von derselben Strecke sprach, die auch wir morgen gehen sollten. heidernei Ich hatte die Verantwortung für meine Gruppe, und ich würde nie und nimmer eine meiner Reisefreundinnen in Gefahr bringen wollen.
Eine direkte Information bezüglich unseres morgigen Weges war aus dem Reiseleiter nicht herauszukriegen, nur, dass nicht er, sondern ein anderer Führer mit uns gehen, und man uns morgen mit dem Bus relativ weit hoch fahren würden. Oben am Leuchtturm angekommen könnte man ja immer noch entscheiden, ob die Person umkehren und mit dem Bus zurückfahren, oder mit uns die gesamte Strecke weitergehen wolle.
Mit dem Kommentar: .... es würde uns sicher allen gute gefallen.... schloss der die Diskussion
Die ganze Nacht durch hatte es nur geregnet und gewittert. Als ich gegen 7 Uhr früh aufwachte, hatte der Regen zwar aufgehört, aber dicke, fette Wolken hingen über der Bucht.
Beim Frühstück allerdings saßen wir plötzlich wieder in der Sonne. Ich hoffte, nein ich betete, dass sich das Wetter an diesem Tag unbedingt halten würde, denn bei einer Tour von insgesamt ca. 20 km durch teils sehr unwegsames Gelände konnte und wollte ich mir kein schlechtes Wetter vorstellen. Ich dachte wieder an die Wandergruppe von der Mehmet uns erzählt hatte.
Unsere Tour sollte nun von Karaöz zum Leuchtturm von Gelidoniya und über die Bergkämme zurück nach Adrasan gehen.
Der Bus brachte uns ins Dorf, wo ein Wanderführer zustieg. Er konnte kein Wort deutsch, und sein englisch war auch nicht sehr hilfreich. Na gut, nehmen wir ihn halt mit.
Ein Stück außerhalb von Karaöz konnte unser Bus nicht mehr weiterfahren und wir begannen unseren Aufstieg zum Leuchtturm. Der Anfangsweg ist dort recht gut zu gehen. Nur leicht ansteigend und relativ breit.
Die Aussicht übers Meer war herrlich.
Nach ca. 1/2 Stunde erreichten wir eine Abzweigung. Nun führte links ein Steig etwas steiler aber noch gut gehbar nach oben. Von hier aus sollten es noch 17 km zurück nach Adrasan sein
Der Steig schlängelte sich angenehm durch den kühlen Wald. Unser Wanderguide war immer einige Meter vor uns, und sah nur manchmal zurück, ob wir ihm auch folgen würden. "Dein Führer - das unbekannte Wesen
"
bis man nach einer weiteren halben Stunde bereits den Leuchtturm zu sehen bekam.
Von hier aus genossen wir eine fantastische Aussicht.
Auf dem Weg hierher kam uns kein einziges Mal der Gedanke, dass die restliche Strecke um vieles anders sein könnte. Warum also umkehren?
Spätestens hier hätte uns der Wanderführer (in welcher Sprache auch immer) darauf aufmerksam machen müssen, dass ab nun ganz andere Wege zu meistern wären. Wege, die mit den bisher gegangen so viel zu tun haben, wie eine deutsche Autobahn mit einer Hängebrücke über eine Schlucht in den Anden. Aber anscheinend wusste unsere Wanderführer gar nicht über unsere schwache Person Bescheid, denn zügig setzte er den Weg, der von nun an immer steiler und enger wurde fort, ohne sich auch nur nach uns umzudrehen.
Schon nach wenigen Metern hatten wir eine Höhe erreicht, dass der Leuchtturm unten rechts im Bild kaum noch zu sehen war.
Es wurde immer unwegsamer und meiner Freundin ging die Luft aus. Solidarisch blieben wir immer bei ihr zurück, ließen sie im Schatten ausruhen, bevor wir weitermarschierten. Mit der Zeit merkte auch unser Führer (oder Flüchter) dass wir nicht nachkamen, und wartete. Außer meiner Freundin hatte keiner ein Problem mit der Strecke, ich fand sie zwar höchst anspruchsvoll, bei Regen nicht begehbar, aber fantastisch und wunderschön.
Das größte Problem für unsere Freundin waren dann nach etlichen mühsamen Kilometern die steilen Geröllfelder. Hier trugen wir abwechselnd ihren Rucksack und führten sie langsam, da ihre Beine schon sehr müde waren Meter für Meter über die Hänge.
Nach dieser Leistung hatten wir uns erst mal eine ordentliche Pause verdient. Von nun an sollte die Strecke einfacher werden, wenn auch zum Teil recht steile und rutschige Abstiege bevorstanden.
Nach einigen Kilometern konnte man zum ersten Mal die Bucht von Adrasan erkennen. Wir waren überglücklich.
Nach 7 Stunden hatten wir nun endlich wieder das Hotel erreicht. Unser Wanderführer war relativ wortlos verschwunden. Die Strecke hatten wir zwar ganz alleine geschafft, aber alleine schon die Gewissheit, jemanden dabei zu haben, der den Weg kennt war doch sehr beruhigend. Meine Freundin war nun auch sehr erleichtert. Nun konnte sie sehr stolz auf sich sein.
Wir waren verschwitzt, dreckig, durstig, und unsere Schuhe dampften. Ohne viele Worte gingen wir aufs Zimmer und genossen die Dusche.
Das Abendessen schmeckte an diesem Tag besonders gut.
Montag, der 21.5.2012Nach einem letzten herzhaften Frühstück verliesen wir Adrasan.
Mehmet, hatte uns auf dieser Fahrt nach Kas begleitet, und würde uns 2 Höhepunkte auf dieser Tour zeigen.
Wieder hoch zur D-400 gings dann weiter nach Kumluca, der Tomatenstadt.
Hier hatte Mehmet kurz was zu erledigen, was uns ein nettes halbes Stündchen Pause brachte, in der wir ein wenig über den Platz bummelten und uns ein schmackhaftes Tütchen Eis gönnten.
Die Fahrt ging nun wieder Richtung Küste nach Finike, einer kleinen Hafenstadt deren Häuser eng in den steilen Hang gebaut waren. Von hier aus gabs nur noch kurvenreiche Küstenstraße, rechts steile Felsenwände, links Klippen bis runter in das herrlich blaue Meer. Dazwischen immer wieder traumhafte, kaum erreichbare Buchten mit türkisblauem Wasser.
Wir erreichten Myra gegen 11 Uhr vormittags. Der Eingang war gesäumt von kleinen Souveniergeschäften und Lokalen. Man wanderte da durch, und…….stand plötzlich auf einem etwas größeren Platz; links oben im Hang die von weitem sichtbaren Felsengräber, rechts ein altes Theater, an dem heute noch Teile freigelegt werden.
Mehmet hatte kurz die Geschichte dazu erklärt, und nach einer guten halben Stunde trafen wir uns wieder draußen am Bus; nicht, ohne vorher noch ein herrliches Glas frischen Granatapfelsaftes getrunken zu haben.
Die Fahrt ging für wenige Minuten weiter nach Myra, wo die Besichtigung der Nikolauskirche auf dem Programm stand. Auch hier war ein Aufenthalt mit gut einer halben Stunde ausreichend.
Wir setzten nun unsere Fahrt nach Kas fort, ohne noch weiter anzuhalten. Die D-400 verlief nun wieder hoch über dem Meer über die Berge. An einem Aussichtspunkt hielten wir an, und konnten bereits auf unseren nächsten Stützpunkt, die Hafenstadt Kas hinunterblicken.
Gegen 15 Uhr hatten wir unsere kleine aber feine Pension erreicht. Schon der erste Blick bei unserer Ankunft hatte uns begeistert.
Der Besitzer, Herr Aslan Cöl, hatte über 20 Jahre lang in der Schweiz gelebt, und man erkannte an seinem schmucken Häuschen perfekt die schweizer Präzision. Hier stimmte einfach alles. Untypisch für die Türkei waren hier die Fugen der Fliesen fast perfekt; in der kleinen Eingangshalle standen schöne, geschmackvolle antike Möbel, und Herr Cöl empfing uns sehr herzlich in sehr gutem Deutsch.
Wir verteilten kurz die Zimmer, trugen unsere Koffer die enge und steile Treppe hoch.
Lift war leider aus Platzmangel keiner vorhanden; machte aber kein Problem, da wir ja nun schon bewiesen hatten, dass wir in anspruchsvollem „Gelände“ mit schwerem Gepäck bestens zu Fuß sein konnten. schicki
Die erste Erkundungstour wurde gestartet. Die Pension lag wunderschön am Rande des Zentrums, und so war man nach wenigen Schritten in den alten Kopfsteinpflastergassen mit den perfekt restaurierten und vor Sauberkeit nur so strotzenden Hafenstadt.
Mitten am Platz steht noch ein altes Königsgrab
Der „Strand“ von Kas; da es hier nur Felsen und Steilhänge gibt wurde auf diesen viele gemütliche Plateaus geschaffen mit Lokalen und Relaxplätzen.
Am Hafen gönnten wir uns dann noch einen herrlichen Kaffee (im Nikolausbecher, mit Nikolauslöffel, und Nikolauszuckersackerl
) und etwas später in einem anderen Lokal hatten wir dann göttlich zu Abend gespeist.
Glücklich und zufrieden ließ ich mich gegen 22 Uhr ins Fett fallen ……………. Auoooohh, autsch aber auch…………………
in einem so harten Bett hatte ich auch noch nie geschlafen…….. naja, ich würde die 2 Nächte hier schon überleben.
Dienstag, der 22.5.2012Pünktlich wie wir immer sind, standen wir morgens um 5 Minuten vor der vereinbarten Zeit bepackt mit unseren Rucksäcken, Wasserflaschen und Kameras vor dem Haus.
Noch pünktlicher, ca. 1 Minute vor der vereinbarten Zeit kam ein neuer, blitzeblanksauberer Kleinbus auf uns zugefahren. Ein breites freundliches Grinsen hinter einer dunklen Sonnenbrille strahlte uns entgegen………….“….. seid ihr meine Damen?“………… ich neigte mich vor: ………..“bist du unser Fatih?“………. „yea, richtig, willkommen, meine Damen, wir werden uns heute einen wunderbaren Tag machen!“ Fatih sprach das perfekteste Deutsch überhaupt. Ich glaube, dass sich da manch Deutscher noch ein Scheibchen abschneiden kann. Fatih Tunali besaß eine Agentur für Yachting und Ausflüge etc in Kalkan.
Ich würde den link hier gerne einstellen, da wir mit dieser Agentur und unserem smarten und sonnigen Fatih mehr als zufrieden waren.
http://www.kalkanpond.com/ Wir fuhren einige Kilometer bis nach Kaleücagiz. Dort bestiegen wir ein Boot, das wir für uns ganz alleine hatten. Es gibt nichts Schrecklicheres, als mit einer Horde von bis zu 100 feierwütiger Menschen auf ein Boot gequetscht zu werden, und sich den Bass der Discomusik in den Gehörgang wummern lassen zu müssen. plaque
Wir hatten herrliche Ruhe, Stille, Genuss pur, :o: und Fatih beantwortete mit sehr ruhiger und angenehmer Stimme all unsere neugierigen Fragen.
Wir fuhren vorbei an kleinen Inselchen bis wir zur versunkenen Stadt von Kekova kamen.
Hier kann man noch sehr viele Überreste sowohl über als auch unter Wasser erkennen. Angeblich hat vor vielen Jahrhunderten ein Erdbeben mit Erdrutsch dafür gesorgt, dass die halbe Stadt unter die Meereslinie abgesunken ist.
Nachdem unser Schiffchen sogar die Nase (pardon, ich denke das heißt bei einem Schiff dann Bug
) in eine Höhle gesteckt hatte, warf der Kapitän den Anker aus.
Das Boot begann nun in alle Richtungen langsam zu schaukeln, und meine liebe gute Schwester veränderte ihre Gesichtsfarbe langsam von grau bis grün. :-X Auf die Frage, warum wir hier hielten meinte Fatih, dass hier normalerweise immer Badepausen eingelegt würden. Wir könnten nun vom Boot aus ins Wasser gehen. Badepausen??? :o Hatte uns keiner gesagt. o.O Wir hatten keine Badesachen mit dabei, außerdem gehörte keiner von uns zu den Leuten, die so einfach huschdiwuschdi ins Wasse springen.
Nööööö, bitte keine Badepause, lieber weiterfahren, damit das Boot wieder stabil wird, denn mein Schwesterchen hatte sich bereits sterbend vorne quer über das Boot gelegt.
Hier machte sich der Vorteil, ein Boot alleine zu „besitzen“ wieder mal bemerkbar. Unsere Wünsche waren Fatih und dem Kapitän Befehl, und so setzte sich das Boot wieder langsam in Bewegung.
Zu spät war es trotzdem, den Schwesterchen hatte bereits begonnen, die Fische zu füttern.
Während wir nun so gemächlich über das herrliche Meer schipperten begegneten uns immer wieder Partyschiffe, die man schon von Weitem hörte. „Ach Herrgott im Himmel, wie danken wir dir für unser persönliches Schiffchen!!!!“
Der Kapität steuerte eine ganz kleine und seichte Bucht so perfekt und präzise an, dass er die Landungsbrücke auf einen vorgelagerten Felsen ablassen konnte, und wir so einen Landgang einlegen durften.
Am Schiffchen wurde derweil fleißig gegrillt und gekocht, während wir das Inselchen erkundeten und Fotos schossen.
Wir stapften durch knietiefes herrlich warmes Wasser, und ärgerten uns diesmal doch, dass wir keine Badesachen mitgenommen hatten, denn hier wäre es wunderbar einfach gewesen, schwimmen zu gehen.
Zum Essen waren wir wieder aufs Schiff zurückgekehrt. Schwesterchen aber saß wie eine einsame Bergziege mit ihrem Tellerchen und einer Wasserflasche auf einem Felsen unter einem Baum. Sie kam auch erst wieder an Bord, als wir wieder ablegten und die Fahrt weitergehen sollte. Aber das sollte noch dauern; denn dann machten wir es uns erst so richtig schön gemütlich. Einige von uns lungerten am Schiff auf den Kissen rum, andere hatten sich auf der Insel auf die großen Steine gelegt, und ließen ihre Füßlein genüßlich im kristallklaren Wasser baumeln.
Ach du Seeligkeit des Müßiggangs :love: einfach tun und lassen können, worauf man grade Lust hat, und wenn man zu nix Lust hat, dann tut man auch nix......
herrlich :love: :love:
Zurück ging es dann also erst nach geraumer Zeit, aber nicht mehr in den Starthafen, sondern der Kapitän ließ uns etwas vorne bei Simena aussteigen.
Da hier normalerweise keine Ausflugsschiffe anlegten, mussten wir durch Hinterhöfe, Gemüsegärten und privaten Plätzen durch, um zur Burg hochgehen zu können.
Der Anstieg war kurz und steil, aber die Aussicht war hier nur noch herrlich.
Wieder unten angekommen gings über ein Gräberfeld und dann auf einer Schotterpiste entlang der Bucht zurück nach Kaleücagiz. Wir bestiegen den Bus und Fatih brachte uns zurück nach Kas, wo wir uns kurz frisch machten und dann am Hafen nach einem guten Lokal fürs Abendessen Ausschau hielten.
Mittwoch, der 23.5.2012Überpünktlich, wie schon gewohnt holte Fatih uns nach dem Frühstück ab. Diesmal hatten wir wieder unser Gepäck mit dabei. Standortwechsel war angesagt. Dieser Tag schien nun ein richtig heißer zu werden.
Auf der Strecke zu unserem letzten Stützpunkt lagen einige wichtige Besichtigungspunkte.
Nach einer dreiviertel Stunde hatten wir Patara erreicht.
Danach gings weiter nach Letoon.
Der nächste Programmpunkt war Xanthos
Es war alles wunderschön und interessant, aber mit der Zeit hatte uns die Hitze doch sehr zugesetzt, und es machte sich der Wunsch breit, nach so vielen „Steinen mit Geschichte“ doch nun gleich direkt nach Ölüdeniz weiterzufahren. Auf die Frage, ob man noch wo eine Mampfpause einlegen wolle, wurde einstimmig abgelehnt, wir wollten nicht essen, nur unsere Füßlein endlich aus den heißen Schuhen befreien.
Am frühen Nachmittag hatten wir unser Hotel, das Belcekiz Beach am herrlichen Ölüdenizstrand erreicht. Wir verabschiedeten uns von Fatih, und bezogen verschwitzt und müde unsere hübschen Zimmer.
Nun hatten wir 4 komplette Tage alle Erlebnisse noch mal Revue passieren zu lassen.
Wir verbrachten diese Tage mit ausruhen, in unseren Büchern schmökern, am Strand spazieren gehen, abends shoppen und bummeln
Am letzten Tag entschloss sich unsere Jüngste, einen Tandemflug mit dem Paragleitschirm zu wagen. Frühmorgens gings hoch auf einen 1900 m hohen Berg auf dem noch Schnee lag. Von dort aus sollte gestartet werden.
Ich danke meinem lieben "Andrea-Schlumpf" für ihren Mut, denn so erhielten wir herrliche Aufnahmen aus der Luft. :kuss: :applause: :love: :love:
Montag, der 28.5.2012 Es hieß Abschied nehmen. Am Vorabend hatten wir ein Fax erhalten, mit der Bitte, uns morgens zwischen 7:oo Uhr und 7:15 für unseren Flughafentransfer nach Dalaman bereit zu halten.
Bereits um 06:50 waren alle an der Rezeption versammelt.
Es wurde 7:oo Uhr, es wurde 7:15 Uhr, aber kein Transfer in Sicht. In mir stiegen langsam Zweifel und Wut auf.
Gegen 7:30 Uhr gab ich dem Rezeptionisten meine Transferpapiere mit der Bitte, er möchte doch dort anrufen und nachfragen.
Der Rezeptionist wiederholte mehrfach den Versuch, jemanden ans Telefon zu bekommen. Nichts. Mein Paniklevel war nun bei ca. 999, und nachdem auch um 7:45 noch niemand erreicht werden konnten, entschieden wir uns, ein Taxi rufen zu lassen, damit man nicht auch noch den Flug nach Hause versäumte. >:(
Kurz vor 8 Uhr gings dann los.
Wir erreichten unseren Flieger noch rechtzeitig, aber die Taxikosten werde ich auf alle Fälle versuchen von der Transferfirma wieder zurückzuholen.
So nahm denn diese wunderschöne Reise zwar ein leicht ärgerliches Ende, aber die Erinnerung an all diese schönen Erlebnisse machen allen anderen Ärger immer wieder mehr als Wett.
Und kaum habe ich diesen Reisebericht niedergeschrieben und noch gar nicht alle Eindrücke richtig verarbeitet, schon packt mich wieder die Reisewut, und ich würde am Liebsten schon wieder an einer neuen Reise basteln.
tja, ich weiß, so was nennt man wohl süchtig :D
Melitta