4.TagDer Wettergott hat Erbarmen und schiebt die regenwolken wieder ein klein wenig nördlich am Vogtland vorbei. Das geplante Urlaubshighlight kann starten. Dafür hat Opa den ihm bis dato unbekannten Freizeitpark Plohn ausgesucht. Ganz bewußt hatte ich den Montag dafür ausgewählt, in der Hoffnung dadurch dem Hauptbesucherandrang am Wochenende zu entgehen, zumal ja in Sachsen noch keine Schulferien waren. Meine Überlegung war goldrichtig, sehr wenig Leute, nirgends anstehen, man konnte sogar fast immer im Karussell sitzen bleiben und so oft fahren wie man wollte.
Mein Fazit: vollkommen zu unrecht fristet der Park ein Dornröschen Dasein. Ein wirklich sehr schöner Park insbesondere für Kids so bis 14/15. Zwar ist der Park nicht gerade mit Hightec-Aktion-Karussells gesegnet, da hat der Heidepark oder Rust z.b. sicher mehr zu bieten, aber mit viel liebe zum Detail und wunderbar in die waldige Hügellandschaft integriert gibt es allemal genügend sehenswertes und unterhaltsames für einen Tag. Auch hier möchte ich mich auf einige Highlights aus unserer Sicht beschränken.
Der Park ist in mehrere Themenbereiche untergliedert, so z.B. die Märchenpark,Urzeitwelt, die Westernstadt, der japanische Garten....
angefangen haben wir im Märchenpark, naja da haben wir in der Richtung schon besseres gesehen, z.B. im Schloß Ludwigsburg bei Stuttgart. dann ging es in die Urzeitwelt. Hier hat uns eine Fahrt im Einbaum begeistert, diese Einbäume wurden unsichtbar durch wasserläufe gezogen vorbei an diversen Urzeittieren, - menschen und sonstigen -motiven. Die waren sehr echt gestalten, so konnte man z.b. bei Sauriern die den Kopf bewegten sehen wie sich die Hautfalten am Hals mitbewegten. Deutlich zu spüren, wie unsere kleine Coole immer mehr an Opas sicherer Schulter Schutz suchte.
Freefallturm, mehrere untereinander verbundene Erd- und Baumhäuser (unter anderem darf natürlich dort das Holzmichelhaus nicht fehlen), die viele Klettermöglichkeiten, Rutschen und sonstige Erlebnisse boten, Oldtimerbahn, Elektrobote, Drachenschaukel waren dann einige Einrichtungen, die mit mehr oder weniger Interesse genutzt wurden. Das coole Möchtegerndamen auch ganz schöne Schisser sind (oder besser gesagt sind es halt doch eben noch Kinder mit ihren natürlichen Ängsten) zeigte sich an einem Gruselturm. Gleich am Eingang begann die Plattform die man betrat plötzlich zu vibrieren, was vollkommen ausreichte Madam so zu verschrecken, dass sie es ablehnte, dort weiter hineinzugehen. Ok, Oma und opa wollten aber, so wurde vereinbart, dass sie draußen wartete, es war ja zu erkennen, dass es sich lediglich um einen kurze Rundgang durch eine Mühle handelte, höchstens 2-3 Minuten. Wirklich harmlos das ganze, paar gruslige Töne und schreie, paar Lichteffekte das wars dann. Die töne waren aber leider auch draußen zu hören, so dass wir Leonie bitterlich weinend vorfanden "Ich hatte solche angst um euch"
Die tränen waren schnell getrocknet denn es ging dann zur Wildwasserbahn. Wild und Wasser eine ideale Kombination für Leonie. So an die 20 mal musste sich Opa mit ihr in reißende Fluten und tiefen stürzen (Oma ist weder von wild noch von Wasser besonders begeistert und ist nur 2 mal mitgefahren) Allein durfte man erst ab 10 so war Opa eben Mode. Jedes mal erwischte Opa sehr zu Leonies Freude eine gute Anzahl von Wassertropfen mit seiner großen Angriffsfläche. Gut das es warm war und ich dünne schnell trocknende Sachen an hatte.
Highlight waren aber zweifellos die 4 Achterbahnen, die erste, eine Kinderachterbahn wurde nach 2 Fahrten als Babykram abgetan, da hat sich ja sogar Oma draufgetraut... Die zweite eine Familienachterbahn war da schon besser, Klein aber rasant und mit engen kurven schaffte sie es schon, Oma nach zwei Fahrten mit Übelkeit aussteigen zu lassen. Hier dürfte leonie auch allein fahren von den ebenfalls ca 20 Fahrten brauchte Opa so nur ca die Hälfte absolvieren. Zwischendurch wurde mal die Westernachterbahn probiert, zwar größer als die Familienbahn und mit mehr Kurven, dafür aber mit deutlich weniger Speed, also nix für Leonie. Bliebe noch die größte Achterbahn, wohl die größte Holzachterbahn Europas. Zwar keine Loopings und Spiralen aber sehr beeindruckende Höhe und Kurven, zunächst zu viel für unser Mäuschen, also ging es zurück zur Familienbahn.
Aaaber wie Frauen ja so oft behaupten wohnt in jedem Mann auch immer ein Kind! Also begann Opa mit dem Gedanken zu spielen die große bahn allein zu fahren. Selbst vor gut 20 Jahren das letzte mal mit den eigenen Kindern Achterbahn gefahren dachte ich mir, diese Gelegenheit musst du jetzt nutzen. Also ab ging es. Omas und leonies Versuche Opa zurückzuhalten waren zwecklos, Opa fuhr Achterbahn und war begeistert und das Kind in ihm schrie laut nach mehr. Also kurze Meldung bei den Damen und ab ging es auf die zweite Runde, da saß dann ein kleines Mädchen, vielleicht etwas jünger als Leonie mit in der Gondel. Als Opa das erzählte und dann noch meinte, dass es eigentlich nicht viel anders ist als die Familienbahn, nur eben etwas höher, schneller länger
war der Bann gebrochen. Leonie wollte auch! Ihre Händchen waren etwas nass und ihr blick etwas vergrößert als es den Startberg hinauf ging, Aber schon auf der Abfahrt und in der ersten Kurve begann sie freudig zu quieken und zu lachen. Klar das eine Fahrt nicht reichte, es folgten noch 6! dann sprach Oma ein Machtwort, ihr wurde schließlich schon vom zugucken schlecht. Rückfahrt, Abendessen und die obligatorischen 2 Stunden Spassbad folgten puhhh! Oma war schon etwas eher aufs Zimmer gegangen um schon mal die Sachen zu packen. Opa und leonie folgten gegen 21.30. Kinder vergessen ja bekanntlich nie! Also fiel Madam plötzlich ein, dass Oma ihr irgendwann versprochen hat, dass wir am letzten Abend einen Abschiedscocktail trinken gehen. Ich meldete zwar meine Bedenken an, da ich Oma seit fast 40 Jahren kenne und weiss, dass sie nach einem Spassbadbesuch mit nassen Haaren so ca 1 Stunde braucht um Haare un Make up wieder in einen bartauglichen Zustand zu bringen. (taja früher ging das schneller). Aber nichts da, versprochen ist versprochen Oma hatte keine Chance sie bekam max 10 Minuten um Haare notdürftig zu trocknen und zu kämmen, dann saßen wir am Bartisch und schlürften Cocktails :o:. Beim Bargespräch fragte Opa dann mal interessiert, warum Leonie, wenn sie mit Eltern urlaubt immer viel mit anderen Kindern spielt, Freunde findet, zu denen sie dann auch noch weiter Kontakt hält, wenn sie mit uns urlaubt aber kaum ein anderes Kind beachtet, obwohl jede Menge da waren. " Naja Opa, mit Papa und Mama bin ich jeden Tag zusammen, aber mit euch so selten, die zeit will ich dann auch genießen und nur mit euch zusammen sein und nicht mit anderen Kindern spielen" das reichte um ein Rührungstränchen wegzuwischen und schon die Planung für den nächsten Urlaub in Angriff zu nehmen.
5.Tagwir mussten das Zimmer bis 10.00 Uhr räumen, so nutzten wir die Gelegenheit zu einem Besuch bei Freunden in Hof (ist ja nur ein paar km weg) Mittag ging es da zum Chinesen Essen. Wie auch schon die Tage zuvor war Leonie total genervt, dass man ihr die Kinderspeisekarte hinlegte! Auch auf die Frage eigentlich an Oma ob die "Kleine" vom bestellten Bamigoreng eine kleine portion bekommen soll, konnte sie nur die Augen verdrehen "Nein,nein eine Erwachsenenportion bitte" Vom beträchtlichen berg auf dem Teller blieb dann aber auch nix drüber.
Beim schlendern durch Hof wurden die weiblichen Gene noch durch ein Deichmannladen in Wallung gebracht, Opa kaufte noch ein paar neue Schuhe für Leonie :o: so dass Leonie abends zu Hause den Eltern beim gemeinsamen Abendessen von einem rund um gelungenen urlaub erzählen konnte. Von Opas Schimpfe an einem Urlaubsmorgen wegen "Rumzickerei" weil die Haare nicht so wollten wie Leonie wurde natürlich wie vereinbart nichts erwähnt!! So etwas klären wir natürlich unter uns.