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Autor Thema: Die Sinterterrassen in Pamukkale strahlen wieder  (Gelesen 3952 mal)

8 Antworten am Die Sinterterrassen in Pamukkale strahlen wieder
am: 14. Oktober 2012, 08:50:31

Offline TC Melanie

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Viele Jahre sprudelten die Quellen kaum. Die riesigen Sinterterrassen von Pamukkale in der Türkei hatten einen schmutzigen Grauschleier. Dank abgerissener Hotels und Badeverbot strahlen sie heute wieder in schönstem Weiß - auch nachts.

Die meisten Besucher feiern am Abend in den Hotels. Sie verpassen, wie schön die Kalksinterterrassen von Pamukkale in der Dunkelheit sind. Der Mond scheint hell. Laternen sorgen für reichlich Licht. Die Kalkablagerungen glänzen in Weiß und Hellgrau. Ein bisschen sieht es aus wie im Alpenvorland bei Schneeschmelze. Oder auch wie eine Festung aus Baumwolle, was Pamukkale übersetzt bedeutet. Am See quaken Frösche. Etliche türkische Familien und wenige Touristen genießen den spektakulären Blick.

Tagsüber dagegen stürmen sie das Weltkulturerbe. Am frühen Nachmittag erreichen die letzten der unzähligen Ausflugsbusse von den Badeorten der türkischen Küste Pamukkale.
Pamukkale - das sind zwei Sehenswürdigkeiten für ein Eintrittsticket: Da sind zum einen die Reste des antiken Hierapolis mit restauriertem Amphitheater, Nekropole, Apollotempel und Stadttor. Und da sind natürlich vor allem die Sinterterrassen. Schon vor knapp 2000 Jahren suchten Kreislauf-, Rheuma- und Herzpatienten hier Linderung für ihre Leiden. Seine Blütezeit als Kurort hatte Hierapolis im zweiten und dritten Jahrhundert. Da ließ es sich unbeschwert im warmen Thermalwasser baden.

Seit gut 15 Jahren ist das nun verboten. Überall herumtrampelnde und badende Touristen hatten den Kalkstein schwer beschädigt. Auch heute gibt es Unverbesserliche. Ein Wächter fuchtelt mit den Armen und geht auf eine Bikinischönheit zu, die auf verbotenen Sinterpfaden wandelt.

Sie wollte wohl in einer der vielen kleinen Naturbecken baden, die grün- bis himmelblau leuchten. Der Aufseher geleitet die junge Frau auf den rechten Weg zurück. In der Regel sind nur die Wege am Rande der Anlage und ein markierter Pfad begehbar.

Hier muss jeder die Schuhe ausziehen. Barfuß und vorsichtig gehen die Besucher über den glitschigen Kalkstein. Die Mischung der Besucher ist kunterbunt: Eine junge Lehrerin aus Istanbul mit knappem T-Shirt krempelt ihre Jeans hoch. Eine Türkin mit Kopftuch redet mit ihrer Tochter. Junge Leute aus den USA spritzen sich nass. Ein Vater mit blauer Baseballmütze trägt sein Kind auf dem Rücken. Die Sonne geht langsam unter und taucht die Sinterlandschaft in ein glitzerndes Silbergrau. Nur noch an den Rändern und dort, wo kein Wasser sprudelt, hat das Weltkulturerbe weiter einen unattraktiven Grauschleier. Doch der war vor 20 Jahren viel größer.

Auf die Umweltsünden vergangener Jahrzehnte hatte die Natur empfindlich reagiert. In den 1960er Jahren waren am oberen Sinterrand Hotels und eine Straße quer durch das Naturwunder gebaut worden. Die Ferienanlagen zapften die Quellen an. Teils wurde Schmutzwasser zurück auf die Terrassen geleitet. Fließt das reine Quellwasser aus Hierapolis spärlicher nach unten, führt das zu weniger mineralischen Ablagerungen (Sinter). Aus Weiß wird Grau.

Umweltschützer schlugen Alarm. Die Unesco wollte den Welterbestatus entziehen. "Zum Glück konnte das verhindert werden. Politiker und Behörden reagierten", erinnert sich Cihan Meshur, ein Restaurantbesitzer.

Seit 1996 ist Schluss mit dem wilden Baden in den Naturbassins mit dem wohlig warmen Wasser, das Kohlensäure und Kalziumkarbonat enthält. Seitdem ist auch das Begehen der Anlage streng reguliert. Wenig später wurden die Hotels abgerissen und mit Reparatur und Restaurierung der Anlage begonnen.

So schön wie in der Antike wird es zwar nie mehr werden, aber es gibt Hoffnung, dass das Welterbe in einiger Zeit überall so weiß strahlt wie noch vor 40 Jahren - nicht nur in der Nacht.

Quelle
Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.

Im Leben geht es nicht darum zu warten, bis das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen!

Antwort #1
am: 14. Oktober 2012, 09:07:00

Offline Dea

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Ja, die Terrassen sind wirklich wunderschön. Wir haben uns den Luxus geleistet, sie zwei Mal zu besuchen. Ein Mal am Spätnachmittag, da lagen die Ausgrabungsstücke im goldenen Nachmittagslicht und die Sinterterrassen spiegelten das rote und orange Licht des Sonnenuntergangs wieder. Die umliegenden noch schneebedeckten Berge waren eine beeindruckende Kulisse und als es dämmerte, waren auch nur noch wenige Touristen da. Um 17 Uhr war es noch ziemlich voll gewesen und man drängelte sich an den Terrassen. Am nächsten Morgen waren wir nochmals da. Nun lagen Nebelschwaden über den Becken und die Farben schillerten in türkis. Das Tal war von der Morgensonne beleuchtet. Auch das eine wunderschöne Atmosphäre mit noch wenig Menschen. Theoretisch kann man in der ganzen Nacht rumlaufen, aber da warten dann Stolperfallen :-).

Antwort #2
am: 14. Oktober 2012, 09:35:16

Offline Arkadas

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Ich war im Winter 2005 da, früh morgens, als noch kaum ein Bus da war. Die Hotels waren schon weg und leider hatte uns niemand was vom Kleopatra Bad erzählt - so dass ich keine Badehose mit hatte. Zu sehen von den Terrassen war wenig, da man damals viel abgesperrt hatte und zu laufen gab es nur die ehemalige Straße runter, an deren Rand ein Bach lief! Aber ich hatte mir einen Lebenstraum erfüllt! Aber ich glaube ich muss nochmal hin!

Antwort #3
am: 22. Oktober 2012, 11:18:37

Offline Ursy

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Die Sinterterrassen sind wirklich wieder weiss.  Die Fotos sind vom 20.Oktober 2012.

Selam Ursy
Es gibt Menschen die sieht man oft, es gibt Menschen die sieht man jeden Tag, und es gibt Menschen, denen sieht man nur einmal in die Augen und vergisst sie nie.

Antwort #4
am: 22. Oktober 2012, 11:48:50

Offline malbun

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Schön, danke Ursy. Da war ich auch noch nicht :-\. Für eine Tagesreise von Lara aus, ist es zu weit, oder?

Antwort #5
am: 22. Oktober 2012, 12:10:00

Offline Reni

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Danke Ursy, schön dass die Sinterterassen wieder so  weiss sind.

Ich war vor 12 Jahren das erste Mal in Pamukkele, da waren noch die Hotels dort...dann ein ein 2. Mal da sah es schrecklich aus, beim 3.Mal gings schon langsam aufwärts. Vor allem ist auch darauf geachtet worden, dass kein Müll, Kippen, Dosen, Flaschen weggeworfen wurden. Mit Schuhe durfte man gar nicht mehr die Terassen betreten. War echt an der Zeit dass was getan wurde.
Man sieht ja jetzt auch den Erfolg  :D
Ich habe keine Macken! Das sind Special Effects !!!

Antwort #6
am: 22. Oktober 2012, 12:15:27

Offline Floh

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Die Sinterterrassen sind wirklich wieder weiss.  Die Fotos sind vom 20.Oktober 2012.

Selam Ursy

sehr weiss  thumbsup thumbsup

Ich hab auch noch Bilder von Sept.2012 ...muss sie mal ausgraben ...heute abend :)
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Anna-Maria 21.12.2001
Aylin          17.03.2015
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Antwort #7
am: 22. Oktober 2012, 15:48:27

Offline Carlos

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Ja sie sind wieder weiß. >> Hier << hatte Kedi mal alte Fotos im Vergleich zu welchen aus dem Jahr 2011 eingestellt.

Antwort #8
am: 22. Oktober 2012, 16:57:56

Offline Willi

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Ich habe mir gerade auch den anderen Thread angeschaut, auch die Bilder von Kedi. Diese sind von 1999. Ich war erstmals 1997 in Pamukkale. Wir haben damals in einem der Hotels oben übernachten. Kurz darauf sollte es abgerissen werden. Pamukkale hatte uns überhaupt nicht gefallen, Hierapolis um so mehr. Wir waren auch an der roten Quelle.

Jahre später waren wir wieder da. Inzwischen gab es die Hotels oben nicht mehr. Im Tal waren jedoch viele Hotels gebaut worden, alle mit einem Thermalbad!
Niemand war bereit mir zu sagen, woher dieses Wasser kommt  heidernei.
In der Antike hat man ganz sicher das Wasser nicht umgeleitet, man hatte auch nur EIN Bad!
Irgendwie leuchten mir die ganzen Erklärungen nicht ein..., die Quelle bringt weniger Wasser, die Touristen haben die Terrassen kaputt gemacht, usw. und so fort...
Nur wer dokumentiert, kann seine Erinnerungen beweisen...