Nach nettem Email-Kontakt im Vorfeld wurde es dann das von Gianluca und Roberta familiengeführte 3* „Hotel Tigullio“ in Lavagna, und das war spitze!
Auf dem deutschen Markt ist das Tigullio nicht im Angebot, kaum Deutsche, viele Italiener, ein paar Schweizer, ab und zu 4-Tages-Bustouren-Gruppen aus Österreich.
Rund 35 Zimmer ohne großen Schnickschnack, aber alles sauber (nur seltsam riechender Weichspüler bei den Handtüchern ;-) und mit ordentlichen Betten ausgestattet. Und eine wunderbare kleine Dachterrasse zum Meer raus für die Allgemeinheit!
Ich habe mir das vorher gut angeguckt (Tripadvisor) und hatte mir mein(e) „Traumzimmerchen“ schon ausgeguckt, natürlich ohne zu wissen, ob meine Rückschlüsse aus den Bildern zur Lage auch stimmen würden und natürlich ohne Kenntnis der Zimmernummern und wie viele es davon überhaupt gibt. Und trotzdem hat´s irgendwie geklappt, und wir haben es bekommen – diesen Zimmertyp gibt es genau EIN Mal, meinem Eindruck nach das beste und größte Zimmer im ganzen Haus, ganz oben gelegen, ein Fenster geht nach hinten zu den Hinterhöfen raus (also das etwas „ruhigere“ Fenster, das man nachts offen lassen kann ;-) das andere Fenster zu der Dachterrasse raus, zu der man in 5m Entfernung Zugang hat, also fast wie zum Zimmer gehörend.
Gleichzeitiger Vor- und Nachteil der Lage direkt an der Küste: der Meerlinie entlang läuft in der Gegend auch die Bahnlinie, also direkt vor´m Hotel vorbei, Bahnhof in 3 Gehminuten Entfernung! Ja, die Züge sind laut! Aber wir hatten ja auch das zusätzliche Fenster hinten raus, also nachts durchaus gut zu ertragen, und gleichzeitig eben auch von Vorteil, da man per Zug völlig easy überall hinfahren kann.
Und nun zum Knaller des Tigullios: DAS ESSEN!!!!
Hotelchef Luca ist auch gleichzeitig der Küchenchef und kocht leeeeeecker!
Für nur 10,- Euro (!!!) Aufpreis zum Frühstückpreis gibt´s Halbpension, für noch mal 5,- Euro drauf gibt´s Vollpension (VP kam aber für uns nicht in Frage, wir waren ja von morgens bis abends unterwegs, außerdem kann man ja nicht DAUERND essen ;-). Und wir konnten uns ohne Vorausbuchung täglich entscheiden, ob wir abends zum Essen kommen wollten oder nicht! Aber es war soooooo gut, dass wir uns das nie entgehen lassen wollten ;-)
5 Gänge Menü mit Wahl des Hauptgerichtes zwischen 2 oder 3 Gerichten, manchmal sogar zusätzlich Auswahl beim Zwischengericht. Für uns gab´s meistens sogar 6 Gänge, da die uns offensichtlich sehr mochten und uns das nicht gewählte Gericht als „Probiererle“ zusätzlich zugesteckt haben. Und wenn man etwas aus der Menüfolge nicht mochte, wurde „mal eben“ ein Ersatzgericht gekocht!
Entree war immer eine ligurische Spezialität, dann meistens eine Suppe, Salatbuffet, dann ein Zwischengericht (Pasta, Risotto o.ä.), dann der Hauptgang, zum Schluss ein Dessert. Alles mit frischen Zutaten der Region vom Markt und alles selbst gemacht - die ligurischen Entree-Mousses, das Pesto und das Panna Cotta – ein Traum!
Für 10,- Euro!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wahnsinn!
Die Getränkerechnung nach 8 Tagen betrug nur unglaubliche 50,- Euro, und wir haben es uns wirklich gut gehen lassen mit Wasser/Coke/Hausweinchen und jeden Abend als (dringend benötigtes) Verdauerle in der Bar ein Grappa/Ramazzotti.
Die Gesamtrechnung wurde nach unten abgerundet und zum Abschied gab´s eine Tigullio-Tasche voll mit Teigwaren-Spezialitäten. Wobei wir den Eindruck hatten, dass die uns schon arg mochten und wir ein bisschen über das normale Maß der Gastfreundschaft hinaus verwöhnt wurden
Hmmmm, ich glaube, ich schwärme zu sehr von diesem ungeahnten Hotel-Kleinod, sonst hat sich´s bald mit dem „Geheimtipp“ ;-)
Hier Bilder von der Dachterrasse und eine Ansicht vom Hotel