wir sind immer brav das weisste doch :o:
günaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaydin canim türkiyem!
so nu bin ich wieder bei euch, die letzten 2 tage waren sehr anstrengend, physisch wie auch psychisch.
aber von vorne!
sonntag abend hätten wir eigentlich pünktlich losfliegen können, aaaaaaaaaaaaber!!!
köy yolda! das dorf war unterwegs!
wir waren die einzigen deutschen und mit ein paar wenigen anderen scheinbar auch die einzig "normalen" passagiere in der maschine. was ein aufstand schon bei den sicherheitskontrollen mit den muddis aus den dörfern rund um ankara........keiner verstand ein wort, herr bülent musste als übersetzer stellenweise einspringen und den anweisungen wurden und wollte nicht folge geleistet werden. einige der damen liesen sich nicht abtasten oder knurrten wie ein teufel als man die 27hundert
stehbrunsunterhosen abtastete und reinfasste in deren hosenbünde oder
unter den türban!
ein anderer türke schimpfte tot und teufel, wie man heute noch so reisen könne, topf und pfanne gehören in die küche und nicht ins reisegepäck und überhaupt, selbst im kalten deutschlan würde keiner verhungern, niemand sei auf die essenstöpfe aus dem dorf angewiesen irgendwann an diesem abend ging dann auch das boarding mal los, und auch hier setzte sich das spiel dann fort. die meisten scheinbar des lesens und des verstehens nicht mächtig, stürmten los und setzten sich irgendwohin in der maschine, aber nicht auf den eigens ausgewiesenen
platz, ein gerangel und ein gemecker in der maschine. mit gefühlten 50
anderen leuten standen wir im finger der zur maschine führte. eng, dunkel, gedränge, ein mief aus abgestandenem schweiss und kolonya waberte durch den engen schlauch und ich wartete darauf, dass es mir jeden moment die füsse wegziehen würde und ich in ohnmacht fallen würde,was gott sei dank nicht geschah.
in der maschine endlos diskussionen, bis wir endlich mal unseren platz bekommen hatte, man verweigerte doch tatsächlich sich auf den eigenen zu setzen - mit der begründung es sei doch egal wo man sitze, die plätze seien alle gleich gut! na dann! der smarte saftschubser griff dann mit etwas festerer stimme ein und man erhob sich irgendwann doch, und nachdem sich dieses spiel sicher 30x mit anderen wiederholte ging es dann tatsächlich auch mal los gen türkiye. erschöpft von diesem zirkus und der wirkung meiner kleinen wunderdinger schlief ich schnell ein,
bekam zwar alle schaukeleien mit, aber schlief den schlaf der gerechten und wir landeten mit 1 stunde verspätung nach 1 uhr in der hauptstadt.
die maschine war noch am ausbremsen, sprangen die ersten auf und wühlten
in den gepäckkästen über den köpfen, auch mehrere ansagen der crew halfen nicht. was wäre gewesen, wenn der pilot aprubt hätte nachbremsen müssen? sunexpressflug XG1961 inkl. genickbruch! aber farketmez, selber schuld. sowas haben wir noch nicht erlebt!
unser wägelchen stand schon bereit, der arme gökhan stand schon ne weile
und musste in der nacht noch zurück nach izmir, nu aber hadi los mit dir!
gegen 3 erreichten wir dann auch unser domizil, das schnieke rixos grand ankara und waren überwältigt.man erkannte gleich, dass hier herr und frau "von" törün angekommen sind und gradede gleich auf die superiorsuite auf.
hundsverreckt und müde fielen wir in die bislang bestgesehenen betten, und wurden gar nicht fertig vor lauter staunen, gegen 5 hörte ich das letzte mal den herrn bülent jesses bobbes guggemal, haste das gesehen......man(n) wurde nicht fertig mit dem technischen schnick und schnack den das zimmer alles bot, eine wunderwelt für den technik und elektrikbegeisterten türken.....für mich alles viel zu viel, hauptsache
das licht geht mit einem knopfdruck an und aus, ohne dass ich eine belesung dafür brauche!
so verschliefen wir dann am morgen natürlich und unser termin um 9 mit
dem anwalt, den wir zur klärung und erledigung für den erbbeschiss der
baggage eingesetzt haben, fiel ins tiefste wasser. cooooook süper, das geht ja nu schon wieder gut los! und nu?
ok, machen wir mittag termin, treffen wir uns draussen, 14uhr am genclikparki!
nach einem gigantischen frühstück mit lachs, roastbeef und allerhand anderer köstlichkeiten zogen wir dann los, ankara zu erkunden.
bislang sah ich in den fast 20 jahren immer nur die baggage und deren wohnzimmer, bis auf einmal vor 2 jahren als wir auchmal einen tag uns gönnten, mehr aber nicht. also los!
vom rixos aus, was strategisch gut gelegen ist, gings los per pedes und
so liefen wir und liefen, über kizilay mit seinen vielen modernen geschäften und seinen riesigen alis veris merkezis gen ulus, dem alten bazarviertel von ankara........
nach einem rundgang gings weiter auf die burg, quer durch die gecekondus
von ankara, die beine wurden immer schwerer, die lunge pfiff aus den
letzten löchern........aber der gigantische ausblick versöhnte dann doch, wo man vorher tod und teufel geflucht hatte über den aufstieg......
so wie berg auf, ging es auch wieder bergab..........
die gecekondus hatten ihren besonderen reiz....man lebt in schutt und asche.....aber hauptsache man hat die passenden alufelgen!!!! joooou osman abi!
weiterging es quer durch die stadt zum haci bayram cami, einem weiteren wahrzeichen von ankara. leider wurde gerade ein totengebet gehalten und wir konnten nicht eintreten......
so bummelten wir weiter über den hac pazari, einem bazar speziell für die gläubigen, die sich eine pilgerfahrt nach mekka nicht leisten könnten. hier findet man allerhand krameleserk zum beten und sinnieren, unter anderem auch die elektronische gebetskette, oh ihr türken mit eurer technik!
die zeit zog an und wir machten uns auf in den genclik parki mit seinem riesen luna park.......
dort trafen wir dann den advukat. herr bülent, sonst der gutgläubigste und treudoofeste mensch, - genau deshalb sassen wir ja nun hier - traut inzwischen niemanden mehr und wollte sich nun vergewissern und selbst ein bild machen.........die dinge waren schnell geklärt und man trennte sich als bald wieder. ich denke er wird alles zu unser aller zufriedenheit erledigen, über das wie können wir nur rätseln.
und dann .....das ding des tages! die kleine schwester kam, die wir seit jahren nicht mehr gesehen haben, die die jahrelang verschollen war, irrungen und wirrungen hinter sich hat ..........es wurden viele tränen geweint, man war glücklich dass man sich wieder gefunden hat, wir sassen bis in den späten abend hinein und wir lauschten den erzählungen aus all den jahren .....was dann darin gipfelte, dass man am späten abend noch die alte teyze und deren brut die uns ums erbe bringen will mit der grössten wut im bauch und geballter faust in der hosentasche aufsuchte....
vorher besuchten wir noch gemeinsam das grab der mutter, welches auch völlig verwahrlost vor sich hin unkrautete.......dafür haben wir vor nicht allzulanger zeit geld bezahlt, für was?
was gab es zuhause schon endlos diskussionen wegen einem besuch der alten tante, herr bülent hängt nun mal sehr an der alten dame, und vergisst dabei sehr schnell, dass deren kinder die gierigen übeltäter sind, die den beschiss veranstaltet haben.....zuhause verweigerte ich den besuch noch, plante den alleingang zur erkundung der stadt, weil ich meinen mund nicht halten können würde und die alte teyze schwer herzkrank ist und ich nicht schuld an einem infarkt sein wollte....so ging ich dann freiwillig als anstandswauwau mit, mit dem versprechen meinen rand zu halten......
so sass man dann in trauter runde, verlogen bis zu den hintersten weissheitszähnen, ...... ich weiss nicht, wie ich es geschafft habe, diese stunde mein süssestes honigkuchenpferdlächeln zu lächeln! der liebe gott soll ihnen helfen! :-X
und irgendwann in dieser nacht lagen wir dann auch völlig erledigt nach diesem tag in unseren betten, jeder für sich sinnierte über das ganze elend.....
nicht wirklich ausgeschlafen standen wir dann gestern morgen im strömenden regen am friedhof um das grab der mutter zu richten, sahen aus wie die schweine und hatten dann irgendwann das dringende bedürfnis diese hässliche stadt schnellstmöglichst zu verlassen.
im rixos verlängerten sie uns grosszügigerweise wie selbstverständlich unser zimmer bis über den mittag hinaus und schnürte und liebenswerterweise ungefragt 2 lunchpakete für die weiterreise.
frisch geduscht und gerichtet zogen wir dann los über den elmadag hinaus in die anatolischen hochebenen gen kappadokien um dort den nächsten punkt auf der liste der erledigungen in angriff zu nehmen. die kleine schwester hatte die letzten monate gute vorarbeit geleistet, das erbe des vaters gut verkauft, aber da gab es noch mehr.....in kirsehir kurzer stop an der verwaltungsgemeinschaft um diverse unterlagen abzugeben, ein kurzes mittagessen im lieblingsrestaurant aus der kindheit und dann weiter....nach all den jahren wo wir immer in kappadokien waren, umfuhren wir immer grossräumig das dorf des vaters.....nun schauten wir vorbei. das haus sollte angeblich leerstehen.......im wissen dass dort viele persönliche dinge und erinnerungen aus der kindheit lagerten, verschafften wir uns zutritt und wurden eiskalt erwischt haarig haarig haarig gerade als man meinte die schatzkiste des lebens gefunden zu haben, raunte ein lautes büüüüüüüüüüläääääänt durch den raum......aaaaaaaaaaaaaargh!!!
ich drehte mich erschrocken um........jesses! die alte hala! eine der "guten" und lieben tanten väterlicherseits. ich hatte sie bislang nur 2 3x im leben gesehen, aber sie immer sehr gerne gemocht.......wir schauten uns erschrocken an und schon stürmte sie mit ihren 27hundert stehbrunsunterhosen kreischend auf mich zu.......oooooooooh gülüm, canim benim, ne oldu, napiyon...??? gel gülüm gel!!! und erdrückte mich mit 100tausend dicken küssen.....bülent wie vom blitz getroffen stand völlig entsetzt wie ein eichhörnle wenns blitzt daneben, ehe er dann selbst unter den küssen der hala begraben wurde........und so sass man bis weit über den einbruch der dunkelheit hinaus......trank viele liter cay, erzählte auch hier über die vielen schlechtigkeiten im leben und wurden zum guten schluss mit kuru fasülye en masse gemästet, was für ein genuss! sch.... doch auf die diät, so ein essen bekommt man nicht alle tage! wir fuhren die hala nach hause, die täglich nur im haus ist, dass es nicht total verkommt und sich keiner dort breit macht und machten uns auf den weg, 3 dörfer weiter.............in unser zuhause in unseren herzen.......
uchisar
ersöy abi, der besitzer unseres kleinen schnuckligen berghofes, wartete schon den ganzen abend auf uns und tischte natürlich auch nochmal auf.....essen bitte! afiyet olsun, und alles schön leer essen! lecker uff! nach vielen weiteren cays, vollgestopft mit den leckereien von kappadokien und vielen warmen worten, rollten wir mit gefühlten 5 kilo mehr auf den rippen, dann irgendwann heute nacht in unsere betten und wieder sinnierte und diskutierte man noch lange wieder über den erlebten tag........
nu weckte mich heute morgen die befeuerung der ballone..........und sass seit 5 uhr schon auf der terrasse um das allmorgendliche spektakel zu beobachten und weiss, die welt ist doch schön, genauso wie das leben und die menschen!
nun werden wir heute in kayseri noch einiges an verwaltungsaufwand hinter uns bringen und dann wieder ins dorf zu hala fahren.....und dann ist für uns alles erledigt und ihr dürft alle alle einfliegen!
euch allen einen schönen tag, iyi günler uchisar´dan :love: