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Sie galt als die mächtigste und schönste Stadt der Welt: Konstantinopel, einst Byzanz, heute Istanbul. Jahrhundertelang war sie das Zentrum der Christen. Aufstieg und Fall des Reichs.
Sie war Inbegriff für unermesslichen Reichtum, gewaltige Kirchen und prächtige Paläste sowie Mittelpunkt eines glanzvollen Imperiums - des Byzantinischen Reiches. In Blütezeiten regierten die Kaiser vom Kaukasus bis zum Atlantik - von der Krim bis zum Sinai.
Die gewaltige Hagia Sophia, die kaiserliche Hauptkirche Konstantinopels, spielt dabei eine zentrale Rolle. Geplant unter dem Reichsgründer Konstantin und vollendet unter Kaiser Justinian war das Gotteshaus 900 Jahre lang der Mittelpunkt des religiösen und weltlichen Lebens. Wie kein anderes Bauwerk verwirklicht die Hagia Sophia die byzantinische Idee: Das christliche Kaiserreich ist eine Spiegelung des Reiches Gottes. An die kaiserlichen Paläste und Versammlungsplätze erinnern im heutigen Istanbul nur noch Ruinen.
Der Schauplatz Istanbul wird ergänzt durch andere Orte, an denen sich byzantinische Geschichte festmachen lässt: die Schatzkammer von Venedig, Aufbewahrungsort der reichen Kriegsbeute aus Byzanz, die Insel Patmos in der griechischen Ägäis, wo das byzantinische Erbe im orthodoxen Johannes-Kloster in ungebrochener Tradition weiterlebt, und Mistras, das kleine Restreich der Byzantiner nach dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453.