Das unvermeidliche kam natürlich auch noch: Ich wurde in den Verkaufsraum gebeten, Çay, türk kahvesı und Wasser wurde angeboten und die Türe geschlossen haarig Plötzlich war mein Vorurteil wieder da und ich dachte: Du kommst hier erst wieder raus wenn du'n Teppich gekauft hast! heidernei
Der Gedanke entpuppte sich als völliger Blödsinn! :klatsch:
Der Verkaufsraum war gefüllt mit unzähligen Teppichen, aufgerollt, hängend an der Wand, übereinander liegend und in allen erdenklichen Mustern – von modern bis traditionell. Beim Warten auf türk kahvesı + su wurde mir viel Informatives und Interessantes über türkische Teppiche und ihre Geschichte erzählt. Es würde den Rahmen sprengen dies nieder zu schreiben, daher nur ein kleiner Auszug:
Das Handwerk des Teppichwebens existiert in der Türkei seit Jahrhunderten. Es wurde in Familien über viele Generationen weitergegeben. Im Istanbuler Teppich und Kelim Museum befinden sich angeblich die ältesten Fundstücke, einige aus dem 5.Jh v. Cr. Die besten türkischen Seidenteppiche werden, so wurde mir erzählt, in der kleine Küstenstadt Hereke (ca. 70 km von Istanbul entfernt) und den kleinen Dörfern drumrum hergestellt.
Noch heute werden die Teppiche mit traditionellem, aber mittlerweile auch modernen Mustern in den Dörfern in Handarbeit geknüpft. Diese sind z.B. berühmten Gemälden nachempfunden. Nicht selten arbeitet eine Knüpferin bis zu einem Jahr und länger an einem Teppich. Durch die Zusammenarbeit mit der Kooperative hat man nun bessere Verkaufsmöglichkeiten. Wer fährt schon in ein abgelegenes Dorf um einen Teppich zu kaufen
Auch die Schäfer, Schafscherer, Färber usw. sind in die Kooperative eingebunden. Diese wird staatlich unterstützt da man Devisen ins Land bringt. Die in der Kooperative gekauften Teppiche werden in Deutschland (und wohl auch anderen Ländern) per DPD (?) bis an die Haustüre geliefert.