Hoffen auf neue Quellmärkte
Die Lage für die Touristik in der Türkei ist schwierig. Aber es gibt auch positive Entwicklungen. Während die Besucherzahlen insgesamt schrumpfen, sind 2015 Gäste aus neuen Quellländern hinzugekommen.
Die Türkei kann auf neue Quellmärkte hoffen. Zumindest sind sie ein Lichtblick in einem sonst recht drüben Ausblick für das laufende Jahr. Vor allem aus China kamen 2015 deutlich mehr Gäste als im Jahr zuvor. Der Pauschalreisen-Report des Statistik-Dienstleisters Turizmdatabank weist für dieses Land ein sattes Plus von 57 Prozent aus.
Auch Saudi-Arabien (+31,9 Prozent) und der Irak (+ 27,6 Prozent) entwickelten sich 2015 stark. In den Top Fünf unter den Top 25 der wachsenden Quellmärkte folgen anschließend Georgien (+ 8,9 Prozent) und Bulgarien (+7,6 Prozent). Vor dem Hintergrund, dass viele russische Gäste in diesem Jahr ausbleiben, hoffen türkischer Touristiker, dass dieser Trend anhält.
In absoluten Gästezahlen ausgedrückt, wird deutlich, dass der Anteil der Newcomer noch gering ist. So besuchten etwa 300.000 chinesische und 500.000 saudi-arabische Urlauber die Türkei. Insgesamt kommen die aufstrebenden Top-Fünf-Quellmärkte aber auf 5,6 Mio. Besucher. Damit kamen aus diesen Ländern genau so viele Gäste wie aus Deutschland. Nach wie vor ist Deutschland der Spitzenquellmarkt für die Türkei. Im Vergleich zum Vorjahr kamen sogar 6,3 Prozent mehr deutsche Touristen.
Trotzallem zeigt der Pauschalreise-Report, dass sich die Türkei in einer schwierigen Lage befindet. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Besucher laut Turizmdatabank bereits von 36,8 auf 36,2 Mio. Die Prognose für 2016 ist düster – trotz neuer Quellmärkte. Die politische Eiszeit mit Russland und die jüngsten Terroranschläge sorgen für eine große Buchungszurückhaltung in zahlreichen Ländern. Für das laufende Jahr entwarf Tourizmdatabank vier Szenarien, vom „Best Case“ bis zum „Worst Case“. Im besten Fall ginge die Zahl der Türkei-Besucher um 3,1 Mio. (8,7 Prozent) zurück. Im schlimmsten Fall um 6,5 Mio. (18,1 Prozent). In diesem Fall müsste die türkische Touristik-Branche auf Einnahmen in Höhe von 6,6 Mrd. Euro (- 29,3 Prozent) verzichten.
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