Nur 32 Prozent der Türkeitouristiker erwarten 2017 ein besseres Jahr
Wie jedes Jahr sind zum 6. Internationalen Resort Kongress, der am 24. und 25. November in Antalya stattfand, sehr wichtige Redner angereist. Der Internationale Resort Kongress ist zu einer der wichtigsten Plattformen geworden, auf denen Gegenwart und Zukunft des Tourismus eingeschätzt werden können. Die wichtigsten Akteure der Quellmärkte für den Türkeitourismus nehmen als Redner an dem Kongress teil.
http://www.tourexpi.com/de-tr/news/nur-32-prozent-der-turkeitouristiker-erwarten-2017-ein-besseres-jahr-128216.htmlDie Wirklichkeit fand sich nicht am Redepult, sondern sie war in den Gedanken der ca. 1.000 Zuhörer, die die Reden verfolgten. Sie machten ihre Meinung durch ihre Teilnahme an einer Umfrage deutlich, die am Nachmittag des Eröffnungstages während des Kongresses durchgeführt wurde.
Demzufolge:
· Halten 53 % der Branchenvertreter das Image der Türkei und 38 % den Terror für die beiden wichtigsten Probleme, die den Türkeitourismus 2016 negativ beeinflussten
· Halten 74,7 % die politischen Spannungen, die die türkische Außenpolitik erzeugt und 18,5 % die politischen Spannungen, die die türkische Innenpolitik nach sich zieht, für die wichtigsten Probleme, die den Türkeitourismus 2017 negativ beeinflussen könnten
· Erwarten lediglich 32 % der Befragten für 2017 ein besseres Jahr als 2016
· Gehen lediglich 4 % der Befragten davon aus, dass 2017 ein wirtschaftlich besseres Jahr als 2016 für die Türkei wird.
Kurz und schmerzlos: Schlechter könnte die Moral nicht sein.
Es gibt noch eine weitere Feststellung, die auch eine Antwort auf eine häufig gestellte Frage sein könnte: Wenn 2016 nicht zum Jahr reihenweiser Pleiten wurde, dann liegt das an der solidarischen Haltung in der türkischen Reisebranche.
Diese Solidarität bedeutet aber nicht, dass diejenigen, die ganz unten sind, überleben werden.
Die Frage, was wird, wenn 2017 ebenso schlecht verlaufen sollte wie 2016, die traut sich niemand zu stellen, weil die Türkei bisher nie solch ein Problem erlebt hat.
Das wird auch durch die Grafik bestätigt, die der stellvertretende Vorsitzende des Hotelierverbands der Türkischen Riviera (AKTOB), Erkan Yağcı, als einer der letzten Redner am zweiten Tag des Kongresses zeigte. Sie zeigte die Entwicklungskurve des Türkeitourismus von 1994 bis 2014. Die Tendenz war ständig steigend.
Lediglich im Jahr 1999, als der Kurdenführer Abdullah Öcalan gefasst wurde und das verheerende Erdbeben im Marmaragebiet stattfand, gab es einen Rückgang von 21 %, der jedoch im nächsten Jahr durch einen deutlichen Zuwachs aufgefangen wurde. Auch 2006 gab es einen kleinen Rückgang. Doch ist es in diesem Zeitraum nie zu einem dramatischen Verlust gekommen, der sich über zwei Jahre hinweg zog.
Was ist in dieser Lage also zu tun?
Kann man die Lage retten, indem man, wie der ehemalige Tourismusminister Bahattin Yücel immer wieder anmahnt, die Kredite mit neuen, Niedrigzinskrediten umschuldet, das Angebot kontrolliert, alternative Märkte erobert und den Tourismus diversifiziert? Oder sollte man als ein Land, das im Hinblick auf Menschenrechte, Pressefreiheit und Demokratie etliche Dutzend Ränge abgefallen und unter die unfreien Länder gerutscht ist,
und das einen politischen Führer hat, der vorwiegend negative Reaktionen auslöst, mit PR und Lobbyarbeiten zur Korrektur dieses Images beginnen? Oder sich Träumen hingeben, dass die Touristen aus dem Westen (und zwischendurch auch aus Russland), schon durch Besucher aus China ersetzt würden? Oder soll man einen Purzelbaum nach dem anderen schlagen, um sich selbst zu retten, wenn man schon den Beruf nicht retten kann?
Oder ist es nicht vielleicht an der Zeit, dass die Touristiker und die Vorsitzenden ihrer Berufsverbände, die in der Gefahr stehen, investiertes Kapital in Höhe von 80 Milliarden zu verlieren, sich der Regierung, die diese Lage geschaffen hat, nicht mehr so unterwürfig zu zeigen, “Jetzt reicht es aber!” zu sagen, und die Hauptgründe für diese niederschmetternde Situation offen anzusprechen?
für pr und lobbyarbeit isses zu spät! das hätten sie letztes jahr machen müssen! aber nein.......das hat man ja nicht nötig!!! das ist so typisch türkish alles, man fängt erst das denken an, wenn das kind bereits in den brunnen gefallen ist!
das bild ist katastrophal und wird sich erst nach einem regimechange bessern!