Das ziemlich gute Klischee über den deutschen Touristen
Wer so viel unterwegs ist, Muß sich nicht wundern, wenn er andernorts bleibenden Eindruck hinterläßt. Doch welchen? Der Ruf der Deutschen ist sehr unterschiedlich, jedoch meist gar nicht so schlecht.
Laut der Rundschau-Online.de, werden Urlauber von anderen oft klischeehaft wahrgenommen. So hat das Klischees über den deutschen Touristen besondere Merkmale.
Die Deutschen sind die Reiseweltmeister - fast 61 Milliarden Euro gaben Bundesbürger nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes 2008 für ihren Urlaub aus. Damit liegt Deutschland noch vor den USA mit rund 58 Milliarden Euro. Wer so viel unterwegs ist, muß sich nicht wundern, wenn er andernorts bleibenden Eindruck hinterläßt.
Doch welchen? Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen da gewesen sind, soll der Schriftsteller Kurt Tucholsky gesagt haben. Das scheint denn doch ein wenig Übertrieben. Oder?
Wie uns andere Touristen sehen
Einen vermeintlich schlechten Ruf genießen die Deutschen nur bei den Briten - dafür sorgt allein schon die Boulevardpresse auf der Insel. Der Zweite Weltkrieg, so scheint es, wird entweder auf dem Fußballplatz oder an Swimmingpool und Büfett in südlichen Gestaden fortgesetzt.
Im vorigen Jahr etwa erhielt ein britischer Tourist Schadenersatz, weil er mit seiner Familie auf der griechischen Insel Kos in einem Hotel gelandet war, in dem fast ausschließlich Deutsche ihren Urlaub verbrachten. Und der britische Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes hielt Passagiere von der Reservierung der Deckstühle mit der Bemerkung ab, er dulde dieses deutsche Benehmen nicht.
Doch die deutsch-britischen Schlachten um die Liegestühle, die mit einem früh morgens ausgelegten Handtuch ausgetragen werden, könnten bald endgültig geschlagen sein: Der Reiseveranstalter Thomas Cook (einst britisch, heute in deutscher Hand) bietet ausschließlich seinen deutschen Kunden an, Liege und Sonnenschirm gleich beim Buchen der Reise zu reservieren. Kosten: bis zu 25 Euro pro Woche.
Das Angebot gilt in der nächsten Saison zwar erst mal nur testweise in neun Hotels in der Türkei, Ägypten und auf den Kanaren, doch die britische Presse gibt den Krieg bereits verloren. "How the Germans won the War on the Beach Towels" schreibt etwa der Daily Telegraph: Wie die Deutschen den Handtuch-Krieg gewonnen haben. Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser kündigt bereits an: "Ich möchte das künftig auch auf Mallorca haben. Dabei weiß noch niemand, ob die Pool- und Strandliegen-Reservierung Überhaupt Zuspruch findet: Die neuen Kataloge sind gerade erst ausgeliefert.
Wie uns Einheimische und Hoteliers sehenHerzlich willkommen - so reagieren Gastgeber im Ausland auf deutsche Gäste. 4500 Hotelmanager in 27 Ländern geben ein deutliches Urteil ab: Die deutschen Urlauber zählen zu den beliebtesten. Laut der Befragung durch TNS Infratest schätzen die Hoteliers Ordnungssinn, ein ruhiges Verhalten, Großzügigkeit im Umgang mit Trinkgeld und die Neigung, wenig zu meckern. Vom Kampf mit den Klischees, bei denen sich die Deutschen selbst als Socken- und Sandalenträger drängelnd am Büfett sehen, keine Spur.
Beliebter sind nur Japaner, Briten und Kanadier, während die Franzosen auf der Liste mit 15 Ländern den letzten Platz belegen. Sie gelten als geizig, arrogant und ungebildet. "Der deutsche Gast gefällt durch gutes Benehmen und Zuverlässigkeit", sagt Axel Ziegler, weitgereister Direktor des Kölner Hyatt. "Zuverlässig deshalb, weil er im Hotel jeden Tag stets zur gleichen Zeit am gleichen Ort ist und sich etwa zum Frühstück stets das gleiche Essen auf den Teller legt. Das macht ihn berechenbar.
Sicher, Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa dort,
wo Billigsturlaube eine Kundschaft anlocken, die das Ballermann-Image erfüllt. Bei türkischen Reiseleitern und Ladeninhabern etwa gelten die Deutschen als geizig und "trinken, bis die Nase rot ist", schreibt die Zeitung Takvim. Ganz anders sieht es beim "gemeinen Türken" aus: Bei einer Umfrage nach den beliebtesten Ausländern landeten die Deutschen auf Platz zwei hinter den Japanern - was wohl auch damit zu tun hat, daß viele Türken Verwandte in Deutschland haben.
Selbst auf den britischen Inseln werden die Deutschen mit offenen Armen empfangen. Vielleicht auch nur, weil Großbritannien sich nicht wirklich für Badeurlaube mit Sonnenliegen-Reservierung eignet. "So aber besuchen deutsche Touristen auf den Inseln warm und wasserdicht eingepackt den Buckingham-Palast, Stonehenge oder die Burg von Edinburgh", schreibt der London-Korrespondent der SZ.
"Bei all diesen Tätigkeiten sind sie äußerst gern gesehene Gäste."
Was Deutsche Über deutsche Urlauber sagen
Sangria aus Eimern saufen, kurze Hosen in der Kirche, Gemecker Über schlechtes Essen - Erscheinungen, deretwegen sich die Deutschen ihrer Landsleute im Ausland schämen. Aber: Die Wahrnehmung der Deutschen ihrer selbst bessert sich. Während sich 2006 laut einer Emnid-Umfrage 63 Prozent aller Deutschen schon einmal als Tourist für das Verhalten eines Landsmanns geschämt haben, sieht das bei einer aktuellen Umfrage anders aus: Jetzt sind es nur noch 45 Prozent der Deutschen, die schon einmal peinlich berührt waren, als sie das Verhalten anderer Deutscher im Urlaub erlebt haben.
Quelleich find das wirklich gruslig! und es regt mich auf, wenn ich in kumköy schon angequatscht werde "bist du von forum?!?" seh ich so aus??? :pieks: überhaupt regt es mich auf, dass die türkei streckenweise zum ballermann gemacht wurde örschle