Unseren Winterurlaub (27.12. – 10.01.) haben wir dieses Jahr im Royal Dragon verbracht. Insgesamt waren wir zu fünft, alle (fast) erwachsen. Zum Hotel selbst wurde schon so viel gesagt, ich will mich daher auf meine subjektiven Eindrücke beschränken.
Wir wurden sehr freundlich am späten Abend empfangen. Gebucht war ein Familienzimmer - wobei wir im Vorfeld darum gebeten hatten, kein Galeriezimmer zu bekommen - und ein Doppelzimmer. Den Wünschen wurde entsprochen, beide Zimmer waren schön groß und im vorderen Gebäudeteil gelegen.
Zu allen Mahlzeiten wurde aufgefahren, dass sich die Tische nur so bogen. Viel Fleisch wurde geboten, immer gab es verschiedene Sorten, Kalb, Lamm, Rind, Huhn. Wäre für mich nicht nötig gewesen, ich esse wenig Fleisch. Insgesamt war das Essen eher international orientiert, ich hätte mir mehr türkische Küche gewünscht. Aber alles war sehr schmackhaft und immer gut gewürzt.
Die A la Carte Restaurants bieten eine schöne Abwechslung zum Büffet mit sehr gutem Service. Wir haben türkisch, italienisch und asiatisch ausprobiert. Alles war gut (im asiatischen sollte man allerdings die Finger von der Peking Ente lassen), aber insgesamt haben für mich hier die Sunis Hotels doch noch die Nase vorn. Das ist jedoch sicherlich Geschmackssache.
Zur Sylvestergala gab es ein mehrgängiges Menü. Es wurde in einem solchen Überfluss aufgefahren, dass nicht im Ansatz alles zu schaffen war. Es wurde in 2 Sälen gefeiert, man konnt im Vorfeld reservieren, wo man hinwollte. Die Show (Akrobatik, Zauberer, Bauchtanz) war sehr kurzweilig, die Band bei uns im großen Saal wirklich gut. Es wurden alle Nationalitäten musikalisch bedient ohne dass sich die anderen langeweilten. Die Informationen rund um die Veranstaltung sind jedoch verbesserungswürdig: nur zufällig erfuhren wir von der Reservierungspflicht im Vorfeld. Der vor dem Essen stattfindende Cocktailempfang drang gar nicht zu uns durch und der Brunch am Neujahrstag wurde gar nicht kommuniziert.
Der Fitnessraum ist mit guten und funktionierenden Geräten ausgestattet. Leider ist er innenliegend und hat somit kein Tageslicht.
Für das Dragon im Winter spricht eindeutig das großzügige Platzangebot im Innenbereich. Man findet immer irgendwo ein Plätzchen, auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Und bei schönem Wetter ist es absoluter Luxus auf der tollen Terrasse die Sonne zu genießen. Auch der Speisesaal ist groß genug angelegt, man kann hier wirklich dann zum Essen gehen, wenn man möchte und muss sich zu keiner Zeit um Plätze prügeln.
Das Publikum bestand vorwiegend aus älteren deutschen Herrschaften, aber auch vielen Osteuropäern. Letztere konnten weniger durch ihr Benehmen, als durch die aufgetakelten Ladies aller Altersklassen identifiziert werden. Bei meinen Landsleuten fiel mir vor allem der gesteigerte Hang zur Protzerei auf – abends an der Bar kam man sich oft wie in der Werbung vor: mein Boot, meine Firma, mein nächster Urlaub in Dubai… Insgesamt wurde nach meinem Eindruck auch deutlich mehr Alkohol konsumiert als in vergleichbaren Hotels. Die Langzeiturlaubenden Oldies, die abends noch bei einem Cay oder Kahve Karten spielen oder klönen sucht man hier vergebens. Hier muss es schon zum Nachmittagskaffee mindestens ein Wodka-Tonic sein.
Für die sogenannten „Stammgäste“ war der Aufreger der Saison die in diesem Jahr konsequent geschlossene Strandbar. Auch die Poolbar war selten geöffnet. Wir konnten damit leben und mussten zu keiner Zeit Hunger oder Durst leiden.
Bedauerlich fand ich allerdings, dass an den Bars zwar Kaffeemaschinen mit allem Schnickschnack vorhanden sind, aber leider nicht genutzt werden. Man bekommt immer nur die Automatenplörre. Über die Öffnungszeiten der Patisserie sollte man vielleicht nochmal nachdenken. 16 – 24 Uhr ist im Sommer vielleicht angebracht, im Winter sollte man das nach vorne verlegen.
Im Winter ist das Dragon für uns eine ideale und zentrale Ausgangsbasis: man hat zu Fuß und per Dolmus alle Möglichkeiten in alle Richtungen. Der Service stimmt, Zimmer sind schön, Essen ok, Platz gibt’s genug – was will man mehr?
Ach ja: die vielzitierte Baustelle vor der Tür. Man bekommt in der Anlage nichts mit davon. Lediglich als die Bodenplatte des gegenüberliegenden Tennisplatzes mit dem Presslufthammer „geschreddert“ wurde, konnte man das hören. Ob man allerdings an dieser Stelle noch eine Einkaufsmeile in dieser Größe braucht, sei einmal dahingestellt.