TÜRKISCHER POPSTAR TARKAN
"Hört auf mit dem Wahnsinn!"
Er ist der größte Popstar der Türkei - aber Charterfolge bedeuten ihm zurzeit wenig. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt Tarkan, wie sich Deutschland in die Zerstörung anatolischer Kulturgüter verstrickt und warum er gegen Staudämme kämpft.
SPIEGEL ONLINE: Was treibt den bekanntesten Popsänger der Türkei dazu, zum Anti-Staudamm-Aktivisten zu werden?
Tarkan: Ich bin nicht blind für die Verbrechen gegen die Natur. Die Türkei ist reich an wunderschönen Orten und Landschaften, die sollten wir nicht opfern im Namen eines angeblichen Fortschritts. Und die türkische Umweltbewegung inspiriert mich. Diese Leute sind absolut leidenschaftlich. Die lieben, was sie tun.
SPIEGEL ONLINE: Haben Sie schon Premierminister Erdogan getroffen? Er hat die Gegner des umstrittenen "Ilisu"-Damms als Terroristen bezeichnet.
Tarkan: Bis jetzt konnte ich nur den Kulturminister treffen. Aber ich habe Abdullah Gül, unserem Präsidenten, einen Brief geschrieben. Ich habe mit meiner Unterschrift gegen den Damm protestiert. Wenn die Politiker nervös werden, zeigt dass doch, dass unsere Kampagne Eindruck macht.
SPIEGEL ONLINE: Die Regierung argumentiert, dass der Damm Entwicklung bedeutet, dass er Arbeitsplätze schafft.
Tarkan: Aber zu welchem Preis? Die antike Stadt Hasankeyf ist über 10.000 Jahre alt. Wir kämpfen gerade dafür, es zum Unesco-Weltkulturerbe zu erklären. Es ist unfair, so eine unglaubliche Schönheit zu zerstören. Man muss andere Wege finden, um dem Südosten ökonomisch auf die Beine zu helfen. Diese Gegend ist einfach ideal für den Tourismus.
SPIEGEL ONLINE: Möglicherweise entscheiden sich Deutschland und die anderen Geldgeber, aus dem Projekt auszusteigen. Sie werden an diesem Donnerstag nach Berlin fliegen. Was ist Ihre Botschaft an die Deutschen?
Tarkan: Meine Botschaft ist: Hört auf mit dem Wahnsinn. Würdet ihr ein Weltkulturerbe zerstören, wenn es in eurem eigenen Land wäre? Ich glaube nicht.
SPIEGEL ONLINE: Sie haben einen Song für Hasankeyf geschrieben. Vielleicht schafft der es auch in die deutschen Charts.
Tarkan: Das Lied heißt "Uyan", "Wach auf". Es geht dabei aber nicht nur um Hasankeyf. Es geht um unseren ganzen Planeten. Meine Landsleute sollen merken, dass sie dabei sind, den eigenen Ast abzusägen, auf dem sie sitzen.
SPIEGEL ONLINE: Und? Wachen die Türken auf?
Tarkan: Ich glaube, meine Fans tun das. Ich kriege jede Menge Briefe und E-Mails, da heißt es: Du hast mich inspiriert, ich will auch etwas für die Umwelt tun, ich will auch ein Hybridauto fahren. Oft sind es nur kleine Dinge, wie keinen Müll auf die Straße zu schmeißen, den Wasserhahn nicht unnötig laufen zu lassen und so. Aber das sind ja alles noch keine Selbstverständlichkeiten in meinem Land.
SPIEGEL ONLINE: Möglicherweise entscheiden sich Deutschland und die anderen Geldgeber, aus dem Projekt auszusteigen. Sie werden an diesem Donnerstag nach Berlin fliegen. Was ist Ihre Botschaft an die Deutschen?
Tarkan: Meine Botschaft ist: Hört auf mit dem Wahnsinn. Würdet ihr ein Weltkulturerbe zerstören, wenn es in eurem eigenen Land wäre? Ich glaube nicht.
SPIEGEL ONLINE: Sie haben einen Song für Hasankeyf geschrieben. Vielleicht schafft der es auch in die deutschen Charts.
Tarkan: Das Lied heißt "Uyan", "Wach auf". Es geht dabei aber nicht nur um Hasankeyf. Es geht um unseren ganzen Planeten. Meine Landsleute sollen merken, dass sie dabei sind, den eigenen Ast abzusägen, auf dem sie sitzen.
SPIEGEL ONLINE: Und? Wachen die Türken auf?
Tarkan: Ich glaube, meine Fans tun das. Ich kriege jede Menge Briefe und E-Mails, da heißt es: Du hast mich inspiriert, ich will auch etwas für die Umwelt tun, ich will auch ein Hybridauto fahren. Oft sind es nur kleine Dinge, wie keinen Müll auf die Straße zu schmeißen, den Wasserhahn nicht unnötig laufen zu lassen und so. Aber das sind ja alles noch keine Selbstverständlichkeiten in meinem Land.
SPIEGEL ONLINE: Möglicherweise entscheiden sich Deutschland und die anderen Geldgeber, aus dem Projekt auszusteigen. Sie werden an diesem Donnerstag nach Berlin fliegen. Was ist Ihre Botschaft an die Deutschen?
Tarkan: Meine Botschaft ist: Hört auf mit dem Wahnsinn. Würdet ihr ein Weltkulturerbe zerstören, wenn es in eurem eigenen Land wäre? Ich glaube nicht.
SPIEGEL ONLINE: Sie haben einen Song für Hasankeyf geschrieben. Vielleicht schafft der es auch in die deutschen Charts.
Tarkan: Das Lied heißt "Uyan", "Wach auf". Es geht dabei aber nicht nur um Hasankeyf. Es geht um unseren ganzen Planeten. Meine Landsleute sollen merken, dass sie dabei sind, den eigenen Ast abzusägen, auf dem sie sitzen.
SPIEGEL ONLINE: Und? Wachen die Türken auf?
Tarkan: Ich glaube, meine Fans tun das. Ich kriege jede Menge Briefe und E-Mails, da heißt es: Du hast mich inspiriert, ich will auch etwas für die Umwelt tun, ich will auch ein Hybridauto fahren. Oft sind es nur kleine Dinge, wie keinen Müll auf die Straße zu schmeißen, den Wasserhahn nicht unnötig laufen zu lassen und so. Aber das sind ja alles noch keine Selbstverständlichkeiten in meinem Land.
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Ein Star als Vorbild für eine ganze Nation
Why not, wenn es einer guten Sache nutzt
Aber ob Tarkan Hasankeyf retten kann :-\