Das Kefaluka Resort Hotel - erst Anfang Juni eröffnet - bietet alle Vorzüge eines ausgereiften Resorthotels in einer der unberührtesten Buchten der Halbinsel Bodrum. Im Angesicht der griechischen Insel Kos kann man hier die türkische Gastfreundschaft vom Feinsten genießen. Eine durchdachte und wohlgeplante Anlage des Fünfsterne-Hotels mit seinem Grundstück von 50.000 Quadratmetern Fläche läßt keine Wünsche offen. Christopher Kubaseck sprach mit Fatih Can Ekşi, dem Koordinator der Tourismusgruppe des Besitzer- und Betreiberunternehmens Ek-Can.
Tourexpi: Fatih Bey, würden Sie sich unseren Lesern kurz vorstellen?
FE: Gerne. Ich bin hier als Koordinator der Tourismusgruppe tätig. Das Kefaluka Resort ist die erste touristische Investition unseres Unternehmens. Unser Unternehmen Ek-Can stammt aus İzmit und ist im Baugewerbe tätig, plant jedoch in Zukunft auch im Tourismus zu wachsen. Ich habe das Hotel seit Anfang der Planung als eine Art ehrenamtlicher Berater betreut.
Um auch von meiner Karriere zu berichten: Die letzten acht Jahre war ich in der Gruppe WoW tätig, und war zuletzt als Generaldirektor des WoW Bodrum Resort beschäftigt. Nach Bodrum war ich bereit 1994 gekommen und war seither sowohl in diversen Hotel tätig. Dabei habe ich auch vier Jahre lang im Sommer das Istanbuler Bebek Hotel und im Winter die Bar des Hotels in Bodrum geleitet. Anschließend war ich auch von Anbeginn an im Club Manço beschäftigt. Zuvor war ich von 1978 bis 1990 in Wien, wohin ich zum Studium gegangen war, habe dort aber eine Firma gegründet und war in der Gastronomie beschäftigt, dort hatte ich einmal drei Bar-Restaurants.
Tourexpi: Können Sie uns auch kurz über die Entstehungsgeschichte des Kefaluka Resort Hotels berichten?
FE: Das Gelände von 50.000 Quadratmetern Fläche wurde vor ca. 3 Jahren gekauft, da hatte ich damals als Berater auch bereits Anteil. Gleich anschließend nach dem Erwerb des Grundstücks begannen dann auch am Ende der Saison die Bauarbeiten, so entstand auf dem Gelände ein Hotels mit 370 Zimmern und 14 Residenzen.
Tourexpi: Zirka die Hälfte der Zimmer sind sogenannte Familienzimmer?
FE: Das ist richtig, wir haben 150 Standardzimmer, von denen 4, und das ist mir besonders wichtig, nach europäischem Standard für Behinderte eingerichtet wurden. Dabei wurden auch sanitäre Einrichtungen verwendet, die wir eigens aus Deutschland eingeführt haben, wir haben also Materialien verwendet, die sich hierzulande nicht in jeder Anlage finden lassen. Außerdem, wenn wir schon davon sprechen, möchte ich auch erwähnen, daß wir für Behinderte auch Apparate aus Deutschland importiert haben, die es ihnen ermöglichen, in den Swimmingpools und im Meer zu baden. Dafür haben wir auch eigens Stellen eingerichtet, an denen diese zum Einsatz kommen können. Doch zurück zum Thema: Wir haben 120 Familienzimmer, da wir unser Hotel zum Teil auch als Familienhotel geplant haben. Außerdem haben wir natürlich auch Deluxe-Zimmer, Junior-Suiten, Suiten und sogenannte Connection-Zimmer. Zwei unserer 14 Villen haben 186 Quadratmeter, die anderen 12 bieten 126 Quadratmeter. Allesamt verfügen sie über eigene Swimmingpools.
Tourexpi: Das Hotel legt aber auch großen Wert auf die Verwendung fortschrittlicher Technologie?
FE: Richtig, wir wollen uns den Entwicklungen, die sehr schnell voranschreiten, nicht entziehen. Deshalb wollten wir uns hier im Kefaluka Resort Hotel bereits jetzt auf Entwicklungen vorbereiten, die sich für die kommenden Jahre bereits abzeichnen. Deshalb haben wir Ericsson-Fiber-Kabel verwendet und IP-Fernseh- und Telefonsysteme eingerichtet. Damit kann zum Teil die hiesige Infrastruktur noch nicht ganz mithalten, aber einige Eigenschaften lassen sich auch bereits jetzt nutzen. Abgesehen davon haben wir zur Sicherheit unserer Gäste eine sehr aufwendige Brandschutzeinrichtung eingerichtet. Die allgemeine Sicherheit wird durch ca. 90 Kameras gewährleistet, mit denen wir die allgemein zugänglichen Flächen überwachen, natürlich beschäftigen wir aber weiterhin auch Sicherheitskräfte.
Tourexpi: Das IP-Fernsehsystem erlaubt es aber auch den Gästen, von ihren Zimmern aus ganz unkompliziert das Internet zu nutzen?
FE: Wir bieten sowieso in allen Bereichen des Hotels WLAN an, so daß die Gäste ihre Laptops oder ähnliche Geräte nutzen können. Doch mit Hilfe von kabellosen Tastaturen, die sich die Gäste an der Rezeption geben lassen können, kann man auch ohne eigene Geräte im Zimmer mit Hilfe der Fernseher ganz einfach im Internet surfen. Doch die Fernseher haben auch eine ganze Reihe anderer Funktionen, und wir können 120 Sender anbieten, wenn ich richtig informiert bin, sind das mehr Kanäle als in irgendeinem anderen Hotel in Europa. Zusätzlich kann man per Pay-TV auch Filme eigener Wahl ansehen.
Tourexpi: Kommen wir auf die Anlage des Hotels zu sprechen, die Gästen mit unterschiedlichen Urlaubsstilen eine ganze Reihe von Alternativen bietet.
FE: Als wir die allgemein zugänglichen Bereiche des Hotels planten, haben wir uns bemüht, alle möglichen Urlaubsstile der Gäste in Betracht zu ziehen. Dabei haben wir den Haupt-Swimmingpool und seine Umgebung für Gäste geplant, die sich Ruhe und Entspannung wünschen, und für Gäste, die mehr Aktivitäten wünschen, die Rutschen und den Aktivitätenpool für die Animation vorgesehen und an das andere Ende verlegt. Dort finden nun die täglichen Aktivitäten und Animationen statt. Wir haben aber auch noch andere Bereiche, in denen man noch mehr Ruhe finden kann, die Gazebos am Strand z.B., und keine Ruhebetten in Gondola-Form sowie Hängematten auf Rasenflächen, wo sich Gäste ganz einfach ausruhen und, wenn man so will, einfach faulenzen können. Ich glaube, es ist uns gut gelungen, ganz unterschiedliche Bereiche für verschiedene Bedürfnisse zu schaffen. Als neu eröffnetes Hotels werden wir aber auch die Anregungen unserer Gäste aufgreifen und in der Zukunft neue "Überraschungen" für sie schaffen.
Tourexpi: Was den Architekturstil betrifft, lehnt sich Ihr Hotel der traditionellen Architektur von Bodrum an, mit kubistischen Elementen. Sie haben aber auch an vielen Stellen die für Bodrum so typischen Bougainvilleen gepflanzt, die noch wachsen müssen.
FE: Das haben Sie sehr richtig beobachtet. Obwohl wir uns hier auf einer Terrasse befinden, auf der Natursteine vorherrschen, haben wir uns bemüht, viele Pflanzen und vor allem die typischen Bougainvilleen zu pflanzen und damit für Farbe zu sorgen, um somit lebenswerte Räume zu schaffen. Ich gehe davon aus, daß man in einigen Jahren, wenn man das Hotel von der anderen Seite der Bucht aus sieht, eine sehr schöne Ansicht sehen können wird.
Tourexpi: Das wird ein regelrechter Farbenrausch werden, denn die Bougainvilleen werden an ca. 4 Meter hohen Schnüren hochgezogen, und das wird auch die ohnehin von vielen architektonischen Elementen aufgelöste Fassade des Hotels weiterhin auflösen, so daß der Eindruck eines großen Gebäudes aufgehoben wird.
FE: Das haben wir auch für die große Stützmauer direkt am Eingang zum Hotel in dieser Weise geplant, die auch von Pflanzen überwuchert werden soll, so daß man in Zukunft keine Betonmauer, sondern eine "lebende Wand" vor sich haben wird. Das wird einige Jahre brauchen, aber dann einen tollen Anblick bieten.
Tourexpi: Das ist ein toller Ansatz, denn das Hotel ist als sogenannter Monoblock gebaut worden, und es ist Ihnen bereits jetzt gelungen, den Eindruck eines im Grunde recht gewaltigen Gebäudes weitgehend abzuwenden.
FE: Wir haben das Hotel von Anfang an so geplant, daß es ein zusammenhängendes Gebäude ist, aber dennoch die Besonderheiten des Stils in Bodrum repräsentiert. Das haben wir zu erreichen versucht, indem wir den Eindruck einer geschlossenen Fassade aufzuheben versuchten, auch schon durch die Farbgebung der Fassade. Aber mit den erwähnten Pflanzen wird das noch stärker der Fall werden.
Tourexpi: Es handelt sich also um eine ziemlich langfristige Planung und auch Investition?
FE: Auch das ist richtig, und ich glaube, daß das heutzutage auch nicht mehr anders möglich ist. Die Investitionen, die hier getätigt wurden, sind keine kleinen Beträge, und die Amortisierung einer Anlage geht auch nicht mehr so schnell, wie das noch vor einigen Jahren der Fall war. Das wird durch die globale Krise noch stärker der Fall sein, da sich die Profitmargen ständig verringern. Man muß also langfristig planen, touristischer Investitionen zahlen sich nicht mehr wie früher in fünf bis zehn Jahren aus, sondern eher in fünfzehn bis zwanzig Jahren. Deshalb ist man gezwungen, klüger zu planen als früher, um nicht in zwei bis drei Jahren erneut investieren zu müssen, sondern lange Zeit rentabel arbeiten zu können.
Tourexpi: Auf welche Kundenprofile und Länder zielt Ihr Hotel vorwiegend ab?
FE: Wir haben bei der Planung des Hotels natürlich auch auf die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste und Länder geachtet, mit denen wir seit langem zusammenarbeiten. Wir wollen natürlich auch unseren Inlandstouristen das bieten, was sie sich wünschen und erwarten, das gilt natürlich auch für unsere Gäste aus Europa und vor allem Westeuropa. Aber ich glaube, daß es die ehemalige Präferenz für bestimmte Gebiete durch Gäste aus bestimmten Ländern so nicht mehr gibt. Uns geht es auch weniger um die Herkunft der Gäste nach Ländern, sondern wir zielen vielmehr auf eine etwas höhere Einkommensschicht ab. Wir freuen uns deshalb durchaus auch über Gäste aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. Wir zielen also nicht so direkt auf Herkunftsländer ab, sondern eher auf Gäste, die sich hier wohlfühlen werden.
Tourexpi: Sie wollen also eher durch Ihre Preispolitik bestimmend werden?
FE: Ja, und ich glaube auch nicht, daß das der falsche Weg sein könnte. Alles Inklusive zieht vor allem in der heutigen Zeit und in der Türkei ernsthafte Kosten nach sich. Deshalb ziehen wir es vor, nicht ein x-beliebiges Fünfsterne-Hotel zu sein, sondern wollen wirklich sehr guten Service bieten, den Gästen einen wirklich guten Urlaub ermöglichen, und dabei natürlich auch die Kosten dafür zu akzeptieren. Das erwarten wir aber auch von unseren Gästen. Es gibt mittlerweile ja unzählige Fünfsterne-Hotels, die AI anbieten. Man möge mich nicht falsch verstehen, ich will niemanden kritisieren, aber in der gegenwärtigen Lage wollen wir auf Gäste setzen, die bewußte Entscheidungen treffen, denn nach nurmehr 10 Jahren AI wissen auch die Gäste, was sie für welche Preise zu erwarten haben. Wir setzen deshalb auf gute Dienstleistungen, gute Produkte, vielfältige Möglichkeiten, und auf ein entsprechendes Preis-Leistungsverhältnis.
Tourexpi: Sie bieten ohnehin Ultra All Inclusive an und haben sich bemüht, die Servicepunkte gut zu verteilen, so daß keine Warteschlangen entstehen.
FE: Wir haben aber auch 5 à la Carte-Restaurants, darunter ein türkisches, ein italienisches, ein Fischrestaurant und ein mexikanisches, die befinden sich zusammen mit einem Nachtklub in einem Komplex, so daß sich unsere Gäste dort nach dem Abendessen direkt im Komplex aufhalten können. Außerdem haben wir auch im Hauptgebäude ein à la Carte-Restaurant für Fusion-Küche und für Kinder ein eigenes Restaurant mit dem Namen Zuzu, wo sie zusammen mit ihren Eltern essen können. Auch dadurch haben wir versucht, verschiedene Servicepunkte hinzuzufügen, die für Entlastung sorgen, so daß die Gäste nirgendwo in Warteschlangen stehen müssen.
Tourexpi: Können Sie uns auch über die weiteren besonderen Bereiche des Hotels Auskunft geben, wie Wellness, Sport, etc.? Außerdem ist Ihr Hotel zugleich ja auch fast so etwas wie ein Botanischer Garten?
FE: (Lacht) Wir haben uns wirklich bemüht, jede Ecke des Hotels in besonderer Weise zu schmücken und den Gästen so viel wie möglich zu bieten. So haben wir, wenn wir alle Blumen mitzählen, insgesamt mehr als 600.000 Pflanzen gepflanzt. Dabei haben wir zwar Pflanzen aus allen möglichen Gebieten der Welt, aber auch Zitrusfrüchte, wie sie für Bodrum typisch sind, Orangen, Zitronen usw. Darunter sind natürlich auch Palmen, aber auch Johannisbrotbäume und Zimtbäume, so daß man, auch wegen der Hinweisschilder, die angebracht wurden, durchaus von einem botanischen Garten sprechen kann.
Aber auch die Aktivitäten, die wir den Gästen anbieten, sind uns sehr wichtig. Die Wassersportarten, die wir anbieten, tragen den hiesigen Winden Rechnung, die bestens für Segelsport geeignet sind, daneben bieten wir aber auch Wasserski, Ringo, Jet-Ski und ähnliche motorisierte Wassersportarten an. Dazu haben wir aber auch einen mit professionellen Geräten ausgestattetes Fitneßcenter. Aber ein weiterer Bereich, in dem wir sehr gut positioniert sind, ist der Bereich Spa und Gesundheitstourismus. Ab dem September werden wir auch Ayurweda-Anwendungen anbieten, sowohl für Massage als auch für Entschlackung und Diät. Dazu wird es Yoga- und Entspannungsübungen geben. Wir bieten das in 24 Massage- und Therapieräumen an. Da viele dieser Methoden nicht für den Sommer, sondern eher für die etwas kühleren Jahreszeiten geeignet sind, wollen wir das erst im Herbst einführen. Wellness wird für uns vor allem im Winter im Vordergrund stehen. Diese Therapien wollen wir in der kühleren Jahreszeit durch eine Reihe von Aktivitäten wie Trekking, Dorfwanderungen, Kulturausflüge und Radtouren unterstützen. Da wir hier direkt unter einem nicht allzu hohen Berg angesiedelt sind, bieten sich auch Bergwanderungen an. Aber auch innerhalb des Hotels sind sportliche Aktivitäten möglich. Wir haben zum Beispiel eine Schußanlage, in der man mit Luftgewehren und Pistolen, die bei den Olympiaden verwendet werden, üben kann, außerdem auch lasergesteuerte Luftgewehre, wie sie im Biathlon verwendet werden, und ähnliche Möglichkeiten für virtuelle Methoden auf Computerbasis. Dazu gibt es auch Billard und Bowling, es gibt also eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sich hier auch in der kühleren Jahreszeit zu unterhalten.
Tourexpi: Im Winter bieten Sie aber auch Möglichkeiten für Konferenzen und Versammlungen?
FE: Was den Wintertourismus betrifft, stellt unser Hotel auch zwei große Säle für Versammlungen und Konferenzen zur Verfügung, deren Kapazität natürlich auf die Gesamtkapazität des Hotels abgestimmt ist. Diese Säle sind je nach Nutzungsweise dazu geeignet, bis zu 750 Personen aufzunehmen, doch auch bei Nutzung für Bankette kann der größte Saal 450 und bei Theaterbestuhlung 500 - 550 Personen aufnehmen. Dazu haben wir drei Workshop-Räume für 15 - 20 Personen, außerdem haben wir natürlich auch ein Businesscenter, mit einem eigenen Saal, in dem kleine Treffen veranstaltet werden können. Dann haben wir einen Kinosaal für 40 Personen, in dem auch kleine Vorträge gehalten werden können. Ihm gegenüber liegt ein Saal in gleicher Größe, der mit bequemeren Sitzgelegenheiten 18 Personen aufnehmen kann.
Tourexpi: Da wir vom Wintertourismus sprechen, sollten wir vielleicht auch noch einmal auf die Bauweise des Hotels eingehen, die damit eng im Zusammenhang steht.
FE: Einer der Gründe, weshalb wir uns dafür entschieden haben, ein wenig von der traditionellen Bauweise Bodrums abzuweichen, war der Wunsch, auch im Winter tätig sein zu können. Das Winterwetter in Bodrum ist eigentlich gar nicht so sehr von heftigen Winden und Regen geprägt, und was die Wärme angeht, sorgt das Meer für Ausgleich. Aber dennoch kann es natürlich hin und wieder zu Tagen kommen, an denen Wind und Regen herrschen, so daß man das Gebäude nicht verlassen möchte. Deshalb haben wir uns für einen Monoblock entschieden, in dem sich die Menschen aufhalten und das Hallenbad und andere Einrichtungen nutzen können. Schließlich sind wir ein Resorthotel, in dem sich die Gäste auch innerhalb des Gebäudes aufhalten und eine angenehme Zeit verbringen können, ohne das Langeweile aufkommen würde.
Quelle