Die diesjährige Internationale Tourismus-Börse (ITB) steht in einem denkbar ungünstigen Umfeld. Gerade die Deutschen, berühmt als "Reiseweltmeister", halten sich bei der Urlaubsplanung 2009 auffallend zurück. Die Reisemesse scheint zum Gradmesser einer erfolgsverwöhnten Branche zu werden.
Weniger Flugpassagiere und rückläufige Buchungen bei Veranstaltern: Die Rezession sorgt bei den deutschen Reiseweltmeistern für Verunsicherung. Als im Januar die Stiftung für Zukunftsfragen aus Hamburg die Reisepläne für 2009 ermittelte, antworteten 34,8 Prozent der Befragten, dass sie noch nicht wüssten, ob und wo sie Urlaub machen - der höchste Wert in 25 Jahren.
"So viel Ratlosigkeit wie noch nie" registrierte der Leiter der Studie, Prof. Horst Opaschowski. Etwas schlauer sein könnten viele Verbraucher nach der Reisemesse ITB in Berlin (11. bis 15. März): Experten werden dort Prognosen zum Sommer abgeben, und nach einem Messerundgang dürften auch etliche Urlauber mehr wissen, wohin für sie die Reise geht.
So viel Krise wie jetzt hatten wir noch nie", sagt ITB-Direktor Martin Buck - und meint damit nicht nur die globale Wirtschaftslage. Der Terror in Bombay, verzweifelte Urlauber auf blockierten Flughäfen in Thailand: Beides liegt noch nicht lange zurück und habe die Lust aufs Reisen bei manchem reduziert. Als Rezessionsfolgen seien nun ein gesteigertes Preisbewusstsein und ein "starkes Last-Minute-Jahr" zu erwarten, sagt Buck. Dies wirke sich - etwas anders als in Jahren mit sehr vielen Frühbuchern - auch auf die öffentliche Wahrnehmung der ITB aus.
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