13.03.2009, 15:45 Uhr auf 3sat
Leben am Latmos
Reise zu den Leuten von Kapikiri
Das kleine türkische Dorf Kapikiri liegt zu Füßen des Latmosgebirges im Naturparadies des Bafa-Sees und mitten zwischen den Ruinen der antiken Stadt Herakleia. An den mit riesigen Felsbrocken übersäten Hängen des Latmos leben die Leute von Kapikiri seit mehr als 7.000 Jahren. Bis heute dienen die Höhlen als Viehstall oder als Unterschlupf für die Nachfahren der Nomadenfamilien, während ihre Herden auf den hochgelegenen Sommerweiden grasen. Latmosgebirge, Bafa-See und Kapikiri liegen in der Westtürkei, 15 Kilometer von der Ägäisküste entfernt. Im Norden grenzt der See an die Ebene des großen Mäanders. An seinem Ostufer türmt sich der Latmos von Meeresspiegelniveau über eine Strecke von nur wenigen Kilometern auf stolze 1.400 Meter Höhe. Sein Gipfel ist einer der alten heiligen Berge Anatoliens.
Christian und Dorlie Fuchs zeigen in ihrem Film den Alltag der Menschen in Kapikiri. Ihr Filmteam begleitet unter anderem einen jungen Bergführer auf den Spuren seiner nomadischen Vorfahren und zu einer allein im Latmos lebenden Nomadin. Für sie ist die Abgeschiedenheit in freier Natur immer noch das höchste Glück. Außerdem besuchen sie die kleine Moschee des Dorfs. Sie ist der Mittelpunkt des Dorfalltags von Kapikiri. Der junge Imam Abdullah Idin öffnet sie auch den "Ungläubigen", sogar zum Freitagsgebet. Er erlaubt auch einen Blick in die Welt seines Familienlebens, auf ein Glaubensgespräch mit einer abergläubischen alten Dame oder auf sein Gebet während einer Beerdigung, die sich mitten im geschäftigen Dorfalltag vor aller Augen vollzieht.