Die lange Geschichte Kappadokiens durch die einzelnen Epochen:
Die ältesten Schrifttafeln, die in Anatolien gefunden wurden, nennt man "Kappadokientafeln". Aus diesen Tafeln, deren Zeichen mit Nägeln eingeritzt und die in assyrischer Sprache abgefasst sind, ist ersichtlich, dass assyrische Kaufleute die Schriftstücke nach Anatolien gebracht haben.
Aus dieser Region stammen auch zahlreiche Fundstücke von den Hethiern, die in den Jahren 1750 bis 1250 v. Chr. die Herrschaft inne hatten.
Sie kamen aus Europa über den Kaukasus in die Region, wo sie mit der örtlichen Bevölkerung zusammenwachsend, ein grosses Königreich gründeten!
Die Perser und das Königreich Kappadokien 585 bis 332 v. Chr.:
Die Herrschaft der Phyrger die dem Königreich der Hethier ein Ende bereitet haben, wurden ihrerseits durch die Kimerer beendet. Danach folgten die Meder, ihnen wiederrum die Perser, die die Region mittels Gouverneuren, "Satrapen" genannt, verwalteten. Das Königreich Kappadokien wurde zu dieser Zeit gegründet.
Die römische Epoche, 17 bis 395 n. Chr.:
Die Römer bereiteten mit ihrer Einnahme des Gebietes einer langen, chaotischen Phase ein Ende.
Auch das frühe Christentum begann gegen Ende dieser Epoche an Akzeptanz zu gewinnen. Ein Teil der Kirchen, die heute zu besichtigen sind, stammen aus dieser Zeit.
Aufgrunde des Ikonenverbotes, erlassen von dem byzanthinischem Kaier Leon III., suchten etliche christliche Mönche in Kappadokien Zuflucht. In der mehr als 100 Jahre andauernden Epoche des Ikonoklasmus (Bildersturm) standen ausser wenigen fast alle Kirchen Kappadokiens auf Seiten der Ikonenanhänger.
Die seldschukische Epoche 1071 bis 1299 n. Chr.:
Die Seldschuken, von den Oghusentürken abstammend, kamen aus Zentralasien und errichteten in Anatolien einen Seldschukenstaat. Die muslimischen Seldschuken nahmen Kappadokien 1082 n. Chr. unter ihre Herrschaft.
Danach folgte die osmanische Epoche, in der, wie zuvor auch unter den Seldschuken, die christliche Bevölkerung mit Toleranz bedacht wurde.
Die orthodoxen Kirchen in Sinasos (im 18. Jhd. erbaut), in Konstantin-Eleni und Gülsehir (errichtet im 19. Jhd.) sowie in Dimitrius und Derinkuyu sind einige Beispiele dieser Toleranz
Quelle: Türofed/Kaptid