Kappadokien - das sind fünf Provinzen in Zentralanatolien, südwestlich von Ankara. Die Region ist aus geografischer und kulturhistorischer Sicht ein Superlativ. Auf einer Hochebene entstand vor rund drei Millionen Jahren eine der eigentümlichsten Landschaften dieser Erde, mit surrealen Steinformationen, gewaltigen Bergen und tiefen Talschluchten. Man weiß heute von drei aktiven Vulkanen, deren Eruptionen das Land mit einer dicken Schicht aus Lava und Asche bedeckten. In den weichen Tuff gruben Wind und Wetter Höhlen, modellierten steinerne Pilze, nadelspitze oder kegelförmige Gebilde, durchlöchert wie ein Schweizer Käse - die weltberühmten Feenkamine. Sehr früh siedelten dort Menschen. Die natürlichen Grotten boten seit prähistorischer Zeit Unterschlupf, wurden erweitert und architektonisch salonfähig gemacht. Seit dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend schwappten Migrationswellen ins Land, und alle Einwanderer hinterließen Spuren. Schon vor der Zeitenwende entstanden unterirdische Städte mit Gassen und Häusern. Über 200 Kirchen sind registriert, wie von Maulwürfen in den Stein gegraben, im Innern bemalt.
Der Film von Ingeborg Koch-Haag zeigt die grandiose Landschaft Kappadokiens und die Alltagskultur der Bewohner.
am 07.04.2009 um 12.35uhr auf 3sat