Bremsen funktionieren nicht, Karosserien sind durchgerostet, Reifen abgefahren bis auf die Karkassen: Millionen PKW und LKW in der Türkei befinden sich technisch in einem beklagenswerten Zustand.
Nach deutschem Standard wären sie reif für die Schrottpresse. Doch sie rollen weiter über die Holperpisten Anatoliens. Mit dramatischen Folgen: Auf türkischen Straßen sterben doppelt so viele Menschen wie in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft.
Das soll sich ändern, nicht zuletzt, weil die Türkei bekanntlich die EU-Mitgliedschaft anstrebt. Bis 2013 soll der Sicherheitsstandard türkischer Autos auf europäischem Niveau sein. Um das zu erreichen, baut Ankara auf deutsche Hilfe: Im Auftrag des türkischen Verkehrsministeriums hat der TÜV Süd - verteilt über's ganze Land - 189 Prüfstationen eröffnet, in denen türkische Fahrzeuge mit deutscher Gründlichkeit getestet werden.
Noch gehen die TÜV-Prüfer vom Bosporus nicht mit der gleichen Härte vor wie ihre Kollegen hierzulande. Sonst müssten sie 80 Prozent aller Autos sofort aus dem Verkehr ziehen. Dennoch stoßen sie auf blankes Unverständnis bei vielen Fahrzeugbesitzern, wenn sie marode Bremsleitungen oder defekte Scheinwerfer beanstanden.
SPIEGEL TV Extra hat die Arbeit der Prüfer und die nicht immer freundlichen Reaktionen der Geprüften in mehreren türkischen TÜV-Stationen beobachtet.
Sendetermin: Dienstag, 07.04.2009, 23.10 - 00.00 Uhr, VOX