Dienstag, 14. April 2009 um 16.10 Uhr auf arte
Byzanz, Konstantinopel, Istanbul - die türkische Metropole vereint wie kein anderer Ort auf der Welt Orient und Okzident. Als einzige Stadt der Welt liegt sie auf zwei Kontinenten. Dazwischen verbindet der Bosporus das Schwarze Meer mit dem Marmarameer. Der Autoverkehr zwischen Europa und Asien ist bereits jetzt über zwei mehrspurige Hängebrücken möglich. Dennoch steht die Metropole Istanbul mit ihren geschätzten 15 Millionen Einwohnern ständig kurz vor dem Verkehrskollaps. Jetzt soll ein neuer Eisenbahntunnel Istanbul vor dem drohenden Verkehrsinfarkt retten. Doch dieser Tunnel muss unberechenbaren Erdbeben und Meeresströmungen trotzen können. Die Dokumentation zeigt,wie gegen die größten Widerstände der Natur und scheinbar gegen alle Vernunft ein gigantisches Bauwerk entsteht.
Einst Byzanz und Konstantinopel, heute Istanbul - die westlichste Metropole der Türkei vereint auf unvergleichliche Weise Orient und Okzident, abendländische Antike und türkische Moderne. Als einzige Stadt der Welt liegt sie auf zwei Kontinenten. Und dazwischen liegt der Bosporus, der das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet. Für den Autoverkehr hat man bereits zwei mehrspurige Hängebrücken über die Meerenge gespannt, die Europa mit Asien verbinden. Dennoch steht die Metropole Istanbul mit ihren geschätzten 15 Millionen Einwohnern ständig kurz vor dem Verkehrskollaps.
Marmaray - so wird der neue Eisenbahntunnel genannt, der Istanbul nun vor dem drohenden Verkehrsinfarkt retten soll. Der Name ist abgeleitet von Marmarameer und von "ray", das auf Türkisch Schiene bedeutet. Die Planer des Marmaray-Tunnels haben sich entschieden, die Unterführung nicht durch das Erdreich zu bohren, sondern auf dem Meeresboden zu verlegen. Mit gewaltigen Kränen werden dafür elf Röhrenelemente in den Bosporus abgesenkt. Nie zuvor wurden solche Kolosse in einer Tiefe von bis zu 56 Metern verlegt.
Die größte Gefahr droht der unterirdischen Eisenbahnlinie durch ein Erdbeben. Die nächste geologische Verwerfungslinie verläuft nur etwa 15 Kilometer von der geplanten Tunnelstrecke entfernt. Istanbul liegt genau an der Grenze zwischen der eurasischen und der anatolischen Erdplatte. Seit vielen Jahren prognostizieren Seismologen für die türkische Metropole ein Megabeben der Stärke 7 oder mehr. Für die geplante unterirdische Eisenbahnlinie erfordert das ganz besondere Bau- und Statikmaßnahmen. Die leitenden Ingenieure kommen aus Japan und bringen entsprechende Erfahrungen für ein derartiges Projekt mit.