Frankfurter Flughafen
200 Flüge wegen Neuschnee gestrichen
Starke Schneefälle in der Mitte Deutschlands machten dem Frankfurter Flughafen und den Autofahrern zu schaffen. Am Airport fielen an die 200 Flüge aus, viele Verbindungen haben Verspätungen. Auf den Autobahnen gab es riesige Staus, bei der Bahn Verspätungen.
Frankfurt/Main - Massenhaft Neuschnee hat am Montag den morgendlichen Straßen- und Flugverkehr in der Mitte Deutschlands erheblich behindert. Auf den Autobahnen in Hessen gab es lange Staus, wie Armin Schmidt von der hessischen Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst sagte. Am Frankfurter Flughafen sind bis zum Montagnachmittag fast 200 Flüge gestrichen worden. Nachdem zunächst Schnee und Eis auf Start- und Landebahnen den Flugverkehr behindert hatten, war es im Laufe des Tages zunehmend die schlechte Sicht, wegen der die Abstände zwischen den Flugbewegungen vergrößert werden mussten.
Beim Abflug müssten die Passagiere oft bis zu einer Stunde warten, in Einzelfällen auch länger. Bei der Ankunft gebe es an Deutschlands größtem Airport Verspätungen von "zum Teil erheblich länger als einer Stunde", sagte ein Fraport-Sprecher. Die interkontinentalen Strecken würden bevorzugt behandelt. Betroffen seien vor allem innereuropäische Flüge, sagte auch ein Lufthansa-Sprecher am Montag. "Wir erwarten für den heutigen Tag wahrscheinlich keine Normalisierung. Die Wettersituation bleibt weiterhin schwierig". Kunden sollten sich im Internet informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebt, und gegebenenfalls auf die Bahn umsteigen.
Bei der Deutschen Bahn gab es nach Angaben einer Sprecherin wetterbedingt vereinzelte Verspätungen. Einen regionalen Schwerpunkt gab es dabei den Angaben zufolge nicht.
Neuer Schneefall ab Mittwochnachmittag
Bei unzähligen Unfällen auf glatten Straßen kamen am Montag mindestens zwei Menschen ums Leben, viele weitere wurden verletzt. Auf vielen Straßen ging am Morgen im Berufsverkehr wegen massenhaften Neuschnees gar nichts mehr. Allein in Nordrhein-Westfalen stauten sich die Fahrzeuge zeitweise auf bis zu 290 Kilometer anstelle der "sonst üblichen" Montagmorgen-Behinderungen von 150 Kilometern, wie die Landesleitstelle mitteilte. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz stockte der Straßenverkehr allerorten. Vielfach mussten wegen querstehender Lkw Strecken auch in Baden-Württemberg oder in Schleswig-Holstein vollgesperrt werden.
An Nord- und Ostsee sorgte der Frost für weitere Behinderungen. Wegen schweren Eisgangs konnte am Montag nur noch eine Fähre vom Festland aus die nordfriesische Insel Amrum erreichen, wie die zuständige Reederei in Dagebüll mitteilte. Auf der Ostsee sind Eisbrecher nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund unter anderem im Einsatz, um die Ostansteuerung zum Hafen Stralsund zu ermöglichen. Auch der Fährbetrieb zu den Inseln Hiddensee und Vilm ist nur mit Eisbrecherunterstützung möglich. Die Nordansteuerung Stralsund nebst den angrenzenden Boddengewässern ist wegen des wachsenden Eises gesperrt. Gleiches gilt für das Kleine Haff und den Peenestrom, wo geschlossene Eisdecken von durchschnittlich über 20 Zentimeter zu finden sind.
Über einen Zeitraum von rund 24 Stunden schneite es in einem Streifen quer durch Deutschland, beginnend im Norden im Emsland, in ganz Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen sowie im Norden von Baden-Württemberg und Bayern, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach auf Anfrage mitteilte.
Im Laufe des Montags sollten die Niederschläge langsam etwas zurückgehen. Am Dienstag soll dann von Osten Kaltluft einströmen, bevor am Mittwochnachmittag Hoch "Eberhard" von Norden neuen Schneefall bringen soll.
abl/apn/dpa