1. Vorab, nachdem wir vom Ende der ersten Juniwoche 14 Tage lang einen total unentspannten Urlaub im Crystal Palace verbracht haben, wollte ich mich gar nicht mehr mit dem Thema befassen und das ganze als Negativerfahrung abhaken, geschweige denn, wollte ich eine Bewertung oder ein Posting im HC abgeben um mich dann noch von wildfremden Menschen, die die Erfahrung nicht gemacht haben oder die sich an den Gegebenheiten nicht stören, als Rassist oder Hobbynörgler angreifen zu lassen... .
2. Wenn ich höre: So wie man den den Wald ruft..., bekomm´ ich einen Hals. Wir sind immer höflich und freundlich gewesen, auch wenn wir uns geärgert haben. Selten wurde zurückgegrüßt, man kam sich schon blöd vor.
3. An Trinkgeldern haben wir auch nicht gespart.
Vielleicht kann ich mit diesem Bericht ein bißchen dazu beitragen, eventuelle Denkanstöße zu geben.
Ich kann nur ( zu unserer Zeit ) jeden beglückwünschen, der sich für ein anderes Hotel entscheidet und versuche mal in Kurzfassung unsere Eindrücke wieder zu geben:
Wir hatten ursprünglich das Sensimar Makadi in Ägypten gebucht, es sollte für den Sommerurlaub mal was anderes als die Türkei sein. Im Zuge der zu Jahresanfang währenden Unruhen dann aber kalte Füße bekommen und uns wieder für die Türkei entschieden ( x-Male schon dort gewesen ). Irgendwie kam ich auf der Suche nach etwas Neuem auf das CP. Wir kannten auch die Gegend um Gündogdu noch nicht.
Das wir mit einer Neueröffnung ein Risiko eingingen war uns natürlich total bewußt. Waren aber kurz nach der Eröffnung im Kumköy Beach gewesen und auch super zufrieden, obwohl auch dort noch nicht alles rund lief.
So, nun zum Thema CP. Nachdem wir ewig lange an der Rezeption verbracht hatten, zwei junge Damen, die weder deutsch noch englisch verstanden und mit der Situation unserer Ankunft völlig überfordert waren ( wir kamen als einzige an ) zudem kichernd Privatgespräche führten, uns endlich ein junger Mann weiterhalf, wir schon leicht angenervt waren, aber man zeigt ja Verständnis, ist schließlich alles noch NEU auch für die Angestellten, waren wir doch angenehm überrascht, wie fertig das Haus schon war. Keine aufgerissenen Kabelschächte etc. .Von außen recht beeindruckend mit den Wasserspielen, den blühenden Blumen und dem Torbogen. Innen ein glänzendes Entree mit plüschigen Sofaecken und schönem Blick auf die Aussenanlage. Äußerlich soll man nicht denken, daß das Haus 1500 Gäste faßt.
- Zimmer noch nicht bezugsfertig, wurden erst zum Essen gebeten. Nach 2 !! Stunden Zimmer immer noch nicht bezugsfertig. Mitlerweile total kaputt ( wir hatten die Nacht nicht geschlafen ), inzwischen ca. 16.00 Uhr. Dann tatsächlich das gebuchte Superiorzimmer mit direktem Meerblick erhalten. Unser Zimmer war ein Erstbezug, es mußten noch Kleiderbügel erfragt werden, Fernseher programmiert werden etc.. Im orientalischen Stil gestaltetes Zimmer nicht sehr groß, aber ausreichend für zwei Personen. Flachbildfernseher, Kühlschrank mit Softgetränken, Sessel, Tischchen und Grandlit mit einer durchgehenden Matratze, für etwas schwergewichtige Paare nicht so der Hit weil man immer mitrollt und mit nur EINER sauschweren Bettdecke, eher für den Winter geeignet. Bett für türkische Hotels sehr weich. Kleines schummriges Bad mit großer bodentiefer Dusche. Kaputte Fliesen an den Wänden, Fugen der Dusche auf dem Boden schmutzig, wohl noch vom Bau. Im Waschbecken nicht entfernbare Zementreste, sah immer aus als hätten wir Sand reingekippt.Überall noch Baureste an Wänden und Türen, die auch in den 14 Tagen unseres Aufenthaltes nicht entfernt wurden. Kleiner Balkon mit Tischchen und zwei Stühlen, die noch mit Schutzpapier umwickelt waren. ( Wurde in den 14 Tagen auch nicht abgenommen. Laminatfußboden. Schöner Blick auf Amphitheater, Pool, Poolbar, die Liegerabatten und Meer.
Reinigung erfolgte sporadisch, nach 14 Tagen überall dicke Staubmäuse. Betten wurden unregelmäßig gemacht. Wir hatten uns Laken geben lassen, die wir morgens immer am Fußende zusammengelegt haben, lagen oft noch genauso da wie wir sie hingelegt hatten.
Die ersten Tage unserer Anreise war das Haus nur ca. zu 1/3 - 1/2 gebucht, natürlich auch davon ca. 80% russische Gäste, die aber von Stil und Benehmen nicht weiter auffielen. Es gibt hier wie da solche und solche. Alles war noch relativ entspannt. Geöffnet war abends das Hauptrestaurant nur zu einer Hälfte, der Erwachsenenbereich blieb geschlossen. Ebenso zum Frühstück. Außenbereich sehr klein bei größerer Belegung. Qualität und Geschmack der Speisen war gut, leider nie mal was Besonderes wie Scampis, Tintenfisch oder auch Fischfilets. Frühstück war auch prima. Kaffee aus dem Automaten oder wurde ausgeschenkt. Verschiedene Eierspeisen, enorm viele frische Brot-und Brötchensorten, Marmeladen, Joghurts, Obst und Gemüse. Orangensaft mußte man sich selbst pressen. Zwei Pressen für alle. War ein bißchen eklig weil jeder mit seinen Fingern dort rumschmierte und die Orangenschalen ca. 2m in einen Behälter geworfen werden mußten. Da haben wir schon fortschrittlichere Pressen erlebt. Sauberkeit war anfangs auch noch tragbar.
Mittags konnte man entweder im zweiten Restaurant speisen, ähnliche Auswahl wie abends, oder im Strandrestaurant nach Karte etwas bestellen. Wir haben immer das Strandrestaurant bevorzugt denn im Mittagsrestaurant war Bahnhofshallenatmosphäre. Die Bedienung im Strandrestaurant war eine Zumutung. Fünf Kellner liefen unkoordiniert und desinteressiert durcheinander, brachten den Gästen falsche Bestellungen oder bedienten überhaupt nicht. Besteck kam wenn das Essen kalt war. Wir haben später immer nur etwas getrunken ( der Ayran war super ), das durfte man sich auch selbst holen. Von Bestellung bis zum bringen konnte schon einmal eine gute Stunde vergehen... . Dadurch auch für nachfolgende Gäste ärgerlich die auf einen Platz hofften. Die Tische wurden morgens um 10.00 Uhr eingedeckt mit Platzdeckchen und bis abends weder abgewischt noch ein frisches Tüchlein drauf. Bei späterer fast Vollbelegung eine Zumutung zumal von den hochgepriesenen osteuropäischen Gästen auch gerne mal die Schuhe auf den Tisch gestellt wurden oder der verschmierte Kinderpopo dort gereinigt wurde. Leider sahen auch viele Kellner schmuddelig und schmierig aus. Bei Dienstbeginn bereits verdreckte Kleidung und schmuddelige Schuhe. Macht keinen guten Eindruck. Bis 17.00 Uhr sollte das Strandrestaurant geöffnet sein, finde ich in den Sommermonaten viel zu knapp bemessen. Bereits ab 16.30 wurden die Tische mit weißen Tüchern für das abendliche Fischrestaurant eingedeckt, die natürlich zum Abendessen ( Fischrestaurant dort ansässig ) schon entsprechend aussahen.( Siehe Kinderpopo... ). Punkt 16.45 Uhr wurden die Rolläden runtergelassen, dann gab´s eben nichts mehr. Man hatte ständig das Gefühl unwillkommen zu sein.
Die ersten Tage haben wir alles noch mit Humor genommen, auch wenn wir an der Bar nicht bedient wurden weil der Kellner damit beschäftigt war, vier russischen Gästen permanent hübsch dekorierte Cocktails zu servieren und gegen deren Durst nicht ankam, wir aber völlig ignoriert wurden.
Poolbar bis 23.00 Uhr geöffnet. ( Abends einzige Möglichkeit draußen zu sitzen. ) Bedienung schleppend bis gar nicht. Bei Versuch sich selbst Getränke an der Bar zu besorgen wurde man zurückgewiesen, es würde bedient werden... . Qualität der Getränke grottenschlecht. Wo waren die laut Hotelbeschreibung deklarierten internationalen Getränke ?? Ab 22.40 wurden die Tische leergeräumt und das Personal war in Feierabendstimmung. Wieder das Gefühl unwillkommen zu sein. Punkt 23.00 gab´s nichts mehr. - Nur, ein asthmatischer Alleinunterhalter, der dort jeden Abend die gleichen Songs rausquälte, " beglückte " noch mindestens eine halbe Stunde später die Leute lautstark. Wozu?
Toiletten im Innenbereich sehr stark riechend und fast immer unsauber. Am Strand nur ZWEI Damen-WCs. Der Strandboy nahm es relaxed und es interessierte ihn nicht die Bohne ob Papier da war oder die WC Schüsseln voll gek... waren und Brillen naß von Urin waren. WIDERLICH! Meistens habe ich den Gang aufs Zimmer genommen, das dort ekelte einen einfach zu schlimm !! An wenigen Tagen war das Behinderten WC zusätzlich geöffnet. Dort war es dann etwas sauberer weil viele den Raum als Umkleidekabine angesehen haben und er nicht so frequentiert war. Allerdings war auch dort drei Tage hintereinander auf dem Fußboden verschmierte Ka... , wahrscheinlich von einer Windel. Folglich wurde nicht gewischt.
Fitneßraum klein aber ausreichend. Handtuchwechsel nur zu bestimmten Zeiten im Bäderbereich, in dem man täglich aufs Neue angequatscht wurde, Massagen zu buchen. Ging einem zum Schluß auf die Nerven.
Animation bemüht, allerdings überlaute Technomusik ( am Pool tagsüber sowieso ! ) derer man aus Platzmangel nicht entrinnen konnte. War nicht jeden Abend gleich laut, zum Glück, aber mehrmals sind wir aufs Zimmer geflüchtet, Toilettenpapier als Oropaxersatz in die Ohren und Balkontür geschlossen. Klasse ! Natürlich möchte ich mich beim schönsten Sommerabend ins Zimmer verkriechen müssen. Einige Abende sind wir nach Kumköy shoppen gegangen um dem zu entgehen, dabei bin ich der absolute Shoppingmuffel. War aber die nettere Alternative. Eben keine Möglichkeit den Abend in lauer Sommerluft besinnlich ausklingen zu lassen. Es gab halt nur die überlaute ungemütliche Poolbar oder drinnen die eiskalte noch ungemütlichere 24 h Bar oder die Lobbybar bis 23.00 Uhr.
Stühle in der Poolbar und die Holzsessel des Amphitheaters ohne Polster. Sehr kalt und die Holzsessel durch längsgerichtete Paneele auch noch schmerzhaft.
Den Pool fand ich nicht sooo klein, allerdings natürlich die überall übliche Handtuchbelegung. Zum Glück sind wir keine Poollieger. Aber Ruhepool ??? Wo bitte war Ruhe ???
Der zum Hotel gehörende Strandabschnitt extrem klein. Den meisten Platz nehmen die vielen Sonnensegel mit eng an eng stehenden Liegen in Anspruch. Unter diesen Segeln staute sich die Hitze dermaßen, daß man kaum Luft bekam wenn man an den Strand wollte. Unterhalb der Segel Ministrandbereich. In der ersten Woche durften wir wegen der Optik die Liegen auch nur ca. 2-3 Meter vor die Segel stellen. So etwas habe ich noch nie erlebt. In der zweiten Woche ließen sich die vielen Osteuropäer allerdings nichts sagen und die Liegen standen kreuz und quer, auch halb im Wasser. Strand selbst ist weitläufig und flachabfallend.
Das zu überquerende Bächlein ist nicht immer sauber, gerochen haben wir nichts, wird aber zwischendurch auch von Abfall befreit. Ganz schlecht kann das Wasser nicht sein, denn viele dicke Fröschlein, Fische, Schlangen und eine Schildkröte fühlten sich darin wohl. Außerdem fließt es eh` ein paar Meter weiter rechts wieder in das Meer.
Fischrestaurant: Zwei Happen stinkender trockener Fisch als Vorspeise, dann ein kleiner chinesischer Wrap. Anschließend ein Dich traurig anschauender gegrillter Fisch ohne Beilage. Dazu matschiger Salat und als krönender Abschluß zerlaufenes Eis mit undefinierbarem Obst. Das ganze lieblos vor dich hin geknallt. Wieder das Gefühl: seht zu das Ihr fertig werdet, wir wollen Schluß machen.
Mexikaner: Lecker, allerdings war mein Menue kalt. Weil´s aber schmeckte, habe ich es ohne Kommentar verspeist.
Italiener: Lecker.
Asiate: Keinen Platz bekommen.
À la carte Frühstück: Muß man nicht haben.
Osmane: Nicht versucht.
Patisserie: Nicht abgeräumte Tische mit einer Praktikantin die jede Tasse und jeden Teller einzeln zu ihrem Servierwagen trug. Zermatschte Torte und die staubtrockenen Kekse, die man auch nachmittags an der Beachbar bekam.
Hauptrestaurant bei fast Vollbelegung untragbar. Lärm wie im Bahnhof, unabgeräumte Tische ohne Ende, lustlos herumstehendes Personal. Erwachsenenbereich wurde ebenfalls von Familien mit Kindern genutzt. Warum gibt es den Bereich dann überhaupt.
Die deutschen Herren wurden mit 7/8 Hosen zurückgeschickt, ist ja auch okay wenn der Dresscode es so will, die russischen Herren durften mit Turnhose, offenem Hemd und Badelatschen essen gehen. Man fühlte sich verar.... .
In sämtlichen Bereichen des Service Praktikanten, die außer türkisch nichts verstanden. Zwei Tage später hatten diese Leute Kellneroutfits an und waren voll integriert. Wie soll das funktionieren?
Wenig wirklich ausgebildetes Personal das auch noch ständig wechselte.
Restaurantchefs standen in Grüppchen zusammen, unterhielten sich und übersahen beflissentlich die Mißstände.
Fazit:
Wenn das Hotel sich nicht in absehbarer Zeit um 180° dreht, wird es nie ein Kristall werden.