Münchner Flughafen dicht!
09.05.2010 - 14:35 UHR
Neue Aschewolken aus dem isländischen Vulkan Eyjafjallajökull sorgen weiter für Störungen im europäischen Flugverkehr. Seit 15 Uhr ist der Luftraum um München komplett geschlossen. Flugsicherungssprecher Axel Raab: "Für mehrere Stunden sind weder Sicht- noch Instrumentenflüge erlaubt." Auch kleinere Flughäfen um München herum wie Memmingen und Augsburg sowie der Flughafen Friedrichshafen am Bodensee sind betroffen.
Die europäische Flugaufsicht Eurocontrol teilte mit, die Aschewolke erstrecke sich von Island bis zu den Azoren. Ein Ausläufer reichte in 6000 Metern Höhe von Südfrankreich zur Schweiz und Norditalien. Bis Sonntagabend sollen auch Süddeutschland, Österreich und Tschechien bedeckt sein. Eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung: "Wir beobachten die Lage weiter." Inzwischen wurde der gesamte Flugraum über Stuttgart dicht gemacht.
Auch n Österreich mussten mehrere Flughäfen gesperrt werden.
Betroffen sind die Airports in Innsbruck, Salzburg, Linz und Wien, sagte Markus Pohanka, Sprecher der österreichischen Flugaufsichtsbehörde Austro Control.
Zunächst wird in Innsbruck von 15.30 Uhr bis 22 Uhr und in Salzburg von 17 Uhr bis 4 Uhr der Flugbetrieb eingestellt. In Linz werden von 20 Uhr bis 4 Uhr und in Wien von Mitternacht bis 5 Uhr keine Starts und Landungen möglich sein.
In Italien schlossen die Behörden bereits am Morgen einen Teil des Luftraums.
Nach Angaben der Zivilluftfahrtbehörde Enac ist derzeit der Nordwesten des Landes betroffen und damit auch das bei Touristen beliebte Mailand. An den beiden Flughäfen der Stadt wurden am Vormittag knapp 300 Flüge gestrichen. Auch in Turin und in Rom fielen Dutzende Flüge aus.
In Paris strichen die Flughafenbehörden wegen der Aschewolke rund 30 Flüge, die meisten von und nach Italien und Portugal. Im südostfranzösischen Nizza wurden 20 Flüge annulliert, darunter mehrere Verbindungen der britischen Billigfluglinie Easyjet. Nach Flughafenangaben handelte es sich um Flüge von und nach Frankreich, Großbritannien Irland, Dänemark und in die Schweiz.
In Nizza werden wegen des Filmfestivals von Cannes ab Mittwoch Prominente aus aller Welt erwartet.
Am Samstag sorgten neue Ausläufer der Aschewolke vor allem auch in Portugal und Spanien für Probleme im Flugverkehr. Im Norden Spaniens blieben nach Angaben der Flugaufsicht vier Flughäfen weiter gesperrt. Auch der Flughafen im portugiesischen Porto blieb vorerst geschlossen.
WEITERE AUSWIRKUNGEN IN DEUTSCHLAND
In Berlin kam es ebenfalls zu Flugausfällen. Wegen der zeitweiligen Sperrung von Lufträumen in Teilen Europas fielen am Samstag am Flughafen Schönefeld ein Flug nach Spanien und einer nach Italien aus. Am Sonntag wurden bis zum Mittag acht Flüge nach Spanien und Irland gestrichen. Der Betrieb am Flughafen Tegel verlief indes störungsfrei.
Die Aschewolke führte auch zu Störungen im Transatlantikverkehr. Viele Maschinen mussten nach Norden ausweichen, was die Flugzeit um eine bis zwei Stunden verlängerte.
Das Ausmaß der neuen Flugstörungen war aber weitaus geringer als im April. Damals mussten europaweit Hunderte Flughäfen geschlossen werden.
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