Ich bin hier viel zu verwurzelt, als dass ich alle Zelte für immer hinter mir abbrechen könnte.
Bei aller Reisewütigkeit, die ich so an mir habe ... wir sprechen hier eben von "Reisen" und nicht von "Leben", DAS ist dann doch noch mal ein ganz anderes Kaliber ...
Dazu würde mir wohl auch der Mut fehlen, und - ich gebe es ehrlich zu - ich bin zu sehr Gewohnheitstier und ich bin "zu deutsch", um dauerhaft woanders leben zu wollen/können.
Lieber lerne ich immer wieder auf meinen Reisen andere Landschaften, andere Kulturen, andere MENSCHEN kennen, als mich für ein Land fest entscheiden zu müssen. Und komme am Ende der Reise zufrieden heim, nach Hause, da, wo ich hingehöre
Aber wenn ich ein Land nennen soll, an dem man zumindest in bestimmten Momenten ins Grübeln gekommen ist, dann muss ich schon Teile der USA angeben. Ja, Gitte, ich habe dieses Land intensiv bereist, auch neben den Touristenpfaden und habe auch neben den Touri-Amipersonal-Oberflächlichkeiten Menschen und Kultur - jaaa, die gibt es dort, oder möchte jemand den Native Americans, hierzulande als Indianer bekannt, ihre Kultur absprechen? - kennengelernt. (Der Mäusedompteur und ich haben da mal drüber gesprochen bei unserem Trip, er weiß, was ich meine.)
Bei meinen ersten Reisen dort dachte ich auch manchmal "uhh, wie oberflächlich" oder "das Leben wäre so nix für mich". Aber im Laufe meiner Besuche dort habe ich gelernt, sofort bei Einreise in einen bestimmten Groove zu kommen, ich bin dort gelassener und geduldiger, fühle mich frei, habe gelernt, dass Schlange stehen Spaß machen kann, wenn man ein Happening draus macht, ich habe auch fast nur nette Menschen kennengelernt, die eben nicht oberflächlich sind. Und den größten Kick habe ich im Wechselspiel zwischen Mega-Cities und der unbeschreiblichen Natur im Westen, DA geht mir das Herz auf! Unvergesslich, wie ich an einem Abend noch in New York am Times Square das hektische Treiben um mich herum hatte und am nächsten Abend den Sonnenuntergang in völliger Ruhe durch den Mesa Arch hindurch im Canyonlands NP bewundert habe. Oder wie still es keine Stunde außerhalb von Las Vegas sein kann.
Und das Thema Musik bindet mich natürlich auch dort hin.
Tatsächlich ist einreisen in die USA ein bißchen wie heimkommen für mich ... aber eben nur ein bißchen! "Hingehören" tu' ich eben nach good ol' Germany ;-))
SEHR beeindruckt hat mich übrigens auch Südafrika - die Menschen, die Tiere, die Landschaft, unbeschreiblich! Aber eben für eine Reise, nicht zum immer da leben.
Ganz außen vor habe ich in diesem Post die politische Lage aller (!) (Lebens-)Länder gelassen - DAS ist ein ganz anderes Kapitel, und wenn wir damit anfangen, werden wir gar nicht mehr fertig.