Sentido Perissia
30.03. – 12.04.2012
Mit wem bist Du verreist?
mit Mann und Kind ;-)
Hotel Allgemein
Das Perissia ist eine ältere Anlage, die in 2 Bauabschnitten errichtet wurde. Der erste Teil war noch in offener Bauweise, d.h. zwar alles überdacht, die Gänge zu den Zimmern aber offen. Hier wurden mittlerweile an vielen Stellen Glasscheiben eingesetzt bzw. ganz zu gemacht, es gibt aber immer noch offene Bereiche und so kann es – je nach Außentemperatur – auf dem Weg zum Zimmer schon ganz schön kühl sein. Der neuere Gebäudeteil wurde dann in komplett geschlossener Bauweise errichtet.
Das Hotel liegt am Hang und man hat von nahezu allen öffentlichen Bereichen einen wunderschönen Blick aufs Meer. Das beginnt schon am Empfangsbereich: dort ist man schon im 4. Stock (es gibt insgesamt 8 Etagen) und man hat von dort aus schon eine gigantische Aussicht.
Der für mich größte Vorteil des Perissia liegt darin, dass man sich damals noch nicht auf Grundstücke in Handtuchgröße beschränken mußte und so hat man hier vor allem in der Aussenanlage das, was man vielerorts vergeblich sucht: viel Platz!
Insgesamt findet man hier noch viel Grün und auch alten Baumbestand und wir haben den Luxus sehr genossen, im Grünen zu liegen mit natürlichem Schatten und trotzdem aufs Meer zu schauen.
Außerdem gibt es 3 Pools draußen mit reichlich Liegen. Es war immer etwas zu finden, obwohl das Haus zeitweise ausgebucht war. Da sich die Anlage eher in die Breite als in die Länge zieht, ist auch reichlich Platz am Strand, außerdem gibt es einen Hotel-eigenen Steg. Im Wasser gibt es einige Felsplatten – man kann halt nicht alles haben.
Wir waren in den Osterferien dort und so kam es zu einem nahezu kompletten Austausch der Gäste. Während anfangs noch viele ältere Leute da waren, überwogen gegen Ende die Familien. Auch wechselten die Nationalitäten von überwiegend deutsch hin zu Engländern, Holländern, Belgiern und Deutschen zu mehr oder weniger gleichen Anteilen. Es war aber insgesamt ein interessantes Miteinander ohne dass irgend einer groß aus der Rolle gefallen wäre. Lediglich das Personal hatte seine liebe Not, da sie irgendwann gar nicht mehr wußten, in welcher Sprache sie die Gäste ansprechen sollten.
Zimmer:
Gebucht war ein Familienzimmer mit separatem Wohn- und Schlafraum und Meerblick. Hier werden die ehemaligen Suiten verwendet und in den Wohnraum ein oder mehrere Betten dazu gestellt.
Wir hatten um ein Zimmer „möglichst ruhig und weit oben“ gebeten, was im Nachhinein ein Fehler war: es gibt im alten Gebäudeteil Zimmer, die nur über eine Treppe zu erreichen sind (also noch über dem 8. Stockwerk) und so eines haben wir zunächst bekommen. Der Blick vom Balkon (inkl. 2 Liegen) war gigantisch, das Zimmer zwar sauber, aber noch nicht renoviert. Das zusätzliche Bett stand leider völlig ungünstig mitten im Wohnraum, so dass wir auf jedem Weg immer drum herum turnen mußten. Außerdem gab es im Schlafzimmer, das eine unendlich hohe Decke hatte, nur ein kleines Guckloch als Fenster. Jedenfalls habe ich mich nicht wohl gefühlt, alles war klamm, kalt und auch irgendwie ein bisschen „angeranzt“.
Auf Nachfrage erhielten wir sogar noch am gleichen Abend (Anreise war gegen 23 Uhr) ein anderes Zimmer. Großer Pluspunkt für den Service: keine langen Diskussionen, alles völlig reibungslos. Dabei ging zwar der Meerblick fast völlog flöten, aber das Zimmer gefiel mir deutlich besser: renoviert, Zugang zum Balkon vom Schlaf- und vom Wohnraum und das zusätzliche Bett stand im Wohnzimmer am Fenster und war somit aus dem Weg. Insgesamt war das Zimmer ca. 60 qm. Bad mit Dusche, neuem Whirlpool und ausreichend Ablagefläche. Kosmetikspiegel vorhanden, leider absolut ungünstig angebracht (es sei denn, frau ist Schlangenmensch). Badeutensilien wurden immer wieder aufgefüllt.
2 Nagelneue Flatscreen TVs mit ausreichend deutschen Programmen in ausgezeichneter Qualität (wers braucht).
Wlan relativ gut (allerdings aufgrund der Zimmerlage sponsored bei Barut Arum ;-)
Minibar täglich gefüllt mit Softdrinks (Flaschen) und Bier (Dose). Safe ist kostenlos, Klimaanlage in beiden Zimmer separat zu regeln.
Die oft kritisierte Zimmerreinigung war bei uns hervorragend, alles picobello.
Verpflegung:
Es gibt einen Hauptspeisesaal, 5 à la Carte Restaurants (türkisch, italienisch, Fisch inkl., fernöstlich und BBQ gegen Gebühr), ein Strandrestaurant (mittags), eine Fastfood-Station und eine Patisserie.
Das Frühstück war hervorragend, es fehlte für unsere Begriffe an nichts. Die Wurst sah wie immer etwas seltsam in der Farbe aus (essen wir aber sowieso nicht). Kaffeeservice am Platz (funktioniert auch in Stoßzeiten sehr gut), man kann sich aber auch Kännchen selbst holen, wenn man mag. Der Kaffee ist leider die Schwachstelle beim Perissia: leider überall echte Plörre. Hier könnte man vielleicht doch mal in eine moderne Maschine investieren, wie sie in anderen Hotels längst Standard ist. Frisch gepressten O-Saft gab es auch.
Mittags waren wir meistens im Strandrestaurant. Ich habe bisher noch nie ein so umfangreiches und schmackhaftes Angebot an einer Strandbar gesehen: riesige Salat- und Rohkostbar, ständig im Holzofen frisch gebackenes Fladenbrot, Pide, Lahmacun… Außerdem diverse warme Gerichte, gegrilltes Fleisch und Fisch.
Beim Abendessen im Speisesaal gab es keine besonderen Highlights. Das Essen war schmackhaft, gut gewürzt, ich habe immer etwas gefunden. Türkisch war auch vertreten, hier habe ich mich meistens bedient. Es gab 2 Themenabende: Seafood (sehr gut) und mexikanisch (naja, was haben Cornflakes auf allen Salaten zu suchen).
À la Carte waren wir türkisch und italienisch – die Qualität könnt unterschiedlicher nicht sein: türkisch war absolut das Beste, was ich bisher in einem Touri-Hotel hatte (da kommt auch das KBR nicht mit). Große runde Tische, mit Vorspeisen beladen, weitere Leckereien direkt von großen Platten verteilt, Hauptgericht und Dessert gegen Bestellung. Dazu türkische Musik (live) und Bauchtanz.
Italienisch – nun ja. Sehr gut war die Creme Brulé und der warme Schokoladenkuchen. Über den Rest decken wir den Mantel des Schweigens… Mal abgesehen davon, dass außer einem Nudelgericht als Zwischengang nichts italienisch war, waren Qualität, Präsentation und Geschmack einfach unterirdisch.
Nach den Erfahrungen mit italienisch haben wir das Abenteuer „fernöstlich“ gegen eine Gebühr von 20 TL pro Person dann nicht mehr in Angriff genommen…
Die Kuchen aus der Patisserie waren (man muss allerdings sagen: für deutsche Geschmäcker) hervorragend: ein gedeckter Apfelkuchen (den meine Oma auch immer so gemacht hat) und ein Käsekuchen mit Kirschen oben drauf haben es uns besonders angetan. Der Kaffee – naja (s. oben).
Softdrinks kamen von Coca Cola, Säfte von Cappy. Im AI Angebot an Getränken war umfangreich, auch Baileys (türk.), Sekt und Cocktails. Qualität der Cocktails wie meistens eher mäßig. Es gibt allerdings zusätzlich jeden Tag einen „Cocktail oft the Day“, da war z.b. der Mojito (mit frischer Minze) und der Margarita (mit Salzrand) durchaus trinkbar.
Service:
Der Service im Perissia ist unauffällig, angenehm und routiniert. Es gibt eigentlich keine „Aufpasser“ und “Schlipsträger“, die das Geschehen demonstrativ überwachen und trotzdem funktioniert es. Zu den Hauptmahlzeiten funktioniert der Getränkeservice und alles Übrige reibungslos.
In den Bars ist es nicht so, dass sofort ein Kellner da steht und nach den Wünschen fragt, wenn man sich hinsetzt. Hier ist es evtl. durchaus angeraten, sich selbst etwas zu holen. Aber das funktioniert dann auch zügig, man wird an den Bars sofort bedient und nicht auf die Bestellung beim Kellner verwiesen.
Trinkgeld wird gerne genommen, aber man hat nicht den Eindruck, sich damit Standardleistungen erkaufen zu müssen.
Service an der Rezeption sehr gut, s. Thema Zimmerwechsel oben.
Sport / Unterhaltung:
Shows haben wir uns keine angesehen und auch sonst gab es wenig Berührungspunkte mit der Animation. Das Niveau schien mir jedoch nicht ganz so tief gesunken wie in anderen Hotels.
Es gibt einen Fitnessraum – auch mit tollem Blick aufs Meer, der aber nicht sehr üppig ausgestattet ist. Die Geräte sind funktionstüchtig, aber nicht unbedingt die neuesten. Hallenbad ist vorhanden (sogar mit Bademeister).
Vor nicht allzu langer Zeit wurde wohl ein neuer SPA-Bereich im Keller gebaut, den wir uns eigentlich anschauen wollten. Da der Kollege am Empfang uns aber erst mal in der obligatorischen Sitzgruppe geparkt und lieber weiter auf seinem Handy rumgedrückt hat, sind wir nach ein paar Minuten unverrichteter Dinge wieder gegangen. Durch Zufall haben wir später entdeckt, dass es noch einen Wellnessbereich gibt (wohl der vor dem Neubau genutzte) ebenfalls mit Sauna und Hamam sowie dem großen Vorteil, dass hier keine Massagegeier kreisten…
Technik:
W-Lan gibt es kostenlos in der Lobby (Passwort an der Rezeption). Qualität ist meistens gut.
Preis-Leistungs-Verhältnis:
sehr gut
Würdest Du das Hotel weiterempfehlen?
Mit Empfehlungen bin ich immer vorsichtig – es liegt - wie stets - im Auge des Betrachters. Für uns hat alles gepasst und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Insbesondere um dem Ölsardinenfeeling anderer Hotels zu entkommen, ist das Perissia für uns eine gute Alternative.
Persönliche Tipps und Empfehlungen:
Wer nicht gerne durch zugige Gänge läuft, sollte versuchen ein Zimmer im neuen Teil (Zimmernummern beginnen mit 9) in einer der oberen Etagen zu bekommen.