Byzanz, Brücke zwischen Orient und Okzident, galt als Inbegriff hoch entwickelter Zivilisation. Unermesslicher Reichtum und verschwenderischer Luxus, kirchliche und höfische Prachtentfaltung prägten das Bild vom Weltreich am Bosporus.
Griechische Bildung, römische Staatskunst und christlicher Glaube verschmolzen zu einer faszinierenden, in den orthodoxen Ländern immer noch präsenten Kultur.
Das oströmische Reich von Byzanz währte über 1.000 Jahre, lag auf drei Kontinenten mit fünf Meeren und wurde von einem Kaiser als Stellvertreter Gottes auf Erden regiert. Konstantin der Große war es, der 324 nach Christus das Fundament für die neue Metropole im Osten legte. Byzanz wurde zum zweiten Rom, zum neuen "Nabel der Welt". In Konstantinopel erlebte das römische Kaisertum einen neuen Höhepunkt. Die Einflüsse aus dem Osten führten zu einer kulturellen Blüte ohnegleichen. Fast alle Autoren der griechischen Antike sind nur in byzantinischen Abschriften erhalten. Auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Antike, der Mathematik, Astronomie, Geographie, Medizin und Jurisprudenz wurden so überliefert.
SWR 100109 08.30 uhr