Merhabalar...
Auf meiner diesjährigen Rundreise besuchte ich die hethitische Stadt Hattuşa.
Sie ist die grösste hethitische Siedlung der Türkei und war Hauptstadt des Hethiter-Reiches. Sie entstand in der Zeit des 6. Jahrtausends vor Christus und entwickelte sich recht um das 3. Jahrtausend vor Christus. Sie liegt in der Provinz Çorum beim Dorf Boğazkale, nördlich von Kappadokien. 1986 wurde Hattuşa ins Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen. Man fand auch wichtige Keilschrifttafeln die heute in den Museen von Istanbul und Ankara aufbewahrt werden. Diese Tafelarchive wurden 2001 ebenfalls in den UNESCO-Katalog aufgenommen. Dieses Jahr wurde sogar die Sphinx, eine Kalksteinplastik, von Deutschland wieder an die Türkei zurückgegeben. Hattuşa ist ein Teil des türkischen Nationalparks Boğazköy-Alacahöyük.
Wie Ihr wisst ist "Geschichte" nicht mein Ding. Darüber kann man auch alles im Internet und Büchern nachlesen. Ich erzähle Euch lieber meine persönlichen Eindrücke.
Blick vom Parkplatz
Man sollte möglichst früh dort sein, denn das Gebiet ist riesig. Man sollte ein Auto haben, zu Fuss ist es fast nicht möglich die vielen verschiedenen Ausgrabungen und Überreste zu sehen.
Es führt eine Strasse im Einbahnverkehr an den wichtigsten Orten vorbei. Die Tafeln sind 3-sprachig, auch in Deutsch :-) Toiletten gibts nur beim Eingang, die sind sehr sauber und aussen hübsch dekoriert.
Die Landschaft ist herrlich. Es hat jetzt im Juli teppichweise viele rosa Blümchen gehabt. Daneben Disteln und grosse gelbblühende Pflanzen. Die Berge sind eine hügelige Landschaft in den Farben terracotta, beige, grau, leicht rosa und darüber der blaue Himmel. Das Grün der Bäume und Tannen ist auffallend frisch.
Die berühmteste Stelle von Hattuşa ist wohl das ausserhalb der Stadtgrenzen gelegene Heiligtum "Yazılıkaya". Das gut erhaltene Relief zeigt 12 Götter der Unterwelt. Die gehörnten Spitzmützen zeichnen sie als Götter aus. An der gegenüberliegenden Wand sieht man ein Abbild von Grosskönig Tudhaliya IV der von seinem persönlichen Schutzgott Scharrumma umarmt wird.
Die 12 Unterweltgötter
Begegnung von Wettergott und Sonnengöttin
Grosskönig Tudhaliya lV
Sehr gut hat mir das "Löwentor" gefallen. Die zwei Löwen sind auch heute noch in gutem Zustand und ein schönes Fotosujet. Man kann nur erahnen wie gross die Stadt gewesen sein muss wenn man das Löwentor sieht.
Löwentor
Der "Wall von Yerkapı" ist etwas ganz besonderes. Am besten geht man von der Strasse aus den Hügel hinauf und betritt den Wall durch den steinernen Tunnel. Am Tunnelausgang sollte man den Wall hinauf schauen, denn genau über dem Tunnel, in der Mitte des Walls, steht das Sphinx-Tor. Aus dem Tunnel kommend links abbiegen und dem Wall entlang gehend, kommt man zu einer steilen Treppe die auf den Wall führt. Beim Hinaufgehen mal eine Pause machen und die schöne Aussicht geniessen. Oben auf dem Wall führt der Weg zum Sphinxtor und wieder zum Ausgangspunkt, dem Tunneleingang. Der künstliche Wall ist ca. 250m lang, 80m breit und ca 35m hoch.
Aussicht vom Wall
Tunnelausgang
Ausblick von der Walltreppe
Tor der Sphinx
Beim "Grossen Tempel" hat es einen auffallend grünen "Heiligen Stein".
Heiliger Stein
Auch sehenswert das Königstor von Aussen
Beim Ausgang werden einem Andenken, schöne Bücher und ganz tolle Steinketten angeboten.
Es lohnt sich in Bogazkale das neu eröffnete Museum zu besuchen. Es ist sehr schön eingerichtet. Fotografieren nicht erlaubt.
Ich hoffe, ich konnte Euch ein bischen mit auf meine Reise mitnehmen und etwas von meinen Eindrücken an Euch weitergeben.
Ich sage "görüşürüz", bei mir kann es etwas dauern bis zum nächsten Bericht, bin nämlich am Schachteln packen, wir zügeln Ende Monat.
Selamlarla Ursy
http://www.hattuscha.de/index.htm
